Wie viele Rituale braucht der Hund?

  • Hey ihr Lieben,
    Nachdem ich letztens erst wieder einen dogs-Artikel in den Händen hatte in dem stand, dass Hunde neben Beschäftigung auch Ruhe und Rituale bräuchten, dachte ich, hole ich mir mal eure Meinung dazu ein.
    Wir haben einen sehr unbeständigen Lebensstil und Rituale gibt es eigentlich gar nicht... Brauchen Hunde das? Werden sie nicht zu fordernd? Oder ist es notwendig, um ihnen Sicherheit zu vermitteln?
    Freue mich über eure Antworten und über eine rege Diskussion!
    LG

  • Der Hund braucht, wie jedes Lebewesen, einen strukturierten Tagesablauf und damit ein geregeltes Leben. Ein Leben als Sklave der Uhr ist jedoch für kein Lebewesen erstrebenswert.


    Wir gehen z.B. am Abend unsere Runde. Der Weg variiert je nach Lust und Laune, mal ist es eine 10 km Fahrradrunde, mal eine Runde zu Fuß und ein anderes Mal geht es zum See. Mal gehen wir gegen 19 Uhr los, mal erst gegen 22 Uhr.


    Es gibt jedoch ein klares Ritual zu Hause: Nach der Runde ist kurz Pause, anschließend Platz, die Schüsseln mit Futter werden hingestellt und nach 2, 3 Minuten freigegeben.

  • Was meinst du denn genau mit Ritualen?


    Für mich zählt es schon zu Ritualen, dass meine Hunde sich Hinsetzen müssen zum An und Ableinen. Das wenn auf Feldwegen Radfahrer oder Autos an uns vorbei fahren, die Hunde sich link oder rechts an die Seite setzen müssen. Die Hunde stehen bleiben oder sich Hinsetzen sollen, wenn ich Stehenbleibe.
    Die Hunde bei Weggabelungen Stehenbleiben sollen.
    Für meine Hündin sind das so feste Rituale das ich ihr nichtmal mehr ein Kommando dazu geben muss.


    Dann haben wir noch das Ritual, das es jeden Morgen ein Gruppenkuscheln gibt. Abends wird auch nochmal im Bett etwas getobt und endet dann mit zusammenkuscheln und einschlafen.


    Natürlich kann es abends schon etwas nervig sein, aber irgendwie hab ich das Gefühl das grad meine Hündin es braucht um die Anspannung die sie Tagsüber hatte, dann noch ewas abzuschütteln.
    Irgendwie glaub ich auch das es gut für den Rudelzusammenhalt ist, weil sie und mein Rüde dadurch vertrauen zueinander aufbauen.

  • Bei uns gibt es momentan überhaupt keinen fest geregelten Tagesablauf. Wir gehen natürlich immer nach dem Aufstehen & vor dem Schlafen eine kurze Runde, aber wann Aufstehen/Schlafegehen ist & was dazwischen passiert, ist jeden Tag anders.
    Je nach dem, wie es paßt, machen wir irgendwann eine große Runde, mal 2 kürzere, mal sind wir den ganzen Tag zusammen unterwegs, mal gammeln wir nur rum. Auch die Futter- & Alleinbleibzeiten sind unterschiedlich.
    Phoebe scheint das gar nicht zu stören, obwohl sie eine recht unsicher Hündin ist. Trotzdem ist sie sehr flexibel. Ich hab eher das Gefühl, daß sie Probleme hätte, wenn jeder Tag gleich strukturiert wäre & DANN etwas plötzlich anders laufen würde.

  • Ich glaube auch wenn wir einen sehr wechselhaften Tagesablauf haben, haben wir automatisch unsere Rituale. Ich geh zB nie zur gleichen Uhr- und Tageszeit spazieren, Futter gibts aber immer nach dem Spazierengehen und das wissen die Hunde.


    Wenn ich in der Früh raus gehe und die Hunde begrüsse, heisst das, dass sie aus dem Zwinger dürfen. Ignoriere ich sie, müssen sie noch drinnen bleiben.


    Fange ich an die 2l Wasserflasche zu füllen, wissen sie, jetzt gibts Futter.


    Man kann also auch seinen Tagesablauf für den Hund strukturieren, ohne sich an fixe Uhrzeiten zu lassen. Wir haben unsere Rituale, die dem Hund sagen, was jetzt als nächstes passieren wird, und trotzdem variiert alles in der Zeit.


    Ich mag es nicht besonders, wenn die Hunde um fixe Uhrzeiten fixe Erwartungen haben. Es ist nur lästig, wenn man sich dann doch mal nicht dran halten kann, oder die Hunde mal im Urlaub betreuen lassen muss.

  • das finde ich einen sehr interressanten thread. habe bisher immer versucht alles möglichst gleichmäßig zu machen, da ich eigentlich auch eher ein etwas chaotischer mensch bin der auch auf grund von äußeren umständen nicht immer alles zur selben zeit macht. ich bin bisher aber davon ausgegangen, dass ich mich dem hund zu liebe disziplinieren muss alles etwas routinierter zu machen und habe immer drauf geachtet, dass er zur selben zeit futter bekommt und hatte ein schlechtes gewissen wenn ich mla etwas später als gewöhnlich mit ihm spazieren gegangen bin etc.

    aber eigentlich finde ich es ganz plausibel dass man bei dem hund nur erwartungen weckt wenn alles immer so super regelmäßig ist. aber ein mindestmaß an beständigkeit braucht ein hund glaub ich schon, es ist ja ein riesen unterschied ob man mal ne stunde später mit ihm gassi geht oder ob man an einem tag nur einmal mit ihm geht und am nächsten dann fünf mal. ich glaube dass würde meinen süßen dann doch etwas stressen wenn er sich auf gar nichts mehr verlassen könnte. ich werde aber mal vorsichtig ausprobieren ein paar sachen zu variieren, vielleicht ist er ja dann auch mal ein bisschen entspannter wenn was unvorhergesehenes passiert. auf jeden fall ein gutes thema um sich drüber auszutauschen!
    lg

  • Bei mir ist es auch komplett unterschiedlich .


    Im Urlaub stehe ich zB auch nicht jeden tag so früh auf und gehe um 7 eine runde..
    da wirds auch manchnal erst 10 oder halb 11.


    Ich hab das Glück das sie durchschlafen und das auch dann aushalten.
    Im Urlaub gehe ich auch erst später schlafen das heißt ich gehe gegen halb 12 die letzte Runde.


    An manchen heißen Tagen gehe ich auch keine wirkich langen runden.
    An kühleren Tagen kann es auch sein das ich 2 stunden mit ihnen gehe.


    Manchmal übe ich sitz, platz, blei usw., manchmal lasse ich sie nur spielen und laufen und manchmal mache ich auch Leckerlie suchen usw.
    KOmmt ganz darauf an.


    Ich glaube gerade das mögen die Hunde, da es abwechslungsreicher ist als jeden Tag grau in grau das gleiche. :smile:

  • wir haben schon irgendwie eine strukturierten tag, wenn man es genauer betrachtet:


    nach dem aufstehen gehts mit den hunden raus. danach können sie sich stärken und eine schlafpause einlegen.


    gegen mittag/nachmittag gehts wieder raus, dann wird geübt und blödsinn veranstaltet, nach der aktion sollen die hunde ruhen und schlafen.


    abends, die letzte runde soll nur zum lösen sein.
    danach heißt es- ab in die koje.

  • Wir haben hier tausende kleiner Rituale, die allerdings nicht unbedingt etwas mit dem zeitlichen Tagesablauf hier haben.
    Z.B. beim Heimkommen vor der Türe "Sitz", vor dem Morgengassi gibt es ihr Medikament, danach immer ein Leckerli, genau eine Stunde später Futter (was sie auch einfordert, aber was soll man machen :roll: ), wenn es klingelt ins Körbchen, ...
    Ich habe das Gefühl, diese Rituale geben ihr Sicherheit und erleichtern oft auch mir den Alltag (da ich kein Kommando brauche).

  • Hm,interessante Frage...


    Ich denke,es kommt auf den Hund und auch auf den Menschen an.
    Wenn ich mich mit einem "geregelten Tagesablauf" wohlfühle,wirkt sich das sicher auch auf meinen Hund aus.
    Einem unsicheren Hund geben Rituale Sicherheit,zumindest habe ich das anfangs in Friedas Eingewöhnungszeit so empfunden.
    Manche Rituale,wie das abendliche Couch-Kuscheln,sind ihr absolut wichtig,auf andere kann sie gut verzichten (ich aber nicht :D ).

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