Beiträge von hgbrd23

    Für alle die Probleme haben ihre Hunde an Silvester zu beruhigen, hier ein Text mit Tips. Ich persönlich finde nicht alles davon hilfreich, aber einiges schon und es kann sich ja jeder selbst überlegen was für seinen Hund in Frage kommen könnte.
    Lg C.




    Sylvesterknallerei


    Hilfe für den Hund am Sylvestertag – oder:
    Ist die Menschheit verrückt geworden?!



    „Alle Jahre wieder...“ kommt leider nicht nur das Christkind, sondern pünktlich eine Woche später auch die große Knallerei. Weihnachten gilt als stilles und besinnliches Fest, an dem es gar nicht ruhig genug sein kann, selbst unser altes deutsches Liedgut preist die „Stille Nacht, heilige Nacht...“ , aber nur sieben Tage später scheint die Menschheit regelmäßig verrückt zu werden. Es kann gar nicht laut und grell genug werden – ganz gleich, einen wie hohen Preis wir dafür zahlen.


    Ebenfalls fragt sich alle Jahre wieder der gesunde Menschenverstand, wie es sein kann, dass angesichts (ver)hungernder Menschen und Tiere, einer kriselnden Weltwirtschaft und scheinbar nicht lösbarer Umweltprobleme, die uns irgendwann alle miteinander mit einem ganz großen Knall ins Jenseits befördern könnten, überhaupt ein Mensch so verrückt sein kann, Geld für Raketen, Böller und Tischfeuerwerk auszugeben?! Ja wissen die Leut` denn wirklich nichts Besseres damit anzufangen? Für die ganz Ideenlosen wüsste ich da ein paar Umwelt- und Tierschutzorganisationen, die um jeden Cent dankbar wären. Auch das Frauenhaus, die Welthungerhilfe und Aktion Mensch hätten sicher einen besseren Verwendungszweck für die Milliarden, die da alljährlich in die Luft gepulvert werden.


    Und nun möge mir bloß keiner mit der Tradition kommen! Ach, so vieles wird unter dem Deckmäntelchen der Tradition fortgeführt, so vieles, das man lieber bleiben lassen sollte: Der Stierkampf, die Treibjagd, Pferderennen oder auch die Unterdrückung der Frau, die nach wie vor in vielen Ländern dieser Erde zur guten (?) alten Tradition gehört. Na ja, manchmal ist die Tradition halt auch mehr alt als gut und gehört einfach abgeschafft. Es lohnt, darüber nachzudenken.


    Als Tierhalterin habe ich mir die Knallerei schon als Jugendliche abgewöhnt. Zu sehr taten mir die Hunde (und Katzen!) leid, wenn sie sich zitternd unter der Eckbank verkrochen und tagelang nicht mehr aus dem Haus trauten. Ich dachte an die Wildtiere, die ebenfalls voller Angst und Schrecken flüchten und Schutz suchen vor einer nicht benennbaren und nicht verstehbaren Gefahr.


    In meiner Hundeschule mehren sich jetzt wieder die Anrufe der Verzweifelten, die fragen, ob ich Tipps hätte, wie man mit dem geliebten Vierbeiner die Jahreswende halbwegs schadlos übersteht. Immer wieder stellt man mir die Frage, ob ich mich da auskenne. Oh ja, da kenne ich mich sogar sehr gut aus, denn drei meiner sieben Hunde haben schreckliche Angst und zwei fürchten sich zumindest etwas. Mit den folgenden, jahrelang im Ernstfall erprobten Tipps kommen wir ganz gut über die Runden:


    Die einfachste Lösung zuerst: Hauen Sie mit Ihrem Hund einfach für ein paar Tage ab. Buchen Sie eine einsame Berghütte irgendwo im Nirgendwo. Das müssen Sie allerdings rechtzeitig tun, denn einsame Berghütten gibt`s bei weitem nicht so viele wie genervte Hundehalter, die diese zur Jahreswende händeringend suchen. Reisen Sie schon ein paar Tage vor Sylvester ab und bleiben Sie auch etwas länger, denn wie wir alle wissen, beginnt die Knallerei schon Tage vor dem ganz großen Spektakel und zieht sich auch noch bis zum zweiten oder dritten Januar hin.


    Wenn diese Lösung nicht möglich ist, wäre mein wichtigster Tipp, dass Sie Ihrem Hund so viel Ruhe wie möglich vermitteln und durch Idolfunktion vorleben, dass Ihnen der ganze Rummel gar nichts ausmacht. Für mich ist dies zugegeben der schwierigste Part, denn tatsächlich könnte ich jedem, der da draußen rumknallt, ebenfalls eine knallen – kleine Kinder, die noch nicht wissen, was sie tun, ausgenommen.




    Durch die Stimmungsübertragung beeinflussen wir unsere Hunde ganz enorm, je gelassener Sie also sind, desto eher kann Ihr Hund sich zumindest etwas beruhigen. Aber erwarten Sie bitte nicht, dass Ihr Hund keine Angst mehr hat, nur weil Sie keine haben, denn ganz so einfach läuft es nicht. Es ist etwa wie bei einem bevorstehenden Besuch beim Zahnarzt, der Ihnen große Angst macht: Ein Partner, der Ihnen Mut zuspricht und Gelassenheit ausstrahlt, hilft zumindest etwas – einer der glaubt, man brauche doch keine Angst haben, weil er/ sie ja schließlich auch keine Angst hat, hilft überhaupt nicht, sondern nervt einfach nur.


    Tipp Nummer zwei steht in direktem Zusammenhang mit Tipp Nummer eins: Haben Sie Zeit für Ihren Hund, stehen Sie ihm durch Anwesenheit zur Verfügung und ermöglichen Sie ihm das Kontaktliegen, wenn er es wünscht. Hierbei müssen Sie aber sehr präzise arbeiten, damit es nicht zu einer so genannten unbewussten Bestätigung kommt. Keinesfalls heißt dies nämlich, dass Sie Ihren Hund auf den Arm nehmen, herumtragen oder auf den Schoß setzen sollen, während Sie ihn streicheln und in endlosen Litaneien bedauern, denn dieses Verhalten würde die Angst Ihres Hundes nur verstärken. Allerdings sollten Sie andererseits auch keinesfalls – wie von manchen Trainern empfohlen – Ihren Hund ignorieren, wenn er Angst hat. Dieser Tipp, der die oben genannte „unbewusste Bestätigung“ verhindern soll, ist weit über das Ziel hinaus geschossen, denn wenn Sie Ihren Hund ignorieren, wenn er Angst hat, was vermitteln Sie ihm dann?! Dass Ihnen seine Angst vollständig egal ist und er sich an jemand anderen wenden muss, wenn er Unterstützung und Schutz braucht – und das ist für eine gute Bindung und ein angestrebtes Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Halter das reinste Gift! Deshalb haben wir seit Jahren ein Ritual eingeführt, das bestens funktioniert:


    Unser Wohnzimmer wird zu einer Liegelandschaft umgebaut. Zugegeben, bei nur einem Hund oder zweien ist das nicht nötig, es reicht ein bequemes Sofa, aber wir haben ja sieben... Einer von uns hält sich die meiste Zeit über auf der „Liegewiese“ auf, meistens lesen wir oder telefonieren mit Freunden. Die Hunde kommen ganz von selbst und suchen den Körperkontakt, wenn die Knallerei losgeht. Sie legen sich mit hin, dürfen sich ankuscheln und unsere Nähe spüren. Einem von ihnen hilft es besonders, wenn wir ihn mit einer Decke so zudecken, dass nur noch sein Kopf rausschaut – er fühlt sich so eingehöhlt sicherer. Wenn die, die besonders große Angst haben, anfangen zu hecheln oder uns anzupföteln, reagieren wir darauf nur geringfügig und sagen einfach nur kurz „Ist schon o.k.“ oder Ähnliches und strahlen weiterhin heitere Gelassenheit aus. Um diese Stimmung zu erzeugen, helfen übrigens Bücher des Dalai Lama ausgesprochen gut!


    Zusätzlich läuft bei uns der Fernseher in einer Lautstärke, die gut erträglich ist, aber doch den Lärm von draußen zumindest teilweise abmildert. Diese Geräuschkulisse kann die Knallerei natürlich nicht übertönen, dann würden uns – und besonders unseren Hunden, deren Gehör viel feiner ist – ja die Ohren weh tun. Aber sie verhindert eine allzu starke Fokussierung auf die Knallgeräusche. Der besondere Tipp: Auf 3 SAT laufen jedes Jahr ab 11.00 Uhr vormittags bis weit nach Mitternacht Mitschnitte von tollen Live-Konzerten der vergangenen Jahre. Echte Sahnestücke der Musikgeschichte, von Phil Collins über U2, Michael Jackson, Pink oder Tina Turner, es ist für so ziemlich jeden Musikgeschmack etwas dabei.


    Sehr hilfreich ist auch eine CD, die es als Beigabe zu dem Buch „Mit den Ohren eines Hundes“ (sehr zu empfehlen!) gibt. Die auf ihr zu hörende Musik wurde nach jahrelangen Forschungen auf dem Gebiet der Psycho-Akustik arrangiert und ist speziell auf das akustische Wahrnehmungsvermögen von Hunden abgestimmt. Sie wirkt beruhigend und wird bereits erfolgreich in Tierheimen, Hundepensionen und Tierkliniken eingesetzt.




    Sobald es am Nachmittag auch nur ansatzweise dämmrig wird, machen wir überall im Haus das Licht an, um die von draußen kommenden Lichtreflexe zu mildern. Sollten Sie Gardinen oder Rollos haben, sollten Sie diese schließen. Manchmal hört man den Tipp, mit dem Hund am besten in den Keller zu gehen, im Idealfall in einen Keller ohne Fenster. Dies ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn Sie das nicht ausschließlich zu Sylvester tun – sonst kann es schnell passieren, dass der Hund bereits das Heruntergehen in den Keller fürchtet, weil es für ihn in direktem gedanklichen Zusammenhang mit der Knallerei steht. Sollten Sie aber eine Art eingerichteten Hobbyraum haben, den Sie regelmäßig nutzen, kann es tatsächlich hilfreich sein, Sylvester dort unten zu verbringen, bis gegen 2.00 oder 3.00 Uhr nachts zumindest die schlimmste Knallerei vorbei ist.


    Die Gassi-Runden reduzieren wir auf kurze Gänge in der Nähe des Hauses, damit die ängstlichen Hunde das Gefühl haben, jederzeit auf dem schnellsten Weg wieder nach Hause zu können. Ist „die Fluchtburg“ in kürzester Zeit erreichbar, fühlt sich so mancher Hund zumindest etwas besser. Wenn Sie einen Garten haben, können Sie das Rausgehen auch auf diesen beschränken. Wir gehen am 31. Dezember immer eine ganz lange Runde sehr früh am Morgen, so gegen 6.00 Uhr – da ist es noch weitgehend ruhig. Danach bleiben wir mit den ängstlichen Hunden auf unserem Grundstück.


    Wenn Sie einen Hund haben, der in Panikattacken verfällt, wenn er es – selbst in größerer Entfernung – knallen hört, dann führen Sie ihn an den Tagen rund um Sylvester mit doppelter Leinensicherung und bleiben Sie in der Nähe Ihres Hauses oder Ihres offen stehenden (!) Autos, denn für diese Hunde ist das Erreichen „der Fluchtburg“ eine Frage des Überlebens.


    Von der häufig empfohlenen Gabe von Medikamenten möchte ich dringend abraten! Zunächst einmal ist wichtig zu wissen, dass jedes Psychopharmaka eine so genannte Umschlagwirkung zeigen kann. Das bedeutet in diesem Fall, dass der Hund nicht beruhigt, sondern ganz im Gegenteil, jetzt erst richtig hoch gefahren wird. Der Kreislauf wird aktiviert, der Puls rast wie verrückt, der Hund kommt nicht mehr zur Ruhe und der so gestresste Organismus nimmt die Außenreize durch die Adrenalinausschüttung noch stärker wahr. Vor ein paar Jahren wurde ich am Sylvesterabend von einer völlig verzweifelten Hundehalterin angerufen, bei deren Eurasier-Rüden genau das passiert war. Der Hund drehte völlig durch, speichelte, raste fieberhaft nach Unterschlupf suchend durch das Haus und war kaum noch ansprechbar. Die Tierärztin, die das Mittel verschrieben hatte, empfahl am Telefon, den Hund in die Praxis zu bringen, was vollkommen ausgeschlossen war für die Halterin, weil er sich nicht einmal mehr anfassen ließ, ohne deutlich drohend zu fletschen – was er übrigens sonst nie tat! Als ich nach halbstündiger Fahrt dort ankam, war der Hund bereits so durchgedreht, dass ich einen Kreislaufkollaps befürchtete. Uns blieb also nichts anderes übrig, als uns auf den Hund zu stürzen, ihn – halb im Würgegriff – ins Auto zu zerren und in die Klinik meines Vertrauens zu bringen. Dort wurde er in Narkose gelegt, um ihn erst einmal ruhig zu stellen. Dann wurde er an den Tropf gehängt, um die Wirkstoffe in seinem Körper möglichst schnell auszuschwemmen. Es dauerte mehr als 14 Tage, ehe dieser Hund sich halbwegs erholt hatte und sein Frauchen und mich wieder vertrauensvoll an sich heran ließ. Er war damals fünf Jahre alt und ich kannte ihn seit seiner Welpenzeit. Er hatte uneingeschränktes Vertrauen zu mir und seiner Halterin bis zu diesem Abend gehabt...


    In einem anderen Jahr rief mich am 05. Januar eine Dame an, deren Hund sich seit Sylvester völlig verändert hatte. Er zitterte, sobald er nur angesprochen wurde und reagierte extrem auf jegliche Außenreize, die mit Geräuschen oder Licht zu tun hatten. Er flüchtete zum Beispiel in Panik unter den Küchentisch, als vor dem Haus die Straßenlaterne anging.




    Beim Beratungsgespräch stellte sich dann heraus, dass auch dieser Hund auf Anraten eines befragten Tierarztes Medikamente verschrieben bekommen hatte. Er wählte ein Mittel aus, das hauptsächlich auf der Basis eines Muskelrelaxans wirkte, das Bewusstsein aber kaum beeinflusste. Im Klartext bedeutete dies, dass dieser arme Hund, der schon immer große Angst vor Sylvester hatte, alles um sich herum mitbekam, aber unfähig war, sich zu bewegen. Gefangen im eigenen Körper konnte er weder hecheln, noch herumlaufen oder sich verkriechen, so wie er es sonst immer getan hatte. Die Folgen waren fatal – dieser Hund erlitt ein Trauma, von dem er sich nie mehr richtig erholte. Er hatte für den Rest seines Lebens Probleme und die Halterin verfluchte den Tag, an dem er das „Beruhigungsmittel“ bekommen hatte.


    Ich könnte noch einige solcher Beispiele nennen, die ich im Laufe der Jahre miterlebt habe. Es waren weit mehr als nur diese beiden und aus diesem Grund würde ich die Gabe von Medikamenten nicht empfehlen. Ich kenne keinen einzigen Hund, der sich nicht über kurz oder lang wieder erholt hätte nach der Knallerei – aber einige, die durch Medikamentengabe traumatisiert wurden. Selbstverständlich gibt es auch Hunde, die die Medikamentengabe gut vertragen – nur weiß man vorher nicht, ob es so sein wird und mir ist das Risiko für die mir anvertrauten Tiere definitiv zu groß, falls es nicht so sein sollte.


    Hingegen macht eine Kollegin von mir recht gute Erfahrungen mit der Gabe von Bach-Blüten. Suchen Sie sich einen seriösen Therapeuten, der eine individuelle Mischung für Ihren Hund zusammenstellt. Die im Handel erhältlichen, fertigen Mischungen möchte ich Ihnen nicht empfehlen, da sie der eigentlichen Lehre Bach`s und seinem Verständnis über die Wirkung der Blütenmittel nicht entsprechen. Eine Umschlagwirkung ist hier nicht bekannt, es soll aber nicht verschwiegen werden, dass es in seltenen Fällen zu einer Erstverschlimmerung der Symptome kommen kann, ähnlich wie wir sie aus der Homöopathie kennen. Sollte diese gerade an Sylvester auftreten, wäre das natürlich fatal. Deshalb ist eine vorherige Gabe zum Ausprobieren empfohlen.


    Einigen Hunden hilft auch der D.A.P.-Stecker recht gut, der im Fachhandel erhältlich ist. D.A.P. ist die Abkürzung für Dog Appeasing Pheromone. Diese Pheromone sind Duftstoffe, die eine Mutterhündin während der Laktationsphase zwischen der Milchleiste absondert und die beruhigend auf die Welpen wirken. Man fand heraus, dass diese Wirkung auch noch bei erwachsenen Hunden eintritt und schließlich gelang es, diese Pheromone zu synthetisieren. Steckt man nun diesen Stecker in die Steckdose, wird der Geruch der Pheromone ausgeströmt. Wichtig ist hierbei allerdings, dass Sie dem Hund die Gelegenheit geben, den Raum zu verlassen, wenn er das wünscht, denn nicht alle Hunde mögen diesen Geruch und nicht auf alle wirkt er beruhigend! Beobachten Sie Ihren Hund, ob er sich freiwillig in die Nähe des Steckers begibt und tatsächlich ruhiger wird oder ob ihm dieser Geruch völlig egal zu sein scheint oder er sogar den Raum verlässt. Auch hier ist es sinnvoll, nicht erst am Sylvesterabend auszuprobieren, welche Reaktionen Ihr Hund zeigt, fangen Sie ruhig schon ein bis zwei Wochen vorher damit an. Auf gar keinen Fall sollten Sie die ebenfalls erhältlichen D.A.P.-Halsbänder verwenden, denn einmal angelegt kann der Hund sich eben nicht mehr frei entscheiden, ob er den Geruch sucht oder meidet, sondern ist ihm ausgeliefert. Interessant ist, dass der Hersteller anfangs, als es nur die Stecker gab, selbst ausdrücklich darauf hinwies, wie wichtig es ist, dem Hund die Möglichkeit zum Ausweichen zu geben. Trotzdem hat er dann die Halsbänder und auch noch ein Spray auf den Markt gebracht. Man macht sich so seine Gedanken, was hinter diesem Sinneswandel steckt...




    Für viele Menschen ist übrigens unklar, warum Hunde gerade vor Sylvester so große Angst haben. Manchmal sogar solche, die zum Beispiel keine Probleme mit Schüssen oder Gewitter haben. Der Grund liegt wahrscheinlich darin, dass durch die Knallerei gleich mehrere Sinne deutlich überstrapaziert werden: Der Gehörsinn durch den Lärm, der Gesichtssinn (die Augen) durch die ungewohnten und in großer Anzahl auftretenden Lichtreflexe und der Geruchssinn durch den Gestank, den die Böller verursachen und der ebenfalls ungewohnt ist für den Hund.


    Abschließend wünsche ich Ihnen und Ihrem Hund (oder Ihren Hunden) eine möglichst ereignislose Sylvesternacht und hoffe, dass die hier zusammengefassten Tipps helfen, mit möglichst viel Ruhe und Frieden ins neue Jahr zu kommen!



    Clarissa v. Reinhardt


    http://www.animal-learn.de



    P.S. : Als Autorin erlaube ich ausdrücklich, diesen Text ungekürzt, unverändert und unter Nennung der o.g. Quelle weiträumig zu verbreiten. Wenn Sie ihn erhalten haben, freue ich mich, wenn Sie ihn an Freunde und Bekannte weiter schicken, ihn in Foren oder auch gern auf Ihre eigene Homepage stellen. Sie dürfen ihn auch ausdrucken, kopieren und verteilen. Desto mehr Menschen er erreicht, desto mehr Tieren kann hoffentlich geholfen werden.

    hallo leo,
    ich kann total verstehen dass du da etwas ängstlich bist, ist ja auch besser vorsichtig mit dem frei laufen lassen zu sein als später nen überfahrenen hund zu haben (im schlimmsten fall). aber nach einer woche solltest du dir da noch keinen stress machen, das frei laufen lassen ist vor allem eine sache des gegenseitigen vertrauens und der bindung, und das kann schon mal was länger dauern.
    mein erster tip wäre dich mit der frau in verbindung zu setzen wo du ihn her hast, vielleicht könnt ihr noch ein paar mal zusammen gehen und sie kann dir genau erklären wie sie es macht (welches kommando, welche belohnung etc.). ansonsten hör dich doch mal um ob es nicht eine/n "mobile/n" hundetrainer/in gibt die/der zu euch kommen kann, dann könnt ihr auch in der umgebung üben wo es später klappen soll.
    du findest auch hier im forum viele tips wie du an der bindung arbeiten kannst.
    was ich etwas bedenklich finde ist dass er auch an der leine oft erst nach dem dritten mal rufen kommt, vielleicht solltest du ein neues signal aussuchen (handzeichen+verbales signal) bei dem er direkt zu dir kommen und nah vor dir absitzen soll. das solltest du dann kleinschrittig aufbauen, erst nur daheim auf kurze distanz und mit etwas besonders leckerem "bewaffnet", das dann langsam steigern bis es auch draußen auf große distanz klappt, aber immer erst einen schritt weiter gehn wenns super klappt.
    das sind jetzt halt nur theoretische tips, im endeffekt kommt es auch auf viele kleinigkeiten an (timing, körpersprache, stimme), da kann dir nur jemand vor ort helfen.
    aber wie gesagt, mach dir keinen stress, es ist gut dass du dir jetzt schon gedanken machst aber erwarte nicht zu schnell zu viel, vieles braucht halt seine zeit und am anfang sind andere dinge viel wichtiger als das frei laufen, dass ihr einander kennenlernt, vertrauen aufbaut. er wird es dir nicht übel nehmen und auch nicht total drunter leiden wenn es jetzt mal eine zeit lang nur an der leine raus geht, auch wenn es vorher anders war. wahrscheinlich testet er dich zur zeit noch aus, also lass ihn lieber an der leine bis der rückruf besser klappt, sonst sammelt er vielleicht die erfahrung dass er dich draußen nicht zu beachten braucht.
    so, mehr fällt mir jetzt nicht ein, hoffe es hat dir ein paar anregungen gebracht.
    lg c.

    Zitat

    Das ist dann wohl die feine englische Art... Posting's im Nachhinein zu löschen, obwohl schon Zitate möglich waren grübel


    Zur Erläuterung... das Posting, auf das ich mich bezogen habe, existiert auf einmal nicht mehr... nun könnte man mir unterstellen, ich hätte die Zitate erfunden... nun gut, es ist zwar nicht so... aber mit dieser Unterstellung müsste ich dann wohl leben.


    ich bezeuge hiermit, dass ich mein posting geändert habe, allerdings habe ich erst danach festgestellt, dass du bereits geantwortet hast. entschuldigung dafür. aber das gerade du mir mit der feinen englischen art kommst... verblüffend... ich habs geändert weil ich mich selbst darüber geärgert habe, dass du es geschafft hast, mich zu provozieren und mir dann gedacht hab, es ist vielleicht doch besser nicht weiter mit dir zu kommunizieren. nun gut, jetzt tue ich es doch wieder :smile:



    Zitat

    Es kommt imho nur auf Kontinuität in der Kommunikation an.


    lieber martin, darauf hatte sich mein einwand bezogen, wenn ich dich falsch verstanden hab tuts mir leid, deshalb erwähnte ich ja, dass es durchaus sein kann, dass du es anders gemeint hast als ich es verstanden habe.


    Zitat

    Mit anderen Worten, Du willst keine Erklärung, kriegst daraufhin keine und wirfst mir dann vor, keine Erklärung bekommen zu haben.


    ich habe es dir nicht vorgeworfen, ich habe lediglich erwähnt, dass das auch eine möglichkeit ist zu reagieren, keine besonders nette, aber ok. zudem hätte ich schon gerne eine erklärung gehabt, ich wollte dir nur nicht das gefühl geben, dass du dich erklären musst. ich hätte halt erwartet, dass du entweder gar nicht reagierst, weil es dir zu doof ist dich zu erklären oder du gar nicht mehr mitliest, oder dass du mir erklärst, wie dus gemeint hast bzw. dass dus so nicht gemeint hast wie ich es aufgefasst hab. so kann man sich täuschen...


    Zitat

    ich habe doch nur versucht, meinen filosofischen Gedanken darüber Ausdruck zu verleihen, ob es Dir wohl gelingen mag, dem Zwang des letzten Wortes zu widerstehen, oder ob Du lieber der Neigung der üblichen Nicht-Filosofen erliegst und noch einmal nachtrittst...


    ich sehe es durchaus als philosophische qualität an, wenn man sobald man etwas nicht versteht, versucht herauszufinden, ob der andere es auch wirklich so gemeint hat oder ob man selbst etwas missverstanden hat. um die dinge einfach auf sich beruhen zu lassen bin ich wirklich noch nicht erwachsen genug (und werde es hoffentlich nie sein). und von nachtreten kann nicht die rede sein, ich verstehe eh nicht warum du dich augenscheinlich von mir so angegriffen gefühlt hast, obwohl ich dir in fast allem zugestimmt habe und die richtung, die du dem thread gegeben hast, begrüßt habe.


    und ob es wirklich von erwachsen sein zeugt, mit spott auf andere zu reagieren, das sei mal dahin gestellt.


    so, jetzt hab ich doch das letzte wort gehabt (vorerst) und du darfst dich in deiner beurteilung meines wesens bestätigt fühlen. vielleicht versüßt es dir dein wochenende ja noch mehr, dich als den menschenkenner zu fühlen der du offensichtlich glaubst zu sein. nur gut, dass ich weiß, dass du mich nicht kennst und nur einen typ mensch in mir siehst der meinem wahren wesen nicht gerecht wird. ich weiß auch nicht viel über dich, aber zumindest scheinst du ein mensch zu sein der glaubt, er könne jemanden auf grund von ein paar beiträgen in einem forum be- oder sogar verurteilen und nicht mal die regeln der höflichkeit wahren kann. also hab ein schönes wochende, und falls du dem drang das letzte wort zu haben nicht widerstehen kannst dann hau rein, ich verkrafte das, glaub mir und das wird definitiv meine letzte wortmeldung dir gegenüber sein, also versuch ruhig mich zu provozieren :smile:

    MaddinR, ich stimme dir in allem zu, bis auf die winzige kleinigkeit, dass ich nicht glaube, dass gleichförmigkeit in der kommunikation das einzige kriterium ist und davon überzeugt bin, das man sehr wohl schaden anrichten kann wenn man sich beim hund mit für ihn unangenehmen methoden gehör verschaffen will, auch wenn er sich selbstverständlich daran gewöhnt und es zu deuten weiß. aber ist ein hund, der sich zum beispiel an einen gewalttätigen halter angepasst hat und genau weiß, wenn der rumschreit gibts gleich haue, nicht trotzdem ein armes schwein, auch wenn er das verhalten deuten kann?
    ansonsten stimme ich dir wirklich bei allem zu, ich habe auch in einem vorangegangenen beitrag bereits geschrieben, dass es aus meiner sicht nicht auf die frage hinausläuft, ob nun hündisch oder menschlich kommuniziert wird wenn man über hundeerziehung im allgemeinen redet. aber das war ja nun mal brushs frage (stark verkürzt). ich verstehe deshalb deinen einwand, gerade bezogen auf das zitat von mir, nicht so wirklich, aber macht ja auch nix, man muss ja nicht immer alles rational durchdringen :smile:


    also sieh dich nicht dazu gedrängt dich zu erklären, ich kann mit unklarheit ganz gut leben ;)


    das zitat von nietzsche find ich auch klasse, auch wenn ich generell nicht viel von ihm halte, aber er hatte seinen hellen momente (bevor er dem wahnsinn verfallen ist).


    lg chrissi

    @fräuleinwolle:
    klar, mit der behandlung des tieres hat es natürlich viel zu tun und ist tatsächlich der dreh- und angelpunkt in der hundehaltung. aber mit der ursprünglichen frage, die brush aufgeworfen hat, hat es meiner meinung nach nicht direkt zu tun. denn ich kann einen hund ja als mir ebenbürtiges individuum sehen und dennoch sowohl die eine art, nämlich dem hund "hündisch" zu begegnen, praktizieren als auch die andere, mit ihm "menschlich" zu kommunizieren.


    mmh, versteht man, was ich meine? ich hoffe doch :smile:


    übrigens würde ich dir da voll zustimmen, ich sehe meinen hund auch als individuum. dennoch muss man vorsichtig sein dass man bei all der akzeptanz der schwächen des hundes oder der hunde nicht seine verpflichtung, ihn/sie zu führen vergisst und sein bestes gibt, mit ihm an sich (und natürlich auch an sich selbst) zu arbeiten. das soll jetzt keine unterstellung sein, dass du das nicht tun würdest, wirklich nicht, ich meine nur dass es auch leute gibt die "der ist halt so" als entschuldigung nehmen weil sie keine lust, zeit oder was auch immer haben dem hund grenzen zu setzen und ihm zu helfen, möglichst stressfrei durchs leben zu kommen und möglichst viele freiheiten genießen zu können. ich bin mir aber sicher dass du es in dem fall nicht so gemeint hast ;)


    lg chrissi

    also ehrlich, da braucht man sich doch nicht wundern das man solche antworten bekommt, sei froh dass dich hier noch keiner ernsthaft beleidigt hat. ist doch klar dass da erst mal alle alarmglocken läuten wenn jemand nach infos zu einem sehr umstrittenen hilfsmittel fragt, dessen einsatz sogar verboten ist :hust:


    vielleicht hättest du bessser daran getan, erst mal genau zu schreiben warum und wofür du die informationen brauchst, ich weiß nicht ob dir das nach der kritik noch allzu viele leute abnehmen, dass du es zur positiven bestärkung einsetzen willst. aber erkläre doch bitte mal, wie das genau gehen soll, würde mich interressieren (ernsthaft!), ich erfahre gern neues, hab davon wirklich noch nie gehört.


    hoffe du verzeihst, dass ich nachbohre ohne dir mit konkreten erfahrungen dienen zu können, aber es interressiert mich nun mal.

    oh, das wird ja richtig philosophisch hier, da muss ich mich als philosophiestudentin natürlich wieder einklinken: MaddinR spricht da einen sehr interressanten punkt an. wie wir tiere sehen hat vor allem etwas mit unserem menschenbild zu tun: sind wir das abbild gottes? oder ein tier+X (das X wäre verstand, geist oder wie auch immer man es nennen will) oder tier-X (X wäre hier instinkt), also ein unvollkommenes mängelwesen, eine laune der natur, wie es nietzsche gesehen hat? oder sind wir schlicht ein "homo absconditus", ein unfertiges wesen das nach vollendung strebt, diese aber nie erreicht?


    jede philosophische anthropologie stützt sich auf den vergleich mensch/tier, oder widmet ihm zumindest viel aufmerksamkeit.


    was hat das nun mit dem thema zu tun? so einiges. je nachdem, welches menschenbild ich im hinterkopf habe, und damit verbunden welches Bild ich von Tieren habe, werde ich mich auch meinem haustier gegenüber verhalten und intuitiv ablehnend oder zustimmend auf theorien/methoden reagieren.


    denke ich, dass ich grundsätzlich über ihnen stehe, die gottgegebene pflicht habe mir die tiere untertan zu machen - warum sollte ich dann partnerschaftlich mit ihnen umgehen? (nur so als beispiel... das soll nicht heißen dass es nicht religiöse vorstellungen gibt die mit dem konzept des partnerschaftlichen umgangs mit tieren harmonieren, ganz im gegenteil, nicht dass mir hier gleich einer aufs dach steigt...)


    ich hoffe brush verzeiht mir den kleinen exkurs, ich weiß es hat nur mittelbar etwas mit seiner frage zu tun.


    lg chrissi

    ah, danke brush, werd mal schauen ob ich fündig werde, finde das nämlich schon interressant, man kann ja seine kenntnisse immer ruhig noch weiter vertiefen.
    ich glaube im endeffekt läuft doch gar nicht alles auf die frage raus, verhalt ich mich jetzt menschlich oder hündisch, sondern welches verhalten führt zum erfolg ohne meinem hund zu schaden.


    ich kenne eigentlich nur meinen hund richtig gut, ist auch mein erster, und ich finde verallgemeinerungen immer in irgendeiner form unbefriedigend. deswegen meinte ich ja, bei meinem hund reichen klare menschliche signale. ich schreie ihn nicht deshalb nicht an, weil ich als rudelführer souverän bleiben soll, sondern weils total kontraproduktiv ist, er lernt dadurch nix sondern kriegt nur angst oder es ist ihm scheißegal, je nach stimmungslage und situation. also bevorzuge ich leise töne, weil es bei meinem hund zum erfolg führt... so einfach ist das, oder?


    lg chrissi