Wo bleibt der Spaß?

  • Walter,
    mal wieder sprichst Du mir aus dem Herzen.


    Bevor ich hier nach Spanien zog, war ich mit Floyd fast wöchentlich
    auf Agility-Turnieren unterwegs, und einmal die Woche im Training.


    Aber nicht, weil ich eventuell die Möglichkeit gehabt hätte einen Pokal zu holen.
    Dazu hab ich viel zu wenig Körperkontrolle.
    EInfach nur, weil wir in der Schweiz eine grosse Gruppe Freunde waren,
    die sich bei jedem Turnier wiedergetroffen haben, gegrillt haben,
    und ab und zu auch mal einen Parcours gelaufen sind.


    Mit meiner Agi-Trainingsgruppe von damals hab ich heut noch regen Kontakt.
    Und die sagen mir, dass sich das Turnierambiente geändert hat.
    Mittlerweile sucht man sich den Welpen nach Endstockmass aus,
    weil man im Midi mehr Chancen hat als im Standard,
    und der Knirps wird schon mit drei Monaten an die Hindernisse gelassen.


    Hier in Spanien bin ich so ziemlich genau an ein einziges Turnier gegangen.
    Als ich die verbissenen Gesichter und die unglücklichen, hochgepushten Hunde sah,
    hab ich mich hastig vom Turniergeschehen verabschiedet.


    Im Canicross mit Duran passierte mir dasselbe.


    Nöö...


    Es gibt auch Kontrollfanatiker unter meinen Bekannten, die nicht mehr mit mir
    spazierengehen wollen, weil ich meinen Hund nicht permanent kontrolliere
    und bei Fuss laufen lasse, wenn wir im Wald unterwegs sind.


    Ist mir alles zu blöd.


    Erziehung ist wichtig, das ist klar. Das hat aber mit Gehorsam nicht allzuviel zu tun.
    Hund muss sich doch selbstständig unter Menschen bewegen können,
    ohne jemanden zu belästigen. Dazu muss ich nicht an seiner rechten Seite laufen.


    Ich werde ab Oktober hier in Madrid 'Lernspaziergänge' anbieten,
    so wie man das in D schon lange tut.
    Hauptmerkmal wird dort der Spass mit dem Hund sein, neben der Erziehung.


    Ich freu mich schon riesig drauf.


    LG
    Chrissi

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      Ich werde ab Oktober hier in Madrid 'Lernspaziergänge' anbieten,
      so wie man das in D schon lange tut.
      Hauptmerkmal wird dort der Spass mit dem Hund sein, neben der Erziehung.

      Ich freu mich schon riesig drauf.


      LG
      Chrissi



      Und dafür drück ich Dir ganz fest die Daumen!


      Birgit, die diese Idee einfach nur super findet

    • Zitat

      Um was, Walther?


      Um Hunde, die so perfekt sein müssen damit sie das Umfeld des Halters nicht mehr wahrnimmt?


      Birgit



      Ja, Birgit, das ist mein größtes Problem. Ich kann mich mit meinen Hundchen so perfekt wie möglich benehmen, leider nimmt man uns immer wahr :???:


      Du meine Güte, ich hab´ Hunde, gut drei von den vieren sind ein bissl groß, aber sie sind Lebewesen und keine Roboter.


      Genauso wenig wie ich perfekt bin, sind meine Hunde perfekt, Na und?
      Ich streb´s nicht an, ich denke sie auch nicht.


      Und ich erwarte auch nicht, daß die Hunde anderer perfekt sind. Da kommt halt mal der junge Dobermann angefetzt und schmeißt sich unter die Jungs, oder der Westhighländer, den ich regelmäßig unter meinen vorpflücke.


      Im Gegenzug spaziert Woody heute noch zu einigen Hunden hin, spaziert, darüber bin ich dankbar, früher war es wilder Galopp :D
      Momentan bin ich dabei den Kerl davon zu überzeugen, daß er fremden Leuten 1. keine Flex, 2. keine Handschuhe, 3. kein Spielzeug aus der Hand nimmt und 4. das sein Schädel nicht in jedem fremden Einkaufsbeutel zu landen hat.


      Meine Jungs sind ganz gut erzogen. Auf Fingerzeig weichen sie Radfahrern, Joggern, Stockenten aus. Manchmal machen sie das sogar selbständig. Manchmal zielt das Ausweichmanöver aber in die gleiche Richtung, wie der Radfahrer oder Joggger es vor hatte. Ja, mei, tut mir leid, aber manchmal sind wir ein bißchen schusselig.



      Das Leben ist ernst genug. Meine Freizeit mit Hunden ist es nicht.


      Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    • Manche Hundehalter zählen als allererstes auf was ihr Hund nicht kann,welche Baustellen es gibt und wieviel sie noch arbeiten müßen,um den "perfekten"Hund zu haben.Und das finde ich immer suspekt!
      Mir fallen immer zuerst die guten Seiten an Leo auf,was er in den 2 Jahren seines Lebens alles gelernt hat,wie liebenswert er ist.Später,viel später sehe ich was noch dazukommen könnte,was noch verbesserungswürdig wäre.
      Mein Hund schenkt mir einen viel höheren Freizeitwert,wir sind ein Team und haben auch ohne Dogdancing und Co,viel Spaß miteinander-so und nicht anders soll es für uns sein.
      Schöne Grüße
      Ute

    • Jepp, danke, der Thread ist wirklich super.

      Meine Süße bringt mich immer zum Lachen. Und dafür liebe ich sie am meisten.


      Wenn meine Hund lautstark fiepend (?) und bellend auf Park und Wald zusteuert, hat mich das anfangs gestört. Andererseits wie soll sie mir zeigen, dass sie sich riesig über den Ausflug freut?


      Und wenn dann Passanten nicht mitleidig, sondern auch mal belustigt lächeln, ist es schön zu wissen, dass Hunde nicht immer nur auf Unverständnis stoßen.


      Hunde sind so schön begeisterungsfähig. :smile:


    • Ok jetzt sprichst du mir wieder aus dem Herzen.
      :gut:

    • Zitat

      Caro, iwie hab ich das Gefühl, zu viele Leute gehen zum Lachen in den Keller.


      Situationskomik ist für so viele ein Fremdwort geworden, dafür ist das Mitschwimmen im Mainstream die gängige Vokabel. Bloss nicht auffallen, bloss nicht anders und schon gar nicht individuell sein.


      Birgit


      Kann ich so nicht unterschreiben. Ich denke, ganz viele Leute - und speziell Hundehalter - haben Sinn für die Situationskomik. Zumindest viele von denen, die ich persönlich kenne. Aber leider sind wir nicht alle mit einem tollen, witzigen Schreibstil gesegnet. Und gerade das Beschreiben so mancher Situationen, wie der Hund ums Eck schaut, wenn er den Rüssel aus dem Futtersack zieht, wie er imponierend die Beine schwingt, wenn er was Besonderes gezeigt hat usw. Das sind Momente, die sind einfach klasse, aber schwer zu vermitteln. Ich hoffe, ich drücke mich verständlich aus. Man müsste viele Wort schreiben um einen klitzekleinen Moment zu beschreiben, der uns das Herz erwärmt. Ob das aber jetzt jemand Drittes versteht, ist fraglich. Dann lässt mans lieber gleich.
      Ich bin davon überzeugt, dass das jedem hier dreimal am Tag passiert, dass man einfach herzhaft über die Hunde lachen muss, aber das beschreiben? Interessiert das überhaupt jemanden außer Walter?


      VG


      Arnie

    • Arnie, jetzt weiß ich grad nicht so wirklich wie es formulieren soll...


      Schau Dir mal die laufenden Freds an, was siehst Du?


      Ehrlich? Ich würd viel lieber etwas lesen, was fröhlich ist, das Leben mit Hund als das beschreibt, was es denn eigentlich ist: Schön, entspannt und manchmal saukomisch!


      Und ich möchte wieder HH begenen, deren Welt nicht zusammenbricht, nur weil Hundi grad mal ganz verträumt am Gänseblümchen schnüffelt oder wie mein Gismo sich einfach nur auf der Wiese wälzt und den Weg zum Weg lieber auf dem Bauch robbend mit einem frechen grinsen im Gesicht bewältigt anstatt auf vier Pfoten.


      Solche HH triffst du nämlich nur noch höchst selten!


      Und Hundi, mit Verlaub, braucht auch keinen Terminkalender mit sportlichen Aktivitäten und Huschu und tralala wie ein Konzernchef.


      Und keine Halter, die sich über die Leistungen ihres Hundes definieren oder über deren Perfektionismus ....


      Birgit

    • Hmm... ich weiß nicht - ich habe unglaublich viel Spaß mit Skadi. Und der Spaß überwiegt deutlich über Stress, Ärger und Arbeit. Es wäre auch schlimm wenn es anders wäre. :smile:
      Allerdings haben wir uns (wir sind HH unserer Gassigruppe) garde heute noch drünber untehalten, dass das Verhältnis zum Hund zwar im allgemeinen viel besser geworden ist (immerhin beschäftigen sich heutzutage viele deutlich intensiver mit Verhalten und Erziehung) aber damit auch viel von ihrer Natürlichkeit verloren hat.
      Das liegt mit Sicherheit auch an der Gesellschaft und an der dichten Besiedlung Deutschlands.
      Wo darf denn hier Hund noch Hund sein? Überall Leinenpflicht, Auflagen etc. Sicher, die gibt es nur, weil sich viel HH danebenbenommen haben es immer noch tun, aber den verntwortungsbewussten Hundehalter schränkt es - zu Unrecht, wie ich finde - eben massiv ein.
      Und somit steht man als HH massiv unter Druck seinen Liebling "perfekt" zu erziehen, um ja nie negativ aufzufallen...da bleibt - grade für unerfahrene Ersthundehalter - der Spaß sicher schnell auf der Strecke. :/

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