Hund verlässt nicht auf Befehl seinen Platz
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meine Lösung wäre, MICH hinzusetzen und den Hund zu verdrängen und das - wenn es sein müsste - einen ganzen Vormittag/Abend/Tag
Ich vertreib ihn so 2-3 mal die Woche vom Sessel, knall meine Kuscheldecke drauf und les ein Buch oder so. Er schleicht die ersten 30 Minuten drumherum, ich ignoriere ihn. Versuche seinerseits, sich dazuzuquetschen, werden ignoriert – es passen keine 2 drauf. Er legt sich dann geschlagenermassen daneben, kaum stehe ich auf, sei es 2 Stunden später, vergeht nicht eine halbe Sekunde und er liegt sofort wieder drauf, als hätte er schon die ganze Zeit so verschlafen drauf gelegen, so ein schlawiner.. irgendwie auch schon wieder heftig zu sehen, wie wichtig ihm dieser eine Platz zu sein scheint... und ich weiss nicht, wieso...
Zitatdie Situation ist schon längst über das unkomplizierte Stadium hinaus
najaa, soo kompliziert isses nicht... er hat halt augenscheinlich einfach keine Lust. Interessanterweise verhält es sich genauso, wenn wir z.B. bei den Schwiegereltern / meinen Eltern auf Besuch sind und er eine Decke zugewiesen bekommt, die ich z.B. mal wieder gescheit hinlegen möchte. Sobald ich mich der Decke nähere, legt er sich drauf. Ich zieh sie weg, lege sie wieder schön zusammen, und will sie grad auf den Boden legen, liegt er schon wieder auf dem ersten Fetzen, der den Boden berührt hat. Also scheint es bei ihm normal zu sein. Dieses Verhalten zeigte unser damaliger Rüde (als ich Kind war) auch. Aber damals war es mir egal hehe...
@chis & Susami:
ZitatDann klimpert sie halt mit der Leine - ärgert die Katze -
Wir haben keine Katze, und auf Leine springt er nicht an – er kommt erst wenns den Befehl zum Gassi gehen bereitmachen gibt. Hab ich ihm gleich abgewöhnt, da unser damaliger Rüde, wenn man auch nur ausversehen an der Garderobe an der Leine hängengeblieben ist (ohne die Absicht Gassi zu gehen), ein 10 Minuten Theater veranstaltet hat. Ich möchte auch nicht, dass der Hund das Theater veranstaltet, wenn ich die Leine z.B einpacke für Reisen etc. Daher hab ich anfangs etwa 20 mal am Tag die Leine in die Hand genommen und wieder hingelegt. Nach 3 Tagen war das Thema gegessen. Juckt ihn daher (leider?) nicht die Bohne. Er ist sehr schwer abzulenken, wenn, dann mit Leckerlie. Und selbst dann überlegt er es sich 5 mal ob es sich lohnt... daher mussten wir auch direkt drastische Maßnahmen ergreifen, und haben die Erziehung nicht auf Leckerlie/Spielzeug aufgebaut, sondern nur auf Aufmerksamkeit von uns = Belohnung, d.h. Er wird auch nicht den ganzen Tag umtüddelt. Spielzeug hat er nur ein einziges, das liegt aber nicht daheim herum, sondern gibt’s nur wenn wir unterwegs sind (sowas wie ein Dummy). Und den mag ich daheim ned wirklich rausholen nur um ihn vom Sessel zu locken. Er ist ziemlich ausgeglichen, was ablenkung / kirremachen angeht. Selbst die Türklingel entlockt ihm gerademal ein müdes gähnen ( 5 Tage klingeltraining ahahahaha) Hab ich mir nun damit ins eigenen Bein geschossen, nur weil ich nicht will dass der Hund bei einem Schlüsselreiz ein Theater vollführt? Ich bin mir da gerade nicht mehr so ganz sicher... *grübel *
ZitatAber das streitig machen eines vorher zugestandenen Platzes MUSS drinne sein, bei einem Hund.
Japp. Muss es, (is im endeffekt dasselbe wie nen Knochen, Spielzeug wieder wegnehmen – klappt ja auf das Kommando AUS super) und es würde auch kein Aua geben wenn ich mich draufsetz, aber ich steh nich so auf Spreissel und Hundehaare an den Klamotten, daher spontan eher nicht machbar, aber siehe dazu mein letztes Statement zum Thema den Platz belegen.
ZitatWie wär´s mit: Sessel dann reinigen, wenn der Partner mit dem Hund unterwegs ist, oder der Hund im Garten ist o.ä.?
Wäre eine sehr gute Lösung, wenn er mit agressionen oder anderen Dingen, die man separat und in Ruhe bearbeiten müsste, reagieren würde. Aber möcht ich nicht, weils nunmal mein Sessel ist. So umgeht man das Problem geschickt, aber ich weiss immernoch nicht, warum er sich gerade DA sooo anstellt... aber sonst ein guter Ansatz!
FAZIT:
es waren eine Menge hilfreicher Tipps dabei, und ich hab nur dazu geschrieben, warum jener und dieser Trickt nicht funktioniert, das soll weder unbelehrbar, noch altklug oder sonstwas klingen.
Falls sich jemand die Mühe gemacht hat, tatsächlich alles durchzulesen, der kann etwas mehr nachvollziehen wie mein Hund und ich da „ticken“. Angst vor mir hat er jedenfalls keine, wir haben auch noch 2 Hundedecken in der Wohnung (im Flur und im Schlafzimmer, aber die wasche ich höchstens weil sie so verstaubt sind weil sie so unbenutzt sind *g *)
Ich vertreibe den Hund auch NIE von dort, denn es ist sein Platz. Aber als Mama des Rudels nehme ich mir eben ab und an die Frechheit heraus, von ihm zu erwarten, dass er mal für 5 Minuten eben seinen Popo da wegschwingt, damit ich meiner Pflicht nachgehen kann. Danach kann er wieder so lange er will, bis er noch schwärzer wird, dort liegen ;-)
Denke ich werd damit mal wieder unsere Hundetrainerin konsultieren müssen (und dabei hatte ich mir doch vorgenommen, dass ich nicht wegen jedem kleinen Pups nachfrage, MIST!).
Und bevor ich dastehe als sei ich ein Mensch der nur auf Perfektion erpicht ist: selbst wenn er es nie rafft - egal, er ist ansonsten echt gehorsam, in der Wohnung total unauffällig, verhält sich genau so wie ich es mir vorgestellt habe, und scheint dabei offensichtlich glücklich zu sein, da unsere erste Regel lautet, ihn nicht zu vermenschlichen – und er dadurch keinerlei Druck inform von Pflichten hat, die er meint haben zu müssen, oder sonstwas. Er ist wirklich ausgeglichen (bis auf die Angst vor suspekten Dingen/Gegenständen/komischen Menschen, die aber vom früheren Leben kommt – habe ihn seit er 6 Monate alt ist) und ich bin eigentlich froh dass wir keine schlimmeren Probleme haben.
Ich hab den Rüssel lieb, wie er ist – dachte jedoch, ich frag mal nach, weil ich echt dachte, andere haben evtl. dasselbe Problem, und wissen woher das Ganze rührt.
Und: wir werden jetzt erstmal den Sessel mit Kisten bepacken und ihm daneben einen Bodenplatz gemütlich einrichten. Wenn das „runter“ dort klappt, kann er seinen Thron wieder beziehen. Mal schauen ob es klappt, ich werde berichten (falls es jemanden interessiert).
VLG und tausend Dank für die vielen Vorschläge!!!
Nicole (die jetzt über 2 Stunden für diesen Beitrag gebraucht hat)
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Hallo,
hast du hier Hund verlässt nicht auf Befehl seinen Platz schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
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Man kann sich ausserdem nur schlecht selbst reflektieren, dazu benötigt man eben auch oft Hilfe von Aussenstehenden, die sofort sehen was Sache ist, nur weil man selbst sich schon so verrannt hat, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.
Tjaaa, ich kenne solche Situationen auch und nenne sie Betriebsblindheit.
Geht aber glaube ich vielen Menschen so.Und diesbezügl. erhoffte ich mir gaaanz eventuell, hier einen Hellseher zu finden * fg* der mir sagt, was jetzt eigentlich MEIN Fehler war.
Da kann ich dir leider keine Hoffnung machen, dass das einer hier übers I-Net schafft :glaskugel2: . Oder vielleicht outet sich der eine oder andere User als Tierkommunikator, :hellsehen2:
dann stellst ein Bild von Hund und Sessel ein und alles wird gut.DANKE, das du so ausführlich geantwortet hast.
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ich war an einigen stellen beim lesen ein wenig geschockt, ein paar leute scheinen hier konsequent nur vom eigenen hund auszugehen. dass es auch hunde gibt, die vollkommen anders ticken, scheint man hier teilweise zu vergessen.
teddy könnte man nicht am halsband wegziehen, er würde fürchterliche angst kriegen, weil er in so einer situation vollkommen überfordert ist. ergebnis wäre, dass er nach mir schnappt. und das geht schon beim greifen nach dem hb los, weshalb diese lösungen vielleicht für die hunde der antwortenden in betracht kommen, aber sicher nicht für jeden anderen hund auch.Ich bin auch so manchesmal geschockt... und manchmal auch nur noch fassungslos. Ein Hund der fürchterliche Angst kriegt, wenn man ihm am Halsband zieht und schnappt.... oh mann... mein erster Gedanke: Was tun die dem Hund an, dass er dauerhaft so reagiert? Ich würde das verstehen, wenn der Hund vielleicht gerade aus "schlimmer Situation" befreit worden wäre, und nun psychisch erst mal genesen muss. Aber hier lese ich heraus, dass das der normale Alltag ist. Und dann frag ich mich als nächstes, wie kann es sein, dass ein Hund längere Zeit in einer Angspsychose fixiert ist... oder kann man auch fragen "fixiert wird"?
Ein Hund, der eine längere Zeit in stablien Verhältnissen lebt, ohne Strss ertragen zu müssen, ohne dem permanenten Druck einer gefühlten Hilflosigkeit ausgesetzt zu sein, sollte nach nach dieser längeren Zeit auch zu einer gewissen psychischen Stabilität finden... und sei es auch nur deshalb, weil er sich an das unaufgeregte Leben gewöhnt hat und seine schlimmen Erlebnisse beginn zu vergessen... oder etwas in den Hintergrund zu verschieben.
Ein Hund, der sich bei andauernder normaler Haltung als "psychisch genesungsresistent" zeigt ist zweifelsfrei lebensuntüchtig. Wenn ihm jeodch keine Gelegenheit gegeben wird, den hohen Streß-Hormon-Level abzubauen, und er deshalb die Psychose regelrecht manifestiert, so muss man doch vielleicht auch mal die Haltungsbedingungen hinterfragen. Ich will das nicht unterstellen, aber es gibt Gemüter, die finden Gefallen daran, einen aussergewöhnlichen Patienten zu haben. Dieser wird dann instrumentalisiert zur Demonstration eigener Kompetenz. Nun ja... egal... ich will das alles nicht unterstellen.. das sind nur so meine Gedanken... die mir so beim Lesen kommen.Tatsache ist, die Hunde, die trotz "gesunder" Haltung dauerhaft/langfristig psychisch hochgradig gestört sind, sind die absoluten Ausnahmen. Ich rede hier nicht von kleinen Macken, wie objekt- oder subjektbezogenen Ängsten. Und ich rede auch nicht von Hundeverhalten, welches wiederum der Hund intrumentalisiert, weil er aus welchem Grund auch immer damit erfolgreich ist. Ich rede hier von Hunden, die aufgrund schwerer Misshandlungen, dauerhafter Isolation, Bewegungseinschränkung, Schmerzen, Angst so sehr traumatisiert sind, dass sie eine eche psychische Erkrankung haben, die sich ganz offensichtlich auch physisch zeigt. OK, bei diesen Hunden sollte man besser nicht mit dem Staubsauger drohen. Aber, wie schon gesagt, diese Hunde sind nicht die Regel.
Und einem Rat, der darauf abzielt, bei allen Maßnahmen vom worst case auszugehen, ist meiner Meinung nach einfach nur zweifelhaft.
Ein normal lebender Hund wird nicht kollabieren, wenn mal mit Geschepper ein Topf runterfällt, oder auf einmal der Staubsauger mit Getöse den Raum betritt. Ein vorsichtiger Hund, einer der vielleicht das Teil misstrauisch beäugt, wird einfach gehen, wenn der Staubsauger in seine Nähe kommt - zumindest dann, wenn der Hund sich nicht in die Enge gedrängt fühlt (Das heisst: Fluchtmöglichkeit geben). Ein Hund mit echter Angst, der quasi wie das hypnotisierte Karnickel bewegungsunfägig und panisch auf den Sauger stiert... dieser Halter soll bitte "Hier" sagen und eben nicht mehr saugen. Aber um diese Hunde geht es nicht. Und ich unterstelle auch nicht, dass der grossteil unserer Hunde nicht mit dem geringsten Stress klarkommt... sofern man das, was ich schrieb, bei den üblichen 99,9% der Hunde überhaupt schon als Stress bezeichnen kann.Sorry... aber immer mehr beschleicht mich das Gefühl, dass hier bei einer gewissen Art/Anzahl von Forumsteilnehmern quasi mit einer gewissen Eigendynamik eine Abkehr vom gesunden Menschenverstand stattgefunden hat.
Wie auch immer... jeder soll mit seinem Hund tun, was ihn glücklich macht... auch ganz ohne danach zu fragen, was vielleicht den Hund glücklich macht.....
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@ maddinR
nun magst du ja zu 99,9 % Recht haben...
Mein gesunder Menschen- und Hundeverstand gibt dir RechtABER :
nun gibt es in diesem Forum aber genügend User, die Hunde haben,
die zu den 0,1 % derer gehören, die eben nicht in dieses Raster
passen ( bei wievielMillionen Hunden in D schon eine adäquate,
ernstzunehmende Größe ... oder? ) und ggf. auch entsprechende Erfahrung. Und aus dieser Erfahrung heraus helfen sie...Grüße
SusannePS : Herzlichen Glückwunsch nachträglich
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. Ein Hund mit echter Angst, der quasi wie das hypnotisierte Karnickel bewegungsunfägig und panisch auf den Sauger stiert... dieser Halter soll bitte "Hier" sagen und eben nicht mehr saugen.
*meld*
HIHIIER!(..aber deswegen nicht mehr saugen issnich, also Pech. Das Leben kann eben nicht immer nur schön sein, auch nicht für einen Hund.. oder ist euer aller Leben immer nur toll?
)
Das mit dem schnappen sobald man richtung Halsband greift, find ich auch eher bedenklich. Spricht für mich einfach dafür, dass der Hund einmal erfolg mit der Masche hatte, und nun offensichtlich dauerhaft hat, Angst hin, Angst her. Nen ägstlichen und/oder traumatisierten Hund, sollte man - ganz normal - behandeln, und das sanft und konsequent. Sonst gewöhnt er sich nie ans "normale" Leben. Und nach dem Halsband greifen, ist eine seeehr normale Alltagssituation, oder täusch ich mich? Muss aber dazusagen dass ich mich eigentlich nie von unseren Hunden (auch von den Pflegehunden, vielen Auslandshunden, "Problem"hunden) hab einschüchtern lassen. Und ich wurde trotz drohen, knurren, fletschen, noch nie gebissen. Man muss einfach schnell genug sein.
(auch wenn das jetzt relativ offtopic war, sorry dafür)
Dennoch hat Caro recht, dass man niemals alle Tiere über einen Kamm scheren darf/sollte. (!)
FLUFFY: ja bitte, ich antworte da doch gerne, beschäftige mich ja auch gerne mit solchen Themen. ICH hab für die vielen Ratschläge zu danken...
*verbeug*
VLG und gute Nacht
N. -
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Hallo Nicole,
aus Deinen jetzt doch sehr ausführlichen Beiträgen kann ich mir natürlich ein viel besseres Bild machen - aber irgendwie bleibst dabei, das dieser Sessel offenbar für Deinen Hund sowas wie ne sichere Burg ist, warum auch immer, das könnte nur ER beantworten.
Ich schätze mal das Du deshalb in diesem Punkt einfach mehr Geduld haben musst als es normalerweise der Fall wäre, bis er Dir da völlig vertraut das Du "seine Burg" nicht zerstörst und er auch wieder hin darf.(Mein oller Tierschutz-Schäfi hatte auch seine Lieblingsecke bei uns im Haus, je nach Tagesverfassung wollte er nichtmal die anderen Hunde im gleichen Raum dulden. Ich hab ihm diese Marotte gestattet, es störte ja nicht weiter.)
Ich denke es ist nicht verkehrt wenn Dein Hund lernt das er mehr als eine sichere "Burg" haben kann, das sollte sein Selbstbewußtsein weiter stärken.
Ich hoffe mal das dieser Sessel in absehbarer Zeit seine Wichtigkeit verliert. -
Zitat
Sorry... aber immer mehr beschleicht mich das Gefühl, dass hier bei einer gewissen Art/Anzahl von Forumsteilnehmern quasi mit einer gewissen Eigendynamik eine Abkehr vom gesunden Menschenverstand stattgefunden hat.
.
Usern, die eine andere Meinung haben als du und viell. eine Sache anders angehen würden, den gesunden Menschenverstand abzusprechen, finde ich mehr als unverschämt :/
Gerade in der Hundeerziehung führen viele Wege nach Rom, das habe ich bei meinen 8 Hunden z.T. in Rudelhaltung festgestellt, ganz ohne Trainer, nur mit meinem gesunden Menschenverstand -
Zitat
nun gibt es in diesem Forum aber genügend User, die Hunde haben,
die zu den 0,1 % derer gehören, die eben nicht in dieses Raster
passen ( bei wievielMillionen Hunden in D schon eine adäquate,
ernstzunehmende Größe ... oder? )*hmmm* ich glaube nicht, dass das auf die Gesamtmenge bezogen eine wirklich relevante Grösse ist.... glauben heisst aber hier "nicht wissen". Aber ich gebe Dir Recht: Menschen mit Problem sind vermutlich eher aktiv, auf die eine oder andere Weise, um vielleicht etwas über den Umgang mit diesen Problemen zu lernen. Und deshalb ist der Anteil (Prozentual auf alle User des Forums gesehen) vielleicht höher als der Anteil gemessen an der bundesdeutschen Hundepopulation.
Allerdings habe ich grosse Zweifel daran, dass diese Erfahrungen tatsächlich auch genügend Substanz beinhalten, um daraus Therapien für andere Hunde ableiten zu können. Wenn sich jemand mit Psychologie und Ängsten bzw. Angstsymptomen beschäftigt hat und seine theoretischen Kenntnisse in der Praxis überprüft hat, so mag er qualifiziert sein. Wer lediglich Angst bei seinem Hund feststellt, und mit Forumshilfe rumwerkelt ist nicht qualifiziert. Auch dann nicht, wenn das im (persönlichen) Einzelfall vielleicht erfolgreich war. Allerdings... welcher aussenstehender beurteilt, ob es überhaupt erfolgreich war?
Ich bin unverändert der Meinung, dass für einen "Stadtneurotiker" ein stabiler und geradliniger Umgang die beste Therapie ist. Der Hund braucht Regeln für sein Leben, Leitplanken, Orientierung, soziale Integration die nicht gleichzeitig sozial-vereinnahmenden Druck ausübt. Stabilität erwächst aus Berechenbarkeit, Vorhersagbarkeit, Gewöhnung an stressfreie Normalität, Akzeptanz der Individualität und der subjektiven Interessen (!).
Etwas, was eine echte Therapie darstellt, brauchen auf jeden Fall nur die wenigsten Hunde....
ZitatUsern, die eine andere Meinung haben als du und viell. eine Sache anders angehen würden, den gesunden Menschenverstand abzusprechen, finde ich mehr als unverschämt :/
Gerade in der Hundeerziehung führen viele Wege nach Rom, das habe ich bei meinen 8 Hunden z.T. in Rudelhaltung festgestellt, ganz ohne Trainer, nur mit meinem gesunden MenschenverstandDas ist auch wieder so etwas, wo ich mich frage, welche fehlende Eigenschaft verantwortlich verhindert, dass sich der Autor auch nur mit einem einzigen Satz auf den zum Thema gehörenden Inhalt des Postings bezieht. Der sachliche Inhalt wird vollständig ignoriert, stattdessen wird ein unbedeutender Nebensatz zum Hauptgrund einer Antwort gepusht.
*bravo* -
Hallo,
mit Ronja hatte ich in ihren 12 Jahren noch nie ein Problem. Sie ist absolut unkompliziert, aber:
wenn ich ihre Decke im Flur (da schläft sie immer drauf wenn wir ins Bett gehen) aufschütteln oder neu ordnen will, dann will sie auch nicht von der Decke runter. Sie schaut mich immer verständnislos an.Ich hol sie dann mit einem HIER runter, setz sie ab und lege die Decke hin. Sie darf dann sofort wieder drauf und ist wirkt noch immer etwas verwirrt.
Vielleicht liegt das einfach daran, dass wir die Hunde früher auf die Decken geschickt haben und nun plötzlich verlangen, dass sie runter gehen sollen?!
Sie verstehen es nicht.Ich hab das bei ihr auch gemerkt, als ich sie aufs Sofa holen wollte. Sie durfte nie aufs Sofa früher und hat es auch in ihren 12 Jahren nie probiert.
Vor Kurzem war sie geschoren und hat fürchterlich gefroren weil es nochmal kalt wurde. Ich hab sie auf ihre alten Tage hin auf die Couch gebeten, doch sie schaute verwirrt und hat sich nicht getraut.
Erst als ich sie draufgehoben habe, hat sie es sich gemütlich gemacht.Sie würde aber nie von sich aus drauf gehen.
Wenn man regeln umwirft, verwirrt das die Hunde und sie verstehen nicht was wir von ihnen wollen. Das wissen wir ja auch alle.
Es ist ja auch so, dass wir die Hunde immer auf ihre Plätze schicken und ihnen dann das OK geben um aufzustehen.
Direkt runterschicken machen wir ja selten bis nie, warum auch?
Das kennen sie nicht und müssen es lernen.
So seh ich das jedenfalls.Liebe Grüße
Steffi
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Ich bin auch so manchesmal geschockt... und manchmal auch nur noch fassungslos. Ein Hund der fürchterliche Angst kriegt, wenn man ihm am Halsband zieht und schnappt.... oh mann... mein erster Gedanke: Was tun die dem Hund an, dass er dauerhaft so reagiert? Ich würde das verstehen, wenn der Hund vielleicht gerade aus "schlimmer Situation" befreit worden wäre, und nun psychisch erst mal genesen muss. Aber hier lese ich heraus, dass das der normale Alltag ist. Und dann frag ich mich als nächstes, wie kann es sein, dass ein Hund längere Zeit in einer Angspsychose fixiert ist... oder kann man auch fragen "fixiert wird"?
Ein Hund, der eine längere Zeit in stablien Verhältnissen lebt, ohne Strss ertragen zu müssen, ohne dem permanenten Druck einer gefühlten Hilflosigkeit ausgesetzt zu sein, sollte nach nach dieser längeren Zeit auch zu einer gewissen psychischen Stabilität finden... und sei es auch nur deshalb, weil er sich an das unaufgeregte Leben gewöhnt hat und seine schlimmen Erlebnisse beginn zu vergessen... oder etwas in den Hintergrund zu verschieben.
Ein Hund, der sich bei andauernder normaler Haltung als "psychisch genesungsresistent" zeigt ist zweifelsfrei lebensuntüchtig. Wenn ihm jeodch keine Gelegenheit gegeben wird, den hohen Streß-Hormon-Level abzubauen, und er deshalb die Psychose regelrecht manifestiert, so muss man doch vielleicht auch mal die Haltungsbedingungen hinterfragen. Ich will das nicht unterstellen, aber es gibt Gemüter, die finden Gefallen daran, einen aussergewöhnlichen Patienten zu haben. Dieser wird dann instrumentalisiert zur Demonstration eigener Kompetenz. Nun ja... egal... ich will das alles nicht unterstellen.. das sind nur so meine Gedanken... die mir so beim Lesen kommen.Tatsache ist, die Hunde, die trotz "gesunder" Haltung dauerhaft/langfristig psychisch hochgradig gestört sind, sind die absoluten Ausnahmen. Ich rede hier nicht von kleinen Macken, wie objekt- oder subjektbezogenen Ängsten. Und ich rede auch nicht von Hundeverhalten, welches wiederum der Hund intrumentalisiert, weil er aus welchem Grund auch immer damit erfolgreich ist. Ich rede hier von Hunden, die aufgrund schwerer Misshandlungen, dauerhafter Isolation, Bewegungseinschränkung, Schmerzen, Angst so sehr traumatisiert sind, dass sie eine eche psychische Erkrankung haben, die sich ganz offensichtlich auch physisch zeigt. OK, bei diesen Hunden sollte man besser nicht mit dem Staubsauger drohen. Aber, wie schon gesagt, diese Hunde sind nicht die Regel.
Und einem Rat, der darauf abzielt, bei allen Maßnahmen vom worst case auszugehen, ist meiner Meinung nach einfach nur zweifelhaft.
Ein normal lebender Hund wird nicht kollabieren, wenn mal mit Geschepper ein Topf runterfällt, oder auf einmal der Staubsauger mit Getöse den Raum betritt. Ein vorsichtiger Hund, einer der vielleicht das Teil misstrauisch beäugt, wird einfach gehen, wenn der Staubsauger in seine Nähe kommt - zumindest dann, wenn der Hund sich nicht in die Enge gedrängt fühlt (Das heisst: Fluchtmöglichkeit geben). Ein Hund mit echter Angst, der quasi wie das hypnotisierte Karnickel bewegungsunfägig und panisch auf den Sauger stiert... dieser Halter soll bitte "Hier" sagen und eben nicht mehr saugen. Aber um diese Hunde geht es nicht. Und ich unterstelle auch nicht, dass der grossteil unserer Hunde nicht mit dem geringsten Stress klarkommt... sofern man das, was ich schrieb, bei den üblichen 99,9% der Hunde überhaupt schon als Stress bezeichnen kann.Sorry... aber immer mehr beschleicht mich das Gefühl, dass hier bei einer gewissen Art/Anzahl von Forumsteilnehmern quasi mit einer gewissen Eigendynamik eine Abkehr vom gesunden Menschenverstand stattgefunden hat.
Wie auch immer... jeder soll mit seinem Hund tun, was ihn glücklich macht... auch ganz ohne danach zu fragen, was vielleicht den Hund glücklich macht.....
wie schade, du kennst meinen hund nicht, du weißt nicht wie sein leben bisher war.
er wurde in der prägephase mehrmals aus dem th vermittelt, bis er in unsere familie kam. da hatte ich nix zu sagen, im gegensatz zum ex meiner mutter. der hund wurde über schläge und bestrafungen erzogen, konnte sich nie sicher sein, wann das nächste negative erlebnis kommt.
vor drei jahren habe ich ihn mitgenommen, als ich zuhause umgezogen bin. aber es gibt erfahrungen, die wird ein tier nie vergessen, egal wie lange sie her sind. er zuckt heute noch furchtbar zusammen, wenn er schlüsselbund auf den boden fällt, weil früher damit nach ihm geworfen wurde.
sei glücklich über deinen hund, der solche erfahrungen nicht machen musste.
0,1% sind nicht nennenswert? aha, tut mir leid, aber ich dachte die ganze zeit, dass auch gerade für diese unwichtigen, total nebensächlichen 0,1% foren wie diese gedacht sind. damit man die möglichkeit hat, sich mit leuten, die auch zu dieser unbeachtlichen minderheit gehören auszutauschen, von leuten, die gleiche probleme hatten, tipps bekommt.
wofür soll ein forum sonst sein?
natürlich ist das eine sache, die nicht schön ist, dass ich ihn nicht am halsband greifen kann. aber ich finde, bei einem hund der 10 jahre lang nur schlechte erfahrungen gemacht hat, wenn man ihn am hb gegriffen hat, kann ich akzeptieren, dass so etwas nicht möglich ist. ich finde, es ist sein gutes recht, dann so zu reagieren, wie er es tut, denn ich sehe es als meine aufgabe an, ihm nach den vielen schrecklichen jahren, noch ein paar schöne zu ermöglichen. ich habe viele andere möglichkeiten gefunden, bei denen er über vertrauen meine befehle befolgt, dafür muss ich ihn nicht am hb ziehen.
so, ist es jetzt immer noch so bedenklich, dass ich meinen hund nicht am hb ziehen kann? ich bin hier angemeldet, weil ich meinen hund besser verstehen möchte. damit ich mich durchsetzen kann, ohne, dass das mühsam aufgebaute vertrauen gleich wieder in scherben liegt.ganz ehrlich, das ist echt traurig, die leute hier, die hunde haben, die es immer schwer im leben hatten und die jetzt an den folgen davon arbeiten müssen, so zu degradieren ohne scheinbar eine ahnung davon zu haben, wie es bei anderen aussieht.
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