Hund schwer krank, brauche Ratschläge

  • Hallo zusammen,

    meinem bald 5-jährigen Zwergpinscher, ursrünglich wohl aus der Tschechei stammend, geht es seit Mittwoch letzter Woche (7.7.) ziemlich schlecht.

    Als ich Mittwoch abends vom Büro nach Hause kam bemerkte ich das er sehr träge/apathisch ist und nichts fressen wollte. Als es am nächsten Tag genauso war bin ich dann zum TA.

    Der Hund wurde untersucht und es konnte ausser Fieber nichts konkretes festgestellt werden, er bekam ein paar Spritzen (Antibiotika, Schmerzmittel etc. soweit ich mich erinnern kann). Allerdings besserte sich der Zustand nicht, ganz im Gegenteil, er wurde immer schlapper und frass nach wie vor nichts. Gassigehen wurde zur Qual, er schleppte sich nur so dahin, ganz im Gegensatz zu früher, wo er quasi nur so vor Energie sprudelte... Es fanden schliesslich tägliche TA Besuche mit Untersuchung/Spritzen (Antibiotika, Schmerzmittel, zum Schluss noch Vit. B12) statt, gefolgt von Röntgen, Ultraschall, diversen Blut- und Urinproben bis hin zum Tropf - leider bisher alles ohne konkretes Ergebnis/Erfolg. Es hiess er habe eine Entzuendung/Infekt, vielleicht Magen/Darm, die letzten Blutbefunde deuteten wohl auch auf evtl. Probleme mit der Leber hin.

    Ich war seit Mittwoch jeden Tag beim TA, gestern dann in der Klinik in Hofheim. Dort konnte auch nichts konkretes anhand der bisherigen Befunde diagnostiziert werden, sie wollten den Hund dort behalten und erneut ein Blutbild anfordern und ggf. eine Leberbiopsie durchführen. Das wollte ich allerdings nicht, denn ich habe nun schon weit ueber 1.500 EUR ausgegeben und bin nun ziemlich am Ende meiner finanziellen sowie physischen/psychischen Kräfte. Ausserdem hat der Hund eine so starke Bindung zu mir, dass ich ihm den Käfig alleine nicht antun will.

    Ich weiss nicht mehr was ich nun tun soll, offensichtlich leidet er sehr (Gebetsstellung u.ä.), und ich weiss nicht ob es jemals zu einem Ergebnis kommen wird, vielleicht ist es besser den Hund einschläfern zu lassen? Ich bin wirklich am Ende mit meinem Latein. Der Hund wiegt nun ca. 2.5 kg von ursprünglich 4 kg. Er frisst nach wie vor nichts.

    Also zusammgefasst hat er folgende Symptome:

    - Fieber
    - Apathie (er liegt nur noch rum)
    - Frisst nicht
    - Trinkt viel (verhältnismässig)
    - Kein Erbrechen, kein Durchfall
    - struppiges Fell
    - frisst viel Gras

    Der Babesien-Antikörper Test steht noch aus, vielleicht gibt es das Ergebnis morgen, Leptospirose ist negativ, Leishmaniose auch, sowie Pankreatitis.

    Folgend noch ein paar erhöhte Werte der Bluttests.

    Alk. Phosphatase 226 U/l

    Stabkernige 6 %
    Segmentkernige 84 %
    Stabkernige (absolut) 1232 /ul
    Segmentkernige (absolut) 17254 /ul
    Leukozyten 20.5 G/l

    Reticulozyten (relativ) 3.40 Promille
    Reticulozyten (absolut) 23000 /ul

    Niedrig ist:
    Albumin im Serum 2.40 g/dl, Tendenz weiter fallend

    Der Kot wurde bisher nicht untersucht, teilweise kann ich gelben Eiter(?) längs des Kots feststellen, aber auch nicht immer.

    Mehr fällt mir gerade nicht ein, wenn Fragen sind, bitte Fragen!
    Vielleicht weiss von euch jemand Rat wie man meiner Aska (w) helfen kann? Wäre über jeden Tipp dankbar!

    Gruß

  • Hallo,
    da gibt es leider nur Hüh oder Hott - also entweder die TK nochmal neue Blutproben machen lassen (einige Parameter sind reine Moment-Aufnahmen und ihre Entwicklung ist oft sehr hilfreich zur Interpretation) oder aufgeben und den Hund einschläfern lassen - wenn das überhaupt derzeit schon wer machen würde.

    Nichts tun und abwarten ist m. E. nach die schlechteste Wahl.

    Beim finanziellen kann Dir hier natürlich niemand helfen - nur soviel, dass, wenn man es rechtzeitig anspricht, viele TÄ und TK sich doch noch auf Ratenzahlungen einlassen, gerade, wenn man schon so gebeutelt ist.

    Mehr als die Daumen drücken kann ich nicht, leider.

    LG, Chris

  • Hi Chris,

    noch kann und will ich natürlich nicht aufgeben, das kommt wirklich nur als letzte Instanz zum tragen, aber ich will natürlich auch nicht dass sie leidet oder ggf. lebenslang eingeschränkte Lebens-Qualität und/oder Schmerzen haben wird.

    TK wird heute wohl nicht zu einem Ergebnis führen wie ich meine, ich werde es morgen nochmal dort versuchen mit einem weiteren Blut-Test, dann sollte auch das Ergebnis des anderen Blut-Tests in Bezug auf Babesiose vorliegen. Heute wäre dann also der erste Tag ohne Behandlung, vielleicht tut ihr etwas mehr Ruhe ja auch mal gut :(

    Ratenzahlung sollte wohl dort möglich sein, ging aber aus irgend einem Grund gestern nicht, ich hoffe dass das morgen vielleicht wieder anders aussieht.

    Danke
    Gruß

  • Eine Frage hab ich dazu welche vermutung spricht dei TA aus?
    Wie sehen die Zuckerwerte aus? nach den Werten den du angegeben hat dein Hund zuwenig Eisen. Wie ist das Zahnfleisch deines Hundes wenn du darauf drückst wird es schnell wieder rosa? oder bleibt es länger weiß?
    Habt ihr auch die Nieren prüfen lassen? Wie sieht es aus wenn du deinem Hund auf das Zahnfleisch drückst? Wird es schnell wieder rosa oder bleibt es weiß?

  • Bzgl. Krankheit kann ich dir nichts sagen. Aber wie dir zu Mute ist weiß ich.

    Hofheim hat eigentlich einen sehr guten Ruf, viell. schreiben noch welche, die da waren.
    Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich es nochmal versuchen.
    Abwarten würde ich auch nicht mehr, eine Infussion würde deinem Hund bestimmt gut tun.
    Ich drücke dir auch die Daumen.

  • Hi,

    erstmal drück ich Deinem Wuff und auch Dir die Daumen das die TK bald eine konkrete Diagnose stellen kann und nicht weiter "rumdoktorn" muss.
    Gute Besserung also ...

    dann hab ich noch nen Hinweis:
    (auch wenn ich nicht soo der Experte im Lesen von Laborwerten bin)
    Stell bitte - wenn Du dazu was kompetentes hier lesen möchtest - die kompletten Blutwerte ein, samt Referenzwerten
    (die sind scheinbar von Labor zu Labor unterschiedlich, der reine Ergebnisswert daher ohne Referenzwert nicht aussagekräftig)

    Achja, wichtig sind teilweise die Werte auch im Zusammenspiel - es nutzt daher auch nix nur ein paar Ausreißer zu kennen.
    Wobei Ausreißer durchaus schon solche sein können, die eigentlich noch im Referenzwert liegen. Leider sehen DAS manche Tierärzte anders.
    Falls Du das Gefühl hast das Dein TA oder die TK nicht wirklich ALLES tun was sie können kannst Du Deine PLZ einstellen und wir schauen dann ob wir ein TK in der Nähe kennen mit denen hier schon jemand gute Erfahrungen gemacht hat.

  • katzenengel:
    Der Tierarzt meinte es könnte was an der Leber sein, er wusste aber auch nicht mehr so richtig weiter, weswegen er mich auch an die TK überwiesen hat.
    Welche Zuckerwerte meinst du konkret? Ist Cholesterin einer? Cholesterin war auf 329 mg/dl.
    Das Zahnfleisch ist nicht wirklich rosa, wenn ich draufdrücke veräandert sich kaum was. Das hatte die Ärztin gestern in die Klinik auch gemacht, hatte sich jetzt aber nicht gross dazu geäussert.
    Die Nieren wurden nicht explizit gechecked.

    Bentley:
    Das war gestern eine junge Ärztin (vielleicht sogar nur Assistenz..?), ich musste fast 4 Std. warten bis ich endlich dran kam.. Klar will ich alles tun um sie wieder gesund zu bekommen. Also meinst du heute zum TA (TK ist eindeutig zu teuer nur für eine Infusion) und Infusion geben lassen?

    Danke allen!

  • Das finanzielle kann ich sehr gut nachvollziehen, ich habe in meinen Hunden schon einen Kleinwagen laufen und über Ratenzahlung kann man schon mit vielen TÄ sprechen.
    Bei unserer Kira war es damals Rattengift und es hat keiner bemerkt. Sie hustete ganz komisch, war apathisch und fraß nichts. Ich bin dann mit Rö-Bilder zu einer Klinik gefahren und da haben sie Blutungen in der Lunge festgestellt. Mit dem Gegenmittel ist sie dem Tod so eben noch von der Schippe gehopst.
    Frisst Dein Kleiner denn gar nichts? Überhaupt nichts?
    Ich bin nicht vom Fach, daher kann ich Dir leider nichts raten, Dir nur stumm die Daumen drücken, dass man es findet und helfen kann.
    Hat Dein TA denn eine Vermutung? Allerdings gebe ich ehrlich zu, dass ich bei den kniffligeren Sachen doch eher einer Klinik vertraue, da die dort sowas doch schon mal eher sehen.
    Edit:
    Ehrlich gesagt würde ich an Deiner Stelle ALLE Unterlagen des TA mitnehmen und zur TK fahren und mir dort einen erfahrenen TA aussuchen. Ich hatte damals glücklicherweise den Chef, der das ratzfatz erkannte. Ich gönne jedem TA, dass er seine Erfahrungen machen muss, doch hierbei würde ich wirklich auf den Chef bestehen!

  • Ich hab jetzt beim Lesen und bei den Symptomen, die du schilderst, direkt an einen Lebershunt denken müssen - ist in die Richtung mal untersucht worden? Hier mal eine Zusammenfassung der Symptome (die natürlich nicht alle exakt so auftreten müssen, aber ja durchaus schon Ähnlichkeiten zu dem aufweisen, was du so schreibst...):

    Zitat

    Hier unterschieden sich Hund und Katze deutlich. Es sollten hier nur die typischen Befunde für Hunde genannt werden. Allgemein sind die Tiere etwas weniger lebhaft, depressiv bis apathisch-komatös und desorientiert. Der Kopf kann an Gegenstände gepreßt werden (evtl. Anzeichen für Kopfschmerzen). Daneben sind Störungen des Gangbildes, Sehstörungen und Verhaltensänderungen möglich. Die körperliche Entwicklung ist schlechter als bei gesunden Tieren, die Patienten sind kleiner, schwächlicher und auch magerer. Epilepsieartige Krampfanfälle treten beim Hund teilweise auf, aber nicht in allen Fällen. Meist leiden die Tiere zeitweise an Appetitlosigkeit, Durchfall und Erbrechen. Verstärktes Wassertrinken und Urinieren kommt häufig vor. Manchmal zeigen die Tiere auch die Anzeichen für eine Harnwegsentzündung, auch mit Blut im Urin (verursacht durch Steine, die aus den nicht entgifteten Stoffwechselschlacken entstehen, z.B. Biuratsteine).

    Quelle

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