Einschläferung oder Resozialisierung?

  • Ich hab es gestern abend gelesen und konnte nichts dazu schreiben. Jetzt sitzte ich hier und mir fehlen immer noch die Worte.... :sad2:

    Es tut mir so leid für Dich ! Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

    Aber ich finde es auch schön, daß er zum Schluß seines Lebens noch ein schöne Tage kennenlernen durfte und geliebt gehen durfte.

  • Anna hat mir von dem Beschied erzählt. Ich werde nicht schreiben, dass es mir leid tut, denn ich finde, es war das richtige (du verstehst das hoffentlich nicht falsch!?).

    Ich wollt neulich schon was schreiben, hab es aber vergessen.. Ich habe noch niemals so eine sachliche Beschreibung von solchen Situationen gelesen, wie hier! Also nicht von Außenstehenden, sondern von Leuten, die den Hund bei sich haben. Hut ab davor :gut:

  • Auch wenn er "das Richtige war" tut es mir unendlich Leid.
    Die einzigen Menschen die gut zu ihm waren müssen nun trauern.
    Ich habe mich erst nicht getraut hier rein zuschauen.
    Bei so einem Thema setzt mein Verstand aus und
    kann nur noch weinen.
    Irgendwie habe ich tatsächlich gehofft ihn noch kennen-
    zu lernen. :sad2:

    Bewundernswert wie Du das Alles gemeistert hast und durchstehst, Nocte!

  • Zitat

    Anna hat mir von dem Beschied erzählt. Ich werde nicht schreiben, dass es mir leid tut, denn ich finde, es war das richtige (du verstehst das hoffentlich nicht falsch!?).

    Ich wollt neulich schon was schreiben, hab es aber vergessen.. Ich habe noch niemals so eine sachliche Beschreibung von solchen Situationen gelesen, wie hier! Also nicht von Außenstehenden, sondern von Leuten, die den Hund bei sich haben. Hut ab davor :gut:


    Ich sehe es wie Du. Ich kann ehrlichen Herzens sagen, dass sich niemand die Entscheidung leicht gemacht hat. Keine der in letzter Zeit involvierten Parteine, trägt Schuld an der Situation - nicht der Hund, nicht die Sachbearbeiter, nicht die Orga oder wir, aber eben auch nicht die Umwelt, in der wir mit unseren Hunden leben und auch mit ihm gelebt hätten.

    Allein am gestrigen Tag dauerte die Beratung mehrere Stunden. Als am Ende drei Alternativen auf dem Tisch lagen, von denen zwei schon allein aus Menschlichkeit gegenüber dem Hund nicht in Frage kamen, war diese Entscheidung noch die Beste. Vor diesem Hintergrund stehe ich hinter der Entscheidung, was nicht heißt, dass es nicht wehtun würde und ich mich nicht gefreut hätte, wenn wir hätten mit ihm arbeiten können.

    Da in den Amtsunterlagen stand, wir hätten mit dem Hund einen Wesenstest absolviert, kam das Verfahren ins Stocken und wurde nochmals aufgerollt, als eigentlich schon eine Entscheidung getroffen war. Von dieser Aktenlage haben wir erst gestern erfahren und sie aufgekärt. Den Beamten ist hierfür kein Vorwurf zu machen. Sie haben nicht 'verurteilt', sie haben sich menschlich verhalten und menschlich entschieden, ich wage sogar zu behaupten im Sinne des Tieres.

    Die Tragik liegt meines Erachtens darin, dass die Verursacher in keiner Form zur Rechenschaft gezogen werden können. Auch das ist Tierschutzarbeit und tägliche bittere Realität nicht nur in unserem Land. Bevor nicht die Rechtslage an einer ganz anderen Stelle geändert wird und sich auch wir Menschen als Gesellschaft wieder ein Stück besinnen, werden solche Fälle immer wieder vorkommen.

    Ist Engagement deshalb sinnlos? Sicher nicht. Mein erster Pflegestellenversager war auch ein Todesskandidat und lebt nun - denke ich - ein glückliches, zifriedenes Leben. Man kann nur eben nicht alle retten, wenn man sich das auch gern mal einredet.


    Edit: er wird am Freitag nachmittag eingeäschert und die Asche danach verstreut

  • Zitat


    Die Tragik liegt meines Erachtens darin, dass die Verursacher in keiner Form zur Rechenschaft gezogen werden können. Auch das ist Tierschutzarbeit und tägliche bittere Realität nicht nur in unserem Land. Bevor nicht die Rechtslage an einer ganz anderen Stelle geändert wird und sich auch wir Menschen als Gesellschaft wieder ein Stück besinnen, werden solche Fälle immer wieder vorkommen.

    Ist Engagement deshalb sinnlos? Sicher nicht. Mein erster Pflegestellenversager war auch ein Todesskandidat und lebt nun - denke ich - ein glückliches, zifriedenes Leben. Man kann nur eben nicht alle retten, wenn man sich das auch gern mal einredet.

    danke für diese worte, sie sind so wahr.

  • Nocte Respekt vor eurem Engagement. :gott: So wie dus schreibt wars sicher die beste Lösung (Alternative wohl Zwinger?) auch wenn es um den kleinen Bambam schade ist. Zumindest ist er nach einem schönen Spaziergang, einer tollen Wurst & ohne Schmerzen gestorben...
    Was mich wirklich wütend macht ist das die Leute die sowas "verursachen" letztendlich ungeschoren davonkommen & sich vermutlich bald den nächsten Hund holen... :/

  • Ich finde es ganz wundervoll, wie Du dich engagierst.
    Gerade bei solchen Geschichten, wie die von Bambam fällt es doch sicher unwahrscheinlich schwer,
    sich immer wieder aufzurappeln und weiter zu machen.
    Ich schicke Dir mal ein großes Paket Kraft.

    Bewundernde Grüße :gut:

  • Es wurde alles gesagt, aber ich möchte an der Stelle trotzdem meinen allergrößten Respekt aussprechen. :gott:

    Der kleine Kerl konnte froh sein, bei euch noch erfahren zu dürfen, dass das Leben auch schöne Seiten hat. :gut:

    Es macht mich unendlich traurig, dass die Verursacher in keinster Weise zur Rechenschaft gezogen werden. Ein Leben wurde genommen... eigentlich sollte sowas nicht ungestraft bleiben.


    Ich denke heute an Bambam und zünde eine Kerze für ihn an.

  • Zitat

    Es wurde alles gesagt, aber ich möchte an der Stelle trotzdem meinen allergrößten Respekt aussprechen. :gott:

    Der kleine Kerl konnte froh sein, bei euch noch erfahren zu dürfen, dass das Leben auch schöne Seiten hat. :gut:

    Es macht mich unendlich traurig, dass die Verursacher in keinster Weise zur Rechenschaft gezogen werden. Ein Leben wurde genommen... eigentlich sollte sowas nicht ungestraft bleiben.


    Ich denke heute an Bambam und zünde eine Kerze für ihn an.


    Ich möchte mich Jeany1983 anschließen - ich hoffe das ist O.K. ? Ich habe lange überlegt was ich schreiben soll und dieser Beitrag trifft meine Gedanken und Gefühle .

  • Ich danke Euch, Ihr Lieben!


    Wir haben viel gelernt, wenn auch um einen harten Preis. Wir haben ein Wechselbad der Gefühle hinter uns und im Moment überwiegen Traurigkeit und Wut. Aber trotzdem möchte ich die letzten Tage mit diesem Hund nicht missen. Wir haben einen Schimmer von dem Hund erhascht, der er hätte sein können - der er hätte verdient zu sein.

    So haben wir heute nochmal ganz für uns Abschied genommen. Noch steht seine Asche in unserem Wohnzimmer. Wenn wir soweit sind, werden wir sie verstreuen...irgendwann.

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