Kontrollverhalten - wie ändern?

  • Hey ihr,

    da ich bei meiner Hündin zunehmend den Verdacht habe, dass sie versucht mich zu kontrollieren, habe ich mich gefragt, wie ich das denn noch ändern könnte?

    - sie darf mir nicht hinterher laufen in der Wohnung -> sie hat einen festen Ruheplatz
    - ich begrüße die Gäste zuerst
    - ich geh als erster durch die Tür (habe auch schon gelesen, dass das Schwachsinn ist .... keine Ahnung ob das stimmt :smile: )
    - sie ist nicht der Mittelpunkt
    - bevor sie ihr Futter kriegt, muss sie sich hinsetzen und warten, bis ich das Kommando auflöse


    Naja...da ich nicht unbedingt das Gefühl habe, dass sich da soooviel geändert habe, habe ich mich auch gefragt, ob das eh alles Schwachsinn ist, was ich mache - bzw. vielleicht gibt es noch andere Kleinigkeiten, die ich ändern könnte? ;)

  • Wie lange machst du deine Regeländerungen schon?
    Ich würde noch das Begrüßen beim Wiederkommen - sollte es das geben abschaffen und wenn sie zu dir kommt und etwas einfordert, wird dieses auch ignoriert und zwar wirklich konsequent.

    Es gibt Hunde, die begreifen es nach wenigen Tagen und es gibt Hunde, die brauchen Wochen bis Monate, bis sie ein erlerntes Verhalten abgelegt haben. Da braucht es schon etwas Geduld.

  • Also sie konnte ja bereits allein sein, und dann plötzlich nicht mehr (wir wissen nicht, ob irgendwas vorgefallen ist).

    Sie kann in der Wohnung entspannen - solange ich da bin. Wenn ich weg bin, klappt es mit dem Alleinsein manchmal, und manchmal eben gar nicht (obwohl wir Schritt für Schritt üben etc.). Selbst wenn mein Freund da ist, fängt sie manchmal an zu fiepen.

    In der Wohnung durfte sie früher immer im selben Zimmer liegen, aber das haben wir vor ein paar Monaten eben geändert. Früher war es auch so, dass sie -wenn ich aufgestanden bin- auch aufgestanden ist, und dann geschaut hat, wo ich hingeh, was ich mache....
    Inzwischen liegt sie aber in der Wohnung immer im Schlafzimmer (dort ist auch ihr Korb) und kontrolliert nicht mehr, wo ich hingehe - bzw. falls sie kontrolliert, wird sie umgehend in den Korb geschickt.

    Wenn ich mit ihr Schwimmen gehe, dann schwimmt sie immer schnell an mir vorbei und dann so um mich rum, quasi um mir den Weg ab zu schneiden. Vielleicht ist das aber auch normal beim Schwimmen?! Ich weiß es nicht, aber es kam mir sehr einschränkend vor. Als mein Freund sie dann an der Leine hatte und am Ufer mit ihr gewartet hat, weil ich weiter in den See schwimmen wollte, hat sie total angefangen zu fiepen und einmal auch so keifend gebellt.
    Wir beide hatten zumindest den Eindruck, dass ihr das nicht passt, wenn ich mich so fortbewege.
    Wenn mein Freund weggeht, ist ihr das übrigens totaaaaal egal. Sie schaut nichtmal. Wenn ich weg bin, kommt das einem Weltuntergang gleich.

    Mit dem Alleinsein klappt es inzwischen ganz gut. Wir haben das Schritt für Schritt aufgebaut, über Wochen.... Und doch gab es immer wieder immense, unerklärliche Rückschläge (hatten auch diverse Hundetrainer hier). Erst seitdem ich sie direkt beim Jaulen erwischt habe, und verbal zurecht gewiesen habe, ist sie ruhig - sie pennt jetzt meistens ziemlich lange, legt sich dann mal um, aber ist wesentlich entspannter. Aber auch jetzt gibt es manchmal Tage (wie gestern) - da pennt sie eine Stunde auf einem Fleck, dann fängt sie an immer öfter zur Tür zu gehen, zu horchen/schnüffeln/kontrollieren - und legt sich dann mit grummeln oder fiepen wieder hin. Gestern kam es dann auch einmal zum Jaulen.

    Ansonsten habe ich (und andere) schon das Gefühl, dass sie wesentlich ruhiger geworden ist, seitdem ich sie mehr einschränke. Dennoch würde ich das natürlich gerne noch verbessern. Gerade eben damit das Alleinsein besser klappt.

    EDIT: also ich habe sie ja seit einem Jahr - anfangs war sie, meines Erachtens, etwas vorsichtig/zurückhaltend. Dann hab ich sie eben sehr viel gefördert und war glaube ich etwas "zu nett" zu ihr. Also in dem Sinne, dass sie vllt dachte, dass sie die Verantwortung zu tragen hat. Geändert haben wir das Ganze seit ca. 3 Monaten und sind auch sehr sehr konsequent.
    Es ist auch nicht so, dass früher alles nach ihrer Nase lief, aber sie hatte auf jedenfall mehr Privilegien als jetzt - keine Frage ;)

  • Ich habe eher den Eindruck das du deinen Hund kontrollierst, der darf sich ja nicht mehr regen , lass den Hund doch mal Hund sein, dann verbannst du sie auch noch ins Schlafzimmer, der Hund kann einem ja leid tun, sie darf nicht jaulen, sie darf nicht bellen,ja was darf sie denn noch?

    Ich hatte bei meinen 8 Hunden noch nie das Gefühl, daß sie mich kontrolliert haben, man kann sich auch was einreden :hust:

  • Zitat

    Ich habe eher den Eindruck das du deinen Hund kontrollierst, der darf sich ja nicht mehr regen , lass den Hund doch mal Hund sein, dann verbannst du sie auch noch ins Schlafzimmer, der Hund kann einem ja leid tun, sie darf nicht jaulen, sie darf nicht bellen,ja was darf sie denn noch?

    Ich hatte bei meinen 8 Hunden noch nie das Gefühl, daß sie mich kontrolliert haben, man kann sich auch was einreden :hust:

    Wow 8 Hunde!!!

    Ich hab auch so einen "Kontrolleur" - was meinst Du, was das ist, wenn die Hundis einem immer nachrennen? Es ist schon nervig muss ich gestehen - ich kann nirgendwo hin gehen, ohne das der Schatten an mir klebt. Bei der Hitze bleibt er auch nicht auf seiner Decke liegen - was ich durchaus verstehen kann und auch gestatte.

    Ist das Trennungangst, wenn Hundi immer hinterherläuft und immer horcht und guckt und macht??? Oder denkt Hundi er ist für uns (ich rede jetzt einfach mal für BambiCore mit) verantwortlich?

    Es gibt viele Bücher und Autoren, die das als gar nicht gut hinstellen - das verunsichert auch oft...

    Was meinst Du in diesem Fall mit "Lass den Hund doch mal Hund sein?"

    Danke für Deine Antworten!

  • Lass den Hund doch mal Hund sein...

    bedeutet:
    lass ihn den Liegeplatz selber wählen, auch wenn er in der Nähe liegen möchte und dich beobachten.
    Lass den Hund mal frei entscheiden, ob er jetzt mit geht oder nicht,

    Ich habe auch einen Hund mit Trennungsangst übernommen. Der folgt mir nicht mehr wie ein Schatten und bleibt inzwischen auch ganz alleine zu Hause oder geht schon mal ganz alleine in den Garten.

    Wenn ich das Zimmer gewechselt habe und er ist hinterher gekommen, dann habe ich gewartet, bis er sich entspannt hatte und bin wieder wo anders hingegangen und das Spiel von vorn.
    Wenn ich nach Haus gekommen bin, gab es erst mal keine Beachtung, bis sich der Hund beruhigt hatte, das macht es heute auch sehr angenehm.
    Der Hund konnte selber entscheiden was er tut und hat recht schnell gelernt, das es eher zum Erfolg führt, wenn man sich ruhig und höflich verhält und das es keinen Sinn macht mir immer hinter her zulaufen, weil passiert eh nichts, wenn etwas passieren würde, würde es das Fraule schon sagen.

  • Ehm.... ja, sie darf nicht jaulen und nicht bellen, bzw. sollte sie nicht. Ist doch verständlich, wenn man in einer Mietwohnung wohnt, dass das nicht gut ankommt? :smile: Oder ist das für dich okay, wenn deine Hunde in deiner Abwesenheit ein kleines Bell-Heul-Konzert hinlegen würden? Fände ich zumindest nicht normal.
    Und ich "verbanne" sie nicht ins Schlafzimmer, dort ist ihr Ruheplatz, den sie sich selbst gewählt hat. Wir reden hier übrigens von einer 3-Zimmer-Wohnung und nicht von einem riesigen Haus, wo sie gar in ein anderes Stockwerk verbannt wird ;)

    Hm hatte eigntl nicht den Eindruck, dass es meinem Hund bei mir schlecht geht (?), aber wenn du das aus der Ferne so siehst :hust:

    Also soll ich sie, deiner Meinung nach, einfach mir hinterher laufen lassen? :???: So war es ja früher, aber früher war sie auch ein totaler Hektiker, und seitdem sie klare Regeln hat, entspannt sie viel mehr und ausgiebiger - daher dachte ich eben, dass das positiver für sie ist. Lasse mich natürlich gerne belehren, aber sehe eigntl gerade keinen Sinn darin, da sie immer total hibbelig und hektisch wird, wenn ich ihr wieder mehr zugestehe (z.B. hinterher laufen akzeptieren).

  • Du kannst ihr eine Alternative bieten, das sie machen kann, anstelle zu bellen und jaulen.

    Regeln sind gut und schön, aber man sollte diese auch nicht übertreiben.

    Wie gesagt, ich habe das mit dem Hinterherlaufen so geregelt, das ich das nicht mit eine Signal wie auf den Platz gehen unterbunden haben, sondern ich bin sinnlos hin und her gelaufen. Vom Arbeitszimmer in die Küche, von an ins Wohnzimmer und von da wieder in ein anderes Zimmer und das immer wieder von vorn und bevorzugt dann, wenn der Hund sich gerade hingelegt und entspannt hat. Hin und wieder fiel ihm mal eine Tür vor der Nase zu - bevorzugt die Badezimmertür.
    Ich habe jegliche Kontaktaufnahme die nicht gewünscht war ignoriert und zwar ohne etwas zu sagen oder zu tun, ohne den Hund anzuschauen oder anzufassen.

    Das ist meist wirkungsvoller, als den Hund mit Aufmerksamkeit zu versehen und immer wieder auf seinen Platz zu schicken.

    Wenn der Hund sich dann von sich aus ins Schlafzimmer zurückziehen möchte, bitte schön, aber auf seinen Platz schicken würde ich ihn nicht.

    Der Hund wird ja nicht weniger zu einem Kontrolletti, wenn du ihn wegschickst. Er soll ja lernen, das es keinen Grund gibt, dich zu verfolgen.

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