Kontrollverhalten - wie ändern?

  • @Rudi: ich bin mit meinem Hund auch zufrieden :-) Das große Problem ist eben das Alleinesein - das kann man nunmal nicht wegreden. An ganz schlimmen Tagen jault sie die ganze Zeit durch. Sowas führt dann zwangsweise irgendwann zu Problemen mit den Mietmietern.

    Mein Freund und ich sind übrigens sehr geduldige Menschen, die mit dem Hund ruhig und konsequent umgehen. Wir erwarten ja nicht, dass sie ab nächster Woche "gefälligst" 4 Stunden allein zu bleiben hat ;) Was wir erwarten ist eigentlich nur ein 'roter Faden' - also dass wir sehen, dass es sich bessert, wenn auch nur langsam. Aber irgendwie fehlt diese Konstante.
    Als bemühter Hundehalter fragt man sich dann natürlich, wo der Knackpunt liegt - warum geht es manchmal und manchmal nicht? Was sind genau diese Kleinigkeiten, die wir wohl falsch machen? Wie können wir das ändern?

  • Asterix: ich weiß - das hatte ich ja extra im Vorfeld hier im Forum unter "Gesundheit" nachgefragt, was ich genau testen lassen muss! Die TA hat mir das ja gerade nur telefonisch gesagt, wie es grob aussieht. Ich gehe schon davon aus, wenn ich die Werte dann morgen schriftlich bekomme, dass da alles aufgelistet ist - hatte sie da ja gestern extra darum gebeten :???:

  • Zitat

    Aber irgendwie fehlt diese Konstante.
    Als bemühter Hundehalter fragt man sich dann natürlich, wo der Knackpunt liegt - warum geht es manchmal und manchmal nicht? Was sind genau diese Kleinigkeiten, die wir wohl falsch machen? Wie können wir das ändern?

    Das habe ich mich auch oft gefragt, weil es mal ging mal nicht. Ich muß mich damit zufrieden geben, dass es halt Rückschläge gibt. Dann geht es weniger gut weiter und noch mal einen Rückschlag, dann auf einmal fluppt es nur so. Meiner kann zur Zeit auch nicht lange allein bleiben. Warum auch immer. Also fängt das Üben wieder von vorn an und so lange bis er es wieder verstanden und gelernt hat, dass allein bleiben nix schlimmes ist. Klar, die lieben Nachbarn (kenne ich auch bei mir)... Da muß man sich halt irgendwie immer zu behelfen wissen, bis der Hund wieder allein bleiben kann. Wie schon gesagt: Geduld, Geduld und wenn man meint es ist genug Geduld, dann noch mehr Geduld. :D

  • Mir fällt da zum Alleinebleiben noch ein:

    Mal ausprobieren nur einen einzigen Raum möglichst weit von der Eingangstür weg zur Verfügung stellen, eventuell zusätzlich noch ne gemütliche Box etablieren und diese (geöffnet) zur Verfügung stellen. Auch Radio anmachen und bißchen dunkel machen kann sehr helfen. Davor einen ruhigen (!!!) Spaziergang mit Hundi machen, nicht zu viel powern. Nen Kauknochen geben, wenn man sich fertig macht und nicht erst beim Rausgehen... Das war so ein kurzes Brainstorming...
    Auch mit dem Futter könnte man bissel rumprobieren, mal Getreide weglassen, eventuell dafür "gute" Kohlenhydrate (Kartoffel, Möhre) extra füttern. Relaxan könnte auch noch ne Option sein, senkt insgesamt den Streßlevel vom Hund, ist nur ne Nahrungsergänzung.

    Zur Kontrolle: Was Du über Deine Hündin schreibst, paßt auch alles auf Bluey. Nur hat bei dem nie irgendne Methode gefruchtet und er jault nicht beim Alleinebleiben, sondern leidet still. Inzwischen bin ich mir sicher, daß er Epilepsie hat, kleinste Anfälle, und daß sie der Grund für sein Streßbär-Verhalten sind. Seine Launen, seine Phasen, seine seltsamen Momente...

  • @Rudi: natürlich ist Geduld super wichtig, keine Frage! Und ich gebe mir auch wirklich Mühe und habe ja auch Kosten von Hundetrainer/Tierarzt auf mich genommen, um das wieder ins Lot zu bekommen.
    Hundesitter habe ich leider keinen gefunden. In meinem Studium musste ich dieses Semester 4 Kurse hinschmeißen - das geht ab nächsten Semester nicht mehr, da ich diese Prüfungsleistungen dann erfüllen muss. Sonst ist es Aus mit Studium ;-)
    Ich hab halt im Hinterkopf natürlich die Angst, dass es nicht wird und wir sie auf Dauer nicht behalten können. Ich habe selbst ehrenamtlich im Tierheim gearbeitet (gerade nicht mehr aktiv) und es wiederstrebt mir aufs Übelste ein Tier, dass ich mir bewusst zugelegt habe, wieder abzugeben - zumal wir auch sonst prima miteinander klar kommen.


    @Fräuleinwolle: also Terry wird im Schlafzimmer eingesperrt, wenn sie alleine bleibt - und wir sperren sie auch so manchmal ins Schlafzimmer, wenn wir selbst aber da sind. Die Rollläden sind bei uns auch immer unten. Auspowern tun wir sie mit Spaziergängen und Dummy und Fährte - alles in Maßen. Grundsätzlich versuchen wir aber soviel Ruhe, wir möglich zu vermitteln. Dann warten wir meist bis zu einer Stunde, bevor wir sie allein lassen.
    Das mit dem Kauknochen funktioniert leider bei uns gar nicht.
    Futter bekommt sie getreidefreies von 'Bestes Futter' mit Banane.

  • Hast Du mal Tagebuch geführt? Wie sie insgesamt an den Tagen drauf war, wo es nicht klappte? Hat sie sonstige Launen? Ängstlichkeiten? Nervositäten? Besonderheiten? Wie gesagt: Seit Bluey sehe ich das ein wenig anders....

    Wie ist es mit dem Auto? Jetzt bei der Hitze natürlich kaum eine Option (höchstens in kühler Garage)... Aber Bluey liebt das Auto und wenn es vom Wetter her geht, dann nehme ich ihn mit und er bleibt eben im Auto. Auch wenn er zu Hause zu arg hochdreht, weil ich mich fertig mache für in den Wald, dann bringe ich ihn einfach früher ins Auto.

  • Nein, ich habe kein Tagebuch - aber ich quatsche sämtliche Leute voll bzw. überdenke, was ich anders gemacht habe/was anders war .... eben halt nicht schriftlich :-)

    Es ist jetzt nichts, wo ich sagen könnte, dass wir immer "dies und das" anders gemacht haben und dann hat es nicht mehr geklappt. Was mir aber aufgefallen ist: wenn es längere Zeit geklappt hat, und ich dann mich sicherer fühle und sicherlich viel ruhiger auftrete - gelassener sie alleine zuhause lasse - dann kommt meist immer so ein Rückfall. Quasi gerade dann, wenn man es überhaupt nicht erwartet. Außer dass ich innerlich ein besseres Gefühl habe, ändere ich aber nichts. Wobei ich aber immer denke, dass es für Terry doch eigntl nur besser werden sollte, wenn ich noch mehr Sicherheit bei der Sache ausstrahle (?).

    Sie ist definitiv ein kleiner Hektiker. Wenn ich mir ihr alleine laufe, merkt man das nicht. Aber wenn ich mit Bekannten laufe, die auch Hunde haben, da kann sie sich manchmal fast nicht halten. Als wir mit dem Fährten angefangen haben, war das ja auch so eine Sache - total hektisch und schusselig mal drauf los "ich weiß, dass am Ende irgendwas leckeres ist, also Hirn aus und auf&davon!" ;-) Inzwischen klappt das beim Fährten - für ihre Verhältnisse - sehr gut. Sie läuft viel bedachter, konzentrierter.
    Hm. Sie nimmt recht schnell meine Emotionen an ... bin ich schnell am rumlaufen in der Wohnung, dann wird sie manchmal auch so (ist aber auch schon viel viel besser) - ich versuche sowas natürlich zu vermeiden, und die Ruhe in Person auszustrahlen :D aber bin eben auch nur ein Mensch, und manchmal passiert es dann eben doch. Ist aber sehr selten der Fall. Man lernt sich zu beherrschen :smile:
    Ansonsten ist sie vom Wesen nicht der Draufgänger. Etwas vorsichtig - sobald sie sieht, dass das nichts Schlimmes ist, ist alles toll. Als wir bspw. das Bahnfahren geübt haben, habe ich das anfangs mit Klicker und Beschwichtigungssignalen + Ignorieren geübt. Sie saß dann immer so unruhig da, hat gefiepst, und immer wieder aufgestanden... total unruhig eben. Dann bin ich mit ihr Bahnfahren gegangen und hatte das rumgegurkse von ihr satt, und habe dann einmal sehr deutlich "Sitz" verlangt. Und dann war Ruhe im Karton - Hund legt sich seitdem in der Bahn sogar hin, döst und ist beruhigt.
    Durch solche Situationen habe ich halt das Gefühl, dass sie diese klaren Regeln/Einschränkungen braucht.
    Terry fährt zwar Auto, aber naja... es ist halt Mittel zum Zweck ;-) Sie sitzt da schonmal drin, wenn ich einkaufen gehe (bei den jetzigen Temperaturen natürlich nicht), aber dann starrt sie die ganze Zeit raus... also von Entspannung keine Rede. Länger als eine halbe Stunde war sie auch noch nie drin ... ob es bis zum Jaulen/Bellen kommen würde, kann ich daher gar nicht sagen.

  • Ich bin auch nicht sooo der Tagebuch-Mensch, aber mit Bluey hat es dann doch geholfen. Man guckt noch genauer und noch genauer...

    Hast Du mal ein Video mitlaufen lassen? Vielleicht gibt es Geräusche von außerhalb? Radio bißchen lauter aufdrehen, damit nix reinkommt?

    Das alles hat bei Bluey mitgespielt, wenn es mal wieder schlechter war.

    Das Auto etablieren? Bis auf einige Wochen im Jahr wäre das ne echte Alternative, weil (zumindest ist es bei mir so), man viel öfter mit dem Auto zu tollen Ausflügen fährt, als der Hund alleine drin warten soll...

    Auch das mit nem Kommando ist bei Bluey ähnlich: Beispiel Halsband und Leine anlegen vorm Rausgehen: Der hibbelt rum, dreht sich, fiepst, nervt: Ordentlich Sitz oder Platz gesagt, und dann ist es ok.

    Mit dem Wissen, das ich inzwischen über Bluey habe, denke ich, daß er einfach nicht anders kann. Deswegen ignoriere ich sein Gehampel und Generve, oder manage eben, daß er sich gar nicht erst aufregen muß. Klar, bei Bluey bin ich deutlich weiter von der Diagnose her.
    Aber ich finde, solche Dinge sollte man bei so offensichtlichen Verhaltensauffälligkeiten und vorallem phasenweise nicht außer Acht lassen.
    Wer weiß, was da wirklich in Deinem Hund vorgeht?

    Was Du so erzählst, scheint sie extrem führig zu sein und hat einen großen Will to please. Das hört sich für mich ehrlich gesagt recht wenig nach Kontrollkomplex an, sondern eher nach Streß, Unsicherheit und Nervosität.
    Und Du schreibst: Sie fängt dann wieder an, wenn Du eigentlich grad wieder bissel entspannter warst: Läßt Du da vielleicht ne Kleinigkeit weg, weil Du denkst, das brauchtst Du jetzt nicht mehr? Kann ein einziger Blick sein, eine Geste, eine Bewegung oder tatsächlich nur Deine Gefühlsregungen. Das ist dann anders für Deinen Hund und für einen sensiblen Hund ist ein bißchen anders schon sehr stressig. Vielleicht stressig genug, daß sie wieder "doof" macht...

  • Also wir machen immer eine Video- und eine Tonaufnahme. Sie lässt sich von Sachen von außen aber nicht so verunsichern - bspw. bei Gewitter oder gerade bei der Fussball-WM mit dem Gehupe und Getröte. Sowas macht ihr nichts aus.

    Das mit dem Auto ist keine wirkliche Alternative - das Auto gehört mir und meinem Freund zusammen, daher steht es mir also auch nicht immer zur Verfügung. Im Sommer ist das Auto z.B. für 3 Wochen nicht da .... daher echt nicht praktikabel :/

    Also ich empfinde sie auch nicht als einen selbstbewussten Kontroll-Macho ( :D ), aber ich habe das Gefühl, dass ihre Unsicherheit teilweise auch eine Manipulationsmasche ist. Also sie ist nicht so "Hey, Frauchen, wenn du da jetzt ohne mich hingehst, gibts ordentlich eins aufn Deckel!" ... sondern so ... mit viel Charme und auf die nette Weise manipulierend. Sodass es einem eben nicht unbedingt gleich auffällt, dass man evtl gerade das macht, was der Hund von einem verlangt. Mh...verstehst du ungefähr, worauf ich hinaus will?

    Ob ich inkonsequenter werde, wenn es wieder besser läuft? Mh ... ich versuche natürlich, dass das nicht der Fall ist. Ob ich das schaffe? Ich hoffe es ... aber ich kann mir andererseits schon vorstellen, dass ich netter/positiver gestimmt bin ihr gegenüber. Vielleicht lass ich ihr dann auch mal was durchgehen ... kann ich gerade wirklich nicht sicher sagen :???: daher habe ich soeben beschlossen ein Tagebuch zu führen. Vielleicht bringt das ja dann auf Dauer mehr Aufschluss :smile:

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