Hundeschule, kein Futter mehr aus dem Napf?

  • Zitat

    Jetzt würde mich doch mal interessieren ( im Ernst ) ob Kinder so wild auf Süssigkeiten sind, weil sie Angst ums überleben haben :???:

    Du willst aber jetzt nicht Humanoide mit Caniden vergleichen, oder ??

  • Zitat

    Du willst aber jetzt nicht Humanoide mit Caniden vergleichen, oder ??

    Mit Sicherheit nicht ;)

    Schade das der Vergleich nicht erkannt wurde.
    Kinder bekommen als Belohnung z.B. Süssigkeiten - also was besonderes, was nicht bei den Mahlzeiten ist.

    Meine Hunde bekommen als Belohnung Wurst/Käse/Fleisch, etwas was auch nicht bei den Mahlzeiten ist.
    Sie merken also sehr wohl, daß das was besonderes ist, da brauch ich denen keinen Napf voll zu geben, auch ein paar Müffel erfüllen da ihren Zweck.

  • Ah :D
    Ok.

    Ich finde es ok, wie Du das mit Deinen Hunden handhabst,
    genauso finde ich es ok, dass manche Leute ihren Hunden
    auf dem Spaziergang 'artgerechte' Spannung verschaffen,
    indem sie den Hund arbeiten lassen, und ihn dann füttern.

    LG
    Chrissi

  • Zitat

    Mit Sicherheit nicht ;)

    Wieso nicht?

    Es gibt einen Punkt, da ist es wurscht, ob humanoide, caniden oder wühlmäuse, da heißt das Stichwort Säugetiere oder - in dem Fall sogar - Lebewesen.

  • So blöd es klingt, für die komplette Handfütterung fehlt mir irgendwie die Geduld und auch ein bisschen die Zeit, muss ich zugeben.

    Wir werden es nun mal versuchen, morgen eine Miniportion, dann über Tag und Nachmittag/Abend aus der Hand (soviel wie eben trainiert wird oder nicht) und den Rest dann eben wieder ausm Napf.

    Das mit dem Blickkontakt mache ich schon. Unteranderem auch im Rahmen vom Leinenfolgetrainig. Hier zu Hause klappt das super. Draußen nur mäßig!

  • Versuch es doch mal komplett mit Handfütterung. So wahnsinnig viel Zeit braucht man dazu nicht.

    Ich arbeite 7-8 Stunden am Tag und schaffe es ohne Probleme ;)
    Morgens bekommt Kimba ihre Ration meistens innerhalb von 15 Minuten beim Clickern. Hatte es ja schon geschrieben: Auf dem Spaziergang nimmt sie nichts, sie mag einfach nicht. Also dann eben am Ende. Dennoch übe ich während des Spaziergangs und bestätige dann eben mit Worten oder wenn Hundi genug hochgepowert ist, mit einem kurzen Spiel. Man kann dem Hund ja für eine ganz besonders gute Übung auch einen Jackpott geben. Da gibt es dann eben nicht nur einen Futterbrocken, sondern ne halbe Hand voll.

    Und mit Trofu ist es ganz einfach: Etwa 30 Min. vor dem geplanten Spaziergang einweichen, am besten in den Kühlschrank dabei. Ich füttere Josera Optiness und danach hat das Futter eine super Konsistenz.

    Und mein Hund macht die Übungen so wahr nicht weil sie das Futter unbedingt haben will. Sie war noch nie wirklich an Futter und Leckerli interessiert, frisst es, aber es ist nicht alles für sie. Sie läuft bis heute nicht an der Futterhand, egal was ich darin habe. Bei der Hitze nimmt sie draußen auch nur ganz selten Futter oder Leckerli, da sie sich permanent verschluckt durch das viele Hecheln. Und dennoch hört sie super. Ihr reicht ein "Gut gemacht".

    Nur denke ich, dass die Arbiet die der Hund fürs Futter erbringt eine sehr gute und artgerechte Beschäftigung ist. Auf der Straße oder in der Natur steht auch nicht plötzlich morgens und abends ein voller Napf da. Hunde tun die Dinge die sie tun, um an Nahrung zu kommen. Und was meint ihr wie viel Spaß manch ein Hund daran hat, sich das Futter zu erarbeiten anstatt es nur stupide vorgesetzt zu bekommen. Probier es mal ein paar Tage aus und berichte dann mal :D

  • Zitat

    ....
    Schade das der Vergleich nicht erkannt wurde.
    Kinder bekommen als Belohnung z.B. Süssigkeiten - also was besonderes, was nicht bei den Mahlzeiten ist.
    ....

    Zuhilf bitte nicht - öhm ich meine - hier ist ja zum Glück kein Erziehungsratgeber für Väter/Mütter und Eltern....

    Nein meine Kids bekamen nix Süßes als Belohnung, auch keine Knete, sie bekamen einen fetten Knutscher oder auch zwei/drei/vier und mehr.

    Aber darum geht es ja hier nicht!

    ......

    Versuche die Fütterung/Handfütterung als Bindungsintensivierung anzusehen, vielleicht entwickelst du mit deinem Verlobten dann auch mehr Verständnis dafür als pur zu denken: Hund lernt nur hören, weil es Leckerlie gibt.

    Meine Hunde bekamen während der ersten intensiven Lernprägungsphasen ungeachtet einer Erwartungshaltung etwas zwischen die Zähne gestopft. Einfach nur weil sie bei mir liefen, nach mir schauten usw. ganz ohne Befehle und großes Tam Tam.

    Das mache ich heute noch oft so, weder haben die Tiere Hunger, noch leisten sie weltmeisterliches -ein kommen auf Zuruf ist nun mal normal- sie hören auch, wenn ich nichts mitführe.

    Auf dem HuPla gibt es keine Leckerlies, hier wird mit Stimme/Streicheleinheiten und Ball (der wiederum nie außerhalb des HuPlas eingesetzt wird) belohnt und gut ist das.

    Rede alternativ noch mal mit deiner Trainerin, denn wie es ja schon öfter richtig hier hieß, Du solltest hinter der Trainingsmethode stehen, sonst macht es nicht nur wenig Spaß, sondern auch wenig Sinn ;)

    Viel Erfolg für euch.

  • Zitat

    Ich bestimme, OB er frisst. Ich bestimme OB er unversehrt ist. Ich bestimme, ob er lebt oder stirbt. Zumindest aus Sicht des Hundes. Nicht bewusst direkt meinetwegen aber DAS ist die Basis dieses Hund-Mensch-Teams.

    Der Hund hört, er schließt sich an, weil er davon ausgeht, sonst zu sterben? Klingt recht krass... Gut, Hunde sind vom Grunde her Familientiere. Waren es immer vom Wildtier über die komplette Domestikation hinweg. Natürlich ist da Abhängigkeit, natürlich sichert die Gruppe das Überleben. Wie bei allen sozialen Tieren, das ist schließlich der Trick dabei.
    Der Hund hört also, weil er eben keine echte Wahl hat, aber vom Menschen eine Pseudo-Wahl vorgesetzt bekommt (z.B. du bekommst was zu fressen, wenn du hörst...; er kann sich ja schlecht fürs verhungern entscheiden...) und er eh weiß, er schafft es alleine nicht? Was ist mit Vertrauen? Mit Freude über Anerkennung (und ja, ich bin tatsächlich überzeugt, mein Rüde freut sich darüber, sich einbringen zu können und zu wissen, ich schätze seinen Einsatz)? Was ist mit Arbeitsteilung, Glaube an Kompetenzen, den eigentlich jedes soziale Tier zeigt? Und auch der Hund bringt Kompetenzen mit, Veranlagungen, Dinge die ihm Spaß machen, Dinge, die ihm wichtig sind. Und da hat man auch gleichsam einen Ansatz zu belohnen und zu zeigen, Zusammenarbeit lohnt sich. Ist der Hund ängstlich, kann ich ihm Sicherheit geben, da brauch ich nicht mit Leckerlie drumherum zu konditionieren. Da geht es dem Hund um Sicherheit, nicht um Futter. Wenn der Hund meint, dies ist eine wichtige/kritische Situation, will er, dass jemand sich kümmert. Nicht Futter. Will er gerne jagen, kann man zeigen, ja das darfst du, aber in der Gemeinschaft. Findet der Hund alles toll und stürmt drauf los, nur seinen Besitzer nicht... ja hilft denn da Futter? Geht es dem Hund darum in dem Moment?

    Handfütterung wird schnell vorgeschlagen als völlig "hundefreundliches" Allheilmittel. MaddinR schrieb: der Hund hat doch die Wahl, dann frisst er halt mal 6 Tage lang nichts. Ist ein Hund, der braucht nicht ständig Fressbares verfügbar. Ja klar, der Hund hat die Wahl :roll: . Der nimmt das Futter dann, weil es so eine tolle Belohnung für ihn ist...

    Ich habe nichts gegen Futter-Belohnung. Ich habe auch nichts gegen Futter als Anreiz, bestimmte Dinge zu lernen. Aber es sollte eine Belohnung sein. Und das ist es offensichtlich nicht für den Hund, wenn er mehrere Tage hungern muss, bis er sich für die "Belohnung" entscheidet. Warum nimmt man dann nicht einfach die Dinge, mit denen der Hund sich tatsächlich belohnt fühlt?

  • Ein Belohnungsgefühl ist auch nur ein Belohnungsgefühl, weil die Natur es als "Anreiz" eingeführt hat, sich Ressourcen zu sichern die Überlebenswichtig sind.

  • Zitat

    Wieso sind das menschliche befindlichkeiten, wenn ich meinem Hund seinen Futternapf hinstelle
    Er lebt nunmal in keiner Wildnis mehr, wo er sich auf der Jagd seinen Bauch vollschlagen kann.
    Und als King oder Königsschmarotzer einen Hund zu bezeichnen, dem das Futter hingestellt wird, ist ziemlich daneben.

    Wenn ich so denken würde, wollte ich keinen Hund.
    Meine Hunde kommen auch ohne das ich mit der Belohnung winke, freudig zu mir und wenn das nicht so wäre, würde ich mir Gedanken machen.

    Ich sehe, dass mein Text nicht eindeutig war. Diese freiweillige 6-Tage-
    Hungerkur hatte nichts mit Erziehung oder Ausbildung oder Übungen
    zu tun. Meine Hündin hatte einen "Autounfall". Sie ist danach stark
    abgemagert, hat vom Vet hochwirksames Nahrungskonzentrat
    bekommen, und dann einige Wochen nur vom feinsten - lecker, saftig,
    fettmachend....
    Als sie dann genesen war, war ihr das Trockenfutter nicht mehr
    gut genug, sie hat in Folge einfach 6 Tage verzichtet... ihre Entscheidung,
    aber nicht meine. In der Zeit war sie sportlich noch nicht wieder aktiv.
    Nach 6 Tagen war das Thema dann durch.

    Nun zu Deinen weiteren Ansichten. Hund sind zu 99% Sozialschmarotzer,
    die nichts zu ihrem Lebensunterhalt beitragen und allzuhäufig auch nicht
    sozialintegrativ agieren. Das heisst, sie unternehmen häufig keinerlei
    ernstzunehmenden Anstrengungen zur Aufrechterhaltung ihrer, aus
    ihrer Sicht selbstverständlichen, sozialen Integration. Opportunismus
    ist allgegenwärtig. In der Wohnung bei Langeweile wird der Mensch
    zur Kurzweil verwendet . Draussen, wo es interessanter ist, ist der Mensch dann abgemeldet und schlichtweg überflüssig. Das belegen
    unzähliche Threads hier. Zum grossen Teil verwehren sie einem sogar
    noch die Aufmerksamkeit und erwarten, dass man sich draussen nach ihnen richtet, und nicht umgekehrt, der Hund nach dem Menschen.
    Sie agieren permanent egoistisch. Das ist ok, wenn man damit
    einverstanden ist, als Mensch zum Dosenöffner degradiertz zu werden.

    Und Deinen Hinweis mit der Wildnis ist weder hilfreich, noch sachdienlich,
    sondern einfache Ahnungslosigkeit. Ob ich in der Wildnis lebe oder nicht
    ist absolut irrelevant, für die Aufrechterhaltung eines Sozialverbundes.
    Die jeweilige Ökologie beeinflusst das Übeleben, die Nahrungsressourcen
    sind anders als ann anderem Ort, sie beeinflusst aber nur peripher
    soziale Interaktiion.

    Und jetzt erkläre mir bitte, warum ich meinen Hund nicht ein wenig
    für sein sattwerden arbeiten lassen kann? Eine nichtssagendere
    Argumentation als Deine gegen die gegenseitige und gemeinsame
    Willenserklärung zu einer gemeinsamen Unternehmung (die Übungen) habe ich in 25 jahren nicht gelesen. Und um nichts anderes geht es
    dabei: Nicht die einseitige Willenserklärung zur Zusammenarbeit allein
    durch den Menschen, sondern eine gegenseitige. Hier geht es nicht
    darum, dass der Hund hungrig ins Bett geht, wenn er die Übungen nicht
    erfolgreich absolviert. Hier geht es darum, dass die Übung als leichte und
    überwindbare Hürde zum Futter etabliert wird.

    Das Vorbild liegt natürlich in der Wildnis, in der genetischen
    Prädisposition: Gemeinsames agieren zur Erreichung eines
    gemeinsamen Zieles: Sattwerden. Wer auf diese Möglichkeit verzichtet,
    soll's halt tun. Es gibt ja auch die merkwürdigsten Erklärungen, warum
    auf die unbegrenzten Möglichkeiten der positive Verstärkung über
    CT verzichtet wird . Jeder mag sich so viel Beschränkungen auferlegen,
    wie er ausserstande ist, etwas als Beschränkung zu erkennen.

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