>> Hund muss raus, weil nun ein Kind da ist <<

  • Vielen Dank für diesen sehr schönen Beitrag. Natürlich zieht im Zweifelsfall der Hund den kürzeren, soviel ist klar. Dem sollte aber dann auch wirklich das besagte Management vorausgehen. Die Frage die sich mir jedoch hierzu stellt - und zwar besonders, wenn ich solche Problemthreads hier lese - ist, warum zur Hölle warten die Leute dann mit den aufkeimenden Problemen bis der Hund schon total bescheuert und/oder zu einer Gefahr geworden ist?

  • Zitat

    Hättest Du mich dafür verurteilt?

    Niemals! Meine Fragestellung bezog sich auf "reguläre" Umstände, in denen es durchaus vertretbar ist, seinen Hintern hochzuschwingen und dafür zu sorgen, dass die Dinge "passend gemacht" werden. Einen besonderen Fall, wie den deinigen, schließe ich bzgl. meiner Fragestellung explizit aus. Die von die beschriebenen Umstände hätten aber sehr wohl dazu geführt, dass Du den Hund quasi "umgehend" abgegeben hättest. D.h. Du hättest ihn nicht erst so lange behalten, bis er zu einem Problem geworden ist. Und einen gut sozialisierten, erzogenen Hund ohne "Problemchen" kann man natürlich auch einfacher weiter geben.

  • Zitat

    Vielen Dank für diesen sehr schönen Beitrag. Natürlich zieht im Zweifelsfall der Hund den kürzeren, soviel ist klar. Dem sollte aber dann auch wirklich das besagte Management vorausgehen. Die Frage die sich mir jedoch hierzu stellt - und zwar besonders, wenn ich solche Problemthreads hier lese - ist, warum zur Hölle warten die Leute dann mit den aufkeimenden Problemen bis der Hund schon total bescheuert und/oder zu einer Gefahr geworden ist?

    Da gibt es 1000 Gründe:

    das Wegreden,
    das Geld,
    die Zeit,
    Desinteresse,
    das Nichteingestehen-Wollen, dass man Hilfe braucht

    ich habe die Erfahrung gemacht, dass oft andere Probleme im Vordergrund stehen und die HH (meist emotional) gar nicht in der Lage sind, auf das Problem mit dem Hund einzugehen. Hinzu kommt oft eine gewisse Gereiztheit, die anfangs unbewusst auf den Hund bezogen wird und irgendwann in eine innerliche Trennung von dem Tier mündet, noch bevor es abgegeben wurde.

  • Zitat

    Da gibt es 1000 Gründe:

    das Wegreden,
    das Geld,
    die Zeit,
    Desinteresse,
    das Nichteingestehen-Wollen, dass man Hilfe braucht

    ich habe die Erfahrung gemacht, dass oft andere Probleme im Vordergrund stehen und die HH (meist emotional) gar nicht in der Lage sind, auf das Problem mit dem Hund einzugehen. Hinzu kommt oft eine gewisse Gereiztheit, die anfangs unbewusst auf den Hund bezogen wird und irgendwann in eine innerliche Trennung von dem Tier mündet, noch bevor es abgegeben wurde.

    Das klingt alles sehr einleuchtend. Solche Menschen sind doch aber nicht alleine. Interessiert sich denn das Umfeld überhaupt nicht für die Situation? Als ich im Beisein einer Freundin das Jammern meiner Katze nach Leckerlies zweimal ignoriert hatte, wurde ich direkt von ihr gefragt, ob es sein kann dass ich der Katze nicht mehr genug Aufmerksamkeit schenken würde, seit ich den Hund habe. Natürlich ist das nicht der Fall und meine Katze muss manchmal einfach ignoriert werden, wenn es nämlich nach ihr ginge, würde sie sich nur von Leckerlies ernähren.

  • Huhu,

    grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Hunde bzw. Tiere in vielen Fällen viel zu leichtfertig angeschafft werden - beim ersten kleineren oder größeren Problem wird das Handtuch geworfen. Hätte ich eine solche Einstellung, hätte ich keiner meiner beiden Hunde mehr und ich denke, das geht hier auch ein paar anderen Leuten im Forum so. Ich denke, das ist ein gesellschaftliches Problem, denn Tiere sind bei uns fast schon Wegwerfware...

    Schwangerschaften können unverhofft kommen, aber in den meisten Fällen, ist doch eigentlich recht klar, ob ich grundsätzlich Kinder will oder nicht, oder? Für mich persönlich ist schon seit Jahren klar, dass ein Kind nicht in meinen Lebensplan passt, während z.B. bei meinen Kolleginnen klar ist, dass sie Kinder möchten, nur der Zeitpunkt ist eben noch nicht bekannt. Insofern... Familie ist in den meisten Fällen bis zu nem bestimmten Punkt planbar, meiner Meinung nach jedenfalls. Ein Hund begleitet uns im Idealfall über viele Jahre hinweg und wenn ich mir nun z.B. mit 22 einen Hund anschaffe und nen grundsätzlichen Kinderwunsch habe, dann ist doch eigentlich fast klar, dass sich die Geburt des Kindes und die Lebensdauer des Hundes überschneiden, oder nicht? Das heißt, ich muss mich wohl oder übel mit der Frage befassen, ob und wie ich beiden gerecht werden kann.
    Ich persönlich könnte wenigstens einem meiner Hunde nicht mehr wirklich gerecht werden, hätte ich ein Kind... Wie sollte ich das machen? ZHS mit Maxi Cosi im Kinderfahrradanhänger??? :???:
    Den Hund mit auf nen Spielplatz zu nehmen und in der Nähe an nen Baum zu binden, wie man es zumindest hier in der Gegend häufig beobachtet, kann ja wohl auch kein Zustand sein...

    Es kann vieles passieren, was nicht planbar ist und manchmal verschätzt man sich einfach auch. Dann muss natürlich für Kind UND Hund eine Lösung gefunden werden, aber grundsätzlich sollte man erstmal gründlich drüber nachdenken, ob man es überhaupt bewerkstelligen kann, sich genügend mit Kind UND und zu beschäftigen.

  • ich glaube das ist ganz allgemein eine charakterfrage die sich in etwa so auf den punkt bringen lässt: "bin ich bereit die verantwortung für eine einmal getroffene entscheidung zu übernehmen, oder eher der fähnlein im wind typ?"

    meine meinung dazu ist ziemlich kompromisslos.
    ist ein hund einmal bei mir eingezogen dann bleibt er, sich verändernde lebenssituationen werden dem angepasst, fin.

    es kann einfach nicht angehen dass man sich lebewesen nimmt und wieder abschiebt wie es einem gerade in den kram passt, dies ist für mich wirklich ein zeichen echter charakterschwäche.
    und auch wenns hart klingt, vor solchen menschen habe ich eine regelrechte abscheu entwickelt.

  • Zitat

    ich glaube das ist ganz allgemein eine charakterfrage die sich in etwa so auf den punkt bringen lässt: "bin ich bereit die verantwortung für eine einmal getroffene entscheidung zu übernehmen, oder eher der fähnlein im wind typ?"

    meine meinung dazu ist ziemlich kompromisslos.
    ist ein hund einmal bei mir eingezogen dann bleibt er, sich verändernde lebenssituationen werden dem angepasst, fin.

    es kann einfach nicht angehen dass man sich lebewesen nimmt und wieder abschiebt wie es einem gerade in den kram passt, dies ist für mich wirklich ein zeichen echter charakterschwäche.
    und auch wenns hart klingt, vor solchen menschen habe ich eine regelrechte abscheu entwickelt.

    Das spiegelt exakt meine Meinung wider, vielen Dank. Interessant nur, dass genau diese Menschen extrem harte Diskussionspartner sind, die absolut nichts auf sich kommen lassen. Man fühlt sich im Recht, vollkommen zweifelsfrei.

  • Ich glaube, dass das Argument "Ein Kind kommt, der Hund muss weg", oft nur ne Ausrede ist bzw. es leichter macht, den Hund dann halt abzugeben, wenn man eh schon nicht mehr so wirklich viel Lust auf ihn hat.

  • Zitat

    grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Hunde bzw. Tiere in vielen Fällen viel zu leichtfertig angeschafft werden - beim ersten kleineren oder größeren Problem wird das Handtuch geworfen. Hätte ich eine solche Einstellung, hätte ich keiner meiner beiden Hunde mehr und ich denke, das geht hier auch ein paar anderen Leuten im Forum so.

    Das kann ich nur bestätigen. Meine Hündin war bis vor wenigen Monaten noch eine absolute Katastrophe und es gab Tage, an denen überlegte ich ob ich alleine aus dem Fenster springe oder vorher noch den Hund rauswerfe. Aber es ist eine Verantwortung, die man freiwillig annimmt und ich bin der Meinung, dass man die Verantwortung für ein Tier nur unter absolut extrem harten Bedingungen aufgeben darf. Die Menschen scheinen zu vergessen, dass sich so ein Tier auch an alles erinnern kann. Nur, weil es dem Tier "woanders besser geht", bedeutet das ja nicht, dass das Tier seine erste Famile vergisst.

  • Ich sehe das etwas zwiegespalten.

    Zunächst einmal habe ich nicht vor Kinder zu bekommen (ich mag die meisten Kinder aber sehr). Und Hund und Kind würde ich geplant bis zu einem bestimmten Alter des Kindes sowieso nicht zusammen "halten"...;)

    Aber, wenn diese Leute auch nur an eine Abgabe des Hundes aus solch einem nicht-vorhandenen Grund denken, dann hat der Hund einfach etwas besseres verdient.

    Ich bin ein Mensch, welcher der Meinung ist manche Hund-Mensch Konstellation passt einfach nicht. Ich kenne da einige Beispiele...da wird der Hund aus Scham nicht abgegeben (Man gibt doch keinen Hund ab!)...und der Hund spürt doch täglich die Wut des Halters...Ganz schlimm.

    Zum Lieben gehört auch manchmal das Loslassen...aber ein tatsächlicher Grund sollte schon vorhanden sein, sonst ist es keine Liebe gewesen.

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