>> Hund muss raus, weil nun ein Kind da ist <<

  • Hallo,

    ich würde gerne einmal eure Meinung zu einem Thema lesen, dass hier immer wieder zu Tage tritt, nämlich die Probleme die entstehen, wenn zum Hund "plötzlich" ein Kind geboren wird.

    Scheinbar gilt "Mein Kind geht vor" als pauschale Entschuldigung für alles, was dem Hund nach der Geburt des Kindes widerfährt: Vernachlässigung, Aussetzen, Tierheim, Abgeben an andere, Einschläfern, etc. pp.

    Mir persönlich stellen sich im Bezug darauf folgende Fragen:

    a) Ist Familienplanung heute eher ein Produkt des Zufalls, frei nach dem Motto: "Huch! Schwanger! - Tu mal bitte den Hund weg."?
    b) Darf das geboren werden eines Kindes dazu führen, dass der Hund sein Leben aufgeben muss - ganz gleich in welcher Weise?
    c) Ist es Bequemlichkeit, die diese Menschen dazu treibt, sich einfach mal so vom Hund zu trennen - ebenfalls ganz gleich, in welcher Weise?

    Mein Gedankenkatalog ließe sich hier noch deutlich ausweiten. Ich würde jedoch gerne einmal konkret zu diesem Thema eure Meinung hören. In diesem Zusammenhang scheinen Personen, bei denen dieses Situation vorherrscht, ja voll auf Stur zu schalten und jegliche Kritik von sich zu weisen. Die Argumentation ist immer die selbe: "Kind!".

    Ich würde es im Übrigen sehr begrüßen, wenn dieses Thema sehr offen diskutiert werden könnte und nicht von den Buhrufen der Weichspülerfraktion überschattet würde, die alles doof findet, was gegen die Liebe zum Nächsten verstößt. Immerhin sind es die Hunde (und offenbar nicht wenige) die für die Unvernunft und Unüberlegtheit bezahlen müssen - und um diese geht es ja in diesem Forum. Vielen Dank!

    Viele Grüße

    storyboard

  • Huhu,

    dann mal meine Ganz spontanen Gedanken dazu:

    Zitat

    a) Ist Familienplanung heute eher ein Produkt des Zufalls, frei nach dem Motto: "Huch! Schwanger! - Tu mal bitte den Hund weg."?
    b) Darf das geboren werden eines Kindes dazu führen, dass der Hund sein Leben aufgeben muss - ganz gleich in welcher Weise?
    c) Ist es Bequemlichkeit, die diese Menschen dazu treibt, sich einfach mal so vom Hund zu trennen - ebenfalls ganz gleich, in welcher Weise?

    a.) sicherlich nicht, aber es gibt immer "Unfälle" oder sonstige Situationen, wo man nichts dafür kann
    zudem ist es was anderes, wenn das Kind erst mal da ist, den es nimmt oft mehr Zeit und Kraft in Anspruch, als man sich vorher vorstellt

    b.) Ist hier wirklich die Frage, des dürfens?
    Die Frage ist sicherlich, ob die Eltern Kind und Hund, wenn beide da sind, gerecht werden können. In manchen Fällen führt ne Abgabe sicherlich zu deutlichen besseren Lebensqualität des Hundes.

    c.) Auch das kommt wohl auf den Menschen, die Mensch-Hund-Beziehung und äußere Faktoren an.


    Ich finde das Thema zu komplex, um an Hand einiger wenigen Fragen darüber zu urteilen.
    Ich finde da den Einzelfall sehr entscheidend.
    Ich habe selbst keine Kinder, aber in der Familie einige mit kleinen Kindern und teilweise auch Tieren.

    Und wie es sein sollte, wenn ich irgendwann mal nen Kind bekommen sollte, ob ich dann glücklich verheiratet mit reichem Mann bin oder der Kerl sich getrennt hat, als ich schwanger wurde, ob ich Unterstützung habe oder nicht, ob man Kind gesund oder behindert ist, das weiß ich jetzt nicht und werde erst darüber urteilen können, wenn ich in genau der Situation gesteckt habe.

  • also ich bin selbst mit einem DSH aufgewachsen(heißt hund war auch vor mir da /sie gehörte meinem opa). das war für niemanden ein thema das der hund weg muss wenn ich da bin.
    ich finde diese einstellung einfach nur arm und gegenüber dem hund völlig verantwortungslos denn schließlich durfte er ja vorher ein treuer begleiter sein. außerdem wann man es richtig angeht kann man den hund super an ein neues rudelmitglied gewöhnen. solange man einige regeln konsequent einhält.

  • Ist ein schwieriges Thema.

    So schwer es mir viele, ein Kind ginge bei mir vor, ABER:

    ich würde nie meinen Hund abgeben, bevor Probleme auftauchen und auch nur dann, wenn die Probleme sich durch vernünftiges Management nicht in den Griff bekommen lassen.

    Wir hatten das Problem in der Familie. Ein Baby wurde geboren und der vorhandene, schon betagte Hund fand Kinder zum Ko***. Es hat hingehauen, aber dazu war die Weitsicht aller Erwachsenen von Nöten.

    Es hat nicht lang gedauert, bis der Hund sogar den Kinderwagen bewacht hat. An dieses Kind war er zu gewöhnen.

    Ich weiß jedoch nicht, wie es ist, wenn man ein älteres Kind hat, das auch mal Freunde mitbringen mag und der Hund diese dann nicht akzeptiert.

    Da Kinder und Hunde gewissermaßen unberechenbar sind, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es Konstellationen gibt, in denen es besser für den Hund ist, sich von 'seiner' Familie zu trennen.

    Ich bin da sehr geteilt in meiner Meinung, denn nur, dass ich selbst noch keine Situation hatte, in der der Hund nicht mehr in die Famile zu integrieren war, heißt nicht, dass das zwangsläufig so laufen muss.

    Der Wunsch, Kinder zu bekommen, mag zwar planbar sein, jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Frauen diesen Wunsch nicht ewig hinten anstellen können. Wenn dann das Zusammenspiel mit dem Baby vielleicht nicht wie geplant verläuft, kommt dazu, dass die junge Familie ja ohnehin noch in einer Art Schwebe ist, in der alle Gefühle hochkochen und man noch keine neue Mitte gefunden hat - wenn ihr versteht, was ich meine.

    Davon mal ganz ab. Wenn es wirklich nicht klappt, zieht der Hund zwangsläufig den Kürzeren, oder sollte man das Kind in ein Heim geben?

  • Zitat

    c.) Auch das kommt wohl auf den Menschen, die Mensch-Hund-Beziehung und äußere Faktoren an.

    Das ist etwas, was mir ganz besonders aufgefallen ist, da einige Menschen (und wohl inbesondere Frauen) bei einer neuen Beziehung und wohl sehr extrem beim geboren werden eines Kindes plötzlich in eine Form der totalen "Selbstaufgabe" zu verfallen scheinen. Plötzlich gibt es nichts mehr auf der Welt ausser "Schatzi" und "Baby" und gesprochen wird nur noch über die Innenfarbe der Windel.

    Wie kann sowas sein, wie sind hier eure Erfahrungen? Sehe ich das zu engstirnig? - Meine Fragestellungen gehen natürlich immer von normalen Verhältnissen aus, in denen es keine "besonderen Umstänge" wie ein behindertes Kind, etc. gibt.

  • Zitat

    Meine Meinung ist solche Leute sollten sich erst gar keinen Hund anschaffen ;)

    Tun sie aber und meist sind das dann auch noch Hunde wie Aussi, Border Collie, Malinois oder ähnliches, die eigentlich Arbeitshunde mit großem Zeitaufwand sind. Klar, dass eine chronische Vernachlässigung hier zu Kollateralschäden beim Hund führt.

  • Storyboard.... ich erzähl Dir mal die Geschichte meiner Tochter.... wohlgemerkt, ich hatte damals GsD noch keinen Hund.

    Schwangergeworden bin ich während eines Urlaubs mit meinem damaligen Freund, völlig ungplant.....

    Meine Tochter kam in der 33.SS als Notkaiserschnitt, da vorzeitige Plazentablösung und dementsprechend auch Wehen....

    Sie erlitt als nächstes Gehirnblutungen, die eine Schwerbehinderung auslösten...

    Lange Krankenhausaufenthalte, mehrere OP`s und anschließende Reha-Aufenthalte waren die Folge.

    Einen Hund hätte ich damals abgeben müssen, ich hätte ihm zu damaliger Zeit nicht gerecht werden können.

    Hättest Du mich dafür verurteilt?

    Birgit

  • gibt aber leider genug leute die es nicht mal probieren.
    ich hab zwar selbst keine kinder. nutze aber jede gelegenheit bloona an kinderlärm etc zu gewöhnen um zu vermeiden das sie es störfaktor betrachtet wenn kinder in der nähe sind.

  • Zitat

    Das ist etwas, was mir ganz besonders aufgefallen ist, da einige Menschen (und wohl inbesondere Frauen) bei einer neuen Beziehung und wohl sehr extrem beim geboren werden eines Kindes plötzlich in eine Form der totalen "Selbstaufgabe" zu verfallen scheinen. Plötzlich gibt es nichts mehr auf der Welt ausser "Schatzi" und "Baby" und gesprochen wird nur noch über die Innenfarbe der Windel.

    Wie kann sowas sein, wie sind hier eure Erfahrungen? Sehe ich das zu engstirnig? - Meine Fragestellungen gehen natürlich immer von normalen Verhältnissen aus, in denen es keine "besonderen Umstänge" wie ein behindertes Kind, etc. gibt.

    Hm, also in meinem Familienkreis unterhält sich keiner über die Innenfarbe der Windeln ;-)

    Hier ist man in der Lage, als Mutter das Kind auch mal "abzugeben" und sich auf sich zu konzentrieren, daher kann ich da nicht wirklich etwas zu sagen, denn ich bin halt keine Mami (außer von meinen Hundilies *lach*)

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