Wollen Hunde wirklich ausgelastet werden?!

Ich hab hier einen Hund, der Auslastung doof findet.
Wenn ich mit ihm was machen will stellt er sich echt dumm. Er macht Sitz und wenn ich ihm versuche klar zu machen, was ich nu von ihm will legt er sich hin. Nö, is doof.
Ich hab ihn seit 1. Oktober 09, er kann Sitz, Platz (wenn er Bock hat), bleib, hier bleiben, hiiiier her (wenn er Lust hat) und bei Fuß. Also die Grundkommandos, die hatte er echt schnell drauf. Er geht auch sehr gerne Bei Fuß, das ist das einzige womit ich ihn haben kann.
Dann kann er Pfote, hinlegen und Rolle. Das ist das einzige, was er macht. Und dafür hab ich ewig gebraucht, obwohl es ja nun nicht das schwerste ist.
Ach den spanischen Schritt bietet er übrigens von selbst an. Das Clicker ich seit WOCHEN. Nichts. Er hat keine Lust.
Am liebsten schnüffelt er stundenlang, hebt alle 3 Meter sein Beinchen und pennt.

Pipi dagegen ist superschlau und macht gerne was. Die kann inzwischen jeglichen Schnickschnack innerhalb von 3 Monaten. Allerdings dreht sie sooo auf, dass wir immer gleich wieder abbrechen müssen. Wir suchen noch das Mittelmaß...

Ich habe auch einen Hund der mit einmal am Tag gassi,
ein bisschen ballspielen, und schnüffeln genug hat.

Und trotzdem ist er total ausgeglichen, und zeigt keine komischen Anwandlungen.

Mein Poco braucht es auch nicht jeden Tag, genießt aber Ausnahmen. Ich denke, dass ich ihm diese Dinge auch vermiesen könnte, wenn ich es auf Teufel komm raus aus ihm raus erpressen würde. Er hat Spaß an Suchspielen, aber er brauch es nicht ständig. Ball spielen, DAS könnte er 24/7. Gibt es aber nicht.

Pauline ist da schon anders. Allein vom Alter her braucht sie noch Beschäftigung, sonst schläft sie nachts nicht. Aber bei ihr reicht ein einfacher Spaziergang, da sie mit ihren morgen 6 Monaten immer wieder neue Dinge findet, die spannend genug sind um ihr kleines schlaues Hirnchen zu beschäftigen. Das macht sogar mir richtig Spaß, wenn man sieht, was für ein solch kleines Hundchen alles interessant sein kann.

Zitat

Ich habe auch einen Hund der mit einmal am Tag gassi,
ein bisschen ballspielen, und schnüffeln genug hat.

Und trotzdem ist er total ausgeglichen, und zeigt keine komischen Anwandlungen.

Bei uns ist's so ähnlich. Aber vllt auch nur, weil sie noch nie zu was gescheucht wurde oder es praktisch garnie kennengelernt hat

Sie gehört zu den Gebrauchshunden.
Wir gehn 3x laufen am Tag. Morgens seit neuestem Joggen (*lach* das ist aber für mich, net für den Hund.. die joggt halt mit, ob sie Spaß hat kann ich noch net ganz beurteilen, wir machen's erst seit kurzem, es ist neu, also findet sie's cool). Clicker war toll solang es neu war, danach war Clicker doof.
Wir spielen Ball, machen viel UO, einiges für die Nase (das aber auch im Spiel).. aber bei Gott net jeden Tag. Tricks lernt sie rasend schnell, findet's aber nur toll solang es neu ist oder sie definitiv nen Vorteil davon hat wenn sie es zeigen muss .. ich wollt irgendwann mal noch das Fahrrad antesten, oder das Ziehen. Aber ob ich das für den Hund mach?
Ich bild mir ein sie würd mit ner Aufgabe vllt glücklicher sein, obwohl sie keinen unglücklichen Eindruck macht. Daheim ist sie gechillt, ruhig, ausgeglichen, net überdreht, passt halt sauber auf... und seit ich denk das ich weiß, dass mein Hund happy is läuft's bei uns eh besser. Da is jez kein Zwang oder Druck mehr da das mein Hund was verpasst.
Naja, so oder so ähnlich jedenfalls.

Da ich auch einen jagdtriebigen Hund habe, würde ich mir eher die Frage stellen, was ist wenn??

Und zwar, was ist, wenn Du wirklich über einige Wochen nur spazieren gehst?
Was ist, wenn Du gar kein anderes Entertainment mehr bietest?
Wie verhält er sich dann?

Meine Große wollte nur jagen, schnüffeln und jagen und hatte ich schnüffeln und jagen erwähnt

Da ich damals den Trieb nicht unter Kontrolle bringen konnte, ist sie nur an der Leine gelaufen, sehr selten ohne Leine.

Und was soll ich sagen, mein Hund ist wohl der entspannteste Hund der Welt

Hast Du schon ausprobiert, gar nichts zu machen?

Gruß
Bibi

Ich bin schon immer etwas skeptisch gewesen, wenn ganze Abhandlungen ob der der vermeintlichen Auslastung geschrieben wurden.
Manchmal lässt mich das dumpfe Gefühl nicht los, dass viele in einen "Rudel-Strudel" geraten, der einem das unbedingte Muss der Auslastung quasi aufzwingt, weil es eben so in aller Munde ist.

Ich unterscheide da gerne und stelle immer wieder fest, dass Hunde, denen man einfach einen abwechslungsreichen Spaziergang gestaltet, danach durchaus zufriedener sein können als Hunde, die gezwungenermaßen auf Grund "geistiger" Auslastung unterwegs sind.
Wenn's dann nicht so funktioniert wie gedacht, frustriert es den ehrgeizigen Hundehalter, der es postwendend auf den Hund überträgt

Ein gesunder Mittelweg sollte gefunden werden, und das kann nur der HH selbst erkennen.
Ein ödes und desinteressiertes Dahintrotten ist genauso kontraproduktiv wie ein voll geistiges Programm ohne Spass an der Sache.

LG Britta

Zitat

Ein gesunder Mittelweg sollte gefunden werden, und das kann nur der HH selbst erkennen.
Ein ödes und desinteressiertes Dahintrotten ist genauso kontraproduktiv wie ein voll geistiges Programm ohne Spass an der Sache.

LG Britta

:reib: genauso sollte es sein

Ich denke auch, jeder sollte den Weg finden, der zu einem selbst und seinem Hund passt.

Mein Hund liebt seinen Job und der besteht aus Wachen. Er ist ein Wachhund und mehr braucht er nicht an Auslastung. Ich gehe nichtmal jeden Tag mit ihm spazieren, weil ich erstens keine Zeit habe und zweitens, weil auch Tonda es nicht braucht. Er fordert es nicht, an manchen tagen zeigt er mir auch, dass er dazu absolut keine Lust hat und viel lieber aufm Hof bleiben und glotzen würde.

Ganz ehrlich, ich habe mir einen solchen Hund gezielt ausgesucht und wäre mit nem Hibbel total überfordert. Ich kann Hundesport nix abgewinnen und mein Hund GsD auch nicht.