Süß? Verkrüppelung? Oder alles nicht so schlimm?
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Bei Boxern hab ich beide Extreme erlebt:
Gute Freunde hatten ein Boxer-Paar aus zweiter Hand, die Hündin wurde 15 Jahre alt, der Rüde sogar 17 - das ist aber 20 Jahre her. Die Hündin war taub, der Rüde hatte bis ins hohe Alter nur ein einziges Problem, unter dem wir allerdings mehr litten als er: höllische Blähungen. Beide Hunde liefen gut am Pferd, die Hündin über sehr lange Distanzen.
Hier im Hunde-Auslaufgebiet geht dagegen eine Frau, die in erstaunlich kurzer Zeit den fünften Boxer-Rüden hat (ja, ich hab vier der Hunde gesehen bzw. sehe den aktuellen Rüden), angeblich alle mit VdH-Papieren, angeblich alle zwischen knapp 3 und 5 Jahren dem Herztod erlegen.
Da diese Leute allerdings so - sorry! - stockdoof sind, daß ich mir kaum vorstellen kann, daß ihnen ein wirklich seriöser Züchter einen Welpen überläßt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß alle diese Hunde auch nicht den besten Hintergrund hatten.
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Zitat
Super .... man kauft sich also eine Rasse, die in der Diskussion steht, weil sie gesundheitlich nachweislich viele Defizite hat und anstatt für seine Rasse - die man ja aus irgendeiner Überzeugung gekauft hat (die zum Beispiel wäre? Es interessiert mich wirklich!) - in die Bresche zu springen und mal genau zu erklären wie sich der Alltag mit diesen gestaltet, hält man lieber die Klappe und lässt die anderen Vermutungen anstellen.
Als meine Englische Bulldogge bei mir einzog gab es noch keine Diskussionen "Qualzucht ja oder nein", jedenfalls noch nicht öffentlich.
Bewußt habe mich mich für eine EB entschieden, weil ich a) molosserartige Hunde mag und b) das Wesen bzw. die Charakterzüge der EB total mag.
Nach außen sieht die EB meist schlechtgelaunt und grimmig aus, dabei ist sie ein totales Sensibelchen. Kadavergehorsam ist von einer EB nicht zu verlangen. Viele behaupten eine EB ist dickköpfig und stur, aber meiner Meinung nach stimmt dies auch nicht so ganz. Hatte er eingesehen dass mein Wort Gesetz ist, dann war es für ihn auch ok.
Unser Alltag war mit Sicherheit manchmal nicht einfach, z.B. wenn mein Dicker auf fremde Menschen (groß oder klein) traf. Das lag aber nicht an ihm, sondern das Gegenüber hatte einfach Angst vor seinem grimmigen Blick.
Oder es fielen Beleidigungen, was für ein hässliches, fettes Vieh meine Charakterschönheit doch wäre. Meist kamen solche Bemerkungen von Menschen die auch nicht gerade einem Schönheitsideal entsprachen bzw. den BMI sprengten.
Ansonsten war unser Alltag ganz normal, Mo-Fr. ging er mit ins Büro. Danach war eine große Runde im Niddapark angesagt, wo wir viele Hunde trafen.
Freitags und Samstags ging es auf den Hundeplatz. Er machte begeistert beim Agility mit, zwar im gemächlichen Tempo aber es war ja auch nur Just-for-Fun.
Wenn die Urlaubszeit anstand, dann ging es entweder zum Wandern ins Allgäu oder an den Bodensee. Mein Dicker schaffte ohne Probleme lange Wanderwege oder Querfeldein-Märsche, nur wenn es uns Richtung Florida zog, musste er leider zu meiner Mutter.
ZitatSorry, aber das wirft absolut kein gutes Licht auf Halter dieser Rassen. Warum kann man sich dann nicht mal äußern und Klartext reden? Weil die Anschuldigungen und das Wort Qualzucht und dergleichen vielleicht zutreffend sind? Weil gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht wegzureden sind, es aber unangenehm ist darüber zu reden? Weil man nicht bereit ist, sich einzugestehen, dass man die Zucht von Krüppeln aktiv unterstützt?
Ich habe nun schon sehr oft geschrieben dass es bei Mops & Co sehr wohl auch gesunde Exemplare gibt, aber man muss dann eben länger und intensiver nach so einem Hund suchen.
Gesundheitliche Beeinträchtigungen hatte mein Dicker nicht, demzufolge kann ich da auch nichts wegreden. Und ich kann halt nur von meinem Dicken schreiben. Aber ich bin nicht blind, hier wohnt jemand mit einer EB die man erst hört und nach gefühlten 5 Minuten sieht. Die arme Socke kann keine 10 Meter laufen ohne zu röcheln, wie oft hab ich dem Besitzer schon gepredigt dass er mal nach dem Gaumensegel schauen läßt. Leider ohne Erfolg, denn dies wäre ja charakteristisch für eine EB
Den letzten Satz lass ich mal so stehn, da ich mich nicht angesprochen fühle
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ich besitze selbst eine Rasse die oft als Qualzucht verhöhnt wird. Sei es wegen des langen Haares,der Rundköpfigkeit,der Geburtsschwierigkeiten oder auch der Zwerggröße.
Dazu kann ich nur sagen. Wenn einem der Charakter einer Rasse zusagt sollte meiner meinung nach nach einem gesunden Tier gesucht werden. So z.B. dem Retro-Mops dem ja die Schnauze wieder länger gezüchtet wird.
Beim Yorkie würde ich vorallem auf einen nicht zu runden Kopf achten. So habe ich es auch bei meinem gemacht.
Die Haare schneide ich meinem Yorkie kurz so das sie ihn nicht behindern.
So finde ich sind Yorkies etwa keine Qualzuchten -
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Verstehen muss man auch nicht alles.
Aber wenn ich jetzt plötzlich auf die Idee kommen würde, dass ich Riesenschnauzer mit abfallendem Rücken super finde und versuche die zu züchten, dann werde ich mir sicherlich die entstehenden Probleme auf zig Arten schönreden, denn ich bin ja vollkommen überzeugt von meinem Tun. Insbesondere wenn ich für meine gesunden Hunde bejubelt werde. Die kranken sind dann schade. Man denkt dann auch sicherlich darüber nach, das Risiko dafür zu minimieren. Aber die eigentliche Ursache, die werde ich wohl nicht abschaffen, oder?LG
das SchnauzermädelIch verstehe was du meinst und ich kann mir auch gut vorstellen, dass diese Leute genau ticken, aber irgendwann -nach 100 vllt sogar tausend Nachrichten darüber, dass viele viele Hunde von Züchtern, die im Kennel Club sind und nach deren Standards züchten, krank sind, muss ich mich und meine Rasse bzw mein Streben was ich aus der Rasse mache, hinterfragen? Ich verlange ja von keinem Menschen so viel Intelligenz, dass er im Vorfeld plant und sich die Genetik etc. vorher anschaut bevor er drauf loszüchtet (obwohl das erstrebenswert wäre), aber nach etlichen kranken Nachkommen... da muss es mir doch irgendwann wie Schuppen von den Augen fallen...
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Das war natürlich auch ein bisschen provokant geschrieben, um die Leute mal ein bisschen aus der Reserve zu locken. Hat offenbar funktioniert, fünf neue Seiten an einem Tag und viele interessante Dinge, die geschrieben worden sind. Danke dafür!
Zum Boxer: Ich studiere ja Tiermedizin, bin aber noch nicht im klinischen Teil. Jedenfalls hört man sehr, sehr oft von unseren Dozenten, dass DSH und Boxer generell extreme rassegenetische Dispositionen haben und wohl besonders häufig vorgestellt werden.
Das KANN aber vielleicht zum Teil auch daran liegen, dass sie einfach auch zahlenmäßig weit verbreitet sind in Deutschland.Desweiteren wird hier ja immer betont: Nicht eine Rasse in einen Topf werfen, auch das "Wo kommt der Hund her" ist wichtig: klar, dass will ich auch gar nicht bestreiten. Für mich war jetzt aber klar, dass wir über geregelte Zucht im Verband sprechen. Meinetwegen VDH, denn was man dort auf Ausstellungen sieht, ist ja doch mehr oder weniger das Repräsentativ für das Erscheinungsbild einer Rasse.
Ich möchte auch keine Hetzparade auf Rassehunde starten. Ich hab selbst einen - bewusst dafür entschieden, mit VDH-Papieren und aus einer tollen Verpaarung.
Mir geht es um die Extreme und warum diese Extreme, die den Hund anatomisch nachweislich behindern züchten muss/will.
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Moooment!
Welche Standards?
Lies doch mal die Standards der Rassen. Davon, dass die eine Qualzucht sein müssen, steht da nichts.
Das ist reine Auslegungssache von Züchtern und Zuchtrichtern.LG
das Schnauzermädel -
Neee, ich hab ja nix von "Standard" geschrieben. Das solche in der Regel so oder so ausgelegt werden können ist mir schon klar.
Dennoch stellen die Hunde auf Ausstellungen doch einen "Trend" bzw. ein "Repräsentativ" da, in welche Richtung sich die Züchterei entwickelt.
EDIT: Ach ups, du meintest mich gar nicht.
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Zitat
Mir geht es um die Extreme und warum diese Extreme, die den Hund anatomisch nachweislich behindern züchten muss/will
Ich versteh was du meinst und finde es auch fürchterlich was man einzelnen Rassen antut. Aber warum Hunden die Nase wegzüchtet, ihnen stummelige Beinen und übermäßige Falten anzüchtetich weiß es wirklich nicht.
Es gibt einen kranken Menschen der eine total irrationale Vorstellung vom Hund hat und daraufhin züchtet und das zieht dann seine Kreise.
Das es aber besonders in den letzten 10 Jahren sehr extrem geworden ist, hängt für mich einfach an der Entwicklung der Menschheit.
Der Mensch will was schönes, was tolles, was ausgefallenes. Dafür ist einem nix zu schade. Jeder will besser sein als der andere.Bei einigen Züchtern scheinen nur noch Preise und Pokale zu zählen und mehr nicht
Zitataber nach etlichen kranken Nachkommen... da muss es mir doch irgendwann wie Schuppen von den Augen fallen...
Manche sind da irgendwie völlig resistent dagegen. Keine Ahnung was und ob die dabei überhaupt denkenDie Menschen vergessen einfach das gesunde Mittelmaß und spielen mehr Gott als ihnen zusteht.
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Moooment!
Welche Standards?
Lies doch mal die Standards der Rassen. Davon, dass die eine Qualzucht sein müssen, steht da nichts.
Das ist reine Auslegungssache von Züchtern und Zuchtrichtern.LG
das SchnauzermädelHast recht, war falsch ausgedrückt. Klar gibts Spielraum. War mein Fehler.
Aber ich meinte schon die Auslegung der Züchter. Ich lass mich gerne belehren, weil ich von sowas nicht so die Ahnung habe
Aber ist es nicht so, dass gerade bei der Cruft's Ausstellung eben viele Hunde nur deswegen auf den vorderen Plätzen mitmachen, weil sie eben -für mich- komischen (und jetzt korrekt:) Auslegungen des Rassenstandards entsprechen? Und da frag ich mich eben:
1. Wieso unterstützt man sowas dann als Jury oder Richter und wählt eben nicht eine DSH mit tiefer Rückenlinie, verkrüppelter Gangart etc. auf Platz 1, sondern einen Vertreter, der gesund aussieht? (Ob er dann auch gesund ist, ist ja was anderes, aber das wäre ja zumindest mal ein Schritt in die richtige Richtung.)
2. Wieso lässt man Hunde zur Zucht zu wie z.B. diesen Mops im Film, dessen Erbgut augenscheinlich nichts taugt?
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Hallo,
war gerade noch zwei Stunden auf der Hundewiese drum konnte ich nicht antworten. Also ich wollte in meinem Beitrag nicht auf der Rasse Boxer an sich rumhacken. Es mag Exemplare geben, die gesund sind. Aber ich habe noch keinen gesehen dem ich guten Gewissens einen Ball hätte werfen wollen. Gerade wenn die mir auf der Hundewiese begegnen hängt die Zunge grundsätzlich auf Kniehöhe und Schaum steht bis zur Nase rauf, Augen sind blutunterlaufen. Das sieht einfach strange und - ja - ungesund aus. Und selbst wenn es den Hund nicht stören mag (wie denn auch, er kennts ja nicht anders) möchte ich einen Hund dem gegenüber ich nicht ständig ein schlechtes Gewissen haben muss.
Hab auch noch nie jemanden mit Boxer Rad fahren sehen, was jeder Hund in der Größenordnung problemlos bewältigen sollen könnte.
Es ist der Mensch der aus allem was er anfasst etwas Extremes machen muss. Und selbst gesunde Rassen werden zur Qualzucht, wenn z.B. generationenlang Laufhunde wie der Beagle nur noch gemästet und um den Häuserblock geführt werden und mit soviel Lebensfreude und Laufwillem in einem fettem trägen Körper gefangen sind. Das ist genauso gemein wie von vornerein eine umstrittene Zucht zu unterstützen.
Ich mag ursprüngliche Hunde. Die noch nahe an der Natur sind und bei deren Anblick man sich nicht denken muss "das arme Tier".
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