Sie kommt auf Ruf, aber manchmal nur im Schleichgang

  • Hallo ihr Lieben,

    wir hatten uns ja schon vorgestellt und nachdem wir nun ein Problem in den Griff bekommen haben - taucht ein Neues auf :???:

    Also, die Zickerei an der Leine ist vorbei, einwandfrei, wir sind nach zwei Monaten Trainings soweit, dass Inchen einen anderen Hund beschnüffelt, ohne gleich auszuticken (vorher hat ne Entfernung von 100 Metern ja ausgereicht und Ina war nicht mehr ansprechbar).
    In der Zwischenzeit haben wir nun einen Rückrufkurs mit ihr gemacht, weil sie ja diesen "netten, kleinen" Jagdtrieb hat und wir hier im Wald ständig nen Reh oder ein Wildschwein vor der Nase haben..
    Siehe da, es kommt ihr "Kehrt" und sie lässt normalerweise SOFORT alles stehen und liegen (auch die Maus) und selbst bei den Dummyübungen dreht sie dann um und kommt in einem Affenzahn angerannt...
    Nun ist es aber seit einigen Tagen so, dass sie zwar gleich reagiert (aber nicht mehr im Bruchteil einer Sekunde) und dann trabt sie gemählich auf mich zu... EGAL was für ein Fest ich feiere, egal ob ich weglaufe, egal ob ich Leberwurst dabei hab :sad2:
    Und dabei konnte sie es doch so gut!!! Davon abgesehen, dass sie dann immer so guckt nach dem Motto "ja, ja, ich komm ja schon.. Mach mal langsam.. Soooo dringend wird es jawohl nicht sein...."

    Jetzt meine Frage: will die Dame mich hier etwas veräppeln?? Sie neigt dazu, ihre Grenzen auszutesten??
    Und wie kriege ich es hin, dass sie wieder mit etwas mehr Begeisterung ankommt? Gut, manchmal rennt sie dann ja auch noch zu mir, aber es wird immer seltener...(Anmerk. wenn ich sie gerufen habe, darf sie gleich wieder los und wird nicht angeleint oder muss bei mir bleiben, es sei denn die Stelle eignet sich gerade gut für ein Dummyspiel ;) , dann wird erst mal getobt...)

    An der Körpersprache kann es nicht liegen, denn da hat sich nichts verändert, auch tobe ich noch genauso viel mit ihr wie vorher...

    Ich hoffe, ihr versteht das.. Es ist ja wirklich klasse, dass sie immer kommt, aber ich bekomme langsam das Gefühl, dass sie austestet, wie und wann und wie langsam...
    Bitte, bitte, bitte, bin für jeden Rat dankbar!

    LG Julia

  • Diesen Trabgang und Blick kenne ich auch von meiner Hündin: Pöhh, was will Frauchen denn nun schon wieder??? :keks:

    Aber das macht sie nur einmal auf einem Spaziergang mit mir, denn dann wird sofort "eingefangen", um mal wieder wieder den Grundgehorsam intensiv zu trainieren, so dass sie sich auf mich konzentriert.

    Noch ein paar Späßchen/Spielchen am Rande und siehe da, schon ist meine Hündin wieder allzeit bereit und schaut aufmerksam auf mich. ;)

  • Hallo Suoma,
    na ja, Ina ist ´nen Hütehund und da sind die Spaziergänge eher Arbeitsrunden - viel Sucharbeit, Dummyspiele/Aufgaben, Grundkommandos und Tricks machen etc. Und das selten unter zwei Stunden.. Natürlich immer wieder mit "Pausen", in denen Ina in Ruhe schnüffeln kann oder wir nur kuscheln und uns auf eine Bank setzen und die Gegend angucken (oder sie schnuppert sie ab..).. Aber ansonsten mache ich halt schon viel mit ihr (wenn ich das nicht machen würde, wäre sie gaaaanz schnell weg...)...

    Gestern Abend ist es z.B. gaaaaanz blöd gelaufen und Ina ist allein nach Hause gerannt... :zensur: Mein Mann und ich sind die letzte Runde gegangen am Wald bei uns und haben noch ein bisschen mit ihr geübt.. Und als sie dann so rein gar nicht reagierte, ist halt was in ihre Richtung geflogen (keine Leine, da sie damit in ihrem alten Leben wohl misshandelt wurde, wir nehmen da ein kleines Stück Gartenschlauch. Ich weiß, dass viele Gegner davon sind, aber bei einem Hund, denn nichts beeindruckt und der dir die Wildschweine zutreibt, ist es verdammt schwer :ops: )
    Gartenschlauch kennt sie auch und hat keine Angst davor. Sie merkt dann nur "oha, jetzt ist ernst, also hin..". Auf jedenfall war es dann gestern so, dass Madame sich überlegt hat , nachdem der Schlauch in ihre Richtung flog - "nööö, keinen Bock mehr" und ab nach Hause :sad2: ... Der Weg von uns zum Wald ist nicht weit und den kennt Ina in- und auswendig.. Nichts, rein gar nichts hat sie dazu bewegt, stehen zu bleiben oder zurückzukommen, im Galopp ging es ab nach Hause bis zur Haustür... :x
    Wir sind ja froh, dass sie bis nach Hause gelaufen ist und nicht noch Umwege gemacht hat..
    Sowas gab es erst einmall: da hat es schlimm geregnet, mein Mann war mit ihr unterwegs, hat sie am Wald abgeleint und Ina dreht sich um und rennt nach Hause... (Jaaaa, sie ist wasserscheu....)

    Also, wenn ihr Tipps hat, womit wir das hinbekommen: BITTE melden!!

    Positive Verstärkung/Clicker ist bei ihr - hmmm na ja... sie hört den Ruf und kommst später drauf zurück, wenn sie dann doch Lust auf die Belohnung bekommt. Da haben selbst die Hundetrainer schon verzweifelt :ops:

    LG Julia

  • Du wirfst einen verängstgen Hund mit einem Stück Gartenschlauch und wunderst dich das er nach Hause läuft.
    Da fällt mir wirklich nichts mehr ein. :/

  • Bentley: ich weiß nicht, wo du her hast, das Ina verängstigt ist. Ich kann dir nur sagen, Angst hat sie keine, weder vor Menschen, noch vor Hunden, noch vor Wildschweinen noch vor sonst irgendwas. Vor allem nicht vor dem Gartenschlauch, den sie durch Leberwurst richtig schätzen gelernt hat und der bei ihr ansonsten tagsüber auf der Decke liegt.

    Und das wir keine Leine werfen, liegt wohl auf der Hand, denn da kann ich nicht so treffsicher daneben werfen, wie mit einem Stück Gartenschlauch, wo ich so zielen kann, dass er mind. 2 Meter von ihr entfernt landet. Und auch wenn sie mit der Leine misshandelt wurde, so ist sie doch mittlerweile so weit, dass sie die Leine trägt, damit spielt und sontiges Unsinn mit ihr treibt, aber sie hat keine Angst davor.

    Schade, dass du Ina so interpretierst, dass sie Angst hat, ohne sie zu kennen oder ihren Dickschädel mal erlebt zu haben.

    Ich trainiere zwar überwiegend mit positiver Verstärkung, aber es gibt bei einem Hund mit Jagdtrieb, der Wild liebt, Situationen, in denen er HÖREN MUSS. Und wenn dir schon mal ein Wildschwein gegenüber gestanden hat, dann wirst du garantiert auch nicht sagen "super, fein gemacht..".

    Tut mir leid, wenn ich das gerad so deutlich ausdrücke, aber du kennst Ina nicht und kannst nicht beurteilen, ob sie Angst hat oder nicht.

  • Ich vermute, der Hund kommt so langsam, weil er beschwichtigt, was das Zeug hält..... Und dann wirst du noch ärgerlicher, und er kommt noch langsamer.

    Du scheinst in der Erziehung eher die aversive Schiene zu fahren, auch bei der Leinenaggression. Das kann Nebenwirkungen haben.

    Wie oft rufst du den Hund ab? Gibt es da jeweils einen aus Hundesicht guten Grund dazu? Dein Hund hat kein Problem mit Aufmerksamkeit, abgelenkt sein, usw, sondern mit dem zu dir kommen. Das sollte dir zu denken geben,da musst du nach dem Grund suchen.

  • na ja, Ina ist ´nen Hütehund und da sind die Spaziergänge eher Arbeitsrunden - viel Sucharbeit, Dummyspiele/Aufgaben, Grundkommandos und Tricks machen etc. Und das selten unter zwei Stunden.. Natürlich immer wieder mit "Pausen", in denen Ina in Ruhe schnüffeln kann oder wir nur kuscheln und uns auf eine Bank setzen und die Gegend angucken (oder sie schnuppert sie ab..).. Aber ansonsten mache ich halt schon viel mit ihr (wenn ich das nicht machen würde, wäre sie gaaaanz schnell weg...)...

    ist das wirklich so? Vielleicht hat sie genau darauf keinen bock mehr!

    Ich hab auch einen hütehund und kenne diese Diskussionen, das diese ( angeblich) beosnders viel Beschäftigung brauchen --und dann gibt es ans Antwort die Probleme, diesen Hund "runterzufahren"... :???:

    ich glaube, das bei einem Hütehund 2 Sachen wichtig ist: ihn nicht zu überfordern und ihn einfach in ruhe lassen können und gleichzeitig sich selber nicht zum Hampelmann zu machen..schau, du bietest städnig Beschäftigung an - du agierst, der Hund reagiert...und wenn du nicht peilst ( peilen willst) , daß sie keinen lust mehr hat, wie soll sie dir das mitteilen ? Durch Desinteresse...und langsamen kommen...
    (ich glaub auch zudem grundsätzlich, daß es aus hundelogik keinen Grund gibt , schnell zu kommen, nur weil der Mensch es will...)

    ist aber wie gesagt nur eine These, ob die zutrifft, mu0te gucken...

    ich mache vor allem eins mit Ronja--spazieren gehen, Leute treffen, wenig Angebote von meiner Seite...ab und zu spielen, dann natürlich die situationsbedingten Gehorsamsübungen thats it.... zumindest unter der Woche... :smile:

  • Hallo Julia

    Wie oft hintereinander rufst du sie? Könnte es zuviel Abruftraining gewesen sein?
    Streu doch ab und zu mal Leckerchen hinter dich und schick sie beim Abrufen an dir vorbei zum Suchen.
    Wenn du sagst, die Gassigänge sind mehr Arbeit als Spazierengehen, wie oft/lange darf sie machen was sie will? Also selbst entscheiden ob sie den Grashalm abschnüffelt solange sie will oder mal ein paar Meter aus Spass am Laufen rennt. Wenn du dir dabei unsicher bist, ob sie nicht doch abzwitschert, würde ich eine Schleppleine dran machen.

    Als sie nach Hause gelaufen ist, wie war sie kurz vorher? Shila hat manchmal das Problem das sie dermaßen auf etwas konzentriert ist, dass sie nichts mehr mitbekommt und einen Riesenschreck bekommt, wenn ich auf einmal neben ihr steh.

    VG Yvonne

  • @ naijra: Was die Leinenagression betrifft: die war bei Ina durch die Schilddrüsenerkrankung und Eifersucht und Beschützen-Wollen bedingt. Das sie eifersüchtig ist, haben wir mittels Tierkommunikation erfahren und sie weiß mittlerweile, dass dazu überhaupt kein Anlass bestand und seitdem ist sie wie ausgewechselt.
    Wenn ich Ina rufe, lobe ich sie, was das Zeug hält, egal wie schnell sie kommt. Und dabei achte ich auch auf meine Körpersprache (beuge mich nicht nach vorne etc..). Und ich ärgere mich auch nicht, wenn sie "trödelt", ich finde es halt nur schade, denn sie kommt sehr wohl auch mal angerannt... Denn egal wie und wann sie kommt, es wird nicht geschimpft oder gemeckert.
    Was das Abrufen betrifft: in unterschiedlichen Situationen, wenn sie z.B. rechts rum läuft, ich aber links rum gehe, wenn sie einer Spur folgen möchte, Wild wittert, aber auch, wenn sie schnüffelt und sich dabei immer weiter weg von mir bewegt.

    Gilthoniel: es ist halt so, dass sobald der Dummy ins Blickfeld von ihr gerät oder ich ihn verstecke oder wir Tricks üben, freut sie sich wie hulle. Und wenn ich mal nicht so viel mit ihr gemacht habe, dann steht sie nachmittags vor mir und fängt von selbst an, mit Rolle, Schäm dich etc.
    Und leider haben wir die Erfahrung schon öfter machen müssen, wenn wir sie nicht so auf Spaziergängen gefordert haben, dass sie dann weg war. :sad2:

    Und was das Runterkommen betrifft: damit haben wir zum Glück keine Probleme.
    Ich werd es auf alle Fälle heute mal versuchen, etwas weniger mit ihr zu machen. Auch wenn es sonst immer so ist, dass sie - je mehr ich mit ihr mache, umso schneller kommt und in meiner Nähe bleibt, weil ja immer etwas Tolles passieren kann...

    @All: ich denke, was die Erziehung betrifft, gibt es sehr, sehr unterschiedliche Meinungen. Die Einen sind halt sehr für Positive Bestärkung und verteufeln dann andere Methoden. Die Anderen haben statt dessen die Erfahrung gemacht, dass sie ganz speziell bei ihrem Hund nur mit positiver Verstärkung nicht weit kommen.
    Ich finde es nur schade, dass ich - nachdem wir lange, lange erfolglos mit Hundetrainern und positiver Verstärkung waren und einen anderen Weg gehen, so kritisiert werde. Jeder Hund ist ganz speziell und das gilt es dabei doch zu bedenken. Ich denke, nur die Hundehalter und die Hundetrainer, die mit dem jeweiligen Hund gearbeitet haben und sich das "Fehlverhalten" in den unterschiedlichen Situationen angesehen haben, werden wissen, können den Hund wirklich beurteilen.

    LG Julia

  • Zitat


    Wenn ich Ina rufe, lobe ich sie, was das Zeug hält, egal wie schnell sie kommt.

    Hallo,
    vielleicht ist das bisherige "egal wie schnell sie kommt" das Problem?

    Wenn Du sie bisher immer "einheitlich" gelobt hast, egal, ob sie angesaust kommt oder ein paar Takte langsamer, weiß sie ja im Grunde nur, dass sie fürs Kommen an sich gelobt wird, aber nicht auch noch für die besonders prompte Ausführung...

    Ich lobe bei Hunde, die wirklich wissen, was ich von ihnen will, fast nur noch verbal - und da gibt es deutliche Abstufungen von "das lassen wir so grad noch durchgehen" bis zur "Qietsche-Fein-Party"...

    Wenn mal so richtig getrödelt wird, dann gibt es ein rhythmisch gerufenes "zack, zack, zack" als Anfeuerung und das klappt bisher sehr gut.

    LG, Chris

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