Abbruch-Kommando konditionieren

  • Also sprechen wir jetzt von Aggression gegenüber diesen bewegten Dingen? "Aggressiv" trotz waagrecht wedelnder Rute, tiefem Grummelknurren und tiefem Bellen ohne fletschen, Zähne zeigen, Bürste stellen?

    Ich glaube wir treten hier alle auf der Stelle. Wenn mans nicht live sieht kann mans glaube ich schlecht beurteilen über ein Forum ob´s jetzt Aggression, Unsicherheit, Übermut, pupertäre Angst, unsichere Angst, Jagdtrieb, pupertäre Taubheit oder doch was ganz anderes ist.

    Da werd ich mich doch auf die Trainerin verlassen müssen.

    :ka:

  • Zitat

    Also sprechen wir jetzt von Aggression gegenüber diesen bewegten Dingen? "Aggressiv" trotz waagrecht wedelnder Rute, tiefem Grummelknurren und tiefem Bellen ohne fletschen, Zähne zeigen, Bürste stellen?

    Wenn du den Fred zu dem von dir eingestellten Link liest (besonders den Text von Staffy) wird dir doch sicherlich bewusst sein, dass zu einem aggressiven Verhalten nicht nur fletschen, Zähne zeigen usw. gehört.

    Mit der Rute wedeln, hei0t nicht, dass sich der Hund freut.
    Genausowenig, dass Piloerektion (aufstellen der Haare) Aggression zeigt, das sind nur Merkmale, das der Hund in einer Erregungslage ist (weder pos. noch neg. zu deuten).

    Wie schon gesagt- da muss jemand draufgucken ob das Jagdverhalten ist oder nicht (Jagdverhalten hat nämlich nichts mit Aggression zu tun)- und dementsprechend muss man das auch unterschiedlich traineren.

  • Zitat

    Wir haben sie dann von der Leine gelassen und sie zeigte das gleiche Verhalten wie bei den Traktoren und dgl. - hinrennen und wie wild anbellen und -knurren und wenn sich das Board (erstmal ohne Fahrer) bewegt hat, hat sie auch reingebissen (-zwickt). Aber nicht in einem aggressiven Verhalten sondern eher aus Unsicherheit.

    Unsicherheit? Eher vielleicht geringe Frustrationstoleranz?


    LG

  • Hi, Swetchy,
    versuch doch mal, wenn Du den Hund festgehalten (und angeleint!) hast und der Traktor über den Berg/um die Ecke ist, den Hund einfach direkt ins Fuß zu nehmen und erstmal ein paar Schritte in die entgegengesetzte Richtung zu gehen, also gar nicht erst freigeben zum Laufen. Das lenkt einmal vom Traktor ab (andere Richtung und die neue Aufgabe), außerdem gibst Du den Hund dann noch nicht aus dem Gehorsam frei, was ein Losrennen zusätzlich verhindert - und gibt dem Hund eine Chance, ein Leckerli für die korrekte Ausführung des FUß-Kommandos zu kriegen - so zeigst Du dem Hund vielleicht eine Alternative, ohne massiv eingreifen zu müssen. Erst, wenn Du merkst, der Hund ist auf Dich konzentriert gewesen, und es droht keine Gefahr durch weitere Fahrzeuge in der Nähe, gibst Du ihn wieder frei.
    Andere Möglichkeit ist, den Hund beim Erblicken des Traktors durch Dich ( ist ja normalerweise früher als der Hund es sieht) den Hund einfach anzuleinen, dann kann er nicht weglaufen, setzen lassen oder ins Fuß nehmen. Sollte er dennoch starten, rennt er in die Leine (Geschirr!) - und kriegt ZEITGLEICH ein massives "NEIN!" oder STOP von Dir, was Du eben einführen möchtest für den Abbruch. Das zeigt ihm sehr deutlich, was NEIN bzw. STOP bedeutet.
    Aber die erste Möglichkeit ist schöner, es ist immer besser, das Fehlverhalten gar nicht erst entstehen zu lassen, als hinterher korrigieren und massiv einwirken zu müssen.
    Was noch möglich ist, weiß aber nicht, ob Dein Hund darauf anspringt: Hund sitzt noch, Traktor weg, Du packst Leckerli/Spielzeug aus. Wenn der Hund wirklich drauf steht, wird er sich dem Leckerli oder Spielzeug widmen, statt wegzulaufen, und wird auch noch fürs "Absitzen beim Anblick eines Traktors" durch dieses Leckerli/Spielzeug belohnt. D.h. Dein/sein neues Alternativverhalten ist: Traktor kommt --> Hund bleibt bei Dir --> Bestätigung.
    Das wär´s, was mir da so spontan einfällt, um das zu üben.
    LG,
    BieBoss
    Hab weitergelesen: wenn der Hund einfach nur unsicher ist, zeig ihm ein Alternativverhalten. Weitergehen, notfalls im Fuß, und selbst ganz relaxt bleiben - ein Board, ein Traktor sind was ganz normales. Beim Traktor: siehe oben. dabei immer schön Ruhe vermitteln.

  • Also das mit dem Nein aufbauen klappt schon so mit dem Futter. Wichtig ist hier, das der Hund lernt, nur auf Kommando gibts fressen. Sonst kann er es nicht verstehen.

    Bei uns ist Nein das Abbruchkommando für alles. Es heist einfach hör auf mit dem was du machst, und das genau ist glaube ich auch das was du willst. Allerdings muß ich auch sagen, das ich ein nein notfalls auch durchsetze, sprich festhalten, wenn sie doch weg will, blocken, oder Fressen wegnehmen. Ich würde das an deiner Stelle wohl auch mit Schleppleine üben. So kann sie dir erstens nicht entwischen...Macht das Kommando ja nicht besser und zum anderen ist es nicht ganz ungefährtlich wenn sie da nem Traktor hinterherhoppelt.

    Also ich würde zum einen das Nein weiter so üben und sie, bis das zuverlässig klappt, im Zweifelsfall mit Schleppe absichern.

  • Hi

    ich war eben auf dem Feldweg spazieren und wir hatten 2x die "bekannte Situation". Einmal kam ein Auto von hinten und ein ander Mal ein Traktor. Ich habe es gemacht wie von BieBoss beschrieben - Amy rangerufen, die Aufmerksamkeit erlangt, sie setzen lassen, zur Absicherung am HB festgehalten und mit einem SCHAU verlangt, dass sie mit der Konzentration bei mir bleibt. Das fiel ihr nicht leicht und sie wollte immer wieder aufstehen als das Fzg. vorbei gefahren ist.

    Aber ich habs durchgesetzt und sie immer wieder setzen lassen. Als die Fzge. vorbei waren und ich mir ganz sicher war dass sie mit ihrer Konzentration bei mir ist habe ich sie losgelassen und mit ihr ein Fangen-Spiel angefangen und sie belohnt dass sie so gut bei der Sache war und die Fzge. in Ruhe gelassen hat.

    Das erscheint mir bis jetzt eigentlich am sinnvollsten, die Situation garnicht erst eskalieren zu lassen sondern gezielt abzulenken und die Konzentration auf mich zu lenken und mich toller zu machen als das Jagdziel.

    Aber den Abbruch müssen wir natürlich trotzdem weiter üben. Vielleicht aber lieber nicht mit noch einem neuen Wort (SCHLUSS) sondern das NEIN so benutzen dass wir es sagen wenn wir sie bei was erwischen und sofort loben wenn sie damit aufhört, ja?

  • Also wie gesagt, das geht mit nein schon...aber was machst du wenn sie nicht aufhört? Da musst du wissen wie du dann vorgehst. Sonst wird sie das Kommando nicht so verinnerlichen wie du dir das vorstellst. Für mich ist das Nein genauso wichtig wie der Rückruf und muß immer befolgt werden.

    Ich würde es wohl auf verschiedene Arten üben, das mit den Leckerlies ist kein so verkehrter Ansatz.

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