Ballspielen fördert jagdtrieb?
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Hallo,
zum Thema Volkan möchte ich nur mal anmerken, bei den beiden Hunden handelte es sich um auffällig gewordene Hunde, wo ein Maulkorb- und Leinenzwang "verordnet" wurde. Hätte sich der Halter daran gehalten, währe es sicherlich anders ausgegangen.
http://archiv.mopo.de/archiv/2000/20000627/200006272221.html
http://www.welt.de/print-welt/…ind_auf_dem_Schulhof.html -
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Fusselflitz, beschäftige dich mal intensiv mit dem Verhalten unserer Haushunde, das ist ein sehr interessantes Thema und dir wid bestimmt so manches danach verständlicher sein - ich kanns echt nur empfehlen !!
Wenn Hunde hetzen, dann packen sie im Lauf zu und töten. Jagen sie aber wehrhaftes Wild, egal ob Katze oder Hirsch, dann haben sie nur die Chance im Lauf. Eine Katze die stehen bleibt, ein Hirsch, der den Kopf senkt, den greift kein Hund an. Also kommt die klassische "Vorderkörpertiefstellung", die im Spiel trainiert wird und dazu dient, die Beute zum Weglaufen zu animieren. Rennt der Hirsch weiter, dann erst kann der Hund (Wolf) gefahrlos zupacken. Und aus genau dem Grund kläfft der Hund den Radfahrer an, der stehen bleibt - oder er schnappt gleich ins Bein ;-)
Ob der Hund allerdings den Jogger nett zum Spielen auffordern will oder das Auto jagt, weil er sich von diesem bedroht fühlt ... ich wag es zu bezweifeln.
Wie kannst du dir sicher sein, daß dein Hund eine Maus tötet, den Junghasen aber nicht !?
Gruß, staffy
MissMarple
Ich wollts nicht wieder aufrollen, sondern damit nur verdeutlichen, was im Extremfall daraus werden kann. -
Zitat
Wenn Hunde hetzen, dann packen sie im Lauf zu und töten. Jagen sie aber wehrhaftes Wild, egal ob Katze oder Hirsch, dann haben sie nur die Chance im Lauf. Eine Katze die stehen bleibt, ein Hirsch, der den Kopf senkt, den greift kein Hund an. Also kommt die klassische "Vorderkörpertiefstellung", die im Spiel trainiert wird und dazu dient, die Beute zum Weglaufen zu animieren. Rennt der Hirsch weiter, dann erst kann der Hund (Wolf) gefahrlos zupacken. Und aus genau dem Grund kläfft der Hund den Radfahrer an, der stehen bleibt - oder er schnappt gleich ins Bein ;-)Hmm..... das kann ich nun so nicht ganz bestätigen.
Hunde hetzen auch und packen dann zu wenn sich das Wild gestellt hat (bei verletztem Wild eher der Fall) - oder packen dann wenn das Wild versucht vor dem Hund wieder zu fliehen und abspringen will... dann wird gepackt und festgehalten/abgewürgt.
Nur ein kurzer Einwand
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Zitat
Fusselflitz, beschäftige dich mal intensiv mit dem Verhalten unserer Haushunde, das ist ein sehr interessantes Thema und dir wid bestimmt so manches danach verständlicher sein - ich kanns echt nur empfehlen !!
Wenn Hunde hetzen, dann packen sie im Lauf zu und töten. Jagen sie aber wehrhaftes Wild, egal ob Katze oder Hirsch, dann haben sie nur die Chance im Lauf. Eine Katze die stehen bleibt, ein Hirsch, der den Kopf senkt, den greift kein Hund an. Also kommt die klassische "Vorderkörpertiefstellung", die im Spiel trainiert wird und dazu dient, die Beute zum Weglaufen zu animieren. Rennt der Hirsch weiter, dann erst kann der Hund (Wolf) gefahrlos zupacken. Und aus genau dem Grund kläfft der Hund den Radfahrer an, der stehen bleibt - oder er schnappt gleich ins Bein ;-)
Ob der Hund allerdings den Jogger nett zum Spielen auffordern will oder das Auto jagt, weil er sich von diesem bedroht fühlt ... ich wag es zu bezweifeln.
Wie kannst du dir sicher sein, daß dein Hund eine Maus tötet, den Junghasen aber nicht !?
Gruß, staffy
Wo genau bzw. in wessen Arbeiten sollte ich denn das und die Ball-These nachlesen können mit entsprechenden Querverweisen? Nenn mir doch einfach den Verfasser, die Institution etc. ich hab hier eine halbe Bibliothek an verhaltenskundlicher Lektüre über Haushunde, aber das von dir hier wiedergegebene finde ich darin nicht. Und die Bücher sind allsamt von mindestens im Fach studierten Leuten verfasst... da ist nicht ein "Freizeitexperte" dabei oder selbsternannter Hundeexperte... ich achte bewusst darauf nur Literatur zu horten, die sich auf greifbare Studien etc. beruft..
Und ich bin mir sicher, dass mein Hund den Jughasen nicht tötet, weil ich da schon die Jagd gar nicht zulasse, um die Frage gar nicht aufkommen zu lassen. Und würde sie einen Jughasen doch irgendwie aufstöbern - wo auch immer der herkommen sollte - dann würde sie ihn stellen und verbellen bis ich da bin, weil ich ihr beigebracht habe, so mit potentieller Beute umzugehn, die ich für sie noch nicht "kategorisiert" habe. Ein Hase riecht durchaus anders als eine Maus. Und er bewegt sich vollkommen anders. Entsprechend behaupte ich, mein Hund kann das durchaus unterscheiden.
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Mittlerweile, bin ich in einigen Details in euren Meinungen, hin und her gerissen.
Ich habe den Eindruck, dass ihr zum Teil zu sehr verallgemeinert.Ich wage sehr zu bezweifeln, dass es ein Spiel ist wenn der Hund Joggern nachrennt,
eher ein Ausnahmefall.Warum sollte ein Hund 'die Beute' animieren weiterzurennen? - Weil er an der Hatz interessiert ist und nicht am Zupacken.
Wenn mir jemand sagt, es gibt keinen Agressionstrieb, verstehe ich das.
Es gibt keinen Trieb Agressionen zu empfinden.
Aber die Trieb, Beute zu machen, kann ich als solchen akzeptieren.Ich glaube, dass ich meine Hündin, die stark reagiert, auf bewegte Reize, mit unkontrolliertem Ballspiel in eine Trieblage versetzen kann, die sie nachhaltig in einen Erregungszustand versetzt, der sie überreagieren läßt in Bezug auf diese Reize.
So wird sie in diesen kritischen Momenten für mich unkontrollierbar und ich habe genau DAS gefördert. :/Wir machen sehr viel mit dem Ball. Such- und Apportierarbeit, Impulskontrolle, Zerrspiele, Superbelohnung ...
und gäbe es keinen Ball, könnte ich auch etwas ganz anderes dafür benutzen, denn sie ist kein Balljunky, sondern ganz einfach am Spiel mit mir interessiert und das Spiel kontrolliere ich. -
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Zitat
Wenn Hunde hetzen, dann packen sie im Lauf zu und töten.
Das sind drei verschiedene Jagdsequenzen.
Ein Hund der hetzt, packt nicht zwingend auch zu. Selbst ein Hund der zupackt, tötet nicht unbedingt. -
Zitat
Hunde hetzen auch und packen dann zu wenn sich das Wild gestellt hat (bei verletztem Wild eher der Fall) - oder packen dann wenn das Wild versucht vor dem Hund wieder zu fliehen und abspringen will... dann wird gepackt und festgehalten/abgewürgt.
Mein Post galt als Erklärung für das ankläffen des stehenden Joggers. Klar packt ein Hund auch stehende Beute, aber nicht bei wehrhaftem Wild und wenn es versucht zu fliehen, dann bewegt es sich doch, oder ?
Fusselflitz
Ich wüßte keinen, der dir nicht Auskunft geben kann. Sei es Feddersen-Petersen, Gansloßer, Bloch, Grewe, .... frag doch mal jemand mit fachlichem Hintergrund.BlueSusa
Sicher führt nicht jeder Hund alle Sequenzen bis zum Ende aus, die meisten Rassen sind eh nur auf einzelne selektiert. Der "Wunsch" Beute zu machen wäre aber wieder Jagdverhalten bzw Beutefangverhalten.
Ich weiß ja, was gemeint ist, nur heißts nicht so ....Gruß, staffy
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Zitat
Klar packt ein Hund auch stehende Beute, aber nicht bei wehrhaftem Wild und wenn es versucht zu fliehen, dann bewegt es sich doch, oder ?
Hoho staffy, und wie... Noch nie die suizidalen Jagdterrier gesehen, denen regelmäßig diverse Teile des Gesichts fehlen, weil sie sich mit wehrhaften! Füchsen, Dachsen und Sauen angelegt haben? Das ist äußerst wehrhaftes Wild und die Hunde versuchen es trotzdem zu packen.
Viele Grüße, Anna
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Ich wollte grade sagen.. es gibt ja Gründe dafür, dass die Ausbildung von Jagshunden eine der härtesten ist und einer der wichtigsten Punkte darin der, dem Hund beizubringen, angeschossenes Wild grad NICHT anzugehn, wenn er´s gestellt hat...
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Zitat
Ich glaube, dass ich meine Hündin, die stark reagiert, auf bewegte Reize, mit unkontrolliertem Ballspiel in eine Trieblage versetzen kann, die sie nachhaltig in einen Erregungszustand versetzt, der sie überreagieren läßt in Bezug auf diese Reize.
So wird sie in diesen kritischen Momenten für mich unkontrollierbar und ich habe genau DAS gefördert. slashDanke, ich glaube, genau darum geht es hier.
Der Hund ist "bereiter" für Bewegungsreize, sie "reizen" ihn einfach mehr. Ich glaube, das ist auch Teil des Balljunkie-tums, dieses "gereizt werden" und dem nachgehen ist doch die Sucht, das, was sich immer weiter steigert, nicht?Besser kann ich es nicht ausdrücken...
Grüßle
Silvia -
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