
Stierkampf
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BolleBoxer -
23. Mai 2010 um 18:41
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Vorab: Ich bin KEIN Befürworter von Stierkämpfen!
Aber: Wenn ich ein spanisches Stierkalb wäre, wollte ich Kampfstier werden. Denn dann darf ich 5 Jahre lang im Herdenverband in der freien Pampa mein Leben genießen und muss nicht mein (dann hoffentlich kurzes) Leben in einem Maststall dahinvegitieren.
Nach fünf Jahren kann ich dann ca. 1/2 Stunde lang um mein Leben kämpfen (dass ich keine Überlebenschance habe, weiss ich nicht) und muss nicht in einem Schlachthof zusehen (und zuhören), wie meine Artgenossen abgeschlachtet werden und darauf warten, dass ich an die Reihe komme.
Übrigens: Die Stierkämpfe gibt es heute nur noch, weil sie vor allem von den deutschen und amerikanern Besuchern finanziert werden.
LG
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Hi,
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Zitat
@ Tani88
Was Du bezüglich "Selbst Schuld" und "Ein Schlimmes macht das andere nicht weniger schlimm" geschrieben hast, ist völlig ok, sehe ich auch so.
Ich will aber einmal ganz bewusst den Advocatus diaboli spielen:
Wie sieht es denn mit der ästhetischen Seite des Stierkampfes aus? Die Leute gehen da doch nicht hin, um zu sehen wie ein Tier abgeschlachtet wird. Das könnten sie schließlich auch im Schlachthof "um die Ecke" geboten bekommen. Ich glaube eher, dass es eine Mischung aus Grusel, Bewunderung und Schönheit ist, die Menschen zu so einer Veranstaltung treibt.Hat das nicht einen gewissen Charme und Eleganz:
Der Torrero steht ruhig da, wippt kurz mit der Fußspitze und der Stier stürmt auf sie zu. Er wird den Torrero gleich in den Boden stampfen, aber nein, der Torrero macht eine Drehung auf dem anderen Fuß und lässt den Stier unter seinem Tuch hindurch ins Leere rasen.Das ist es doch, was die Leute in die Arena treibt und nicht das Blut.
Ich finde leider keinen Charme und Eleganz.
Im Gegenteil, es ist Barbarei. Dem Stier werden zu Pferd die Schultern als erstes bereits mit Lanzen von Picadores zerstochen. Dann bekommt er die Banderillas - 6 lange Spiesse - in die schweren Wunden eingetrieben, der Blutverlust lässt dem Stier die Sinne schwinden. Nicht selten erwischt der Stier eines der Pferde. Der Schutz der Pferde ist nur ein Sichtschutz - das Publikum sieht halt nicht gerne Därme aus den z.T. schwer verletzten PFerden hängen.
Der Stier ist inzwischen vor lauter Schmerzenstränen fast blind und kann nur noch das Capote sehen, das grosse Tuch des Matadors. Er wird durch den Blutverlust und innere Blutungen immer schwächer und so auch langsamer. Er pumpt, das fehlende Blut führt zu Sauerstoffmangel im Gehirn.
Der Torero kann nun sein kleines Tuch auspacken, das sogenannte Muleta. Damit wedelt er dem armen Stier immer mehr Blut aus den Wunden. Jetzt kommt die Phase, in der er auch mit dem Degen zustechen darf.
Wenn der Stier dann Glück hat, krepiert er beim ersten Degenstich, der direkt zwischen die Schulterblätter gesetzt wird. Der Degen wird dort belassen, weitere Stierkämpfer lenken den Stier auf sich, damit das Schwert im Körper durch die Bewegungen alles zerfetzen kann. So schwer getroffen, ist der Stier eigentlich zu nichts mehr fähig, er spuckt Blut, bekommt keine Luft, weil die Lunge auch zerstört ist ... Er bricht zusammen, ist aber immer noch nicht tot. Zum Schluss bekommt das schwer verletzte Tier von einem anderen Torero den tödlichen Dolchstoss ins Genick, der hoffentlich gleich beim ersten Mal sitzt.
Ohne Würde, mit abgeschnittenen Ohren oder Schwanz wird der Stier aus der Arena geschleift.
So. Wo bitte ist hier Eleganz und Charme ? Ich sehe nur eine Tierquälerei, die seinesgleichen sucht.
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sehr guter beitrag zu einem traurigen thema, mollrops.
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Zitat
Was mir etwas sauer aufstößt, dass auch hier in Forum mit zweierlei Maß gemessen wird. Da bestehen z.B. keine Hemmungen Tiere und ihren Nachwuchs mit kochendem Wasser zu traktieren (https://www.dogforum.de/ftopic110322.html), sie also auf grausamste Weise zu töten. Auf der anderen Seite "der arme Stier". Das ist weder konsequent noch zeugt in irgend einer Weise von einer hochstehenden Ethik.
Ich verstehe ja, worauf du hinaus willst, aber du übersiehst, daß das Forum aus einzelnen Nutzern besteht. Weil im Forum irgendwo auch Menschen unterwegs sind, für die Ameisen nur lästige Schädlinge sind, heißt das doch nicht, daß alle hier so denken. Ich finde gerade Ameisen total spannend. Ich schlaf zur Zeit in Bettwäsche mit Ameisen draufvon mir wirst du auch keine solchen Ameisen-Tötungs-Ratschläge hören.
Aber ich bin trotzdem froh, über jeden, der zwar Ameisen im Garten tötet, aber wenigstens beim Stierkampf erkennt, daß es sich um Tierquälerei handelt. Das ist zwar auch in meinen Augen messen mit zweierlei Maß, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. Bei dir hört es sich so an, als wolltest du den Ameisen-Mördern auch den Stierkampf schmackhaft machen. Ich versuch lieber, den Stierkampfgegnern nahezubringen, daß auch Ameisen Lebewesen sind. -
@ schwarzroteZora
Das war auch nicht als Rundumschlag gegen alle gemeint, aber eigenartig ist das schon, wenn mit zweierlei Maß gemessen wird. Und schmackhaft machen will ich den Stierkampf auch nicht, aber wenn man nicht auch die andere Seite sieht, wenn man nicht alle Aspekte berücksichtigt, wie will man sich dann jemals eine fundierte Meinung bilden?
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Wie gesagt: ich verstehe, worauf du hinaus willst & stimme dir da völlig zu. Aber ich glaube, du tust vielen Usern hier Unrecht, wenn du unterstellt, sie hätten sich nicht ausführlich genug mit dem Thema beschäftigt.
Daß hier meißt nur die Ergbenisse der Überlegungen gepostet werden (Stierkampf ist Tierquälerei), heißt ja nicht, daß man nicht alle Aspekte (Tradition, Mentalität, Tourismus, Nutztierhaltung,...) berücksichtigt hat. Aber auch unter berücksichtigung aller Aspekte kommen viele (ich eingeschlossen) trotzdem zu dem Ergebnis, daß es Tierquälerei ist & bleibt! -
Zitat
Ja, das stimmt.Aber daran sieht man, das nicht nur der Umgang mit Hunden, sondern der Umgang mit Tieren im Allgemeinen in einigen scheinbar zivilisierten europäischen Ländern doch immer noch stark zu wünschen übrig lässt.
Ich frage mich, warum es bei einigen Ländern 'klappt' mit dem gesunden Verstand und bei anderen nicht.
Diese Menschen haben einfach keine Respekt vor den Tieren. Mir tut sowas nicht leid. Solche Menschen sollte man anstelle des Stieres aufspießen. Das wäre nur gerecht.
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Ich finde, es ist ein erheblicher Unterschied, ob ich eine Ameise oder nen Stier töte. Erstere können nur Stress empfinden, aber keinen Schmerz und sterben meist sofort, wenn ich sie mit heißem Wasser überkippe.
Der Stier muss sich minutenlang quälen, ob da die 5 Jahre vorher nun helfen, denke ich nicht. Denn das Tier ist sich nicht dessen bewusst. -
Zitat
ch finde, es ist ein erheblicher Unterschied, ob ich eine Ameise oder nen Stier töte. Erstere können nur Stress empfinden, aber keinen Schmerz und sterben meist sofort, wenn ich sie mit heißem Wasser überkippe.
Der Stier muss sich minutenlang quälen, ob da die 5 Jahre vorher nun helfen, denke ich nicht. Denn das Tier ist sich nicht dessen bewusst.
Qualen hin oder her - in beiden Fällen nimmt man einem Lebewesen das Leben!Allerdings, Zecken tötet doch auch jeder von uns
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Natürlich nimmt man in beiden Fällen einem Tier das Leben.
Wenn man konsequent sein will, so müsste man auch Zecken wieder aussetzen und Flöhe, Läuse nicht behandeln, da diese ja nur ihrem natürlichen parasitären Verhalten nachgehen.
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