
Stierkampf
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BolleBoxer -
23. Mai 2010 um 18:41
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Zitat
@ Tani88
Was Du bezüglich "Selbst Schuld" und "Ein Schlimmes macht das andere nicht weniger schlimm" geschrieben hast, ist völlig ok, sehe ich auch so.
Ich will aber einmal ganz bewusst den Advocatus diaboli spielen:
Wie sieht es denn mit der ästhetischen Seite des Stierkampfes aus? Die Leute gehen da doch nicht hin, um zu sehen wie ein Tier abgeschlachtet wird. Das könnten sie schließlich auch im Schlachthof "um die Ecke" geboten bekommen. Ich glaube eher, dass es eine Mischung aus Grusel, Bewunderung und Schönheit ist, die Menschen zu so einer Veranstaltung treibt.Hat das nicht einen gewissen Charme und Eleganz:
Der Torrero steht ruhig da, wippt kurz mit der Fußspitze und der Stier stürmt auf sie zu. Er wird den Torrero gleich in den Boden stampfen, aber nein, der Torrero macht eine Drehung auf dem anderen Fuß und lässt den Stier unter seinem Tuch hindurch ins Leere rasen.Das ist es doch, was die Leute in die Arena treibt und nicht das Blut.
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Also,
entschuldige bitte, aber mir ist das wirklich :zensur: egal (sorry), wie Du den Stierkampf siehst.Für mich hat diese "Veranstaltung" weder was mit Eleganz, Charme noch mit Esthetik zu tun. In meinen Augen ist es ein vollkommen sinnloses, brutales, grausames und wiederwärtiges Abschlachten einer Kreatur, die dem Menschen anvertraut wurde. Und dieses geschied dann noch unter dem Grölen der zuschauenden Massen, einfach nur wiederwärtig und abartig! Und genau das ist eines der Gründe, weswegen ich Spanien als mein Urlaubsland auch weiterhin meiden werde.
LG Maria
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Hallo,
hast du hier Stierkampf schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
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Ehrlich gesagt habe ich mir noch nicht einen solchen Kampf so lange angesehen, dass ich diese "Eleganz" hätte feststellen können. Bzw. die Bilder, die ich kenne sind völlig überschattet von den Gedanken an das Leid und die Unmenschlichkeit. Ich könnte mich nicht eine Sekunde genug davon lösen, um da irgendeine Ästhetik zu sehen.
Klar, muss es scheinbar die Leute geben, die es können. Aber ich bin ja hier, um meine Meinung dazu zu schreiben und nicht deren Position nachvollziehbarer zu machen.
Und dazu kommt noch, dass sicher nicht 100% der Leute im Publikum da wegen der Hoffnung auf anmutige Bewegungen oder sonst was sitzen. Ich will nicht wissen wie viele da wirklich mit "Blutdurst" hingehen. Kann ich natürlich nicht belegen, aber da bin ich trotzdem fest von überzeugt.
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Ich glaube, die wenigstens rennen da wegen der Ästhetik hin, die sich auch mir wenig, nein eigentlich gar nicht erschließt.
Es ist eben ne Tradition und weil die meisten das gut finden, findet eben auch der Einzelne das toll. War schon immer so, muss so bleiben - wer was anderes sagt ist der Buhmann. -
Zitat
Was Du bezüglich "Selbst Schuld" und "Ein Schlimmes macht das andere nicht weniger schlimm" geschrieben hast, ist völlig ok, sehe ich auch so.
Ich will aber einmal ganz bewusst den Advocatus diaboli spielen:
Wie sieht es denn mit der ästhetischen Seite des Stierkampfes aus? Die Leute gehen da doch nicht hin, um zu sehen wie ein Tier abgeschlachtet wird. Das könnten sie schließlich auch im Schlachthof "um die Ecke" geboten bekommen. Ich glaube eher, dass es eine Mischung aus Grusel, Bewunderung und Schönheit ist, die Menschen zu so einer Veranstaltung treibt.Hat das nicht einen gewissen Charme und Eleganz:
Der Torrero steht ruhig da, wippt kurz mit der Fußspitze und der Stier stürmt auf sie zu. Er wird den Torrero gleich in den Boden stampfen, aber nein, der Torrero macht eine Drehung auf dem anderen Fuß und lässt den Stier unter seinem Tuch hindurch ins Leere rasen.Das ist es doch, was die Leute in die Arena treibt und nicht das Blut.
Jop, das unterschreibe ich so.
Schade, an die anderen, die sich über diesen Text aufregen. Die Wahrheit liest niemand gern.
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Zitat
In meinen Augen ist es ein vollkommen sinnloses, brutales, grausames und wiederwärtiges Abschlachten einer Kreatur, die dem Menschen anvertraut wurde.
Wenn ich sowas lese, geht mir die Hutschnur hoch. Die Tiere wurden keinem Menschen anvertraut. Der Mensch ist und bleibt eine organische Lebensform, wie jedes andere Lebewesen auch (jaja, meinetwegen auch Pflanzen). Das einzige was uns unterscheidet ist, dass sich unser Gehirn schneller und anders entwickelt hat als das anderer. Aber das vergisst man. Im Endeffekt ist und bleibt der Mensch ein Tier.
Nur man hört es nicht gerne, nech?
Aber genau dieses allgemeine Denken, brachte dich zu deiner Aussage. Doch ist DIESE Aussage nur eine Seite einer Medaille. "Mir wurde das Tier anvertraut" wird zu "Mir gehört das Tier, ich kann damit machen was ich will".Es bedeutet das du nicht anders tickst als die Menschen (Tiere
) die solche Veranstaltungen ausrichten, siehst es nur auf ethischer Basis.
DSH Bauer:
Schöner Text, wären meine Worte. Für mich bist du nicht der Teufel -
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Zitat
Das einzige was uns unterscheidet ist, dass sich unser Gehirn schneller und anders entwickelt hat als das anderer. Aber das vergisst man. Im Endeffekt ist und bleibt der Mensch ein Tier.
Nur man hört es nicht gerne, nech?Und, was folgerst Du aus dieser bahnbrechenden Erkenntnis?
ZitatAber genau dieses allgemeine Denken, brachte dich zu deiner Aussage. Doch ist DIESE Aussage nur eine Seite einer Medaille. "Mir wurde das Tier anvertraut" wird zu "Mir gehört das Tier, ich kann damit machen was ich will".
Es bedeutet das du nicht anders tickst als die Menschen (Tiere
) die solche Veranstaltungen ausrichten, siehst es nur auf ethischer Basis.
Nein, hier sehe ich einen riesengroßen Unterschied. Denn "machen was man will" und seine Verantwortung ernst nehmen, kann man überhaupt nicht auf eine Stufe (oder Medaille ;)) stellen.
Dass es Menschen gibt, die ihre Verantwortung in perfider Weise ausnutzen, bedeutet nicht, dass diese gänzlich verwerflich wäre. Im Gegenteil.
Die ethische Überlegung, dass die Quälerei von Tieren eben nicht vertretbar ist, unterscheidet diejenigen, die sich gegen solche Praktiken aussprechen, ganz entscheidend von denjenigen, die sich daran ergötzen oder dies tolerieren.LG, Caro
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"Vor einigen Monaten haben sich tausende der PROU-Kampagne angeschlossen, um den blutigen Stierkampfsport zu beenden. Die Aktivisten kämpfen für einen Gesetzesentwurf, der auch Stiere und Pferde schützt und zu einem Stierkampfverbot in Katalonien führt. Bisher werden diese Tiere, die in den Kämpfen eingesetzt werden, vom Gesetz ausgeschlossen.
Die erste Abstimmung im letzten Jahr war erfolgreich: Dem katalanischen Regionalparlament liegt nun ein Verbotsantrag vor. Damit das Verbot endgültig wirksam werden kann, muss das Gesuch von den Ausschüssen des Parlaments in einen Gesetzestext umgewandelt und den Abgeordneten erneut zur Abstimmung vorgelegt werden.
Jetzt ist es soweit: Das regionale Parlament stimmt in den kommenden Wochen über ein Stierkampfverbot in ganz Katalonien ab. Ein Erfolg in dieser Region würde nicht nur ein Verbot des Stierkampfes in Katalonien sondern einen großen Schritt für die Einstellung des Stierkampfes in ganz Spanien bedeuten.
Unser Ziel ist, 100.000 Stimmen zu gewinnen. Gemeinsam mit unserem prominenten Unterstützer, Ricky Gervais, rufen wir alle Tierfreunde dazu auf, die Petition zu unterzeichnen, um so den Druck auf das katalanische Parlament zu erhöhen.
Helfen Sie mit! Unterstützen Sie die Menschen in Katalonien und sagen Sie: "Genug ist genug"
Stichtag der Petition ist der 06. Juni 2010. Wir brauchen so schnell wie möglich jede Stimme.
Unterzeichnen Sie jetzt die Petition gegen den Stierkampf.
Vielen Dank für Ihr Engagement, den Tieren zu helfen."
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Erst einmal vorweg: Die vorstehende Unterstützungsaktion ist gut.
Was mir etwas sauer aufstößt, dass auch hier in Forum mit zweierlei Maß gemessen wird. Da bestehen z.B. keine Hemmungen Tiere und ihren Nachwuchs mit kochendem Wasser zu traktieren (https://www.dogforum.de/ftopic110322.html), sie also auf grausamste Weise zu töten. Auf der anderen Seite "der arme Stier". Das ist weder konsequent noch zeugt in irgend einer Weise von einer hochstehenden Ethik.
Ein anderer Fall: Ich frage nach einer verbots- und zwanglosen Methode, um ein unerwünschtes Verhalten zu kanalisieren, doch die Antworten zielen auf Verbot und Gebot ab. Was sind denn Verbot und Gebot anderes als Zwang? Klar, es muss ab und an mal Zwang geben, aber ich nehme doch nicht einen Morgenstern, wenn es nicht sein muss, ich schieße doch nicht mit Kanonen auf Spatzen.
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Zitat
Was mir etwas sauer aufstößt, dass auch hier in Forum mit zweierlei Maß gemessen wird. Da bestehen z.B. keine Hemmungen Tiere und ihren Nachwuchs mit kochendem Wasser zu traktieren (https://www.dogforum.de/ftopic110322.html), sie also auf grausamste Weise zu töten. Auf der anderen Seite "der arme Stier". Das ist weder konsequent noch zeugt in irgend einer Weise von einer hochstehenden Ethik.
Mir fiel das beim Lesen auch auf.
Wobei ich noch nie verstehen konnte, was an Ameisen störend sein kann.
Vor allem draussen.
Aber Insekten fallen einfach nicht in die 'süss'-Kategorie und wenn man
sich in Gärtnereien und Baumärkten mal die Gartenabteilungen ansieht,
kann man wohl annehmen, dass manche Gärten die reinsten Kriegs-
schauplätze sind.Wobei es immer noch ein Unterschied ist, ob der geneigte Hobby-Gärtner
versucht seine Beete zu schützen, oder ob tausende Leute in die Arenen
strömen, um der öffentlichen Tötung von Stieren und Pferden -ange-
legentlich auch Menschen- im feierlichen Beisammensein beizuwohnen.Zitat
Ein anderer Fall: Ich frage nach einer verbots- und zwanglosen Methode, um ein unerwünschtes Verhalten zu kanalisieren, doch die Antworten zielen auf Verbot und Gebot ab. Was sind denn Verbot und Gebot anderes als Zwang? Klar, es muss ab und an mal Zwang geben, aber ich nehme doch nicht einen Morgenstern, wenn es nicht sein muss, ich schieße doch nicht mit Kanonen auf Spatzen.Tja, nachdem die verbots- und zwanglose Methode an der grossen Lobby
der Traditionalisten immer wieder gescheitert ist, bleibt wohl kein anderer
Weg, als die Zwangs- und Verbotsschiene.Viele machen den Fehler und sehen die ganze Sache mit der hier ge-
bräuchlichen Sichtweise, blenden aber die spanische Mentalität, vor allem
den Machismo völlig aus.liebe Grüsse ... Patrick
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Zitat
Tja, nachdem die verbots- und zwanglose Methode an der grossen Lobby der Traditionalisten immer wieder gescheitert ist, bleibt wohl kein anderer Weg, als die Zwangs- und Verbotsschiene.
Ich habe ja keine grundsätzlichen Einwände gegen Zwang und Gewalt. Werde wohl kaum gewaltfrei und zwanglos zusehen, wie ein Hund den anderen zerfleischt. Aber wie der rein zwangfreie Weg nicht der Stein der Weisen ist, ist es auch der reine Zwang nicht. Man sollte sich eben immer des Mittels der Wahl bedienen und weder über das Ziel hinausschießen noch vor dem Ziel die Flinte ins Korn werfen
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ZitatViele machen den Fehler und sehen die ganze Sache mit der hier gebräuchlichen Sichtweise, blenden aber die spanische Mentalität, vor allem den Machismo völlig aus.
Den Gedanken habe ich auch schon gehabt. Man sollte aber auch den Balken im eigenen Auge beachten, wenn man sich über den Splitter im Auge eines Anderen aufregt. Aber es ist halt sooo viel bequemer der Mehrheitsmeinung zu folgen wie ein Lemming der Masse
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Dennoch muss ich hier den Postern meinen Respekt ausdrücken, dass es mir niemand übel genommen hat, dass ich die Rolle des Advocatus Diaboli, des Anwalts des Teufels, übernommen habe. Danke!
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