
Stierkampf
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BolleBoxer -
23. Mai 2010 um 18:41
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Klar darfste Stierkämpfe blöd finden...finden wir glaube ich alle!
Jedoch...und das war ja mein Einwand...der nicht auf dich gemünzt ist...erschließt sich mir der Sinn von Postings noch nicht ganz a la " Hätt der doch mal das Gehirn getroffen...ach nee...Toreros haben ja gar keins..."Und diese Art der "Argumentation" häuft sich hier irgendwie...
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Hi,
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Auch wenn es polemisch wirkt, ich finde es berechtigt an der Hirnsubstanz von Menschen zu zweifeln, die zur Volksbelustigung und eigenen Profilierung Tiere auf brutalste Weise foltern und umbringen.
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Zitat
Und diese Art der "Argumentation" häuft sich hier irgendwie...
Was willste denn hier im Forum argumentieren was den Stierkampf angeht?
Wenn ich die Chance haette mit einem spanischen Politiker, einem Torero, einem Stierkampf-Fan, Stierkampf-Veranstalter etc zu diskutieren wuerde ich da auch sachlich rangehen und versuchen mich mit besonnener ausgekluegelter Rhetorik gegen die Thematik auszusprechen....und kaeme ganz bestimmt nicht mit duemmlichen Parolen a la "Ihr seid ja alles doooo-hooofe Sadisten!!"
Hier aber hat Bolle einfach nur einen Bericht reingestellt, wie so viele andere Berichte die man im DF findet, und nun findet man eben einen Haufen User die ihre persoenliche Meinung zum Thema tippseln.
Was sollten wir hier denn argumentieren? Mir ist der historische Hintergrund auch bekannt, das macht fuer mich die Sache nicht besser......
So.....was haettest Du hier denn gerne gelesen?
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Zitat
wäre es da nicht angebracht sich auch mit der anderen Denkweise, mit der Gegenseite auseinander zu setzen um sich hinterher evtl. eine möglichst sachliche, möglichst objektive Meinung bilden zu können?
Es soll aber durchaus vorkommen, dass man auch nach der Auseinandersetzung mit der Denkseite der anderen zu dem Schluss kommt, den Stierkampf dennoch nicht akzeptabel zu finden. Nur weil ich mich mit dem kulturellen Hintergrund beschäftige und versuche nachzuvollziehen, aus welchen Beweggründen man in Spanien dem Stierkampf nachgeht, heißt das ja nicht, dass ich das dann deswegen hinterher weniger schlimm finde. Es gibt so eine ganze Reihe an Traditionen und kultureller Sitten (und dies nicht nur immer bei den anderen), die ich auch nach Beschäftigung mit der Thematik nicht gutheiße.
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Zitat
Bei der Jagd werden auch Tiere getötet, ohne dass unser Überleben davon abhängt.
Das soll nun nicht die Jagd auf eine Stufe mit dem Stierkampf stellen, aber soooo gravierend sind die Unterschiede nun auch wieder nicht. Insbesondere wenn ich an Gesellschaftsjagden für Politiker denke. Und es gibt noch eine ganze Reihe anderer Punkte, in denen WIR im Glashaus sitzen. Auch WIR hier, denn wir berauben alle Tiere ihrer Freiheit zu unserem Vergnügen. Der Hund, die Katze, das Pferd, ..., die können alle ein ganz tolles Leben in Freiheit ohne uns leben. Und es komme bitte niemand mit dem Argument, dass Freiheitsentzug weniger schlimm sei als der Tod. Es sind nachweislich schon sehr , sehr viele Menschen für ihre Freiheit in den Tod gegangen.
Das ist doch aber gar nicht die Frage. Klar gibt es immer schlimmere, oder ähnlich schlimme Dinge, die so über den Globus verteilt praktiziert werden. Aber macht die Tatsache der Existenz von Gesellschaftsjagd den Stierkampf weniger schlimm?
Würde man immer auf diese Art alles relativieren, würde sich niemals etwas ändern, alles wäre einfach nur stagniert - und es gab ja bereits, auch Dank manch ein bisschen radikalerer Organisationen, Fortschritte in Sachen Tierschutz, Menschenrechte etc.
Klar ist auch die Haus-und Nutztierhaltung eine Sache, über dich sich nachdenken und auch argumentieren lässt. Es ist eine Endlosschleife, die beim eigenen Konsum beginnt und beim globalen Fußabdruck noch lange nicht aufhört. Darüber wurde - auch hier- schon endlos diskutiert, und es sind müßige Diskussionen, weil sie immer wieder in der Frage nach der absoluten Konsequenz, und in Vergleichen, enden.
Das Thema hier ist nun "Stierkampf", einer der wohl extremsten und offensichtlichsten Arten der "Tierquälerei". In unseren Breiten ist solch eine "offene" und populäre Art der Marter kaum noch denkbar: und es stimmt, hier geschieht ähnlicher Mist, aber halt ein bisschen versteckter, hinter verschlossener Tür, oder im kleinen Kreis.
Der Normalodeutsche ist schonmal soweit, dass ihm beigebracht wurde, zumindest angesichts offensichtlicher Qual ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Es ist ein bisschen doof. Auch ein bisschen Mentalitätssache: "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß".
Aber trotz all seiner Doofheit ist es doch schonmal ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist schonmal irgend so eine Art von Bewusstsein für Tierleid ... leider geht das alles so unendlich langsam.
Ich weiß nicht, ob Massentierhaltung und der ganze Rattenschwanz, der hierzulande praktiziert wird, nur ein wenig subtiler und hinter solchen Begriffen wie Ökonomie verborgen, weniger barbarisch ist, als das Abschlachten von Tieren zur Volksbelustigung. Aber darum geht es doch nicht.
Es geht darum, Dinge zu ändern, und nicht darum, sie gegeneinander abzuwägen und zu rechtfertigen. Und öffentlicher Druck, sei es durch Boykott, IST ein Weg, sei es beim Stierkampf wie auch hierzulande (Massentierhaltung etc..) Es ist die Entscheidung eines jeden, wie weit er da gehen will... und unfair find ich das immer ein bisschen, wenn man sich da gegenseitig reinredet so nach dem Motto: "jaaa, wenn du das Ernst meinen würdest, dann müsstest du ja auch konsequenterweise bla blabla.." nein, ich finde eben nicht, dass es um die absolute Konsequenz geht, sondern darum, zu schauen, wozu man sich selber in der Lage sieht, worauf man evtl. verzichten kann, in welcher Aktion man einen Sinn sieht.Schade find ich in diesem Sinne vor allem: die Lobby derer, denen es um den Profit geht, ist sich immer wunderbar einig..
nur die, die was ändern wollen, hängen sich an winzigen Details auf... und können sich in stundenlangen Diskussion über das "wie" verlieren. Das wäre ja noch okay, würde es dabei nicht immer gleich so verbissen zu gehen..
Wenn es nicht so traurig wär, wär es so herrlich akademisch :| -
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Zitat
Ich muss sagen, mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Ganz genau das hab ich auch gesagt, als mein Freund mir davon erzählt hat.
Die Leute wissen genau in welche Situation sie sich da begeben, also kann man da von mir mehr als ein "selbst Schuld" nicht erwarten.
Was sie leider nicht wissen bzw. vielleicht wissen, aber sich nicht menschlich betrachtet mal vor Augen führen, ist eben, in was für eine Situation sie die Tiere da bringen :zensur:Diese Art Vergleiche hab ich auch noch nie verstanden. Nur weil es eine Sache gibt, die schlimmer oder genau so schlimm ist, macht es die andere doch nicht besser. Deswegen ist es doch trotzdem wichtig, wenn nicht sogar umso wichtiger, auf solche Dinge aufmerksam zu machen und sie zu reflektieren
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@ Tani88
Was Du bezüglich "Selbst Schuld" und "Ein Schlimmes macht das andere nicht weniger schlimm" geschrieben hast, ist völlig ok, sehe ich auch so.
Ich will aber einmal ganz bewusst den Advocatus diaboli spielen:
Wie sieht es denn mit der ästhetischen Seite des Stierkampfes aus? Die Leute gehen da doch nicht hin, um zu sehen wie ein Tier abgeschlachtet wird. Das könnten sie schließlich auch im Schlachthof "um die Ecke" geboten bekommen. Ich glaube eher, dass es eine Mischung aus Grusel, Bewunderung und Schönheit ist, die Menschen zu so einer Veranstaltung treibt.Hat das nicht einen gewissen Charme und Eleganz:
Der Torrero steht ruhig da, wippt kurz mit der Fußspitze und der Stier stürmt auf sie zu. Er wird den Torrero gleich in den Boden stampfen, aber nein, der Torrero macht eine Drehung auf dem anderen Fuß und lässt den Stier unter seinem Tuch hindurch ins Leere rasen.Das ist es doch, was die Leute in die Arena treibt und nicht das Blut.
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Zitat
Das ist es doch, was die Leute in die Arena treibt und nicht das Blut.
Letztlich ist es doch egal, was die Leute in die Arena treibt.
Und wenn der Torero sich noch so elegant bewegt, nichts kann eine solche Tierquälerei rechtfertigen.
Und es ist wichtig, genau darüber aufzuklären, dass es sich eben nicht um eine "Sehenswürdigkeit" handelt, die man als Spanientourist unbedingt gesehen haben muss.Zumal man bedenken muss, dass die Quälerei nicht erst in der Arena stattfindet, sondern schon bereits im Vorfeld.
Ähnlich schlimm sind meiner Meinung auch die Rodeos in den USA. Da hält sich mein Mitleid für Verletzte, wie auch das Verständnis für die Zuschauer ebenso in Grenzen.
Auch Rodeos sind "Kultur", was sie aber nicht weniger tierquälerisch macht. -
Zitat
@ Tani88
Was Du bezüglich "Selbst Schuld" und "Ein Schlimmes macht das andere nicht weniger schlimm" geschrieben hast, ist völlig ok, sehe ich auch so.
Ich will aber einmal ganz bewusst den Advocatus diaboli spielen:
Wie sieht es denn mit der ästhetischen Seite des Stierkampfes aus? Die Leute gehen da doch nicht hin, um zu sehen wie ein Tier abgeschlachtet wird. Das könnten sie schließlich auch im Schlachthof "um die Ecke" geboten bekommen. Ich glaube eher, dass es eine Mischung aus Grusel, Bewunderung und Schönheit ist, die Menschen zu so einer Veranstaltung treibt.Hat das nicht einen gewissen Charme und Eleganz:
Der Torrero steht ruhig da, wippt kurz mit der Fußspitze und der Stier stürmt auf sie zu. Er wird den Torrero gleich in den Boden stampfen, aber nein, der Torrero macht eine Drehung auf dem anderen Fuß und lässt den Stier unter seinem Tuch hindurch ins Leere rasen.Das ist es doch, was die Leute in die Arena treibt und nicht das Blut.
Du hast eins zu dem Charme und Eleganz vergessen, - die Speere, die sich dann in den Rücken der Stiere bohren. - :/
Was man dabei elegant finden kann ist mir schleierhaft -
Zitat
Auch Rodeos sind "Kultur", was sie aber nicht weniger tierquälerisch macht.
Eben. Rituelle Opferungen der Kelten, Nerzmäntel in den 60ern oder die Arenenkämpfe im alten Rom waren ebenfalls Kultur. Und sicher argumentierten die alten Römer (sofern sie in der Loge saßen und nicht im Arenasand um ihr Leben kämpften) ebenfalls mit Ästhetik und Unterhaltungswert - für die Sklaven, die in der Arena gegen wilde Tiere antraten, sah das freilich ganz anders aus.
Kulturelle Aspekte - ob Ästhetik, Tradition oder Unterhaltungswert - können und dürfen doch niemals das bewusst herbeigeführte (oder in Kauf genommene) Leid von Lebewesen rechtfertigen.
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