Distanzlose Retriever - Sinn und Zweck?!

  • Ich hab ja mal so gaaar keine Ahnung von Zucht, aber gibt es bei den Labbis denn eigentlich eine Trennung von Show- und Arbeitslinie? Oder sind die einfach nur noch "Familienhunde" mit mehr oder weniger stark ausgeprägtem Apport/Jagddrang, der halt mehr oder minder stark trainiert werden muss?
    Die Goldens gibts ja z.B. in verschiedenen "Farbausführungen", aber die scheinen sich ja auch alle irgendwie gleich gut für Dummytraining und Workingtests und Field Trials zu eignen, oder? Gibts da Unterschiede im Verhalten - die Dunkelgolden sind jagdlich ambitionierter und die cremefarbenen eher die Ruhigeren?
    Ich war am Sonntag im Auslaufgebiet, dort hab ich ungelogen 10 Golden in einer Stunde getroffen und ein (ziemlich dickes) Goldimädel hat mich breit angegrinst und sich gleich an mein Bein geschmiegt. Und als ich sie nicht mehr streicheln wollte hat sie mich angepiepst, ich solle doch weitermachen. Zeugt sowas nicht auch von mangelnder Erziehung oder Grenzen setzen bez. "nicht zu jedem hingehen und Streicheleinheiten einfordern"?!

    LG

  • Ja, es gibt bei Labrador eine Arbeits und eine Showlinie!

    Es liegt nicht an der Farbe :roll:

    Diese Linien beginnen sich leider mitlerweile auch beim Flat-Coated Retriever rauszukristalisieren :/

  • Zitat

    Das ist ganz sicher KEINE echte Labrador-Eigenschaft. Das ist eine Mode-Eigenschaft, aber bei einem echten Jagdhund wäre so eine Einstellung gefährlich bis tödlich.

    Vielleicht hab ich mich blöd ausgedrückt. Alles super zu finden meine ich so, wie es da steht. Mit "Ich geh auf alles todesmutig zu" meine ich mehr, dass der Labrador eher weniger scheu und zurückhaltend ist, sondern wenn etwas ansteht, das ganze halt eher forsch angeht. Und ein ängstlicher, zurückhaltender, scheuer Hund, der nicht aus sich herausgeht, sondern bei allem Neuen immer erst eine Weile braucht, bis er sich dran gewöhnt und es akzeptiert, der ist auch als Apportierer bei der Jagd verkehrt.

    Die wirkliche Mode-Erscheinung ist dann, dass der Hund nicht mehr die entsprechende Selbstdisziplin hat, es nicht zu tun, wenn er es nicht soll.

    LG, Henrike

  • Vielleicht sollte man auch mal darüber nachdenken, wie der durchschnittliche Retrieverbesitzer ist !?

    Familie, 2 Kinder, es soll ein netter Hund sein, der einfach mitläuft.

    Erziehung gleich Null (der tut ja eh nix), man war in den von von Laien geführten Welpen- und Junghundekursen, wo alles munter miteinander spielt und wo jede Stunde mit spielen beginnt. Der Hund hat vom ersten Tag in der Familie gelernt, daß er überall hin darf, sich jeder freut und daß alle Hunde begeistert sind (oder auch nicht).
    Grenzen setzen, auf Höflichkeit und Respekt achten ... doch nicht beim Hund. Andere Hunde, die den eigenen maßregeln werden als unverträglich betrachtet und gemieden. Ergo trifft man sich mit Leuten, deren Hunde genauso sind, oder die sich mit der Nervensäge arrangieren.
    Besucher werden nicht belästigt, sondern "freudig begrüßt". Der Familienretrieverbesitzer hat keine Freunde, die den sabbernden, distanzlosen Hund nicht mögen.

    Ich schätze, jeder kennt solche Hundehalter ;-)

    Gruß, staffy

    Ich erinnere mich übrigens an ein DF-Treffen, wo man aufpassen mußte, daß so mancher Labrador einem nicht das Essen vom Teller klaute :roll:

  • Hmm, ich treffe öfters einige Retriever und muss sagen, die allermeisten hier wissen sich zu benehmen - gerade die älteren, die Jungspunde übertreibens doch immer mal wieder, sind aber halt auch noch nicht (?) so gut erzogen. Allerdings haben wir auch das Modell "Ich bin so dick, ich kann einfach nciht auch dich zustürmen, auch wenn ich möchte" :hust:

    Wer mir in der Distanzlosigkeit mehr auffällt, sind die Ridgebacks, die ich hier so treffe. Da könnt aber doch auch an der Erziehung liegen...

  • clara ist bestens erzogen und ihr zu allem und jedem hinrennen wurde nie gefördert/erlaubt. sie lässt sich von jedem hundekontakt abrufen, aber wenn ich sie freigebe, prescht sie in beschriebener manier mit 120 sachen auf den anderen hund zu. scheint also wohl zu großem teil doch eine labradoreigenschaft zu sein.

    und wenn ein genervtes hundetier nach ihr schnappt, macht sie auch stets einen satz zurück, um es in der nächsten sekunde weitere 5mal zu probieren. :headbash:

    (interessanterweise hab ich aber auch oft völlig verdutzte hh, deren hund noch NIIIE gespielt hat, aber ihrem drängen dann irgendwann doch nicht mehr widerstehen kann. wie soll ich sie da erziehen, wenn die anderen hunde so inkonsequent sind???)

  • Unsere Welpen/Junghundkurs fängt auch jede Stunde mit Spielen an und wird dennoch nicht von einem Laien geführt....


    Und ich weiß nicht so recht, die meisten Familien mit Retriever, die ich kenne, haben einen angenehmen Hund.
    Wenn der Otto-Normal-Familien Retriever wirklich so "erzogen" ist, wie dargestellt, dann landet er doch sowieso im Tierheim. Er läuft ja dann eben nicht "einfach nur mit"
    Und das Bild des lieben "der tut nix" Retrievers ist schon lange nicht mehr so.
    Dafür haben die Medien schon gesorgt.

  • Zitat

    Ich erinnere mich übrigens an ein DF-Treffen, wo man aufpassen mußte, daß so mancher Labrador einem nicht das Essen vom Teller klaute :roll:

    Spielst du da auf einen bestimmten an? ;)

  • Tja, und meine Lara ist genau von derselben Sorte. Sie rennt zu jedem Hund, egal die wievielte Abfuhr sie sich abholt. Das war als Welpe schon so.. und ich hab genau das eben NICHT verhindert. Sie hat da von wirklich gut sozialisierten Hunden kräftig eine auf den Deckel gekriegt....und es hat bis heute nichts genutzt.
    Beim Dummy ist sie gut unter Kontrolle zu halten, bleibt sitzen und ist daheim eher die totale Langweilerin. Nur eben bei anderen Menschen und Hunden nicht. Hat halt ein sonniges und blondes Gemüt :D

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