Distanzlose Retriever - Sinn und Zweck?!

  • Zitat


    Oh doch, genau das spielt eine Rolle ;-)

    Im Gegensatz zu den stöbernden, treibenden Jägern ist die Aufgabe des Retrievers primär das Apportieren der Beute. Nun ist die Mehrzahl unserer Hunde nicht sonderlich begeistert, wenn er etwas abgeben muß. Was liegt also näher als einen Hund zu züchten, für den es das höchste Gut ist, alles was er findet (finden soll) mit völliger Begeisterung zu seinem Halter zu bringen, distanzlos mit Beute bis auf nen cm ranzurücken und die Ente abzugeben !?
    Und das bitte schön bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, nach Stunden und der 12ten Ente die im Tümpel gelandet ist. Da brauchts einen menschenfreundlichen Hund, der alles tut, um zurück zum Menschen zu dürfen.

    Allerdings (!!!) kann man auch Retriever erziehen und ihnen beibringen, daß man allen Individuen respektvoll und mit Abstand begegnet. Wer natürlich schon in der Welpen/Junghundzeit lernt, daß sich jeder über ein Anspringen freut, daß man zu allem und in alles reinrennen darf, der wirds als Erwachsener genau so machen.

    Letztenendes immer eine Frage dessen, wie man den Hund erzieht.

    Gruß, staffy

    :gut:

    und ich glaube das immer der labbi einem einfällt liegt schlicht weg und ergreifend daran das es ne menge davon gibt.

    ich kenne auch ne menge anderer rassen die signale meiner hündin (auch ein labi) nicht wahrnehmen wollen und ihr zu nahe auf die pelle rücken...sie mag und macht es nämlich nicht...aber das hat meiner meinung nach was mit erziehung zu tun und nicht mit der rasse....... ;)

    wobei auch ich einige labihalter kenne bei denen mir die hutschnur hoch geht die ja einen hund haben, "der nichts macht" und deshalb ja auch nciht abgerufen werden muss wenn ein angeleinter hund kommt. :zensur:

    lg alexandra

  • Ich weiß jetzt nicht, wie andere Labbis drauf sind, aber Aruna hatte von Anfang an keinen Jagdtrieb. Wir sind, als sie noch Welpe war, oft morgens in aller Herrgottsfrühe in den Wald gegangen und haben Wild beobachtet. Sie hatte großes Interesse an den großen Tieren mit den "Stangen" am Kopf, hat aber nie auch nur den Versuch gemacht, auch nur einmal hinter einem her zu laufen. Ebenso verhält es sich mit kleinerem Wild: ein Hase oder ein Fuchs ist zwar Wert beobachtet zu werden, aber keinesfall rennt sie denen hinterher. Das einzige, wo sie immer hinterher will, sind Vögel, die sind ja soooo spannend, die können fliegen. Das findet sie wohl so toll, dass sie zu denen hin rennt, aber keineswegs, um sie zu jagen, sondern, vlt. weil sie hofft durch das Hinterherrennen auch fliegen zu können. :D
    Vor Wildschweinen "warnt sie sogar. Sie hat einmal mitten im Wald kehrt gemacht und ist auf den Weg zurück gelaufen. Da konnte ich "hierher" brüllen, so lange ich wollte. Als ich dann vom Weg aus in den Wald schautesah ich eine Bache mit ihren Frischlingen, was hab ich da mein kluges Mädchen gelobt!

  • Fräulein Wolle: Die Distanzlosigkeit hat wirklich was mit der Bringtreue zu tun. Arbeitsfreude und Trieb lässt Hunde auch gerne mal übers Ziel hinausschießen. Klar sehr unterschiedlich in der Art, aber trotzdem drüber hinaus.

    Ich konnte über das Rütter"video" zumindest köstlich lachen. Ich hab zwar weder eine Retriever noch einen Hovi, aber kenne die Dauerdiskussion mit den Retrieverbesitzern zum Thema soziale Hunde.
    Nein, ich schere nicht alle Retriever und Besitzer über einen Kamm. Ich kenne wirklich tolle Retriever und tolle Besitzer, aber wie bei allen Rassen verderben diejenigen die sich rücksichtslos verhalten das Bild der gesammten Rasse in der Öffentlichkeit

  • Also meine beiden Retriever (einmal vom Vermehrer einmal DRC Züchter) haben beide einen Jagdtrieb und gehen auf Sicht hinterher, lassen sich jedoch beide zuverlässig abrufen, wodurch ich beide in fast jedem Gelände laufen lassen kann.

    Was die Distanz zum Menschen angeht kann ich sagen das mene Labradorhündin die vom Vemehrer stammt, beim Menschen eine Distanz hält und nur bei "Freunden" nah ran kommt und dies aber meist auch nur auf Aufforderung der entsprechenden Perston.

    Mein Flatrüde vom DRC Züchter hingegen ist das komplette gegenteil, der kleinste Blickkontakt ist für ihn schon eine Aufforderung hoch zuspringen und den Menschen abzulecken, ob das jetzt ein normaler Passant ist oder nicht ist ihm völlig egal... Mensch ist Mensch und der wird geknutscht.

    Ich muss jedoch auch sagen das meine Labradorhündin die Hündischesprache wesentlich besser spricht als mein Flat, wobei es bei meiner Labbihündin auch lange gedauert hat, bis sie die Sprache eindeutig verstanden hat.
    Sie weiß ganz genau, wann ein Hund nicht möchte, wann sie mit diesem spielen kann und wann nicht.
    Mein Rüde juckt es relativ wenig, wenn andere Hunde keinen Kontakt haben wollen, vorallem Rüden.

    Ich arbeite zur Zeit an der Distanz zu fremden Menschen und Hunden und es klappt immer besser, da ich denke das der Retriever zwar zu dieser freundlichkeit gezüchtet wurde, aber man dies durch erziehung auch auf ein gesundesmaß reduzieren kann.

  • Zitat

    Anstat den Fehler nur bei den "distanzlosen" Retrievern zu suchen, die offenbar das Leben anderer HH so erschweren, sollte man sich vielleicht auch mal fragen, wieweit der eigene, so sehr auf Distanz und Territorium bedachte Hund, bei selbst für Menschen als freundlich erkenntlicher Annäherung so extrem reagiert - nur mal eine Idee. Warum kann der die Freundlichkeits-Signale nicht lesen?

    Darauf habe ich ein Antwort. Mein 10 kg schwerer Terrier hatte das "Vergnügen" einer katastrophalen Begenung mit einem Golden Retriever, der nur "spielen" wollte. Mein Rüde war drei Monate alt, als der ausgewachsene Jungrüde mehrfach über ihn rüber rannte, die Hallterin das lustig fand, was folgte: Beinbruch, 7 Vollnarkosen, 2 Operationen, 5000 Euro Kosten etc. Übrigens: Nachdem mein Welpe um sein Leben schrie, hatte sie ihren Hunde blitzartig an de Leine und verschwand kommentarlos. Tasache ist: Mein Rüde kommt mit diesen distanzlosen Retrievern nicht zurecht, jedesmal wenn einer auf uns zurast, knallst, und wer ist schuld? Klar mien Hund. Der Retriever ist ja so süß und aggrssionslos, ich kanns nicht mehr hören.[/quote]

    das ist sicherlich nicht schön....was hast du in der situation gemacht? wirst ja nciht nur dabei gestanden haben und"gewartet" haben bis er fertig war oder?

    lg alexandra

  • Viele Jagdgebrauchshunde sind distanzlos. Das liegt im Arbeitsgebrauch begründet. Zum einen sollen sie nicht lange hadern und eine Beute beim Apport sofort und ungefragt aufnehmen, zum anderen dürfen sie diese nicht streitig machen, falls ein anderer schneller war. Ein solcher Konflikt sollte also möglichst aggressionslos verlaufen. Außerdem sollen sie keine Hemmungen haben Beute zu teilen und abzugeben. Auch das spielt da mit rein.

    Deutsch Drahthaar sind z.B. auch sehr distanzlos, allerdings wegen ihres Gebrauchs (die sollen Wild auch töten, wenn es drauf ankommt) kippen sie gerne mal in aggressives Verhalten.

    Ganz anders ist es z.B. bei einem Border Collie. Diese Hunde müssen viel Gefühl für Abstand und Distanz haben, wenn sie zusammen am Vieh arbeiten. Das ist Grundvoraussetzung um erfolgreich zu Kommunizieren in dieser Situation. Das führt dazu, dass sie auch im Alltag ziemlich Kleinkariert sind in diesem Bereich.

    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat


    Darauf habe ich ein Antwort. Mein 10 kg schwerer Terrier hatte das "Vergnügen" einer katastrophalen Begenung mit einem Golden Retriever, der nur "spielen" wollte. Mein Rüde war drei Monate alt, als der ausgewachsene Jungrüde mehrfach über ihn rüber rannte, die Hallterin das lustig fand, was folgte: Beinbruch, 7 Vollnarkosen, 2 Operationen, 5000 Euro Kosten etc. Übrigens: Nachdem mein Welpe um sein Leben schrie, hatte sie ihren Hunde blitzartig an de Leine und verschwand kommentarlos. Tasache ist: Mein Rüde kommt mit diesen distanzlosen Retrievern nicht zurecht, jedesmal wenn einer auf uns zurast, knallst, und wer ist schuld? Klar mien Hund. Der Retriever ist ja so süß und aggrssionslos, ich kanns nicht mehr hören.

    Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn ich sowas höre wird mir schlecht...
    Ich bin ein Mensch, ich lasse meinen Rüden gerade bei kleinen Hunden in der Regel immer erstmal an der Leine und lasse die kleinen Hunde zunächst Kontakt aufnehmen und stimme das dann mit dem Halter ab ob ich den Rüden los machen kann, weil er sich nicht koordinieren kann und einfach ein riesen trampeltier ist und die Distanz zum Hund egal wie groß oder klein einfach nicht kennt und da ist es mir auch zu gefährlich, das gerade bei den kleinen etwas passieren kann.
    Und wenn ich merke, der kleine Hund hat absolut keinen Spaß mehr an meinem Powerpaket oder mein Rüde wird zu aufdringlich, dann hole ich ihn aus dem Spiel raus, damit eben soetwas nicht passiert.

    Mein Hündin ist hingegen ganz anders, weil sie vorsichtiger ist, gerade mit den kleinen ist sie recht herzlich und geht dene meistens aus dem Weg, ausser sie wollen spielen....[/quote]

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    Anstat den Fehler nur bei den "distanzlosen" Retrievern zu suchen, die offenbar das Leben anderer HH so erschweren, sollte man sich vielleicht auch mal fragen, wieweit der eigene, so sehr auf Distanz und Territorium bedachte Hund, bei selbst für Menschen als freundlich erkenntlicher Annäherung so extrem reagiert - nur mal eine Idee. Warum kann der die Freundlichkeits-Signale nicht lesen?


    Wie sehen denn diese "Freundlichkeitssignale" aus?

  • Zitat

    Anstat den Fehler nur bei den "distanzlosen" Retrievern zu suchen, die offenbar das Leben anderer HH so erschweren, sollte man sich vielleicht auch mal fragen, wieweit der eigene, so sehr auf Distanz und Territorium bedachte Hund, bei selbst für Menschen als freundlich erkenntlicher Annäherung so extrem reagiert - nur mal eine Idee. Warum kann der die Freundlichkeits-Signale nicht lesen?

    Eine weitere Antwort wäre:
    Vielleicht sind das für Hunde keine Freundlichkeits-Signale, sondern die pure Unverschämtheit.
    Es sind ja Hunde keine Menschen. :D

  • Zitat

    Na, ich denke, dass ein Jagdhund, der hinter lebendigem Wild her ist in erster Linie seinem Jagdtrieb folgt und der beherrscht nun mal sein Tun, da bleibt nicht viel Raum für Abwägungen.

    das ist aber nicht die Aufgabe eines Labbis.......

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