Chemie stimmt nicht?

  • Hallo zusammen!


    Ich stelle die Frage hier im Namen einer Freundin aus diesem Forum, da sie mit dieser Frage anonym bleiben möchte


    Sie hat ihren Hund jetzt seit etwa 1 1/2 Jahren (als Welpe bekommen) , die beiden kommen gut miteinander aus, von ein paar kleinen Baustellen (häufiges Kläffen zB) mal abgesehen.
    Ihr Problem ist, dass sie sich nicht sicher ist, ob der Hund wirklich richtig zu ihr passt. Sie mag ihn zwar, aber sie zweifelt, weil die Beziehung zwischen ihr und dem Tier nicht tiefer geht.
    Sie begeistert sich für andere Hunde und hat jetzt wohl auch keine generelle "Gefühlsblockade". Es gibt nur Hunde, die sie mehr mag als ihren eigenen, bzw sie sich wünscht ihr eigener Hund wäre anderen ähnlicher.
    Manchmal fragt sie auch, ob sie sich nicht besser einen anderen Hund ausgesucht hätte.
    Dabei kommt sie sich verständlicherweise ziemlich unfair vor und hätte deshalb gerne ein paar Meinungen dazu, nachdem ich selber ehrlich gesagt nicht soviel dazu zu sagen wusste.


    Ist das jemandem hier vielleicht mal passiert, oder jemandem den ihr kennt?
    Was würdet ihr an ihrer Stelle tun?
    Fällt euch etwas ein, um die Liebe zu dem Hund zu verstärken?
    Kann es sein, dass zwischen den beiden einfach die Chemie nicht wirklich stimmt, wie es bei Menschen ja auch vorkommen kann?
    Sollte sie für den Hund ein zuhause bei jemandem suchen, der sich besser mit ihm versteht?
    Dürfte man in dem Fall überhaupt mit gutem Gewissen wieder einen Hund halten?


    Bin gespannt was euch zu dem (irgendwie doch recht heiklen Thema) einfällt.

    • Neu

    Hi


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    • Ich kenne das von Hundesportlern oder Ausstellern.
      Der Hund bringt nicht das, was von ihm erwartet wird, also kommt der nächste.


      Diese Leute sind nicht fähig, eine innige Bindung zu einem Hund aufzubauen, weil ihre Erwartungen in einen Hund anders sind, als bei einem normalen Hundehalter.


      Ob bei einem anderen Hund, die Bindung deiner Freundin zu diesem Hund besser sein wird, wage ich zu bezweifeln, denn da wird wieder was kommen, was sie bei anderen Hunden besser findet.


      Viell. sollte deine Freundin mal in sich gehen und überlegen, was sie von einem Hund erwartet.


      Ob es besser ist, den Hund nach 1 1/2 Jahren abzugeben, kann ich nicht beurteilen, weil ich das Verhältnis nicht kenne.

    • Das erinnert mich stark an diesen Thread: https://www.dogforum.de/ftopic100842.html
      Habt ihr denn gelesen?


      Ich hoffe nicht, dass ich mal in so eine Situation komme. Und wenn doch, ich denke ich würde dem Hund die Chance geben jemanden kennen zu lernen, mit dem es wirklich einfach passt. Genauso wie mir auch.
      Manchmal ist es eben so, zwischen Menschen passt es so oft nicht, warum nicht auch zwischen Mensch und Hund.
      Man könnte versuchen, den Hund mal für einige Zeit bei jemand anderem zu lassen, einfach mal Urlaub von ihm machen, vielleicht merkt man dann, was man an ihm hat. Oder eben auch nicht.
      Und wenn man sich nicht für lange Zeit damit arrangieren will - und bei deiner Freundin klingt es nicht so - dann würde ich für den Hund ein neues zu Hause suchen. Das wäre auch der Punkt, der mir dann am wichtigsten wäre - jemanden zu finden, bei dem der Hund sicher und glücklich weiterleben kann. Und das stelle ich mir gar nicht so einfach vor.


      Ich hätte dann sicher ein schlechtes Gewissen, wenn bei mir ein neuer Hund einziehen würde. Und ich würde dieses Hund sicher viel sorgfältiger aussuchen, vielleicht ein Hund aus dem Tierheim, mit dem ich mich vorher lange beschäftigt habe.
      Aber wenn man dann sieht, dass man selbst und auch der Hund glücklich ist...


    • :gut:

      Ist sie überhaupt in der Lage, zu einem Hund ein inniges Gefühl aufzubauen?
      Ich weiß nicht, aber bei uns ist bzw. waren die Hunde ähnlich wie Kinder ein Familienmitglied, meine Kinder sind auch vom Wesen her unterschiedlich. Um-bzw. austauschen würde ich sie aber niemals!
      Vielleicht sehe ich das zu krass, aber Hunde sind Lebewesen, die m.E. vom Umtausch ausgeschlossen sind.


      LG Maria

    • Ich denke, wenn man so ein Problem im Forum diskutieren möchte und Anregungen/Hilfestellung sucht, dann sollte man das persönlich und nicht über Dritte tun.

    • Wir hatten so einen ähnlichen Fall in unserer damaligen Welpen- bzw. dann Junghundegruppe. Die Besitzerin eines bildschönen Labrador-Ridgeback-Mixes kam nach rd. drei Monaten nicht mehr. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass sie "keine Beziehung zu dem Hund aufbauen konnte" und sich deswegen von ihm getrennt hat :???: . Wir haben in der HuSchu-Zeit nichts davon gemerkt - im Gegenteil. Die beiden haben toll zusammen gearbeitet und enorme Fortschritte gemacht.
      Das Ganze ist für den Hund übrigens super-gut ausgegangen: Sie hatte sich an die Dame gewandt, von der sie den Hund als Welpe bekam, und die hat den Kontakt zu den Besitzern eines anderen Rüden aus dem selben Wurf hergestellt. DIEGO lebt jetzt bei seinem Bruder :gut: .

    • Hallo!


      die Situation ist natürlich aus der Distanz, wenn man weder Hund noch Halter kennt schlecht zu beurteilen.


      Für mich persönlich ist ein Hund ein Familienmitglied, und nur weil es vielleicht nicht die Kanone ist, die ich gern hätte oder ich aus irgend einem anderen Grund enttäuscht bin, würde es mir im Traum nicht einfallen, einen Hund abzugeben. Das eigene Kind wird doch auch nicht weniger geliebt, nur weil es eine Null in Mathematik ist oder schielt! :headbash:


      Wir hatten mal einen ähnlichen Fall im Bekanntenkreis: Der Hund wurde erst in den Himmel gehoben, und als er die Erwartungen nicht erfüllte, waren die Leute sehr enttäuscht und er wurde letztenendes abgeschoben. Im nachhinein fand ich persönlich diese Lösung am besten, denn er kam anschließend in eine Familie, die keine überzogenen Erwartungen hatte und ihn sehr liebte. ;)

    • Zitat

      Ich denke, wenn man so ein Problem im Forum diskutieren möchte und Anregungen/Hilfestellung sucht, dann sollte man das persönlich und nicht über Dritte tun.


      Das sehe ich auch so.


      Wie Ashera schon schrieb ging es mir vor noch nicht allzulanger Zeit ganz ähnlich. Mit etwas Abstand betrachtet, weiß ich, dass damals zwei Faktoren im Spiel waren. Zum einen war ich absolut überfordert, dachte mir immer wieder: "Bevor Maja da war, war doch alles so einfach/ ich so glücklich/ etc...". Ich schob dem Hund einen schwarzen Peter zu, den ich mir selbst hätte zuschieben müssen. Ich war der festen Überzeugung, all meine Probleme würden sich in Luft auflösen, wenn Maja weg wäre...


      Zum anderen habe ich mich unter furchtbaren Druck gesetzt, diesen Hund doch endlich "genug" zu lieben. Ich habe ständig in mich hinein gehorcht, ob ich Maja nun diese Gefühle entgegen bringe(n kann) - dadurch habe ich es mir unmöglich gemacht, überhaupt etwas zu empfinden.


      Noch dazu befand ich mich natürlich in einem reinsten Gefühlschaos; auf der einen Seite war ich wütend, weil Maja ja alles so verkompliziert hatte, auf der anderen Seite hatte ich ihr gegenüber enorme Schuldgefühle. Ich fühlte mich schlecht bei dem Gedanken sie zu behalten und ich fühlte mich schlecht bei dem Gedanken sie abzugeben.


      Zu dieser Zeit hat mir das Forum sehr geholfen! Mir wurde klar gemacht, dass Maja im Moment keine Liebe brauchte, sondern Erziehung. Ich wandte mich also an eine sehr kompetente Trainerin und ging die Probleme, die ich mit Maja hatte, endlich an. Und siehe da: mit der Erziehung kam auch die Liebe ;)


      Heute weiß ich, dass meine Probleme nicht an Maja lagen, sondern an meiner Fehlentscheidung, mir viel zu früh einen Zweithund ins Haus geholt zu haben. Ich wäre mit keinem anderen Hund zu dieser Zeit glücklicher gewesen oder sein können. Deine Freundin sollte mal in sich gehen und sich fragen, was momentan wirklich ihr Problem ist und ob sie nicht nur auf den Hund projiziert.

    • Was genau stört sie denn an dem Hund, sind es rassetypische Eigenschaften, oder eher der individuelle Charakter.


      Bei ersterem, nun ich persönlich suche mir eben die Rassen so, das sie zu mir passen. Ich bin kein Typ für einen Jagdhund, also kauf ich keinen.


      Bei Zweiterem nun, das sind Sachen, die aktzeptiere ich einfach. Ich habe keine besonderen Ansprüche an den Hund oder die Katze. Sie müssen weder kuscheln, noch spielen, noch sonst etwas was viele andere Halter immer erwarten. Sie sind einfach wie sie sind, und deswegen können sie in meinen Augen auch nicht viel falsch machen. Natürlich habe ich auch meinen Liebling hier daheim, aber das ich die anderen deswegen am liebsten tauschen würde...nee das Gefühl hatte ich nie.

    • Zitat

      Ich denke, wenn man so ein Problem im Forum diskutieren möchte und Anregungen/Hilfestellung sucht, dann sollte man das persönlich und nicht über Dritte tun.


      Jawoll Corinna, sehe ich genau so.


      Warum müssen Dritte über das Problem schreiben?

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