Problematische Hundebegegnungen mit meiner Hovawarthündin

  • Hallo Rice!


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    Wir haben Hundebegegnungen trainiert, indem wir Anko's Arbeitswut ausgenutzt haben. Soll heißen Du kannst den Hund mit der Zeit auf bestimmte Spiele oder Gegenstände trainieren. Bei uns sind es bevorzugt Suchspiele (fürher Balljunkie, aber leider jetzt beginnende Arthrose ...). Wenn uns also Hunde entgegenkommen, fixiere ich ihn rechtzeitig auf den zu suchenden Gegenstand und alles andere wird für ihn damit zur Nebensache.


    Vielen Dank für deinen beschriebenen Traniningsansatz! Das fand ich sehr bereichernd und ich könnte mir vorstellen, dass das mit Ida auch ein guter Ansatz sein könnte. Sie ist absolut arbeitseifrig. Mir wurde bei deiner Beschreibung noch mal deutlich, dass ich mich aufgrund meiner gewachsenen Anspannung viel zu sehr auf die entgegen kommenden Hunde und zu wenig auf Ida konzentriert habe. Das möchte ich jetzt versuchen, zu verändern.


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    Sollte ihm trotzdem ein Hund zu nahe kommen gibt's ne kurze Verwarnung, die bei der Größe und Erscheinung meist reicht.


    Das ist bei uns eben eines der Hauptprobleme, dass Ida extrem heftig reagiert. Sie belässt es nicht bei einer kurzen Verwarnung, sie rastet aus. Ich habe mich da zu sehr verunsichern lassen von den warnenden Worten des Trainers, der meinte, Ida könnte ernst machen und sei dann eine Gefahr für das Leben des anderen Hundes.
    Natürlich muss ich das berücksichtigen, dementsprechend voraus schauend handeln und Ida konsequent sichern. Aber es hat mich zwischendurch gelähmt... Und das ist nicht gut.


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    Ich denke wenn Ihr mit der veränderten Situation hier Euren Frieden gemacht habt, werdet ihr eine Lösung für Euch finden.


    Dank dir - ja, ich bin im Moment wieder etwas zuversichtlicher, weil sich unsere gesamte Lebenssituation lichtet und die letzte Woche super gelaufen ist. Ich glaube, das tut auch Ida und den Trainingszielen gut, dass das andere Ende der Leine wieder etwas fröhlicher ist... :roll:

  • Hallo :smile:


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    Ohne jetzt die Antworten der anderen gelesen zu haben, möchte ich dir mal ein wenig Mut machen. Du beantwortest deine Frage eigentlich schon selbst. Ich habe die Kernpunkte mal rausgestellt. Fakt ist doch:
    1. Deine Hündin mag keine anderen Hunde in der Nähe und sie zeigt das auch. Punkt.
    2. Sie gehorcht trotzdem so weit, dass es möglich ist, sie abzusetzen /-legen, um den anderen Hund zu verjagen/den Besitzer aufzufordern, ihn wegzunehmen. Punkt.


    Was können andere HH eigentlich noch von dir verlangen? Das, was deine Hündin mitbringt, ist weit mehr, als die meisten anderen bereit oder in der Lage sind, zu tun. Und wenn dann ein übermütiger, trampeliger Labbi (sorry an die Labbis, die die Hundesprache verstehen) meint, sich unter deinen Hund schmeissen zu müssen, weils Frauchen nicht in der Lage ist, den Hund bei sich zu halten oder zeitig anzuleinen, ist das deren Problem. Sorry, aber man kann doch nicht als Hundehalter alle anderen Hunde auch noch mit erziehen.


    Deine Worte haben mir gut getan, danke, und meine Haltung verändert sich da auch gerade. Ich habe jetzt einen Traningsansatz mit Ida und werde meine Aufmerksamkeit weniger den anderen Hunden und vor allem deren Haltern schenken.


    Bin die letzten Tage stur hier bei uns in den Feldern und im Wald gegangen, hab Ida bei Sichtkontakt anderer Hunde angeleint und angefangen, mich intensiv mit ihr zu beschäftigen. Das hat super geklappt und ich habe mir geschworen, ein für alle mal damit aufzuhören, mit irgendwelchen anderen HH zu diskutieren oder mich gar zu erklären. Sollen sie doch denken, ich bin doof - ist mir inzwischen wirklich egal!!! Das ist ein Fortschritt für mich :roll:


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    Vielleicht gibt es nur noch eines, was du tun kannst: versuche, ruhiger zu werden, ändern kannst du nix, und du hilfst deinem Hund, wenn du nicht auch noch aufgeregt bist. Ist leicht gesagt, ich weiss. Aber versuchen kannst du es ja mal, oder? ;)


    Ja, daran arbeite ich gerade intensiv. Mir ist jetzt erst durch die Auseinandersetzung mit den Beiträgen hier im Forum richtig bewusst geworden, WIE angespannt ich in den letzten Wochen/Monaten geworden bin und das kann sich auf Ida und die Begegnungen mit "Tut-nixen" nur negativ auswirken. Aber im Moment habe ich das Gefühl, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

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    Bin die letzten Tage stur hier bei uns in den Feldern und im Wald gegangen, hab Ida bei Sichtkontakt anderer Hunde angeleint und angefangen, mich intensiv mit ihr zu beschäftigen. Das hat super geklappt und ich habe mir geschworen, ein für alle mal damit aufzuhören, mit irgendwelchen anderen HH zu diskutieren oder mich gar zu erklären. Sollen sie doch denken, ich bin doof - ist mir inzwischen wirklich egal!!! Das ist ein Fortschritt für mich :roll:


    huhu susanne,


    das ist ein guter anfang. :gut: nur du und dein hund sind wichtig, du bist nicht für das unvermögen der anderen halter verantwortlich. :D


    gruß marion

  • Hallo Bettina,


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    hört sich vielleicht komisch an, aber wo ist Euer Problem?


    Die Frage ist letztlich berechtigt. :roll: Ich glaube, letztlich hat sich in mir die Angst verselbstständigt, dass Ida einen anderen Hund ernsthaft verletzen (oder schlimmeres) könnte. Ich bekam das nicht mehr aus dem Kopf, hatte Alpträume davon, konnte nicht mehr einschlafen - fast schon etwas pathologisch :ops:


    Mein Ziel ist, wieder mehr Vertrauen in mich und Ida zu fassen. Ich glaube, da liegt wirklich mein Kernproblem. Das üben wir jetzt, jeden Tag - naja, vor allem ich... Ida merkt man die Veränderungen schon an. Sie reagiert fast perplex auf meine plötzlichen freudigen Ausbrüche, das gemeinsame Spielen und Beschäftigen, obwohl da ein Hund am Horizont auftaucht - nimmt die Sinneswandlung des Frauchens aber mit absoluter Begeisterung auf. :D

  • Hallo ihr,


    ich habe den Thread von Mai noch mal hervor geholt, weil ich euch erzählen wollte, welche Fortschritte Ida und ich gemacht haben!


    Im Mai war es ein Alptraum, jeder Spaziergang kam mir vor wie ein Spießrutenlauf und weder Ida noch ich hatten Freude daran. Angeregt durch Beiträge in diesem Thread habe ich dann angefangen, zu trainieren. 5 Sitzungen habe ich mit Hilfe eines Trainers gemacht und dann alleine weiter.


    Unser Ziel: Hundebegegnungen an lockerer Leine und Abblocken von Fremdhunden, die in unsere Nähe kommen.


    Und was soll ich sagen? Es ist sooo viel besser geworden in den letzten dreieinhalb Monaten. Ida und ich haben wieder Spaß!!! :D


    Ich habe für Ida ein gut sitzendes Geschirr gekauft und Superleckerchen auf Vorrat. Dann begann ich, einen Spaziergang am Tag bei uns im Ort zu machen, wo viele Hunde laufen. Das war unsere Trainingseinheit. Für die zweite große Runde bin ich dann immer ins Nirgendwo gefahren, wo Ida und ich uns besser entspannen konnten ;)


    Wochenlang war es echt anstrengend. Wir haben geübt und geübt. Ich habe Ida beigebracht, hinter mich zu gehen. Mit dem Absitzen lassen habe ich ganz aufgehört. Und es funktioniert!!!! Sie bleibt inzwischen zuverlässig hinter mir, überlässt mir endlich die Situation. Ich habe die von Chris so anschaulich beschriebenen Ausfallschritte geübt und es ist wirklich so, dass vor allem die eigene innere Einstellung (KOMM KEINEN SCHRITT MEHR NÄHER) entscheidend ist, ob der Fremdhund sich beeindrucken lässt.


    Mit Hundehaltern diskutiere ich nicht mehr. Ich bin ja soo unfreundlich geworden. Mein Mann (der in Dänemark lebt und Hundebegegnungen, wie sie hier in D ablaufen, nicht wirklich kennt) blieb der Mund offen stehen, wie kurz angebunden ich sein kann :D .


    Ida dankt es mir. Ihre Lebensfreude ist wieder gekehrt und ich habe das Gefühl, sie hat sich langsam aklimatisiert in D. An den Maulkorb habe ich sie inzwischen gewöhnt, sie lässt ihn sich anstandslos aufsetzen und kommt gut damit zurecht. Aber im Alltag trägt sie ihn nicht.


    Alle 14 Tage, wenn wir in Dänemark sind, freut sie sich einen Ast ab - dann ist vier Tage die große Freiheit angesagt. Aber wir kommen jetzt recht gut klar hier - und das ist die Hauptsache!


    Vielen Dank noch mal an alle, die uns in finsterer Zeit mit ihren Tipps und wohlwollenden Worten geholfen haben.

  • Susanne, wie schon einige schrieben, hier in D brauchst Du ein ganz dickes Fell, ich tue mich auch schwer ,aber übe täglich :gut:


    Wir hatten hier bis vor kurzem eine super Runde...man sah sich und alles abgesprochene wurde eingehalten.Jetzt sind einige neue HH zugezogen und es ist Stress pur.Angeleinte Hunde werden einfach ignoriert, da kann ich auch schreien"meine will keinen Kontakt", macht denen nichts aus.Habe gestern einen großen Mix mit dem Fuss weggetreten,weil er meine bespringen wollte und Herrchen das noch lustig fand,mache das auch nicht gerne,aber wenn mein Hund Panik kriegt werde ich zur Furie.
    Hatte mich dann natürlich auch noch mit dem HH in den Haaren....aber mit dem Erfolg,dass er seinen Hund heute anleinte,aber im Vorbeigehen dann noch zu seinem Hund sagte" das ist der Mistköter" von gestern.
    Also echt,solche Leute gehen mir langsam am A.... vorbei.


    Lass Dich nicht unterkriegen.....


    Lg Welldone

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