Ich leide mit!
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Hey alle zusammen,
ich muss meinen Kummer einfach mal loswerden. Ihr könnt mir zwar nicht helfen, aber es tut vielleicht gut, einfach mal das, was mich so beschäftigt nieder zu schreiben.
Ich bin vor etwas über zwei Monaten hier in meine neue Wohnung gezogen. Wir haben hier einen kleinen Park an der Straße, in dem auch ein paar weitere Hundehalter mit ihren Lieblingen spazieren gehen.
Unter anderem auch ein älterer, stark übergewichtiger Herr im Rollstuhl mit seinem Pudel.
Ich glaube, der Mann ist sehr einsam, denn er freut sich immer sehr, wenn er mit jemandem reden kann.
Das merke ich immer, wenn ich ihm mit meinen beiden Hunden begegne.
Wir haben uns also schon öfter unterhalten. Das geht manchmal über eine Stunde, was mich aber nicht stört, denn ich weiß, dass es dem Mann gut tut.Nunja, jetzt hat dieser Mann also den Pudel.
Als ich ihn vor zwei Monaten kennen gelernt habe, hat der Herr mir ganz viel über den Hund erzählt. Er ist 16 Jahre alt, hört nichts mehr und möchte nicht mehr viel Gassi gehen. Weiter hat er Herzprobleme und hat (laut Tierarzt) einen Hormonmangel.
Der Hund kratzt sich das ganze Fell auf, sodass es schon schorfig wird.Dieses Hautproblem wurde in den letzten Tagen viel schlimmer.
Heute habe ich den Hund wieder gesehen. Er hat am Kopf kein Fell mehr bis auf einen Schopf auf der Stirn.
Die aufgekratzten Stellen sind blutig.
Der Halter sagte mir, dass Rocky sich das Fell in Büscheln rausreißt.
Ferner frisst er nicht mehr viel. Das stellt für mich aber eigentlich kein Problem dar, denn er ist wirklich fett.Wie auch immer, der Besitzer hat mir dann heute erzählt, dass er morgen mit Rocky zum Tierarzt fährt und ihn einschläfern lassen wird.
Dann fing er an zu weinen.
Im ersten Moment blieb ich ganz rational und habe dem Herrn nochmal vor Augen geführt, dass 16 Jahre ein stolzes Alter sind und dass er weiß, dass Rocky immer ein schönes, erfülltes Leben hatte (er hat ihn seit 15,5 Jahren).
Wir haben uns dann noch ein wenig unterhalten und ich habe ihm Mut gemacht, dass der Tierarzt ja vielleicht noch etwas gegen sein Fellproblem und die Herzschwäche machen kann.
Nun können wir nur abwarten.So, aber seitdem ich wieder zu Hause bin, bin ich total niedergeschlagen.
Ich muss immer daran denken, wie der Herr mir Rockys Geschichten von früher erzählt hat. Da sprach immer so viel Liebe raus und man merkte auch, was der Hund für eine Persönlichkeit ist.
Rocky scheint ein echtes Unikat zu sein!
Dann sehe ich auch immer wieder Rockys Herrchen vor mir, wie er mit den Tränen kämpfte und es nicht schaffte.
Jetzt ist mir auch zum Heulen zumute.
Ich glaube, dass der Hund der einzige Sinn für ihn im Leben ist.
Mir ist natürlich bewusst, dass man Rocky nicht leiden lassen kann, nur damit es dem Mann besser geht, aber es ist so unendlich traurig.
Es ist auch unerträglich daran zu denken, dass der heutige Gang durch den Park wohl der letzte in Rockys Leben sein wird.Ich musste auch schon einige Tiere einschläfern lassen, aber das kam alles eher plötzlich und war nicht so vorbestimmt, nach dem Motto: "Morgen um diese Uhrzeit wirst du nicht mehr am Leben sein".
Außerdem würde ich dem Mann so gerne helfen, weiß nur nicht wie.
Er wird wohl nach Rocky keinen Hund mehr haben wollen, sodass zu befürchten ist, dass er dann gar nicht mehr aus dem Haus kommt.
Dabei hat er doch immer so gern meine Lilli begrüßt...
Sagt jetzt bitte nicht, dass das nicht mein Problem ist und ich es nicht ändern kann, denn es wird mich trotzdem nicht loslassen.Ach Mensch, ich könnte heulen.
Ich weiß, ihr könnt jetzt kaum helfen, aber es tat schon mal gut, das alles los zu werden.
Danke fürs Lesen!
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Ich finds prima, dass du dir um Mitmenschen Gedanken machst.
Ist heute ja nicht mehr unbedingt alltäglich. Leider!
Weißt du denn, wo der alte Herr wohnt? Vielleicht hätte er ja Spaß dran, dich auf den Gassirunden mit deiner Hündin ab und an zu begleiten.
Vielleicht kann der Tierarzt ja wirlich noch etwas für das Pudelchen machen.
LG Ute
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Zitat
Ich finds prima, dass du dir um Mitmenschen Gedanken machst.
Ist heute ja nicht mehr unbedingt alltäglich. Leider!
Weißt du denn, wo der alte Herr wohnt? Vielleicht hätte er ja Spaß dran, dich auf den Gassirunden mit deiner Hündin ab und an zu begleiten.
Vielleicht kann der Tierarzt ja wirlich noch etwas für das Pudelchen machen.
LG Ute
Ja, wo er wohnt weiß ich.
Ich hoffe ja noch so sehr, dass ich die beiden morgen Abend im Park wieder sehe, aber so richtig dran glauben kann ich noch nicht.Vielleicht sollte ich sonst einfach mal dort klingeln und überhaupt mal nachfragen, wie es ihm geht.
Ich hoffe ja auch, dass, wenn Rocky tatsächlich eingeschläfert wurde, der Mann merkt, dass er ohne Hund gar nicht mehr leben kann.
Er könnte einem alten Tierschutzhund sicher einen ganz schönen Lebensabend bereiten!
Naja, aber Trauer braucht natürlich erstmal seine Zeit.Bis es vielleicht wirklich mal ein neuer Hund sein soll, ist es vermutlich gar keine schlechte Idee, ihn mal auf die Spaziergänge mitzunehmen.
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find ich toll das du dir gedanken machst!
Daran habe ich auch als erstesgedacht, frag ihn ob ab und an mal mitkommen mag auf den Runden oder ob er auch mal auf deine beiden Aufpassen mag...
Alles Gute für ihn!!!
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guten abend
deine Geschichte hat mich sehr berührt, ich finde es auch ganz toll, das so ein junger mensch wie du, sich Gedanken um seine Mitmenschen macht, es ist nicht selbstverständlich, unsere Welt ist so kalt und gleichgültig geworden
vielleicht kannst du dem Mann ein wenig Trost geben, in dem du dich weiterhin mit ihm unterhältst, das könnte ihm doch schon sehr helfen, aber vielleicht kann der TA dem pudelchen noch helfen, ihm zumindest gut auf die andere Seite helfen
ich drück dich mal -
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hach....
wenn du ihn triffst oder dir zutraust zu ihm zu gehen...
Deine Hunde werden ihn schon sehr trösten... bestimmt!
und dazu ein junger Mensch der Anteil nimmt!
Die älteren Menschen sind sehr oft mit dieser Thematik sehr
vertraut und ggf. vielleicht nicht so zurückhaltend...
die können viel besser damit umgehen als wie man denkt !
Schön, daß du dich so sehr für deine Umwelt und Mitmenschen
interessierst... Danke dafür !!!!Susanne
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halte uns da bitte auf dem laufenden. Würde mich nun wirklich interessieren wie die Geschichte ausgeht!
Natürlich ist die Geschichte sehr traurig allerdings wissen wir alle das unsere Hunde nicht für immer bei uns sein können. Unser Arco, Schäferhund 13 Jahre, wird auch immer schwächer. Vor ein paar Wochen sind ihm einfach die Beine weggerutscht und der kam ohne hilfe gar nicht mehr hoch.
Ich war froh das nicht ansehen zu müssen. Er war doch immer ein so starker und stattlicher Hund. Man muss sich mit dem Tod früher oder später einfach beschäftigen.
Der Mann wird unwahrscheinlich traurig sein. Aber ich denke nicht das er sein Leben dann als sinnlos ansehen wird nachdem sein Hund nicht mehr bei ihm ist. Wieo sollte er nicht einem alten Hund noch ein schönes Zuhause geben können? Sowas finde ich dann immer
Wenn du den Mann siehst dann sprich mit Ihm das wird ihm sicher trost geben.
LG Chris
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Hui, schön dass es noch Menschen wie dich gibt.
Pack doch einfach mal 2 Stücke Kuchen ein und geh hin, vielleicht freut er sich ja. -
Du schreibst, der Mann sitzt im Rollstuhl - hatte er die Möglichkeit, Rocky einem zweiten Tierarzt vorzustellen?
Wenn du meinst, es macht Sinn, sprich ihn doch mal darauf an und biete an, die zwei zu einem anderen Tierarzt zu bringen.
Der alte Hund meiner Schwiegereltern war auch sehr lustlos, hatte schuppige Haut, fraß kaum noch und kratzte sich viel. Jetzt kriegt er Schilddrüsentabletten, die Kratzerei hat aufgehört und er ist insgesamt wieder fitter. -
Tu einfach das, was Dein Bauch Dir sagt.
Mit ein wenig Glück ist es für das Pudelchen noch nicht soweit.
Und wenn doch, dann ist Deine menschliche Anteilnahme allein schon sehr viel, auch wenn man dabei gar nicht so konkret das Gefühl des Helfens hat.Vielleicht können auch Deine Hunde ein wenig "helfen" - ein Besuch hier und da, eine "Verabredung" zum Gassitreffen, auch ohne den Pudel wenns denn so ist...Und ganz vielleicht kann man dem Mann allmählich nahebringen, doch wieder sein Herz an einen älteren Hund zu verschenken.
Alles so, wie Du es bereit bist, zu geben. Und so, wie Du Dich gut dabei fühlst.Liebe Grüße, Chris
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