Hunde, die keine anderen Hunde mögen

  • Estandia ...Ich bin auch immer begeistert, wenn wir Wesen begegnen die man als Mensch zwar unter der Kategorie Hund einzuordnen weiß. Mein schwarzer Begleiter findet Begegnungen mit diesen gehandicapten Außerirdischen auch eher unheimlich und ist zufrieden wenn sie bleiben wo sie sind und nicht näher kommen ;) ...was denen auch wiederum schwer fällt, weil sie scheinbar oft nicht nur selbst schlecht kommunizieren sondern auch Analphabeten sind und nicht merken was ihnen vom anderen Hund schon längst mitgeteilt wurde...also rennen sie wie selbstverständlich, grunzend direkt zu ihm und schauen ihn mit riesigen Glubchaugen fragend an, da würd selbst ich an nem bestimmten Punkt die Nerven verlieren ;)

    Estandia, sag mal was hast du denn für einen Hund und wie alt is er denn? Wir sind übrigens auch aus Berlin

  • Dieses Problem mit Hunden, die aufgrund ihrer körperlichen Beschaffenheiten einfach nicht so kommunizieren können, wie sie wollen, kenne ich auch. Jeppe hat letztens vor einem schnaufenden Mops Reißaus genommen, weil er den total gruselig fand, dabei war der total freundlich! Das tat mir leid für den Hund, aber ich konnte Jeppe auch verstehen, er wusste das nicht so recht einzuordnen!

  • Mich stört teilweise das Gedankengut, das wir Menschen denken, ein Hund der mit anderen Hunden nichts zutun haben will ist
    -schlecht sozialisiert
    -agressiv
    -"kein Hund mehr"...hat also sein Hundsein verlernt.
    -langweilig
    -nicht fähig (oder hat es verlernt) hündisch zu komunizieren.

    Ich finde es Quatsch.
    Was mich besonders wundert ist wenn einige HH behaubten, ihr Hund könne besser komunizieren (Signale aussendenen) als manch andere Hunde ;) ...wie bitte schön kann ich das denn beurteilen?...nur weil der andere Hund vielleicht ein (für uns Menschen) unangebrachtes Verhalten an den Tag legt?...DAS ist meiner Meinung wieder ein Verhaltensbild vom Menschen "gemacht"...sprich der Hund hat nicht agressiv zu werden, weil es für uns ein "böses" Verhalten ist...das kann ich nicht verstehen.
    Vielleicht kann mir einer von Euch was dazu sagen.

    Das soll jetzt absolut nicht heißen, das ich ein agressives Verhalten meines Hundes tolerieren würde...nein das geht natürlich nicht.

  • Ich denke, dass das Problem nicht ist, dass manche Hunde besser kommunizieren können als andere, sondern dass manche Hunde die Signale des anderen nicht verstehen. Ich erlebe das ganz oft. Wenn Jeppe zum Beispiel im Platz liegt, den Kopf zur Seite dreht und ganz eindeutig beschwichtigt, weil er es hasst, wenn ein Hund ungebremst auf ihn zurennt und dieser dann seine Signale nicht wahrnimmt und einfach auf ihn zurennt, ihn wie wild beschuppert usw, dann fängt Jeppe eben auch an zu knurren usw. Damit treffe ich dann oft auf Unverständnis, denn der andere will doch nur spielen und tut doch nix. Das glaube ich auch sofort und Jeppe tut auch nix, aber diese stürmischen Begrüßungen mag er nicht und kommt oft aber mit seinen Signalen nicht an. Er selbst rennt nicht ungebremst auf andere Hunde zu, er läuft zwar auch mal hin, bremst aber vorher ab und wird dann vorsichtiger. Ist der andere Hund ängstlich, ist Jeppe vorsichtig. Auch er macht mal was falsch und gerade zur Zeit prollt er gerne mal rum, aber er ist nicht so distanzlos. Ich denke, dass ist ein häufiges problem.

  • Zitat

    DAS ist meiner Meinung wieder ein Verhaltensbild vom Menschen "gemacht"...sprich der Hund hat nicht agressiv zu werden, weil es für uns ein "böses" Verhalten ist...das kann ich nicht verstehen.
    Vielleicht kann mir einer von Euch was dazu sagen.


    Nein, das ist nicht mein Grund, warum ich ein zu häufiges aggressives Verhalten als nicht optimal betrachte. Es liegt einfach in der Natur begründet, dass Tiere, die eine perfekte Konfliktvermeidung betreiben, gleichzeitig aber fähig sind ihren Status zu halten oder zu verbessern, die besten Chancen haben zu überleben und sich zu vermehren.
    Daher halte ich es auch keinesfalls für unnatürlich meinen Hund dahingehend zu erziehen, dass er mit dem Konfliktpotential "anderer Hund" souverän umgehen kann, dafür muss er sie nicht lieben, aber er muss sie akzeptieren und Konflikte souverän regeln können, ohne sich oder seine Gruppe/Rudel zu gefährden.

    Survival of the fittest - Nur der bestangepassteste überlebt. ;)

  • Zitat


    Nein, das ist nicht mein Grund, warum ich ein zu häufiges aggressives Verhalten als nicht optimal betrachte. Es liegt einfach in der Natur begründet, dass Tiere, die eine perfekte Konfliktvermeidung betreiben, gleichzeitig aber fähig sind ihren Status zu halten oder zu verbessern, die besten Chancen haben zu überleben und sich zu vermehren.
    Daher halte ich es auch keinesfalls für unnatürlich meinen Hund dahingehend zu erziehen, dass er mit dem Konfliktpotential "anderer Hund" souverän umgehen kann, dafür muss er sie nicht lieben, aber er muss sie akzeptieren und Konflikte souverän regeln können, ohne sich oder seine Gruppe/Rudel zu gefährden.

    Survival of the fittest - Nur der bestangepassteste überlebt. ;)


    Das wir uns nicht falsch verstehen...das agressive Verhalten würde ich dann auch gar nicht tolerieren.
    ...es geht mir eigentlich nur darum, das manche Hunde, die einfach keinen Kontakt herstellen möchten und vielleicht etwas ruppiger werden...das das einfach ein normales Verhalten ist(wenn es denn im Rahmen ist) und leider von anderen Menschen als "agressiv" angesehen werden...

  • Zitat

    ...es geht mir eigentlich nur darum, das manche Hunde, die einfach keinen Kontakt herstellen möchten und vielleicht etwas ruppiger werden...das das einfach ein normales Verhalten ist(wenn es denn im Rahmen ist) und leider von anderen Menschen als "agressiv" angesehen werden...


    Kann sein, da kann ich nichts zu sagen, da ich es nicht so sehe. ;)
    Wenn der Köter deutlich sagt, dass er keinen Bock auf den anderen Hund hat, dann ist's doch okay. :ka:
    Wenn er dabei aber Stress hat, dann würde ich dran arbeiten.

  • Es gab hier schon mal so einenen ähnlichen Fred und ich find das Thema immer noch super spannend.

    Also, ich oute mich jetzt mal als eine Besitzerin eines Hundes, der nicht immer, aber gerne mal die "ich leg mich geduckt hin und lauf dann los" Nummer bei Hundebegegnungen macht. (außer Schäferhund war an seiner Mischung wohl auch ein BC beteiligt, ob dass nun auch eine Rolle spielt oder nicht?)

    In seiner Pubertätsphase war er dabei oft zu rüpelig, nicht aggressiv, aber zu stürmisch und hat auch häufiger mal "negative" Kommentare geerntet.

    Mittlerweile macht er das ganze langsamer, ruhiger, bremst immer vor dem anderen Hund ab und macht schlägt erstmal einen Haken. Dann kommt die vorsichtige Kontaktaufnahme - wenn der andere signalisiert , dass er nicht will, geht er einfach weiter - wenn es paßt, wird gespielt und getobt.

    Es gibt auch Hunde, bei denen er auf eine Entfernung von 50 m bereits beschließt, dass er keinen Kontakt will - dann geht er denen aus dem Weg oder reagiert sogar ängstlich.

    Für mich als HH mit einem Hund, der gerne Kontakt sucht, ist mir jeder Hund lieber, der deutlich signalisiert, dass er nicht will, sehr lieb. Meiner versteht dass und alles läuft dann problemlos ab. Ist das nicht viel besser als Hunde, die aus meiner Sicht nicht "klar"kommunizieren und erst Kontakt suchen und dann recht unvermittelt aggressiv werden ???

    Und vielleicht ist es wirklich so, dass manche Hunde von ihrem Wesen her nicht zuviele Fremd-Hundebegegnungen mögen? Ich finde, dass muß man ihn doch zugestehen.

    Wir leben in der Vorstadt, unser Hund trifft zwar häufig bekannte Hunde, aber es gibt auch ne Menge "Fremd-Hund" Begegnungen. Und obwohl er eigentlich ein Spielfanatiker ist, gibt es immer wieder Hunde, die er einfach nicht mag. Ist sein gutes Recht finde ich, ich mag auch nicht alle Leute, die ich so treffe. :roll:

    Lg, Trixi + Diego

  • Zitat

    Wenn ein Hund vernünftig sozialisiert ist, bringt er die anderen Hunde nicht sofort um sondern reagiert hündisch korrekt. Das heißt aber nicht, dass er andere Hunde lieben muss.

    Schade nur, dass es so viele gibt, die das verwechseln :roll:

    Ich hab auch so einen "Einsiedlerkrebs" :D Mehr oder weniger. Sie steht nicht auf diese Kontakte, die man mal trifft noch nicht kennt und die einen dann vor lauter Spielewut umlaufen oder zu penetrant schnüffeln. Das macht sie auch ganz deutlich klar. Sie ist egentlich der Meinung dass kurzes Schnuppern reicht wenn man sich begegnet, und so macht sie es auch. Hunde die mit uns unterwegs sind sollen auch auf Distanz bleiben und ansonsten werden sie eigentlich ignoriert. Wenn's dann mal zum spielen kommt, dann nur wenn man sich schon kennt und auch nur zum Fangenspielen :D
    Wenn ihr etwas nicht gefällt, bzw die Hunde ihr zu Nahe kommen oder zu stürmisch sind zeigt sie das mit Ohren anlegen, dann kommt meist Knurren, dann Zähnelfetschen und dann, weil es doch sehr viele gibt, die darauf noch nicht reagiert mit Schnappen.

    An der Leine ist das jedoch noch mal anders, da mag sie kaum wen. Mag wohl auch daran liegen, dass sie weiß sie kann im Notfall nicht flüchten.

    Zitat

    Wenn er dabei aber Stress hat, dann würde ich dran arbeiten.


    War bei Zoe auch so, und wir haben dran gearbeitet :D Sie ist gelassener und ich auch und vor allem ist sie nicht mehr so "empfindlich" und viel selbstbewusster und souveräner geworden. Trotzdem macht sie sehr gerne deutlich, wenn andere Hunde IHRE Grenze überschreiten :smile:

    Allerdings hat sie, wenn sie zu viel "genervt" wurde auch gerne die Tendenz zu kontrollieren. Das wird von mir dann aber auch unterbunden.

  • Zitat

    Auch er macht mal was falsch und gerade zur Zeit prollt er gerne mal rum, aber er ist nicht so distanzlos. Ich denke, dass ist ein häufiges problem.


    Das sehe ich auch so! :gut:

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