Hund mit Zeitung schlagen

  • Zitat

    Doch, diese Leute haben Erziehung genossen, und zwar zu lasche.
    Früher hatte die Jugend noch Werte und Moral, klar, gab und gibt es immer schwarze Schafe, aber heute hat die Jugend nichts mehr außer Faulheit, Alkohol und Sex.
    Und das liegt an der Erziehung!

    Was wirklich armselig ist, ist eure Intoleranz!

    Mehr habe ich dazu nicht mehr zu sagen!


    Ganz schön traurig wie du denkst! Ich bin auch erzogen worden, stell dir mal vor... und das ohne Gewalt und ohne Schläge! Meine Eltern haben mir vermittelt, das ein Miteinander durch gegenseitiges Respektieren geht. Ich muss nicht schlagen, weder ein Tier, noch einen Menschen. Hab ich gar nicht nötig! DU stellst dich grad mit denen, die du als zu"lasch" erzogen ansiehst, auf eine Stufe! Es ist einfach nur traurig, wenn man so wortlos ist, das man zuschlagen muss.

  • Wenn ich deiner Theorie folge, gibt es zwei Möglichkeiten:

    Entweder, du bist selbst mit Schlägen erzogen worden und hast dementsprechend Werte und Moral noch kennengelernt oder du bist (körperlich) gewaltfrei erzogen worden und dir fehlen Werte und Moral.

    Wenn du Werte und Moral kennst und hast, frage ich mich, wie du das Schlagen eines Tieres damit vereinbaren kannst, denn das zeugt eigentlich nicht von Werten und Moral.

    Bist du gewaltfrei erzogen worden, hast du keine Werte und keine Moral kennengelernt und dann frage ich mich natürlich, wie du dich dann aufschwingen kannst, darüber zu urteilen und selbst mit Gewalt zu arbeiten.

    Wie ichs dreh und wende: Eine Erziehung, die auf Gewalt basiert, hat weder bei Kindern/Jugendlichen noch bei Tieren auch nur ansatzweise etwas mit Werten und Moral zu tun.

  • Ich bin selbst antiautoritär erzogen worden und ich habe mein Abitur gemacht, mich noch nie geprügelt und bin auch weder drogen- noch alkoholabhängig :roll:

    Meine Mutter ist Diplom-Pädagogin und hat lange Zeit mit auffälligen Jugendlichen gearbeitet - und jetzt rate mal: die, die prügeln wurden früher/ werden selber geprügelt. Welch Erkenntnis :hust:

    Und in erster Linie sind es die Leute, die selber Gewalt erfahren haben, die diese auch propagieren - denn ansonsten müssten sie das eigene Leben und das, was aus ihnen geworden ist, ja in Frage stellen. Und soviel Mut/ Kraft/ Courage haben nur wenige!

    Wenn du deinen Hund autoritär erziehen willst, wäre Anita Basler und die Hundeteamschule (HTS) wahrscheinlich was für dich. Sie arbeitet selbstverständlich ohne Gewalt aber mit dem deutlichen Aufzeigen von Grenzen (dem Ampelsystem). Einen guten Einblick bekommst du hier: http://www.youtube.com/watch?v=c2gIv3mhfbQ

    Ich hoffe wirklich (vorallem für deinen Hund, deinen Schutzbefohlenen), dass du deine Methoden nochmal überdenkst...

  • Das Problem ist doch, das diese Leute von Anfang an Inkonsequent sind und sich dann wundern dass ihr Kind/Hund sich immer mehr rausnimmt.

    Wenn mein Kind an der Supermarktkasse so lange heult bis ich nachgebe und ihm Süßigkeiten kaufe brauche ich mich doch nicht zu wundern wenn es das immer wieder macht. Dann merkt es doch es hat damit Erfolg und steigert seine Wünsche dann immer weiter.
    Da sollte man lieber ein paar mal Geduld aufbringen, dem Kind erklären dass es damit eher das Gegenteil erreicht und durch sein Verhalten die Süßigkeiten am Wochenende auch nicht bekommen wird. Wenn es mit seinem Verhalten keinen Erfolg hat wieso sollte es das weiter ausführen?

    Ich könnte eher den Eltern eine wischen die zu ihren Kindern 3 mal "Nein" sagen und ihnen dann doch geben was sie haben wollen.
    Ich habe selber keine Kinder und weiß nicht ob ich es wirklich anders machen würde aber ich denke mal schon.

    Genauso beim Hund. Wenn ich meinem Hund durch mein Verhalten vermittel dass er hier Chef ist und auf´s Rudel aufpassen muss und ihm dann Jedes mal eine mit der Zeitung überbrate wenn er seine Aufgabe ausführen, und sein Rudel vor Rudelfremden verteidigen will (oder sich sein Essen nimmt wie es ihm als Rudelführer zusteht), hält der mich doch für total bekloppt. Alles was mein Hund dabei lernt ist dass ich ne totale Macke habe.
    Sinnvoll währe es hingegen dem Hund einfach mal zu erklären dass nicht Er der Rudelchef ist, sondern Ich und das ihn die ganzen Sachen wie Fressen beschaffen, Rudel verteidigen usw. nicht interessieren brauchen.

    Das ist viel schwerer und langwieriger aber einen Anderen für meine Inkonsequenz zu bestrafen finde ich einfach ungerecht.

    Außerdem ist es besser wenn man etwas freiwillig tut und nicht weil man Angst hat.
    Ich hatte mal so eine Arbeitsstelle da wurde permanent nur gedroht. Das hat mich irgendwann einfach nur noch fertig gemacht.

  • Autorität ist etwas grundverschiedenes zu autoritär sein.

    Mein Chef zum Beispiel ist nicht autoritär sondern eine Autorität und dadurch haben wir viel Raum für eigene Entscheidungen. Wir vertrauen, wie unsere Hunde im optimalen Fall auf seine Führung, ohne daß er uns unter Druck setzt.

    Vermenschliche ich jetzt die Hunde oder verhundliche ich die Menschen *grübel

    LG
    Angie

  • nochmal zum thema mit der zeitung schlagen:
    früher hieß es immer, man soll den hund nie mit der hand oder der leine schlagen, sonst kriegt er angst davor, also immer schön was anderes benutzen..... :|
    ergebnis war damals, dass teddy jedes mal wenn man eine zeitung hochhob zusammenzuckte und sich duckte.

    da sag ich nach den anderen auch noch mal: ich würd bei der freundin deiner mutter richtig dampf machen! 1. hat niemand meinen hund körperlich anzugehen und 2. kann das damit enden, dass er angst vor diesem bestimmten gegenstand entwickelt.

  • Ich finde (und das gilt sowohl bei Mensch als auch bei Tier), wer es nötig hat zu schlagen, wirkt ganz extrem unsouverän und überfordert mit einer Situation. Irgendwie hat das in meinen Augen was Armseliges. Das heißt ja nicht gleich, dass man sich antiautoritär verhalten muss (davon halte ich nämlich wiederum auch nicht viel), aber wirkliche Autorität kommt ohne so etwas aus, weil durch entsprechendes Handeln und Konsequenz sowieso schon genügend Respekt vorhanden ist.

  • Hallo zusammen,

    ich habe mir jetzt mal den kompletten Thread durchgelesen und muss schon sagen, es ist teilweise echt zum Mäusemelken, was ihr euch gegenseitig unterstellt. Da werden dem Anderem Dinge untergeschoben die er so nie gesagt hat. Dieses Thema ist eh ein zweischneidiges Schwert, vor allem über ein Forum und nicht von Angesicht zu Angesicht da nie 100 %ig wiedergegeben kann, was man wirklich meint. Ich persönlich habe mittlerweile bereits alle Erziehungsmethoden ausprobiert und vertrete hier auch die Meinung, das es für jeden Hund die richtige gibt. Aber nicht eine auf alle Hunde passt. Der Hund A erzieht sich praktisch selber und Hund B braucht eine strenge und konsequente Erziehung weil er nur Unsinn im Kopf hat. Bei Hund A reicht die "Handauflegermethode" und Hund B benötigt eben eine Kralle. Richtig angewendet und auf den Hund abgestimmt sind beides wirkungsvolle Ausbildungsmethoden.

    Auch die Aussage das man Schlagen definieren kann, halte ich für legitim. Es gibt da Unterschiede, hier mal ganz extrem: Klitschko 'schlägt' seine Gegner im Ring windelweich. (Brutal) Mein Mann schlägt mir auf den Popo und gibt mir einen Kuss auf den Mund um mich zu begrüßen, wenn er von der Arbeit heim kommt. (Liebevoll) Dazwischen gibt es noch einge ganze Menge andere Abstufungen. Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß.

    Gehen wir dann mal ganz kurz an die Oberfläche der Natur der Hunde. Hunde kennen keine Demokratie sonder nur die Hierachie. Wenn der Chef was sagt, wird das gemacht und wenn nicht, gibt es saures. Da wird nicht lange gefackelt. Ich persönlich würde nicht zu der gleichen Methode greifen und meinen Hund z. B. ins Ohr beisen, wenn ich ihm klar machen will, an welcher Stelle er steht. Ich bin mir jedoch sicher, das ein Hund, wenn er könnte schlagen würde um sich gehör zu verschaffen. Warum sollen wir also davor zurückschrecken, wenn es die Situation fordert?

    Wie komme ich nun zu solchen Aussagen? Hier meine Geschichte:

    Meine Familie hat schon immer Hunde und auch schon immer (zumindest soweit ich mich erinnere) gezüchtet. Wir hatten nie Probleme damit, das unsere Hund nicht hören oder Dinge machen die wir nicht unter Kontrolle haben. Ich konnte als Baby zwischen den Hunden (außnahmslos Deutsche Schäferhunde) sitzen, krabbeln und ich habe bis heute noch alle Glieder. Wir hatten die Hund aber auch immer von Welpenalter an. Irgendwann hat die Familie mit dem züchten aufgehört und mein Onkel hat nur noch einen einzigen Rüden der übrig geblieben ist. Und als ich alt genug war, bin ich ausgezogen. Meinem Freund und mir hat dann natürlich der Hund im Haus gefehlt. Da wir beide keine Hundeanfänger waren, haben wir uns dazu entschlossen einen Wuff aus dem TH zu uns zu nehmen, da wir beide Arbeiten und der Hund bereits das alleinesein kennen sollte. Einen Welpen gleich von Anfang an 4 Stunden alleine zu lassen ist einfach nicht drin. Also haben wir uns Lui geholt. 4 Jahre alt, stubenrein und kann ohne Probleme alleine bleiben. Ist allerdings sehr ängstlich, da er eine schlechte Vergangenheit hat und in Ungarn als Hofhund gehalten und geschlagen (in der brutalen Version) wurde. Also was haben wir gemacht? Wir haben vertrauen aufgebaut und die Erziehung erstmal hintenangestellt. Nachdem die Beziehung gefestigt war sind wir auf die suche nach einer passenden HS bzw. HP gegangen damit mir mit der Ausbildung anfangen können. Weil, immer an der Leine bei einem Schäferhund/Husky-Mix ist nicht das Wahre, aber vorher muss man ja ein wenig erzogen sein. Da fing dann der Spießrutenlauf an. Wir haben es mit positiver Bestärkung probiert. Hat wunderbar geklappt, zumindest solange der Hund hungrig war. Wir waren bei Hundewelten und haben uns da Unterricht geben lassen. Wir haben jede Methode versucht die wir auftreiben konnten, aber nichts hat auch nur Ansatzweise funktioniert. Wir haben jeden Tag bei jedem Spaziergang geübt. Vor gut 6 Wochen habe ich dann die Notbremse gezogen und habe eine Entscheidung getroffen, die mein Freund nicht unterstützen wollte, da er von Gewalt bei Tieren (wie ich auch!!) nichts hält. Ich habe von einer Hundeschule gehört, die genau auf die Bedürfnisse des Hundes eingeht und bei uns war leider schon Gefahr im Verzug. Lui hat keine fremden Menschen in seine und unsere Nähe gelassen. Egal ob draußen oder bei uns zu Hause. Wir konnten keinen Besuch empfangen wir konnten nicht entspannt mit ihm raus gehen, weil er alles und jeden zerfleischen wollte. Er ist auf jeden Menschen los, auch auf kleine Kinder die uns entgegen kamen und ich hatte teilweise echt Probleme ihn zu halten. Wenn es ganz extrem wurde und ich ihm am Nackenfell gepackt habe um ihn am losspringen und zubeisen zu hindern hat er nach mir geschnappt. Es er da von mir mit der flachen Hand eine auf die Schnauze bekommen hat und zwar so, das er es auch merkt gebe ich offen und ehrlich zu und das würde ich bei jedem Hund so machen. Schließlich lasse ich mich nicht beisen. Schon gar nicht von meinem eigenen Hund.
    Wir haben uns diese Hundeschule angeschaut und einen Termin vereinbart um die Trainerin und die Methoden kennenzulernen. Und dann einen weiteren um mit der Ausbildung zu beginnen. Lui hat eine Würgekette bekommen und dann wurde der erste Konflikt gesucht und der Hund wurde richtig untergebuttert. Da wurden kurze, präzise Schmerzreize durch einen kräftigen Ruck an der Leine gesetzt um dem Hund sein Fehlverhalten aufzuzeigen und auch zu bestrafen. (Zu vergleichen mit dem Nackenbiss eine Alfawolfes) Und dann wurde geübt, ständig und immer wieder wurde Unterordnung verlangt. Und schau mal an, der Lui greift keine fremden Menschen mehr an. Wenn das Frauchen auf der Straße stehenbleiben will um mit einer fremden Person zu sprechen, dann bleibt der Lui ganz ruhig und wedelt mit dem Schwanz. Wir hatten zwischen drin auch eine Kralle gehabt, da unser Hund ein "dickes Fell" hat. Und das sind Methoden, die unser Hund gebraucht hat, für einen anderen Hund mit anderem Charakter aber total verkehrt wären. Man muss immer abwägen, was richtig und was falsch ist. Vor 6 Wochen hatte ich Handschuhe an, damit mir das einschneiden der Leine in die Hände nichts ausmacht, wenn mein Hund und ich rausgehen. Mittlerweile habe ich nur noch ein Sprayhalsband an ihm dran um ihn im Notfall solange ablenken zu können um ein zubeisen verhindern zu können. Mein Hund hat keine Angst vor mir, zieht keinen Schwanz ein wenn ich komme, spielt noch immer mit mir und drückt mir noch immer solang die Schnauze in die Seite bis ich ihn kraule (Lui ist im falschen Körper geboren, er ist eingentlich eine Schmusekatze) und das obwohl ich ihn in den vergangenen 6 Wochen auch ab und an mal auf die Schnauze geschlagen habe, wenn er einen Menschen beissen wollte. Selbstverständlich habe ich in den letzten 6 Wochen von fremden Menschen, die mich mit meinem Hund gesehen habe, verschiedene Dinge gehört. Z. B. das ich ein Tierquäler bin, weil mein Hund eine Würgekette trägt und ich die auch benutze. Das man mich anzeigen will, weil ich eine (gesetzlich verbotene??!!) Kralle meinem Hund angezogen habe. Wenn alle diese Menschen wissen würden, was für einen Hund ich an der Leine führe und das ich diese Dinge meinem Hund "antue" damit diese Menschen nicht gebissen werden und damit ich meinem Hund eine artgerechte Haltung mit Freilauf ermöglichen kann würden diese sicher nochmal über diese Aussage nachdenken.

    Ich schlage oder bestrafe meinen Hund sicher nicht, wenn er vor meiner Nase sitzt und ihm der Zahn tropft, weil ich mir gerade ein Stück Wurst in den Mund schiebe. Entweder er sabbert weiter oder ich schicke ihn auf seinen Platz. Aber wenn mein Hund zur Gefahr für mich oder andere durch (versuchtes) beissen wird bekommt er von mir eine übergebraten. Daran sehe ich auch nichts verwerfliches da ich mir hiermit dem Hund gegenüber verständlich ausdrücke. Dieses Verhalten wird nicht gedultet und da ein ausdiskutieren beim Kaffee nichts bringt tuts eben ein Schmerzreiz. Wer einen Hund hat, bei dem es reicht, das man die Schnauze kurz zuhält oder sogar ein scharfes Nein seinen Dienst tut… Herzlichen Glückwunsch! Diese Exemplare hatte ich bislang auch immer im Umfeld gehabt und weiß sie sehr zu schätzen. Nun weiß ich, das es leider auch andere Kaliber gibt, denen man aber auch ein artgerechtes Leben mit Auslauf, Spiel und Spaß bieten muss…

    Herzliche Grüße und ich würde euch bitte, bevor ihr anfangt euch auf mich zu stürzen wie die Geier euch den Text in ruhe nochmals durchzulesen und euch mal in diverse Situationen reinzuversetzen. Vielleicht hat die Welt doch ein paar Grautöne mehr.

    Nalla

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