Ich erziehe zu nachlässig -oder?

  • Zitat

    Ich weiß ja nicht mit welcher Geschwindigkeit du fährst, aber dir sollte schon bewusst sein, das Hunde genauso wie Kinder nun mal unberechenbar sind, auch wenn der Gehorsam gut sitzt. ;)

    Ja, so seh ich das auch Terrorfussel. Auch ein überaus gehorsamer Hund hat mal seine 5 Minuten und ist dann nicht zu bremsen.Und dann ist es mir lieber, meine madame rennt gerade über die Wiese und schlägt Purzelbäume als auf dem Weg schnurstracks zu mir. Auch ein Hund, der den "absoluten Gehorsam" hat, kann, eben WEIL er unbedingt zu Herrchen oder Frauchen kommen soll von einem rasenden Radfahrer überfahren werden.

  • Na ja, Aruna und ich sind sowieso ausgewiesene Landeier, die sich am liebsten in der Natur abseits der Wege herumtreiben, deshalb begegnen wir auch sehr selten einem Radfahrer. Und wenn, dann weiß Aruna auf meinen Ruf "aufpassen Auto", dass sie auf der Seite zu bleiben hat. (bei uns heißen auch Radfahrer "Auto" ;) )

  • Hi, Aruna

    Nun zu deinem Thema. :D

    Wir wohnen ja in einer Großstadt und somit sind viele Straßen, Hundebegegnungen etc. normal.

    Gehorsam, ja ein gewisses Maß, wie du, ziehe ich konsequent durch.

    An Straßen muss ich mich auf ein "Steh" verlassen können und die Leinenführigkeit muss sitzen, auch ein "Bleib", wenn ich zwischen den Fahrzeugen hindurch schaue, ob ein Auto kommt.

    Klar können die 3 auch Sitz, Platz u.s.w. aber für mich zweitrangig. Ich sehe auch keinen Sinn darin, einen Hund an der Straße oder bei Hundebegegnungen ablegen zu lassen. Je nach meiner Lust und Laune müssen sie an der Straße nur stehen bleiben oder sich absetzten.

    Unsere 3 sind bei Hundebegegnungen sehr gelassen und kümmern sich nicht um fremde Hunde. Keiner von ihnen hat eine Leinenaggression und so ist alles sehr entspannt. :smile:

    Sie können in der Wohnung überwiegend liegen wo sie möchten und die Körbe auch untereinander tauschen. Nur wenn Besuch kommt, bestehe ich das sie in "ihre" Körbe gehen und sich ruhig verhalten.

    Im Auslaufgebiet können sie flitzen und wir brauchen auch nicht so auf sie achten, da sie sich immer an uns orientieren. Wenn ich andere HH im Wald höre, die ständig nach ihren Hunden brüllen, bin ich froh das unsere Bande, ohne Rufen, in unserer Nähe bleiben ohne es groß tainiert zu haben.

    Wir sehen auch viele Dinge nicht so eng! Fuss muss kein Hund laufen, obwohl sie es gelernt haben. Doch wie du sagst, gibt es Situationen wo das kleine Einmaleins sofort funzen muss und darauf bestehen wir! ;)

  • Ich denke, dass man Hunde nicht unbedingt mit menschen bzw. deren Denkweise vergleichen kann:

    Freiheiten dankt er Dir nicht, aber er bildet sich was drauf ein.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Hunde gerne gefallen und gerne lernen, egal ob Kunststück oder UO oder sonstwas.

    Warum soll ich dem Hund das verwehren? Ich möchte auch nicht geistig auf der Sparschiene fahren.

    Leben und leben lassen ist ja ein schöner Grundsatz, aber die Hunde, die ich kenne, sind glücklicher, wenn sie gehorchen dürfen und sei es auch noch so ein albernes Kommando.

  • Solche besonderen Kunststückchen zähle ich gar nicht zum Grundgehorsam. Kunststücke werden bei uns nur zum Spaß gelernt, meist an Tagen mit Dauerregen, in denen die Spaziergänge kürzer ausfallen, dann werden Tricks geübt. Jeppe scheint einen großen Spaß daran zu haben, wichtig ist es mir aber nicht. Da wir in einer Gegend mit sehr vielen Hunden leben, ist es mir wichtig, dass er mit anderen Hunden klarkommt, er muss nicht alle mögen, aber er soll auch nicht pöbeln. Das klappt. Dann gibt es hier viele Wege, die man sich mit Fußgängern, Joggern, Radfahrern usw teilen muss und er darf niemanden anfallen oder jagen. Klappt auch. Wir üben gerade das Kommando "Seite", damit er irgendwann kapiert, dass er zur Seite gehen soll, wenn ein Radfahrer kommt. Ich kann ihn dann zwar rufen, aber dabei kann es passieren, dass er den Radfahrer nicht sieht und doch im Weg ist. Solche Sachen gehören für mich zum Grundgehorsam und wenn ich merke, dass Jeppe einen bekloppten Tag hat, dann muss er eben mehr an die Leine, denn mir ist sehr wichtig, dass er niemand anderen belästigt oder gar eine gefahr darstellt!

  • Zitat


    Wenn ich will dass sie sich ablegt und ich sage "Platz" und sie setzt sich lediglich hin, ist das eigentlich für mich völlig in Ordnung, wieso soll ich also auf "Platz" bestehen?

    Mir ist es ehrlich gesagt auch egal, in welcher Form mein Hund auf mich wartet. Aber so wie du es beschreibst, machst du dir dein Kommando kaputt. Wenn ich ein Platz verlange, dann sollte sie sich auch legen. Ich benutze in Fällen wo es mir egal ist, ob sie sitzt, steht oder liegt, ein stop.

    Zitat

    *hmmm* @ Schnauzermädel, "verbrennt" man denn ein Kommando nicht, wenn man es zu oft ruft? Wir haben das "hier" schon völlig "verbrannt, deshalb rufe ich jetzt(Nina Ruge läßt grüßen ) "por aqui", was ich auch fast immer versuche durchzusetzen, denn ich rufe es nur, wenn Aruna wirklich zu mir kommen SOLL!!!

    Na, man verbrennt kein Kommando, wenn man es richtig macht. Wenn du es aber genauso wie mit dem Platz gemacht hast, dann ist klar, warum du jetzt was anderes nutzen mußt. Ich nutze zu mir, und zu mir heißt komm zu mir, egal obs ihr jetzt passt oder nicht. Ich habe meine Gründe warum ich sie zu mir hole. Ansonsten bin ich recht frei und lasse sie hinterherlaufen ohne ständig etwas zu verlangen. Der Unterschied ist eben, das wenn ich etwas verlange, das dann auch zu befolgen ist. Sowas übe ich natürlich erst in reizarmer Umgebung, und nicht z.B. im Spiel mit Hunden.

  • Zitat

    Warum soll ich dem Hund das verwehren? Ich möchte auch nicht geistig auf der Sparschiene fahren.

    Ich verwehre ihr nicht, etwas zu lernen aber ich bestehe nicht darauf,dass sie etwas lernt, was nicht wichtig ist und woran sie keinen Spass hat. Sie mag keinen Dummyapport, also machen wir das nicht mehr, dafür liebt sie es, z.B getrocknete(benutzte) Kaffeepads, die ich vorher versteckt habe, zu suchen und sie bei mir gegen Leckerli einzutauschen. Sie mag es auch, mir meine Hausschuhe zu bringen (jeden einzeln :D ) und dafür eine Belohnung zu kassieren. Ausserdem mag sie Reizangeltraining, obwohl ich genau weiß, dass einige, die sehen würden, wie wir Reizangeltraining machen, schreien würden: das ist so aber nicht richtig" weil es in irgend einem schlauen Buch anders beschrieben steht.
    Meiner Hündin ihren eigenen Kopf zu lassen bedeutet ja nicht, dass ich sie nicht auslaste oder sie NICHT erziehe. Alle Dinge, die WICHTIG sind, die sowohl die Gesundheit des Hundes als auch die anderer sichern üben wir, bis sie sitzen.
    Dass ich viele Fehler gemacht habe, bestreite ich keineswegs, dass meine Erziehung auch öfter mal zu Fehlverknüpfungen und Verhaltensketten geführt hat, ist auch richtig. Dann mussten wir eben durch Versuch und Ergebnis wieder neu lernen, sowohl meine Fellnase als auch ich.

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