Ich erziehe zu nachlässig -oder?

  • Es nutzt sich ab, wenn du es nutzt und Hund kommt nicht. Es setzt sich fest, wenn Hund kommt und sich das Kommen lohnt. Dann dreht Hund irgendwann vollkommen automatisch ab, "fast wie bei einem Reflex".
    Wenn man das Hier dagegen nur nutzt, wenn man es braucht, dann kommt es oft zur unerwünschten Verknüpfung, dass Hund erstmal die Gegend abscannt, weil Hier dann bedeutet "Da kommt was".

    Ich nutze das Hier sehr lange nur dann, wenn ich es nicht brauche. Situationen, die ein Hier nörig machen könnten, vermeide ich bei Welpen und Junghunden so weit wie möglich. Ehrlich gesagt scheue ich sie wie der Teufel das Weihwasser. :D

    LG
    das Schnauzermädel

  • Ja, stimmt! bevor ich Aruna ableine, muss sie sitzen, damit sie merkt- jetzt bekomme ich ein Privileg! Und wenn sie sich NICHT hinsetzt, wird sie NICHT abgeleint. Aber das weiß sie inzwischen und das Ärschlein geht sofort runter. :lol:

  • Ich erziehe glaube ich auch anders. Ich sage auf Spaziergängen sehr wenig zu Jeppe, aber wenn ich was sage, dann muss es auch klappen. Zur Zeit ist hier durch generellen Leinenzwang wieder Schleppleine angesagt und das ist auch ganz gut, weil Herr Hund seit einer Woche wieder mal einen extremen Dickkopf hat. Ich erwarte nicht, dass mein Hund immer nur auf mich achtet, immer in unmittelbarer Nähe bleibt usw. Aber ich erwarte, dass er nicht einfach losrennt (was er leider letzte Woche zweimal gemacht hat) und sich nicht zu weit zurückfallen lässt. Un wie gesagt, wenn ich was sage, dann soll das auch getan werden. Mir ist eben wichtig, dass er auch auf dem Hundeplatz hört, sonst macht es keinen Spaß und daher müssen wir beide wissen, woran wir beim anderen sind!

  • Ich habe früher meine Hunde mehr oder weniger wie du erzogen, und tu es jetzt nicht mehr.

    Früher dachte ich auch, der Hund braucht seine Freiheit, lass ihn doch in Ruhe! Wenn er schnüffeln will, soll er halt. Wenn ich rufe, soll er halt irgendwie kommen, aber wenn er gerade was besseres zu tun hat, dann ist es auch okay.

    Die Zeiten sind vorbei. Weil ich gemerkt habe, dass wenn MIR die Erziehung wichtig ist, und ich sie durchsetzen will, dann kann ich es auch. Der Hund kriegt seine Freiheit... solange er im 10m Radius um mich bleibt, JEDERZEIT kommt wenn ich rufe und bei Bedarf ohne zu ziehen an der Leine geht.

    Ich lasse mich nicht mehr aus Faulheit an der Leine durch die Gegend ziehen. Seitdem ich grössere (im Vergleich zum Yorkie) und mehrere Hunde habe merke ich, dass man sich es da einfach nicht mehr schleifen lassen kann, wenn man auch mal mit allen gemeinsam raus will.

    Einen ziehenden Husky kann ich ja noch so irgendwie halten, zwei kaum noch und 3 ist absolut unmöglich. Entweder sitzen die Hunde also die ganze Zeit im Garten rum (kann ja nur mit einem auf einmal raus gehen), oder sie werden erzogen. Die Youngster zeigen gute Ansätze zum Freilauf, aber bevor ich sie nicht auch vom laufenden Reh abrufen kann, kommt niemand von der Leine.

    Ein erzogener Hund macht das Leben leichter! Und wo man sich bei einem Hund noch mit den Macken des Hundes gut arrangieren kann (Berny war zur Absicherung sein Leben lang an der Flexi), schränkt es bei mehreren Hunden dann massiv ein.

  • Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie oft die Leute ihre Hunde auf sich aufmerksam machen.

    Also, weiter oder komm jetzt oder hier lang hört man ja sehr häufig.

    Ich sage nichts und gehe einfach und das Tolle ist, die Beiden kommen mit :D

    Seit ich das angefangen habe, wird aber auch der Kontakt, den sie von sich aus zu mir aufnehmen, belohnt, verbal, mit Streicheln, kurzes Spielen oder ein Lecker.

    Es lohnt sich also Kontakt aufzunehmen.

    Den Kontakt einfordern tue ich eigentlich kaum noch.

    Gruß
    Bianca

  • Das mit dem einfach weitergehen kenne ich aber auch und mache ich auch oft. Ich gehe einfach weiter und höre meist schon nach ganz kurzer Zeit, wie mein Jeppe angerannt kommt. Dann gibt es ein dickes Lob und wir gehen weiter. Finde ich auch ganz angenehm, dass er anscheinend auf mich achtet!

  • Zitat

    *hmmm* @ Schnauzermädel, "verbrennt" man denn ein Kommando nicht, wenn man es zu oft ruft? Wir haben das "hier" schon völlig "verbrannt, deshalb rufe ich jetzt(Nina Ruge läßt grüßen ;) ) "por aqui", was ich auch fast immer versuche durchzusetzen, denn ich rufe es nur, wenn Aruna wirklich zu mir kommen SOLL!!!

    Naja, man verbrennt es, wenn man es nicht immer durchsetzen kann...wenn mein Hund z. B. Platz auf 10m Entfernung kann, auf 50m aber nicht, dann brauche ich es gar nicht rufen. Das waere ja albern.
    Zum "Hier"- Ich mache sogar extra Uebungseinheiten mit meinem Hund, damit das so sicher wie moeglich sitzt. Das "Hier" ist naemlich ihr Jagdabbruchsignal, und bevor ich das in der Gegenwart von Wild erprobe, muss es zu allererst schon mal in reizarmer Umgebung nahezu pefekt klappen. Sonst kann ich mir den Rest auch schenken. Damit das aber sicher sitzt, verklicker ich meinem Hund, dass "Hier" DAS Ding ueberhaupt ist, wofuer es den heilige Futterdummy gibt- und zwar immer! ;)

    ABER: Wenn du mit deinem Hund so zufrieden bist, wie er nun mal ist, dann ist es doch gut. Auch wenn du schreibst, dass du manchmal Neid verspuerst- das musst du fuer dich ausmachen...

  • Ja Asterix, so ist das bei uns auch! Ich rufe Aruna nicht, wenn sie schnüffelt, weil ich weiß, dass sie dann eh nicht kommt. Und frei laufen darf sie nur im Feld oder im Wald, wo weder Verkehr noch viele Menschen sind, die herumwuseln, also lasse ich sie das tun, was sie will. Im Grunde orientiert sie sich ja sehr stark an mir, denn ich hab mich schon öfter versteckt, wenn sie mal zu sehr gebummelt oder vorne weg gelaufen ist. Dann gerät sie immer in Panik und bleibt wie angewurzelt stehen, um mich zu suchen. Es wäre undenkbar, dass ich um eine Ecke verschwinde und sie nicht hinterher kommt. So bald sie Frauchen nicht mehr sieht, will sie nur noch eines, nämlich zu Frauchen, nicht alleine gelassen werden. Das brauchten wir nicht sonderlich zu üben, wir haben eben an einer ganz engen Bindung gearbeitet, so dass Aruna das von selbst so gemacht hat.

  • Da muss ich mal "MASSA in Ehren" ausgraben. :D

    Auf unserem ersten gemeinsamen Spaziergang war er sehr erstaunt wie weit mein Schnauzermädel einfach so laufen durfte. Noch interessanter fand er, dass sie ab und an vorbeischneite, mit der Nase in meine Hand stupste und wieder loszog.
    Er war etwas irritiert und wollte wissen, wie wird das geübt haben.
    Gar nicht!
    Alle meine Hunde wissen, wer nicht verloren gehen möchte, muss Kontakt halten.

    Kleinteil war damals sehr verzweifelt, als es zum ersten Mal auf dem Acker verloren ging und durfte eine ganze Weile verzweifelt jammern, bevor ich einen Ton gesagt habe. :D

    LG
    das Schnauzermädel

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