Ich erziehe zu nachlässig -oder?
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Okay, manchmal bin ich ein wenig neidisch, wenn ich sehe, wie andere Hunde gehorchen, obwohl sie jünger sind als meine Aruna...dann aber frage ich mich:"Warum muss Aruna jetzt am Fuß gehen?"
Und kann mir selbst keine vernünftige Antwort geben....
Abrufen kann ich Arunchen nur bedingt, obwohl wir schon seit einem dreiviertel Jahr mit der Schleppleine üben. An der Schleppleine geht's prima, sobald sie im Freilauf ist, ist gehorchen reine Glückssache.Ich sage :"komm", sie schnuppert aber gerade hingebungsvoll an einem Grasbüschel, also ist ihr Gehör ausgeschaltet! Wenn ich sie auf ihre Decke schicke und sie sich daneben auf den Wohnzimmerteppich legt, finde ich das auch nicht so tragisch, Hauptsache, sie ist jetzt mal ruhig und bleibt irgendwo liegen....
Dann wieder ist sie 10 m vor mir, ich rufe sie und sie kommt angeflitzt wie'n Derwisch....feiiiin! Och, sie rennt an mir vorbei, Mist! Und ich habe sie bereits fürs Kommen gelobt.....Was jetzt? An die Leine, obwohl wir im Wald, in der Feldmark sind und meilenweit kein anderes Wesen zu sehen ist? Warum? frage ich mich und weiß keine vernünftige Antwort!
Und dann wieder: "sie jagt nicht, sie ist die Friedlichkeit in Hundeperson, sie legt sich freiwillig vor anderen Hunden ab, unterwirft sich. Sie bleibt wie angewurzelt stehen und lässt sich anleinen wenn wir eine Strasse überqueren müssen. Sie ist noch nie weg gelaufen, schaut immer, wo ich bin und kommt regelmäßig zu mir an den Fuß, um sich ihr Leckerli abzuholen.
Wenn ich will dass sie sich ablegt und ich sage "Platz" und sie setzt sich lediglich hin, ist das eigentlich für mich völlig in Ordnung, wieso soll ich also auf "Platz" bestehen? Ich sehe es nicht wirklich ein, also warum sollte Hundi es einsehen. Meine Konsequenz hat da ihre Grenzen, wo ich ganz im Inneren selbst nicht einsehe, dass Aruna jetzt etwas machen soll, nur weil ich das gerade so will...., und nicht, weil es einen wirklichen Sinn hat.
Ich hab mich schon oft gefragt, warum ich dann immer mal wieder solche Kommandos gebe, von denen ich selbst gar nicht so wirklich überzeugt bin. Die einzige Antwort, die ich darauf finde, ist: "weil die anderen das auch so machen und weil das von einem gut erzogenen Hund so erwartet wird."
Alles, was wirklich wichtig ist, setze ich durch, wie z.B.- auf gar keinen Fall über die Strasse laufen, auf keinen Fall andere Menschen anspringen oder sonstwie belästigen, auf gar keinen Fall ungestüm auf andere Hunde zulaufen ohne die Erlaubnis des jeweiligen Herrchen/Frauchen(sie kennt und befolgt das Kommando"erst fragen").
Kein Betteln am Tisch, wenn ich aufs Sofa oder ins Bett will, hat sie sich dünne zu machen, sie darf durch keine Beete oder Vorgärten trampeln. Sie darf nichts vom Tisch nehmen. Das alles setze ich konsequent durch, alles Weitere wird mein Arunchen wohl nie lernen, weil sie fühlt, dass Frauchen so was nicht sonderlich ernst meint.
Ich weiß, dass ich nie eine Begleithundeprüfung mit ihr bestehen würde, weiß, dass viele sie für ungezogen halten und mich für inkompetent in der Hundeerziehung, aber ich bring's irgendwie nicht besser hin, weil ich selbst auch nicht so erzogen werden wollen würde. (Was für ein Satz!!!!)
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Hi,
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Wenn du bzw. ihr so zufrieden seid, dann ist doch alles gut. Wenn du sie unter Kontrolle hast, auch bei grosser Ablenkung, sie niemanden belaesstigt usw. Dann ist das doch alles fuer euch ok.
Wenn du keine Pruefungen laufen willst, und du so gut mit deinem Hund zurecht kommst, dann finde ich das alles voellig ausreichend. Manchmal wuenschte ich mir, einige Leute hier, wo ich wohne, wuerden ihre Hunde, wenigstens soweit in den Griff bekommen, das ich und meine Hunde nicht belaesstigt werden, wenn wir das nicht wollen. Demzufolge, ist dein Hund doch top erzogen.
LG und noch viel Spass mit der (un)erzogenen Maus
Gammur -
Joah, was für ein Satz
! Bist du denn mit ihr zufrieden? Wenn dem so ist, dann ist doch gut! Und hast du das Gefühl, sie ist ausgelastet genug und hat ein schönes hundgerechtes Leben? Prima! Vielleicht bist du ja in manchen Sachen nicht so konsequent wie du es sein müsstest, damit sie noch besser hört, aber vor allem sollte man sich darüber im Klaren sein, was man selber für einen Hund haben, was er können muss und was für einen selbst nicht so wichtig ist. Ich möchte zum Beispiel irgendwann die Begleithundeprüfung machen und arbeite darauf hin, aber dafür sind mir eben andere Dinge nicht so wichtig. Ich habe auch lange Zeit darauf geachtet, was die anderen wohl über einen denken und was der Hund aus deren Sicht können muss, aber eigentlich ist das egal! Man muss für sich selbst entscheiden, was wichtig ist!
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Du erwartest jetzt aber nicht wirklich, das dein Hund ein Kommando ernst nimmt, das du nicht ernst meinst, oder?
Wie ihr miteinander zurechtkommt, das ist doch alein eure Sache. Wenn es so für dich ok ist, dann wirst du es eh nicht ändern, weil du nicht dahinter stehst.
Ich hätte halt ein Problem mit einem Hund, der nicht zuverlässig kommt. Aber wenn es dich nicht stört.
LG
das Schnauzermädel -
Ich persönlich habe große Freude daran, meinem Hund allerlei Tricks beizubringen. Und auch den Ehrgeiz, auf eine immer schnellere und präziesere Ausführung zu trainieren, und immer schwerere "Projekte" in Angriff zu nehmen.
Aber:
Für wirklich wichtig halte ich max 5 Kommandos, und das trifft auch nur auf meine Lebenssituation zu:
"Stop!" oder "Bleib!" (egal, ob der Hund dann sitzt, liegt oder steht, hauptsache, er bleibt in dem Moment, wo er grade ist)
"Hier!" (Komm sofort, möglichst schnell und auf direktem Weg zu mir)
"Fuss!" (Lauf dicht bei mir, ggf. kann das auch mit "Hier!" abgedeckt werden)
"Decke!" (leg dich auf den Dir zugewiesenen platz und bleib auch dort)
"Aus!" oder "Nein!" (Lass das, was Du tust sofort sein/spuck aus, was du in der Schnauze hast...)
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Ja, ich bin eine, die sich mit Macht in den Kopf gesetzt hat der kleinen Zuckersüßen ein ganz tolles Leben zu ermöglichen. Sie darf ihren eigenen Kopf behalten, und ich sorge dafür, dass sie ausgelastet ist. Sie liebt vor allem das Spielen mit anderen Hunden. Wir haben uns zu einer Gruppe hier aus dem Forum zusammengeschlossen, wo wir uns ein mal wöchentlich zu einem gemeinsamen Spaziergang mit Hunden treffen. Das ist das Größte für Aruna! Die Hunde rennen durch den Wald, springen gemeinsam in den See und rennen alle dem gleichen Stöckchen hinterher. Ausserdem spielen wir gerne "Hundeschach" und Leckerlis suchen, ab und zu Zerr-und Ballspiele, buddeln im Wald, auf Baumstämmen und Ästen herumklettern, Wild und andere Tiere beobachten (Kühe, Pferde, Karnickel oder Ziegen)
Aber auch Schmusezeiten und Massagen und Körperpflege, die Aruna übrigens sehr genießt, machen wir. Ansonsten soll dieses Duracell-Häschen auch mal zur Ruhe kommen, oder mal ganz still für sich hingebungsvoll an einem Kalbsknochen oder Kong knabbern, oder auch mal einen von Frauchen gepackten Karton auspacken. Hin und wieder geht sie in die Hundepension, weil ich sie nie alleine lassen will und weil sie regelmäßige Hundekontakte braucht.
Ich wünschte mir, dass sie ein wenig ruhiger wäre und nicht in 1 Sekunde von 0 auf 100 ist, aber das wird die Zeit wohl von alleine mit sich bringen.
Nur ganz selten wünsche ich mir, dass sie mich nicht blamiert. Wir arbeiten an einem für uns vernünftigen Maß. -
Was ich mit zuverlässigem Abruf meine ist Folgendes: Ich habe schon oft andere HH beobachtet, dass sie ihren Hund alle 5 Minuten ohne ersichtlichen Grund abrufen, nur, um den Abruf durchzusetzen. Das ist für mich etwas, was mich selbst nervt. Wenn ich das auf Kindererziehung übertrage würde das z.B. bedeuten: ich verlange von meinem halbwüchsigen Kind, dass es mich alle halbe Stunde anruft, wenn es mit seinen Freunden unterwegs ist. Das MUSS doch auf Dauer nerven, oder?
Ich habe diesen Thread übrigens deshalb gestartet, weil die meisten, die ich hier lese, ihren hund so erziehen, dass er immer und auf jeden Fall hört. Mich würde interessieren, ob es hier noch andere gibt, die ihren Hund ähnlich "erziehen" wie ich.
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Ich verlange im täglichen Leben sehr, sehr wenig. Aber ich erziehe trotzdem anders.
Ich rufe z.B. anfangs sehr oft. Ein hund braucht tausende Wiederholungen damit ein Kommando sicher und in jeder Lebenslage sitzt. Also baue ich erstmal diese zig Wiederholungen des "Hier" auf.
Wenn das sitzt, dann rufe ich kaum noch.LG
das Schnauzermädel -
*hmmm* @ Schnauzermädel, "verbrennt" man denn ein Kommando nicht, wenn man es zu oft ruft? Wir haben das "hier" schon völlig "verbrannt, deshalb rufe ich jetzt(Nina Ruge läßt grüßen
) "por aqui", was ich auch fast immer versuche durchzusetzen, denn ich rufe es nur, wenn Aruna wirklich zu mir kommen SOLL!!!
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Hm, meine sind ja inzwischen schon gehobenen Alters, aber ich muss gestehen, ich rufe meine Beiden kaum noch.
Ich gehe weiter, ohne Worte und komischerweise kommen die Beiden automatisch mit, spätestens, wenn ich um die Ecke verschwinde, da gibt es höchstens noch ein "Tschüß" und weg bin ich und im nächsten Moment höre ich sie schon hinterher rennen.
Zu Hause ist es so, wenn ich sie in den Korb schicke, dann haben sie auch in den Korb zu gehen, da bin ich konsequent, zur Not werden sie dort körperlich hingeschickt.
Das kommt aber selten vor, da meine schon immer sehr entspannt rumliegen.Kommandos wie Sitz, Platz, Fuß, bleib etc. nutze ich kaum.
Es gibt an der Straße selten ein Kommando, sondern ich bleibe stehen und die Beiden auch.
Vor dem Ableinen variiere ich, entweder ein Steh oder kein Kommando, sondern ich bleibe stehen und erst wenn sie stillstehen, werden sie abgeleint, danach wird mit ok aufgelöst.
Für mich das Wichtigste, Nein bzw. Pfui und Aus. Das kann Hundeleben retten oder mich vor einem stinkenden Hund bewahren
Ich sehe mein Zusammenleben, also den Alltag sehr entspannt und so entspannt sind auch meine Hunde
Lieben Gruß
Bianca - Vor einem Moment
- Neu
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