Leinenzwang bei Brut und Setzzeit

  • Moin zusammen,

    bei uns in Emden ist es so geregelt:

    Am Wall, ein parkähnliches Gelände, herrscht auch in der Brut und Setzzeit kein Leinenzwang. Laut Ordnungsamt rennt da viel zu viel Volk rum, entweder stören sich die brütenden Vögel nicht dran, oder sie kommen erst gar nicht. Es versteht sich von selbst das ich als Hundehalter meinen Hund falls dort gebrütet wird, eben von diesen Nestern fern halte.

    Auf allen anderen Wegen, außerhalb der bebauten Fläche herrscht während der Brut und Setzzeit Leinenzwang.

    Ich persönlich finde es nicht schlimm, wenn ein Hund an der Leine läuft, es gibt so viele Möglichkeiten einen Hund auszulasten.


    Lg

    Snoepje

  • Es ist wirklich schon fast absurd, vor allem weil ich viele Leute kenne, die in der Brut- und Setzzeit mit ihrem Hund dort laufen, wo nicht kontrolliert wird: weiter außerhalb der Stadt, mitten in der Natur - wo es natürlich jede Menge Bodenbrüter gibt.

    Es ist ja nicht so, dass mir die Bodenbrüter egal sind, ganz im Gegenteil: Das ist der Grund, weshalb wir usneren Wauwi auf besagtem Gebiet innerhalb des Stadtgebietes ausführen, weil dort so viel Ausflugsverkehr ist und so viele Hunde (frei) rumlaufen, dass vermutlich kaum noch Bodenbrüter da sind - oder nur solche, die hart im Nehmen sind.

    In Zukunft werde ich mich auch wieder öfters ins Auto setzen (was ich auch aus Umweltgründen eigentlich so oft wie möglich vermeiden möchte) und weiter rausfahren - übrigens fahren dort auch die Leute vom Ordnungsamt hin, die einen Hund haben und den frei laufen lassen möchten ...

    Viele Grüße
    Anette

  • Wenn mich meine Erinnerung nicht im Stich läßt, war es damals in NS so, dass der Leinenzwang wegen der Brut- und setzzeit nur außerhalb geschlossener Ortschaften galt. Im ländlichen Bereich lagen durchaus auch Weiden/Wiesen und Ackerflächen innerorts - somit schon manches Mal ein Grund zum Schmunzeln, ob der Frage, ob die Lerche (nur EIN Beispiel für Bodenbrüter) sich mit den Ortschafts-Schildern auskennt....

    Dennoch habe ich die - unpopläre, ich weiß - Meinung, dass es Sache der HH ist, sich um geeignete Auslaufflächen für ihre Hundis zu kümmern. Z. B. indem man sich zusammentut und eine Fläche für diese Zwecke pachtet (bei Windhund-Menschen gar nicht mal unüblich...)

    Allerdings ist das meine MEINUNG, zur Gesetzeslage bei durchgehender innergemeindlicher Anleinpflicht, hab ich jetzt auf die Schnelle nichts gefunden. Da wäre ich mal dankbar für "sachdienliche" Hinweise.

    Was die Touri-Aufläufe angeht - das ist ein eng verwandtes Thema.
    Viele HH, Reiter und auch Spaziergänger sind der Meinung, dass das Betretungsrecht von landwirtschaftlichen Flächen erst am 1. Mai endet - das ist aber z. B. hier im bayrischen Landschaftsschutzgesetz anders formuliert - da wird die "Aufwuchsphase" erwähnt und die beginnt deutlich früher, als am 1. Mai. Also sind auch die Touris eine Plage - aber nur weil sich ein Gruppe daneben benimmt, bedeutet das ja keinen Freifahrtschein für andere. Die touris werden ganz gern den betroffenen Landwirten überlassen - wenn man sich beim OA über Touris beschwert, erntet man i. d. R. Schulterzucken...

    Meine Pferde/Schweine sind ja naturgemäß auch vor dem 15. Juli auf ihren Weideflächen und genauso naturgemäß werden die Weiden im Frühjahr abgeschleppt und gedüngt - dies sind aber durchweg Maßnahmen, die bei günstiger Witterung weit vor dem Beginn der Brut- und Setzzeit anfangen. Und was die Nutzung der Flächen angeht - ist es bis auf ganz ausgewiesene Naturschutzflächen, in denen auch die Bewirtschaftung und Mahd streng geregelt ist, so, dass die Gesetzeslage dem Nutzer der landwirtschaftlichen Flächen das Nutzungsrecht im üblichen Sinn zuspricht.

    Demanch ist es kein Widerspruch, wenn meine Pferde/Schweine auf einer Weide stehen, auf denen Hunde per Gesetz nichts zu suchen haben.

    Die Bodenbrüter arrangieren sich auch da relativ schnell mit den Gegebenheiten - indem sie die Koppeln in Hausnähe eher weniger nutzen und die weiter entfernten Koppeln, die erst Ende Juni gemäht werden und die ihnen auf Dauer wesentlich mehr Deckung bieten, verstärkt nutzen. Sozusagen "survival of the fittest im Kleinformat"

    LG, Chris

  • also für mich ist leinenzwang mittlere katastrophe! bei morpheus nicht, der läuft auch artig frei auf dem weg un benimmt sich zu 90% super und hört, aber wenn yamiq nicht regelmäßig laufen darf, dann spinnt er rum und ich habe so nette sachen wie gestern, hier nach zu lesen: https://www.dogforum.de/ftopic107619.html

    wenn er nicht täglich laufen kann bzw. so ab 5 tagen, dann habe ich immer das pech, dass er rum kaspert und sich selbst den freilauf nimmt und nach holt sobald er von der leine ist...

  • Selbst wenn ich mich in Eigenregie um eine Auslauffläche kümmere...bspw. einen Garten pachte...ersetzt das wirklich den leinenlosen Spaziergang?
    Wir haben auch einen Garten...außerhalb...nicht direkt an der Wohnung...1500 qm. Wir sind da mehrmals die Woche mit den Hunden...klar, die Hunde mögen den Garten...aber was machen sie da...rumliegen, rumlungern, mal ne Runde spielen, mal einen passierenden Spaziergänger-Hund verbellen...aber das ist doch keine Auslastung... :???:

  • Hallo,

    ja dieses "leidige" Thema begegnet einem nur allzu häufig.

    Unser hiesiger Jäger hat sich bislang ruhig verhalten und hat uns noch nie veranlasst, dass wir die Hunde an die Leine zu nehmen hätten, was mich auch wundern würde, denn unsere Hunde folgen besser als seine eigenen ;-)

    Aber jetzt gerade sind wir im Umbruch. Der bisherige Jagdpächter ist raus und ein neuer rückt nach. Welche Ansichten er vertritt bleibt noch abzuwarten, kann nur hoffen, dass dieser so verständnisvoll ist, wie Sundri es hier beschreibt. Ein ruhiges Gespräch kann sinnvoller sein, als auf etwaige Gesetze zu pochen.

    Hier in unserer Gemeinde haben wir verschiedene Heidegebiete, welche in den letzten Jahren aufwendig und für viel Geld "renaturiert" wurden. Ergo gibt es hier Ehrenamtliche, die das Projekt betreuen und regelmässig nach dem rechten schaun. Da meinte auch eine Frau einmal, dass wir unsere Hunde gefälligst anzuleinen hätten, schliesslich befinden wir uns in einem Naturschutzgebiet. Kein "Guten Tag" oder "...entschuldigen sie bitte...."
    Das Problem war nur - da wo wir gerade angehalten wurden, ist kilometerweit kein ausgewiesenes Naturschutzgebiet!! Wenn dann jemand meint, er müsse mich gleich so anmotzen, dann muss derjenige auch das Echo vertragen!

    Aber ich kann auch die Jäger verstehen, wenn mal wieder ein HH mit seinem Hund unterwegs ist, der meilenweit vorweg galoppiert. Fernab des Einwirkungsbereiches seines HH, ja oftmals sogar ausser Sichtweite. Es gab sie schon immer und wird es auch immer geben - die Uneinsichtigen und Unbelehrbaren auf BEIDEN Seiten.

    Wenn mich jemand fragt oder freundlich darum bittet, dass ich meinen Hund anleine, dann mache ich das einfach. Wobei man mich nicht erst bitten muss, denn ich rufe meinen Hund IMMER zurück oder mache ihn fest (je nach Situation). Das gehört für mich als HH zu den Basics....aber wie gesagt.....die Uneinsichtigen wird es immer geben und damit verbunden auch der Zündstoff für angeheizte Diskussionen zwischen HH und Jägern/Passanten/Reitern/Radfahrern und und und....

    Das Leben könnte einfach sein, mit ein wenig Rücksicht auf beiden Seiten.

    Lg
    Volker

  • Ich finde die Leinenpflicht absolut gerechtfertigt.
    Soooo furchtbar lange ist es nicht und da sich alle dran halten müssen, ist keiner benachteiligt.

    Bei uns halten sich natürlich nicht alle dran. Ich sehe beim Gassi gehen oft Leute, die schnell anleinen, wenn sie jemanden kommen sehen. Es heißt dann ja auch immer :"Mein Hund hört und hetzt nicht." Aber es geht ja auch nicht nur ums hetzen. Die Jungtiere liegen oft auf den Wiesen und es kann gut mal sein, das ein Hund drüber "stolpert".

    Ich finde, man sollte den Tieren, diese Phase gönnen und angeleint auf den Wegen bleiben.

  • Egal ob mit oder ohne Leine oder Schlepp. Der Hund hat sowieso auf dem Weg zu bleiben, genauso wie ich eben wegen dem Naturschutz.

    Ich weiß auch nicht genau, was für Euch "Freilauf" bedeutet: Freilauf heißt bei uns, der Hund läuft mal voraus, bleibt mal hinten, aber auf dem Weg. Da wird von Haus aus nicht durchs Unterholz gejagt oder durchs Schilf gekrochen.

    Freilaufflächen sind bei uns die gemähten Streifen auf der Wiese oder angelegter Rasen.
    Wenn der Karabiner aufgeht, wird entweder mit dem Hund gespielt oder er spielt mit Artgenossen.
    Freilauf heißt für mich nicht, ich leg mich ne Stunde in die Sonne und Hund kann machen was er will.

    Im Winter z.B. waren einige Wanderwege derart vereist, dass ich beide Hände zum Festhalten gebraucht hab. Auch da ging der Karabiner auf, weil der Allrad-Hund frei die Strecke besser meistern konnte als mit mir als Behinderung. War natürlich auch illegal, da Naturschutz

    Genau wie der Rundwanderweg, den ich im Sommer eher meide, weil einfach zu viel los ist. Hier haben wir schon oben im Wald mit angeleintem Hund die Rehe beobachtet.

    Wofür brauch ich all die Schilder, reicht es nicht, sein Hirn einzuschalten??
    Und andersrum: diejenigen, wegen denen die Schilder überhaupt aufgestellt werden mussten, die juckt es sowieso nicht.

    Und dabei ist es egal, ob es ein Naturschutz oder ein Antihundehaufen-Schild ist.....

  • Hallo,

    prinzipiell finde ich die Sache mit dem Leinenzwang während der Brut und Setzzeit ok. Mich nervt es zwar ungemein, dass der Hund 3,5 Monate an die Leine muss, aber was soll´s zum Glück haben wir eine gute Flexileine.

    Wir selber haben für uns eine gute (aber nur halblegale) Lösung gefunden. Auf Flächen, wo nix Sitzt und nix Brütet - z. B. Deichflächen, Feldwege - ist unser Hund Off-Lein, bei anderen Flächen ist sie On-Lein. Wassergräben sind tabu.

    Sie darf sich vielleicht 10 Meter von uns wegbewegen, muss aber auf den Wegen bleiben

    Wir wissen allerdings, dass unser Hund bei Wildbegegnungen abrufbar ist und nicht zu irgendwelchen Tieren auf Feldern oder Wald hinläuft.

  • Zitat

    Egal ob mit oder ohne Leine oder Schlepp. Der Hund hat sowieso auf dem Weg zu bleiben, genauso wie ich eben wegen dem Naturschutz.

    Wir gehen schon mal auf den Pferdeweiden lang, wenn keine Pferde drauf sind. Es kommt ja immer darauf an, wie man wohnt. Wir wohnen an der Feldmarkt, wo sich der Weg zwischen Weiden und Ackern befindet. Da muss man nicht unbedingt auf dem Weg bleiben. Die Pferde und Trecker rennen/bzw. fahren ja sonst auch drauf herum ;)

    Ich meinte damit, das wir jetzt nicht auf die Weiden gehen. Sind zwar keine Pferde da, aber es können sich ja jetzt die Jungtiere im hohen Gras verstecken und deshalb gehen wir jetzt nur auf den Wegen entlang. Ein Hund sollte zwar auch ohne Leine in der Nähe bleiben, aber es kann ja schon reichen, wenn er mal 10m auf die Wiese läuft. Deshalb ja die Leinenpflicht.

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