Warum einen Hund erziehen?

  • Nachdem diese Frage nun seit gestern in meinem Kopf rumort -
    danke dafür, Alina :roll:


    Gegenfrage: Kann man denn Erziehung wirklich vermeiden?


    Also wenn das Ergebnis von Erziehung das situationsangepaßte Verhalten im sozialen Kontext ist, dann läßt sich das doch garnicht verhindern. Unsere Hunde beobachten uns schließlich ständig und passen sich in ihrem Verhalten permanent an, gemessen am persönlichen Erfolg.


    (Praktisches Beispiel zum Verständniss: Mensch geht zum Kühlschrank ... entweder lohnt es sich dem Menschen zu folgen oder nicht :D )


    Die korrekte Fragestellung müsste dann doch ehr lauten:
    Lohnt es sich Erziehung zu planen und sich bestimmte Erziehungsziele zu setzen? Und sind die allgemein verbreiteten Erziehungsziele sinnvoll und artgerecht?


    filosoffische Grüßle
    Susa

  • Zitat

    Weil Hunde eine harte Hand brauchen! Zwingt man die Viecher nicht zu kadavermaessiger Unterordnung ist's vorprogrammiert das sie die Weltherrschaft uebernehmen!


    In diesem Sinne : Mit einem Auge immer am Feind! :fies: ....und lasst Euch ja nicht einlullen von den Toelen....die warten nur auf ihre Chance uns zu dominieren.


    Genau :gut: Das ganze gepaart mit etwas Sadismus und man hat den perfekten Untertan.


    Was meint ihr warum ich mir Hunde halte?


    Irgend jemanden muß man doch von Herzen rumkommandieren können :D


    Gaby :sm: , Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat


    Wo kann man das lernen?


    Das hat Schlegel in seinem Buch "Crashkurs fuer Dumme: Vom Laien zum Hundeprofi in 3 Tagen" ausfuehrlich beschrieben.


    Eine Muss-lektuere fuer jeden angehenden Hundefluesterer!!

  • Hallöchen


    ganz ehrlich ich habe nicht alles gelesen :ops:


    Meiner Meinung ist es für den Hund einfacher , wenn er den Menschen verstehen kann. Vorallem durch Gestik , die einem Hund bereits in die Wiege gelegt wurde- Erziehung durch die Mutter und die Geschwister-.


    Wenn ich als Mensch ,dem Hund durch die Kenntniss seiner Art ,
    somit helfen kann meine Welt besser zu verstehen halte ich
    Erziehung für eine ganz wichtige Sache.


    Wer dann wen erzieht ist folgerichtig nicht relevant ,sofern beider Interessen letztlich gewahrt bleiben.


    Unser Hund kann einiges, sitz , bleib etc. oder Schlaaaf - auf die Seite legen Kopf auf den Boden, Decke aufrollen , Suchspiele etc.


    Das macht er aber nicht um es irgendjemandem zu zeigen - Deutschland sucht den Superhund- sondern weil es Ihm Spass macht und solche Beschäftigungen auch mal einfordert.


    Solche Beschäftigung ist für unsere Wohnungshunde meiner Meinung nach wichtig
    und wenn Du so willst ist dies Erziehung.


    Bis bald


    Karin

  • Ich habe auch nicht alles gelesen und antworte mal auf die Eingangsfrage


    Ich finde ein guter Grundgehorsam ist die beste Lebensversicherung eines Hundes. zB.Abrufbarkeit, Kontrolle von Jagdtrieb.
    Desweiteren ist ein guter Grundgehorsam für den Hund gut, denn ein Mensch, der seinen Hund so steuern kann, dass er ihm nicht unangenehm wird (Möbelankauen,Anspringen, Jaulen beim Alleinelassen), wird mehr positive Zeit mit dem HUnd verbringen, da er ihn gerne um sich hat und ihn nicht als belastend empfindet.
    Ist der Grundgehorsam abgeschlossen und es gibt keine anderen Hunde in der FAmilie ist es auch wichtig sich mit seinem Hund zu beschäftigen, denn Hunde sind Rudeltiere und brauchen soziale Interaktion zum glücklichsein. Das Beibringen von Übungen in diesem Zusammenhang macht die Sache halt spannender als jeden TAg einfach nur über "Das WEtter" zu reden und Hund und Mensch lernen sich bessser kennen und verstehen.
    Langeweile ist auch für einen Hund nicht schön, entweder wir beschäftigen ihn oder er beschäftigt sich selbst, kann er das nicht, wird er irgendwann unangenehm auffallen (sog.Macken) oder autoaggressiv werden.


    Die nächste Frage,die sich mir immer wieder stellt:
    Warum schafft man sich einen HUnd an, wenn man sich eigentlich garnicht mit ihm beschäftigen möchte ?
    Wie wärs dann mit nem Stofftier?
    Ist es nicht sehr egoistisch sich ein Tier zuzulegen, weil man selber kuscheln möchte ohne dem Tier etwas zurückzugeben bzw. seine BEdürfnisse so zu erfüllen, dass es glücklich ist?


    Erziehung bedeutet Grenzen ziehen, eigentlich braucht jedes sozial lebendes Wesen diese Grenzen um eine Umweltsicherheit zu entwickeln, bzw. um zu erfahren, welches VERHalten gewünscht ist und welches nicht. Danach kann es sein Verhalten steuern und selber entscheiden, ob es Stress will, oder ob es sich friedlich in die Gemeinschaft einfügt. So kann es beeinflussen wie es sein Verhalten gestalltet, Die Umwelt wird berechenbar, das vermittelt Sicherheit und ist Vorraussetzung für ein entspanntes Leben.

  • Danke Alina.... :D


    Ich erziehe meinen Hund weil es meine Pflicht gegenüber meiner Umwelt
    und meinen Mitmenschen ist.


    Als Beispiel:


    Er läuft in´s Auto oder Rad und ICH bin Schuld das Menschen und
    deren Eigentum zu schadenkommen.
    Im einfachsten Fall erschrickt der Fahrer nur.
    Man handelt fast so fahrlässig wie ein Geisterfahrer auf der Autobahn.
    Viele denken nur an ... oh Gott ist dem Hund was passiert ...was aber, das Auto weicht aus...
    knallt gegen einen Baum ... Familienvater...3 Kinder ....
    Dagegen kann ich mich nicht versichern.


    Und außerdem erziehe ich meine Hunde weil :
    Es MIR peinlich wäre, ICH mich nicht schämen möchte,
    ICH nicht als komplette, inkompetente Niete dastehen
    möchte, weil ICH meine Umwelt nicht belästigen möchte,
    weil es MIR nicht immer ganz egal ist was meine Mit-
    menschen von MIR denken, ICH mich nicht rechtfertigen
    will ( und ich hab und muss mit meinen einen ziemlich
    dicken Pelz haben ) usw. usw. ....


    Wenn mein Hund in die Leine geht und einen Radfahrer
    erschreckt wird der wohl kaum absteigen und zu meinem
    Hund gehen sich runterbeugen und sagen : ey du dumme
    Töle was war das denn... :shocked: Sondern sich vertrauensvoll an
    mich wenden :stock1:


    Er darf meinen Kuchen vom Teller klauen aber nicht den
    vom Besuch der daneben sitzt. Er darf mich anspringen
    aber nicht den Besuch .... wie kriege ich das hin ohne
    Einwirkung ... :???:


    Mein Hund und sein Verhalten ist auch ein Spiegel wie ich zu
    meiner Umwelt stehe ... Verantwortungs-und respektvoll
    oder ist mir Sch :zensur: .egal... ich möchte die soziale Kompetenz
    die ich gerne von anderen Menschen erwarte auch ausstrahlen.
    Ich möchte... in egal welcher Sache ...ernstgenommen werden...
    Und das werde ich nicht mit einem „ unerzogenen „ Hund
    Oder auch einem Spaghettiwerfer ...
    Wir bekommen eine „Schonfrist „ und dann ist gut ....


    ....ein Tier oder auch ein Mensch kann ohne alltägliche Ansprache
    egal in welcher Form nicht nicht „ existieren“ . Ist das dann schon
    Erziehung ?
    Wölfe,Hunde oder Mensch erziehen ihre Welpe oder Kinder auch ...
    Instinkt reicht nicht zum Überleben ...
    Die Züchtung von Hunden hat uns diese Verantwortung mitgegeben ...


    Susanne

  • Zitat

    nicht-erziehen geht genausowenig wie nicht-kommunizieren...


    Steht das in Zusammenhang? Heißt das, Erziehung geht nicht ohne Kommunikation?


    Zitat


    "Erziehen" tue ich ihn übrigens immer, auch wenn ich ihm weder Manieren noch Kommandos beibringe. Ich wundere mich dann höchstens heftigst über die Resultate.... :/


    Wie kann man dieser Verwunderung begegnen? Wie ist damit umzugehen?


    Zitat


    Ich hatte einen kleinen Pflegehund (Terriermischling), der war nicht erzogen. Der wollte nicht alleine bleiben, weil er es nicht gelernt hatte. Alleine hat er durchgängig gebellt, Stress pur für den Kleinen.


    Es zwingt ihn doch keiner zum bellen. Das macht er doch von sich aus. :ka:


    Zitat

    Erziehung halte ich für unwichtig, Führung und Bindung ist wichtig und daraus ergibt sich dann auch der Rest.


    Ist das nicht dasselbe? Nur halt andere Wörter? :???: Wenn nicht .. was ist Führung und Bindung? Wie sieht man das?

  • Hallöchen!Ich habe alle Seiten gelesen :D HERRLICH!!! Mensch Alina,du hast ja mal der Meute hier richtig was zum Nachdenken gegeben.Danke :gut: Es ist sehr unterhaltsam !!!!

  • lach, ich habe gerade einen großen Teil der Diskussion gelesen. Mich erinnert das an ein Seminar, welches ich im Studium belegt habe: Grundfragen der Erziehung, muss der Mensch erzogen werden
    in diesem Falle, Mensch durch hund ersetzen. Es kamen auch ähnliche Diskussionen auf.
    LG

  • Huhu Alina,


    dank Deiner PN weiß ich ja nun um den Hintergrund.


    Allerdings frage ich mich jetzt, gibt es irgendjemand auf dieser Welt der die Antworten, Erklärungen, Argumente derart zerpflückt - außer Dir?


    Denn wenn ja würde ich die Segel streichen.
    Wer trotz dieses vielen Inputs nach wie vor überzeugt ist der Hund braucht keinerlei Erziehung/Ausbildung/Kommunikation mit dem Menschen der ist durch nichts zu überzeugen ... ;)



    Tina
    die gerne ein bißchen Deiner Ausdauer hätte

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