Was macht einen guten Jagdhund aus?
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Was spricht dagegen dem Hund lebenslang solche Fährten zu bieten?
Da hat er viel mehr von als von dem doch eher begrenzten jagdl. Einsatz, weil man das zuverlässig und sicher immer bieten kann.LG
das SchnauzermädelHallo Schnauzermädel!
Du hast natürlich recht, dagegen spricht eigentlich nichts. Für mich sind das nur praktische Erwägungen.
Ich bilde gerade meinen dritten Hund auf Schweiß aus und habe damit sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
Das Problem mit richtigen Schweißfährten ist, dass der Hund am Ende das erwartet, was er vorne sucht. Das bedeutet, wenn man die Fährte mit Rotwildschweiß legt, erwartet der Hund am Ende auch - zumindest ein Stückchen - Rotwild. Ich fand es ziemlich zeitaufwändig, dass immer zu besorgen. Das klappt in der Regel nicht das ganze Jahr. Du brauchst dafür auch ziemlich viel Platz in der Gefriertruhe.
Darüber hinaus brauchst Du ein Revier, in dem Du arbeiten darfst.
Mein erster Rüde hat in der Ausbildung eine Mischung aus Rinderblut und Rotwildblut gearbeitet; am Ende lag eine getrocknete Schwarzwildschwarte. Er hat die ersten 3 Fährten super gearbeitet und als er beim dritten Mal wieder diese olle Schwarte gefunden hat, hat er mir ab da den "Stinkefinger" gezeigt und mir sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass er sich nicht mehr verar....... lässt.
Was er ab da viel lieber gearbetet hat, waren Schleppen, denn da gab es zuverlässig das, was er von Anfang an gesucht hat. Und wenn man nicht mit Kunststoff-Dummies arbeten will: die "Zutaten "hat man immer: ein getrocknetes Kaninchen, ein getrockneter Fasan, ein getrockneter Lauf usw.
Und wenn man bedenkt, dass die Hunde eigentlich eh nicht den Schweiß, sondern die Bodenverwundung arbeiten, habe ich bei meinen dritten Hund auf Schweiß fast ganz verzichtet. Sie bekommt naturnahe Fährten mit dem Fährtenschuh getreten. Den Schweiß gibt es nur punktuell zum Verweisen. Ansonsten lasse ich Sie zur Bespaßung Familienmitglieder suchen. Das wird super angenommen und der große Vorteil ist, dass der Focus des Hundes nicht nur auf den Tierfährten liegt.
Und ein weiterer Punkt, den Du bereits angesprochen hast, ist dass die Hunde gar nicht so viele Möglichkeiten haben (Gott sei Dank) ernsthafte Nachsuchen zu machen. Die meisten Jäger wenden sich bei schwierigen Nachsuchen an die hiesigen Schweißhundestationen und wenn man das Glück hat, ein eigenes Revier zu haben, hofft man eigentlich auch, dass es zu keinen Nachsuchen kommt. Ich komme pro Jahr auf vielleicht 5 - 6 Nachsuchen; das ist nicht viel. Und ich traue mir nur einfache Totsuchen zu. Trotz Ausbildung bilde ich mir nicht ein, eine schwierige Suche mit meinen Hunden hinzubekommen. Das liegt nicht an der Hunderasse, sondern an den mangelnden Gelegenheiten.
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Ich verstehe auch nicht, warum man nicht einfach Schleppen und gespritzte Duftfährten ohne Blut macht. Vielleicht muss man etwas experimentieren, bis man das für seinen Hund passende Duftgemisch gefunden hat - aber ist doch schön, wenn er sich sein Abendessen oder einen besonderen Leckerbissen so erarbeiten kann! Bisschen Pansenwasser, und am Ende liegt eben die Dose mit dem grünen Pansen - legger!
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wenn noch jmd interesse hat: ich habe mich in der letzten zeit mit 6 jägern unterhalten und dannach sogar noch ein en anwalt konsultiert..... alle sagen übereinstimmend das die jagdlich ausbildung, und dazu gehören auch fährten und schleppen mit richtigem viehzeugs und teilen davon, in dtl ohne jagdschein verboten sei. jedoch habe ich weder im bundesjagdgesetz noch sonst irgendwo den passenden text dazu gefunden und muss mich demzufolge trotzdem auf die aussage von kundigen leuten verlassen..... vllt ist ja einer von euch mit den dt rechtstexten soweit vertraut und weiß eine entsprechende stelle zu benennnen?!ansonsten scheint das thema ja erschöpft zu sein
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Moin,
das ist ein wenig komplizierter. Wild ist in Deutschland ein herrenloses Gut, das heißt, wenn es durch die Reviere wechselt, gehört es demjenigen, der es in seinem Revier schießt.
Schießt er nun aber an der Reviergrenze und das Tier macht noch eine Flucht ins Nachbarrevier, dann gehört es demjenigen, in dessen Revier es zu Tode kommt. Und der Schütze muss, lt. Gesetz (oder abweichenden Absprachen - wo kein Kläger da kein Richter) erst den Revierinhaber fragen, "darf ich es mir holen oder willst Du es jetzt haben?"
Schweißhundeführer auf langen Suchen brauchen also immer jemanden, der ihnen sagt "Stopp - hier ist die Grenze" und dann müssen sie eigentlich den dann zuständigen Revierinhaber fragen "dürfen wir durch - oder willst einen eigenen Nachsuchenführer", schon allein deshalb, weil der Hund am Ende eventuell geschnallt werden muss um das angeschweißte Tier zu Boden zu ziehen und zu halten, bis der Nachsuchenführer es erlösen kann. Und so manchem Nachsuchenführer ist der Hund an dieser Stelle geschossen worden, von einem Revierinhaber, der nicht benachrichtigt wurde und der meinte, da wildert was...... das ist zwar eher unglaublich, da solche Hunde immer gekennzeichnet sind, aber möglich.
Ebenso ist es mit Fallwild (das ist das Wild das stirbt oder vor dem Auto zu Tode kommt), es gehört demjenigen in dessen Revier es "herum" liegt. Und ein Schleppkaninchen z.B. könnte auch ein solches Tier sein..... Man kann zwar Schleppwild kaufen und sachgerecht aufbewahren, aber es ist schwer nachzuweisen, das es ein eigenes Tier ist und kein gewildertes oder tot gefundenes..... es sei denn es wäre gechippt? Also, auch ein angefahrenes Reh gehört nicht dem Autofahrer - erst in dem Moment in dem der Revierinhaber sagt "ich verzichte auf mein Eigentumsrecht" muss der Autofahrer das Tier entsorgen. Das kommt hin und wieder vor, zumeist aber auch nur dann, wenn das Tier so geschädgt ist, das es für den Verzehr nicht mehr geeignet ist oder aus dem Auto entfernt werden muss - das ist dann eklig......
Außerdem stehen Reviere den Menschen zur Naherholung zur Verfügung, das beinhaltet nicht das durchgehen des Unterholzes oder das pirschen mit dem Hund (DAS ist Jagdausübung und zudem eine ganz spezielle). Das beinhaltet auch nicht das Arbeiten mit dem Hund in einem fremden Revier auf Schleppe und Fährte. Da braucht es eine Erlaubnis für, des Revierinhabers versteht sich, ansonsten fällt alle Arbeit unter Wilderei - und - nicht vergessen, es herrscht in diesen Tagen aufgrund der Brut- und Setzzeit Leinenzwang - ausgenommen davon sind Arbeitshunde in Verrichtung ihrer Tätigkeit oder innerhalb ihrer Ausbildung. Und da müsste ich selbst nachweisen, das mein Hund arbeitet oder sich in Ausbildung befindet, im schlimmsten Ernstfall.
Schleppen und Fährten führen über Brutplätze und Ruheplätze für das Wild und sorgen immer für Beunruhigung und Hochmachen desselben. Das jedoch will niemand.
Geregelt sind solche Dinge im Bundesjagdgesetz und in den zugehörigen abweichenden Landesjagdgesetzen. Da gibt es durchaus große Unterschiede.
Gruß Sundri
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Hallo CaLlMeChAoZ,
ich bin jetzt etwas überrascht wegen der Aussagen der anderen Jäger bzw. des Anwalts; aber da ich selbst Jäger bin, habe ich mir natürlich bisher keine Gedanken darüber gemacht, ob Nichtjäger ihre Hunde mit Wildteilen ausbilden dürfen. Ich werde aber bei meiner hiesigen Kreisjägerschaft anfragen, wie die das sehen. Ich werde Dich hierzu auf dem Laufenden halten.
Was dem widerspricht, ist die Tatsache, dass Du in ganz vielen Shops fellbezogene Dummis oder Felle bzw. getrocknete Fasanen, Hasen, Kaninchen usw. für Apportierübungen ganz offiziell zu kaufen bekommst, und zwar ohne Jagdschein. Wie verträgt sich das mit der Aussage, dass man nicht mit Wildteilen üben darf??? Machen sich dann Tausende von übenden Hundehaltern strafbar???javascript:emoticon('
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Moin,
Schleppen und Fährten führen über Brutplätze und Ruheplätze für das Wild und sorgen immer für Beunruhigung und Hochmachen desselben. Das jedoch will niemand.
Hallo Sundri,
man muss für Schleppen oder Fährten doch nicht den ganzen Bestand aufrollen! Meine Schleppen und Fährten führen niemals über Brut- oder Ruheplätze. Um die Hunde zu bespaßen reicht es oft schon aus, am Wegesrand ein paar Schleppen zu ziehen, oder die etwas größere Wiese vom Nachbarn, oder das eigene Grundstück, um etwas zu verstecken. Der Schreiber will doch nicht gleich zur Verbandsschweißprüfung antreten!.
LG
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Da ich viel Fährte (klassisch für den Sport) brauche ich Gelände.
Also brauche ich die Erlaubnis von Bauern und Jagdpächtern. Und wenn man diese Verhaltensregeln einhält, dann eckt man nicht an und bekommt zum "Bespassen" der Hunde auch regelmäßig was ab.
Man spricht einfach ab, welche Gebiete gerade geeignet sind und wo man gerade stört. Alles kein Thema. Der Bauer und der Jagdpächter bekommen Weihnachten immer ein Aufmerksamkeit, ich bekomme Gelände und Wild, genau wie die anderen Sportler in meinem Umfeld.LG
das Schnauzermädel -
Oh, dann ist es ja gut, das Du genau weißt wo was brütet oder liegt - obwohl ich mein Revier sehr gut kannte, wusste ich das nie so ganz genau.... und Menschen, denen das Revier fremd ist, wissen so etwas normalerweise gar nicht.
Als ich meinen Hund ausgebildet habe, sind wir durch viele erschiedene Reviere gegangen, jeden Samstag woanders..... das ist zum Beispiel eine zusätzliche gute Übung für den Hund ansich. Fremdes Gebiet, fremde Menschen, fremde Hunde - je öfter - desto sozialisierter auf den kommenden Gesellschafstjagden. Unsere Hunde mussten sogar durch andere Hunde hindurch apportieren und diese hatten liegen zu bleiben.
Und Schleppen, die immer auf der gleichen Stelle liegen, die fordern einen Hund dann auch nicht, da beginnt er, weil er weiß, wo was liegt, die Nase nicht mehr ordentlich zu nutzen. Das will auch niemand haben.
Gruß Sundri
P.S. ein fellbezogenes Apportel ist was ganz anders als ein mit Fell überzogenes...... ich halte im Übrigen nichts von Attrappen, zwar bin ich der Meinung ein gut ausgebildeter Hund apportiert alles, wirklich alles was ich von ihm verlange, aber Attrappen? Möglichst noch mit Entenduftöl?
Was der Hund kann zeigt er dann, wenn das Wild noch warm ist und eventuell noch lebt...... und das kann man niemals mit getrockenten Tieren üben, denn die fallen und bewegen sich beim Tragen ganz anders als echtes Wild es je tun würde. Ganz abgesehen vom Gewicht. Es ist für jeden Hund eine Herausforderung einen ausgewachsenen Fuchs zu tragen, besonders für die kleineren Rassen, das braucht Muskelaufbau und Training. Mit Füchsen natürlich.
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Nö, ich weiß nicht immer genau, was wo brütet oder liegt.
Das interessiert mich auch eher auf den normalen Spaziergängen, da sind meine Hunde frei. Daher weiß ich auf unseren üblichen Runden dann eben doch sehr genau, was an welcher Stelle zu erwarten ist oder eben auch nicht.
Und das interessiert mich nicht nur zur Brut und Setzzeit, die hier ohne Leinenzwang ist, das interessiert mich das ganze Jahr. Aufgescheuchte Rehe vor Autos oder entkräftete Tiere durch Stress im Winter sind mit nicht egal.Nur, wenn ich doch mit meinen Bauern und meinen Jagdpächtern auskomme, wo liegt dann dein Problem?
LG
das Schnauzermädel -
falls Du mich meinst, ich hab überhaupt gar kein Problem damit...... ich empfinde Absprachen immer als den besten aller Wege und wenn sich alle Beteiligten kenn, dann ist doch alles in Ordnung.
Ich hab ja auch eher segugio geantwortet, gar nicht Dir - was ich aber auch gern tue.
Falknersheil
SundriP.S. in meinem Revier wurde entsetzlich viel geritten - oft mit Hund, da gab es solche die liefen strikt neben dem Pferd, bei denen hat es mich in der Brut- und Setzzeit nicht gestört - weil ich Reiter und Hunde kannte, wir hatten aber auch andere, die liefen nachts allein im Wald herum, bis sie dann wech waren - danach hatten sie Leinen und Begleitung. Menschen sind ja auch lernfähig
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