Während des Frühstücks

  • Frühstück 21

    „Hast Du schon Hunger?“
    „Ist ein Froscharsch wasserdicht?“
    „Charmant Liebste. Ein einfaches „Ja“ hätte auch gereicht.
    Nun denn, lass uns frühstücken.“
    „Upps, Telefon! Geh mal ran, ich decke in der Zwischenzeit den Tisch.“

    „Hui, jetzt setz Dich schnell, ich verhungere, wer hatte denn da so viel zu erzählen?“
    „Hihi, das war Andreas, der sich ganz doll ausweinen musste.“
    „Weil wir nicht zum Botswana-Bilder gucken gekommen sind?“
    „Nee, weil auch kein anderer gekommen ist. Und das Reiseziel war Tansania.“
    „Echt? Da ist keine Sau erschienen und die Moppelchen mussten alle Negerküsse
    alleine verputzen? Das tut mir ja sooo leid. Gibt’s dafür auch eine Erklärung?“
    „Allerdings. Wir sind doch beim letzten Mal, als der kleine Flitzer über den Tisch gelaufen ist, ziemlich früh verschwunden und da haben wir das Beste wohl verpasst.“
    „Spannend, dafür lege ich doch glatt mein Nutella-Brötchen weg.
    Hey, Du kannst jetzt nichts essen, Du musst mir erst alles erzählen.“
    „Ich hab aber Hunger.“
    „Papperlapapp, Du willst doch schlank bleiben. Leg endlich los.“
    „Unter der knusprigen Schale steckt scheinbar überhaupt kein Herz.“
    „Bist Du bald so weit?“
    „Ja doch. Also, als nun abends die ganze Gästeschar zum Aufbruch blies und sich
    von den Gastgebern verabschieden wollte, kam der garstige kleine Hund angefegt,
    um dem Herrn der ihn vom Tisch befördert hatte, mal kurz rachetechnisch angemessen
    in die Wade zu beißen.
    Aber bei den vielen Extremitäten die zur Auswahl standen,
    kam er augenscheinlich etwas durcheinander und verbiss sich im Bein eines Nachbarn,
    der auch eingeladen worden war. Das hat anscheinend ordentlich gesaftet und
    der Mann ist halt eine ziemliche Klatschbase und nun weiß das ganze Viertel,
    dass der lütte Fellträger ein komplett verzogener Tyrann ist.“
    „Cool, heißt das, dass wir uns nie wieder eine weitgewinkelte Nilpferdschau
    ansehen müssen?“
    „Warte doch, es geht ja noch weiter. Die Gäste haben sich dann sehr schnell
    verabschiedet, wahrscheinlich um nicht auch zum Opfer des unerzogenen
    kleinen Teufels zu werden, und als irgendwann endlich der Flur leer war,
    musste der arme Andreas sehen, dass sein geliebter Vierbeiner ihm auch noch
    einen fetten Dröhner in die Diele gekackt hatte. Tja, und der war nun von den vielen Menschen amtlich in den Teppich eingearbeitet worden. Bei so einem Gedränge zum Abschied achtet ja keine Sau darauf, ob vielleicht ein Köttel im Flur liegen könnte.
    Da so ziemlich jeder mit dem Auto gekommen war und so ein Hundeschiss
    am Schuh weder die Geruchsnerven noch die Fußmatten erfreut,
    ist es mit Andreas’ Beliebtheit im Moment nicht weit her.“
    „Genial, und nun?“
    „Sucht Andreas nach einem fähigen Hundetrainer.“
    „Und Du hast gesagt er solle sich erst einmal im DF schlau machen.“
    „Exakt. Da bekommt er noch mal ordentlich Haue, aber das schadet nichts.“

  • Ach wie schade.... ich hatte mich so auf das Revival des Fotoabends von letztem Jahr gefreut.
    Du bekamst doch den Platz direkt vor dem Monitor eingerichtet? Selbst der Besuch der Örtlichkeit
    nutzte nichts?
    Hier, ich hab sie gefunden.
    Herrlich, einfach herrlich. Gerade nochmal durchgelesen und jetzt mit Bauchweh vor Lachen.


    Ist denn ein Froscharsch wasserdicht?

    Grübelnde Grüße, Sanny

  • Hallo

    Frühstück 22

    „Wenn Du das erste Brötchen mit dem komischen Stinke-Käse isst, schmeckt
    dann nicht alles, was Du danach verdrückst, genauso? Also ich würde den Harzer ganz zum Schluss essen.“
    „Liebste, das ist Unsinn. Du isst zum Abschluss des Frühstücks IMMER ein Brot mit Nutella.“
    „Aber wenn ich eh nur herzhafte Sachen äße, würde ich mir den Stinker für den
    Schluss aufsparen.“
    „Und wenn ich bloß süß-klebriges Zeug essen würde, hätte ich besser eine Zahnärztin geheiratet. Ein Wunder, dass Du keine löchrigen Zähne bekommst.“
    „Blödmann, erzähl mir lieber, ob Du was Neues über die Andreas und sein Hund Geschichte
    weißt.“
    „Klar, mache ich. Also, der gute Junge hat sich eine Trainerin in Duisburg gesucht.“
    „Warum nicht in Mülheim? Gibt doch genug hier.“
    „Ich denke weil Mülheim ein Dorf ist, hier kennt jeder jeden, dem möglichen
    Getratsche wollte er wohl entgehen. Jedenfalls hat die Trainerin anscheinend schwer was
    drauf. Sie hat ihm in Windeseile beigebracht, dass man den Hund NICHT jedes Mal
    füttern sollte, wenn er am Kühlschrank kratzt, dass angepinkelte Füße sowohl negativ
    auf die Schuhe, als auch auf das Ansehen des Halters wirken, dass ein „nein“ nicht den
    Tatbestand der Tierquälerei erfüllt und dass Spaziergänge in der Wohnung einen gesunden Hund nicht wirklich ausfüllen.“
    „Manometer, da musste Andreas aber eine Menge lernen.“
    „Kannst Du wohl sagen! Aber jetzt kommt’s, der Junge ist in den vergangenen acht Wochen
    zum totalen Fachmann geworden. Sind ihm früher die meisten Hundehalter aus dem Weg gegangen, weil sein Furzknoten so ein verzogener Teufel war, rennen sie jetzt weg,
    weil sie seinen Missionierungseifer nicht ertragen wollen.“
    „Ach herrje, die Raucher-Nichtraucher Story?“
    „Voll. Vom komplett unbedarften Hundestoffel zur absoluten Koryphäe,
    die total überzeugt Ferndiagnosen trifft, in nur acht Wochen. Und all das bloß weil sein Hund Sitz und Platz kann, was er ihm aber gar nicht beigebracht hat. “
    „Wow, ein schneller Aufstieg. Kommt Dir das nicht irgendwie bekannt vor?“
    „Natürlich, ich bin schließlich MOD im DF.“

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