Mein Training mit Canis/HTS orientierter Trainerin in Berlin

  • Zitat

    Dein Hund ist ja erst 9 Monate? Da hast du aber früh mit unverhältnismäßig massiven Methoden erzogen.

    Aber Fanta, ist denn der Begriff 'massive Methode' nicht relativ und orientiert sich an der von einem selber gewählten Schule bzw. Erziehungsmethode? Du erlebst dieses Vorgehen als massiv, andere als effektiv und wirkungsvoll. Aber gerade die verschiedenen Methoden machen ja die Vielfalt aus - und alle werden sowohl ihre Vor- als auch Nachteile haben.

    Zitat

    Vor allem kommt bei deinem Hund noch einiges .. du stehst ja grade erst am Anfang ... wie willst du dann reagieren, wenn du schon in jungen Jahren massiver (meine Meinung) vorgegangen bist als nötig.

    Klar kommt bei einem neunmonatigen Hund noch einiges; dehalb schrieb ich ja auch der Rotti, dass ich Euch auf dem Laufenden halte. Aber bis jetzt ist er super sozial-verträglich und ich erlebe ihn auch gut sozialisiert. Jetzt fängt seit ein paar Wochen gerade seine Rüpelphase an, die sich drain ausdrückt, dass er stets erhobener Rute mit Stöcken im Maul durch den Wald läuft - bis ihn ältere Hunde dann mehr oder weniger massiv signalisieren, dass er noch jung ist :-)

    Zitat

    Ich kenne deinen Hund nicht und kann deshalb nicht beurteilen, ob sich das Meideverhalten in seinem Charakter geprägt hat, weshalb ich mich dazu nicht weiter äußern werde.

    Diese Deiner Aussage finde ich sehr ehrlich, achtsam und respektvoll!


    Zitat

    Ich habe einen Dobermann-Mix. Ein Traum von einem Hund, welchen ich ohne Starkreize und Meideverhalten erzogen habe. Bis zu dem Punkt der Leinen -und Menschenaggression. Er hatte klare Regeln, ist ein sehr entspannter Hund, gar nicht hibbelig oder sonstiges. Ich bin kein großer Freund von der clickerei bei der Erziehung, nutze sie primär nur für Tricks zur geistigen Auslastung... finde aber erstaunlich was man mit dem Clicker erreichen kann.

    Ich lehne Clickern ja auch nicht ab sondern akzeptiere es als EINE Methode der Hundeerziehung.

    Zitat

    Auch hier finde ich es vollkommen daneben es vollkommen zu verdammen, denn Hunde verstehen Geräusche deutlich einfacher als jedes Wort oder jede fliegende Leine.

    Noch besser nehmen sie aber die Gestik, Mimik und Bewegung des Menschen wahr.

    Zitat

    Für mich persönlich ist es auch eine Art Armutserklärung meinerseits, dass ich die Leinenaggro meines Hundes nicht auch ohne diese Methoden in den Griff bekommen habe. Aber das ist meine persönliche Meinung.

    Nochmals meine Achtung für Deine ehrliche Selbstkritik!

  • hallo fanta,

    iuch wollte nur einmal anmerken, dass ich bei der leinenaggression sehr ganzheitlich gearbeitet habe und gaaaaaanz lange über ersatzkonflikte. wir haben die hunde nicht in den höchsten reiz gebracht und mit meideverhalten heruntergeholt. und ich denke, so haben es einige hier erlebt. wie wurde es bei dir gemacht?

  • Sagen wir es so ... bei mir gab es nur schwarz oder weiß, da mein Hund sofort unter vollem Reiz stand und andere Dinge oder langsames heranführen überhaupt nicht interessiert haben. Ein weiterer Punkt ist, dass Max zu dem Zeitpunkt schon "gebissen" hat ... also nicht beabsichtigt (wobei Hund nicht blöd ist und er wird die Frau durchaus bemerkt haben die ihren Hund vor meinem "retten" wollte) aber im Rahmen seines ausflippens hat er eine Frau am Bein erwischt. Sprich das ganze lag bei der Versicherung und es mußte schnell gehandelt werden. Diese Umstände muss man mit hinzurechnen ... ich hatte einfach keine Ewigkeit mehr oder mehrere Wochen oder Monate um das Problem zu lösen ... es mußte schnell gehandelt werden und das wurde es. Man kann dies dem Trainer nicht negativ anrechnen.

    Unabhängig davon, weiß ich, dass ähnliche Methoden wie bei mir auch bei anderen angewendet wurden (habe über diverse Foren einige Kontakte mit Usern die bei Canistrainern waren)... ich spreche hier von identischer Vorgehensweise ... das erachte ich nicht als individuell oder ganzheitlich. Trotzdem liegt es auch an einem selber. Ich wurde zu jeden Zeitpunkt gefragt, ob ich mit der jeweiligen Methode klarkomme und wenn nicht, dann gab es einen Plan B ... das wiederum ist schon individuell. Man muss halt den Mund aufmachen und sagen, wenn einem was nicht paßt. Auch Trainer (egal welcher Schule und egal nach welchem System sie arbeiten) sind nicht unfehlbar oder perfekt ... in Zusammenarbeit mit dem "Schüler" wird es dann zu einem ganzen.

    Ich bin bezüglich Canis sehr hin- und hergerissen .. ich denke das merkt man auch an dem was ich schreibe ... mir fehlt Individualität, auf der anderen Seite gibt es individuelle Ansätze ... sie sind mir zu massiv und arbeiten zu stark über Meideverhalten, auf der anderen Seite bieten sie echte Lösungen für verzweifelte Hundehalter die sich mit ihren Problemen schon Monate die Füße wundgelaufen sind ohne eine Lösung am Horizont zu sehen .... außerdem sorgt das 2-Wochen-Programm für geordnete Verhältnisse die bei dem einen mehr, beim anderen weniger fehlen aber bei manchen überhaupt nicht vorhanden sind. Wenn ich die Wahl habe, suche ich erst einen alternativen Weg zu Canis ... aber für echte Probleme, haben sie echte Lösungen und ich gehe davon aus, dass die angeschlossene HuSchu auch gut ist und viele Probleme von Beginn an aus der Welt räumt, da den Leuten eine gesunde Einstellung zu Hunden beigebracht wird. Von daher meine eher positive Einstellung.

    Insgesamt muss ich auch sagen lieber kurz und knackig, von mir aus auch massiver reagieren, als Wochen oder Monate eingeschränkt zu sein (Hund und Halter) mit Arbeitsweisen die einen am Ende des Tages nicht zur Lösung führen oder wo der Weg zur Lösung 3 Jahre dauert.


    @ cutephoenix
    Soweit sind wir in der Thematik gar nicht voneinander entfernt ;).

  • Hi,

    Ehrlich gesagt finde ich überhaupt nichts schlimmes an wenig individuellem Training... Würden sie Hunde versuchen zu erziehen wie Katzen oder Pferde, fände ich das schon anders.
    Aber Hunde kommunizieren ja untereinander auch gleich bzw. sehr ähnlich, egal um welche Rasse oder welches Individuum es sich handelt. Deshalb kann auch ein Trainer ähnliche Probleme ähnlich angehen.

    Und es wird dabei ja immer auf die Persönlichkeit des Hundes und des Halters eingegangen (zumindest habe ich es nur so erlebt). Sprich dem typischen Labbi werden seine Grenzen halt vergleichsweise deutlicher aufgezeigt als dem typischen Whippet. Das finde ich sehr wichtig und es ist durchaus gegeben.

    Die Arbeit mit Meideverhalten finde ich auch nicht schlimm, so lang es nicht überhand nimmt und an den Hund angepasst ist.
    Ich wähle jetzt mal ein Beispiel, das für mich selbst sehr wichtig ist, da bei meinem Hund eben massive Probleme mit dem Thema vorlagen: Die Futtersuche draußen.
    Mein Hund ist da ziemlich extrem und liest alles von der Straße auf.
    Ich kann mir da eigentlich gar keine Lösung für das Thema vorstellen, deren Ziel nicht ist, dass der Hund das Futter auf der Straße meidet. (mag aber auch an meinem begrenzten Horizont liegen...)

    Klar gibt es theoretisch auch die Methode, das "Aus" über Tausch beizubringen und lt. Anhängern der Methode kann der Hund das irgendwann so gut, dass es auch draußen im Freilauf funktioniert - allerdings habe ich noch nicht einen wirklich verfressenen Hund getroffen, der es mit dieser Methode gelernt hat (vielleicht fehlt mir aber auch einfach der Erfahrungsschatz...).

    Zudem finde ich es auch irgendwie die total geradlinige, logische Folge dass ich dem Hund einfach sage, dass mir sein Verhalten gerade nicht gefällt.
    Und ein Meideverhalten kann man auch stark und weniger stark aufbauen. Es darf auf keinen Fall so aussehen, dass der Hund nach einmaliger Anwendung furchtbar verschüchtert ist und die Sache sein Leben lang nicht mehr versucht...

    lg,
    SuB

  • Zitat

    @ cutephoenix
    Soweit sind wir in der Thematik gar nicht voneinander entfernt ;).

    Das nehme ich wahr!

    Warum löscht hier übrigens immer meinen Avatar, auf dem ausschließlich meine Person dargestellt ist, frei von Rechten Dritter?????

    Ich werde mal den Inhaber anschreiben.....

  • Alle die hier schreiben, ob sie jetzt bei einer CanisAbsolventin oder einer "nach Canis arbeitenden" Trainerin sind, haben alle den gleichen Hintergrund.
    Alle haben ein Problem, eins, das schon länger besteht und meist haben sie schon so manch anderen Trainer verschlissen, diverse Methoden ausprobiert - ohne Erfolg.
    Hund sind wahrlich nicht blöd, die erkennen genau worum es geht und was Frauchen sich nu wieder ausgedacht hat.

    Alle (mal pauschal gesagt, natürlich siehts individuell anders aus) hatten ähnliche Ausgangspositionen, fehlende Basics und kamen in der eskallierenden Situation nicht mehr an den Hund heran.

    So sieht die durchschnittliche Klientel einer Canis-Einzelstunde aus !

    Natürlich gibts ein Grundkonzept, eine Basis nach der bei Canis gearbeitet wird. Im Mittelpunkt steht die Hund-Halter Beziehung, die muß stimmen, daran muß zuerst gearbeitet werden und genau dort muß der Grundstein für eine funktionierende Erziehung gelegt werden.

    Und ja, wenn sich ein Hund seit 2 Jahren an der Leine aggressiv verhält, seinen Halter ignoriert, hinter sich herschleift, gar schon gebissen hat, die Menschen weiträumig Bögen laufen, .... dann strebt man keine Lösung über Monate an, bei der man noch größere Bögen läuft, Kontakte vermeidet und bei der die Halter ihr Leben noch mehr umstellen müssen.
    Dann sucht man eine Lösung, bei der man Hund & Halter in relativ kurzer Zeit ein angenehmeres, stressfreieres Leben ermöglichen kann.

    Interessant ist doch eher, daß fast alle, die bei Canis zu Einzelstunden landen, vorher in einer Hundeschule waren ! =)

    Wer sich mit Haltern unterhält, die von Welpe an bei entsprechenden Hundeschulen waren, der wird ein ganz anderes Statement hören und sehr wahrscheinlich einen gut erzogenen Hund erleben ;-)

    Gruß, staffy


    cutephoenix
    Lies mal deine Nachrichten !!

  • Zitat

    Das nehme ich wahr!

    Warum löscht hier übrigens immer meinen Avatar, auf dem ausschließlich meine Person dargestellt ist, frei von Rechten Dritter?????

    Ich werde mal den Inhaber anschreiben.....

    Weil nur Avatare von Tieren erlaubt sind, nicht von Menschen ;)

  • Zur Individualität:
    Das Ziel ist bei allen das selbe, daher ist der Weg (fast) immer vergleichbar.
    Die Kunst besteht nur darin, die Möglichkeiten von Hund & Halter bei der Art des Trainings zu berücksichtigen.

    Jeder durchläuft ein Hausprogramm, im Detail sieht aber jeder gänzlich anders aus. Bei 5 Hunden mit dem gleichen Problem gibts ein Ziel, aber 5 verschiedene Wege. Ich kann nicht mit einem Terrier wie mit einem Border arbeiten und der taffe Single geht anders mit seinem Hund um als die 4-fache Mutter ... wenn das Training nicht individuell wäre, gäb es garantiert kaum bis keine Erfolge.

    Gruß, staffy

  • Hi,

    Zitat


    Dann sucht man eine Lösung, bei der man Hund & Halter in relativ kurzer Zeit ein angenehmeres, stressfreieres Leben ermöglichen kann.

    Gerade das finde ich auch einen sehr wichtigen Aspekt!
    Bei einem Hund mit dem man z.B. massive Probleme in Richtung Leinenaggro hat, kann man davon ausgehen, dass er draußen stark gestresst ist.
    Da trägt auch eine schnelle Lösung dazu bei, dass der Stress bald weniger wird, was dann oft den Stress ausgleicht, den der Hund vielleicht durch das Training erfährt.

    Ich denke mir auch oft, dass manche Leute evtl. übersehen, dass auch der Hund gestresst sein kann, der z.B. mit Clicker gearbeitet wird und es nicht auf Anhieb schafft, selbst die passende Lösung zu finden.
    Es wird dann immer als supitoll dargestellt, weil es ja ach so gewaltfrei ist, aber auch dabei kann der Hund durchaus in großen Stress geraten.

    Die Vorgabe einer klaren Richtung kann also demnach auch helfen, Stress zu vermeiden.

    lg,
    SuB

  • Zitat


    Interessant ist doch eher, daß fast alle, die bei Canis zu Einzelstunden landen, vorher in einer Hundeschule waren ! =)

    Man muss aber auch ganz klipp und klar sagen, dass es Hunde gibt, die nach einem Canistraining handscheu waren, bzw. das Training mit einem kompletten Vertrauensbruch gegenüber ihrem Menschen quittiert haben. Diese Hund mögen die Ausnahme sein, aber es gibt sie und dessen sollte man sich bewusst sein.

    VG, Anna

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