Meg und ich gegen den Rest der Welt...

  • Bei meinem Mann war es von Anfang an so, dass sie vor ihm wohl Angst hatte. Wenn sich ihre Wege gekreuzt haben, hat sie ihn angebellt, ist dabei rückwärts gegangen und hat sich anfangs sogar immer buchstäblich in die Hose gemacht. Das macht sie jetzt nicht mehr, sie bellt von ihrem Platz aus und knurrt immer ein wenig dazu, und das tut sie auch, wenn die beiden sich zufällig im Flur treffen, sie geht dann immer nach hinten, sieht also eher defensiv aus, wenn ich das einschätzen sollte.

    Interessanterweise hat sie das immer nur im Haus. Draußen, wenn wir zusammen spazieren waren, ist sie recht schnell mit ihm warm geworden und hat sogar Leckerlis aus seiner Hand genommen. Da kann er sie inzwischen sogar abrufen. An der Haustür bleibt sie dann so lange stehen, bis er drin ist, und dann flüchtet sie vor ihm auf ihrem Platz. Das ist ein bißchen merkwürdig, ich verstehe nicht so richtig, warum das draußen alles anders ist als drinnen. Du musst Dir das so vorstellen, sie verhält sich, als sei er plötzlich jemand anders. Dabei lässt er sie vollkommen in Ruhe, geht nie auf sie zu oder bedrängt sie oder dergleichen.

    Seit wir über Weihnachten mit ihr verreist waren, ist es noch ein bißchen besser geworden, jetzt kommt sie im Haus auch öfter zu ihm und nimmt Leckerlis, aber halt nur, wenn sie das möchte und nicht, wenn er sie ruft. An sich waren wir ja froh, dass wir sie schon so weit hatten, aber jetzt frage ich mich, ob das auch schon wieder in die verkehrte Richtung geht?

    Mit unserer Tochter kam sie bislang eigentlich sehr gut aus, nur hab ich in den letzten zwei Wochen zweimal gehört, wie es unter dem Bett kurz knurrte, als die Gute ins Bett gehen wollte. Es ist also noch keine Gewohnheit geworden, aber ich denke mir, je eher wir das alles richtig stellen, desto besser und desto weniger dramatisch wird das alles. Wehret den Anfängen...

  • Zitat

    Mann und Tochter werden aber leider neuerdings gelegentlich leise angeknurrt, was der/die Betreffende sofort mit Wegschicken ahndet und worauf sie auch hört.

    Noch ein Tip:

    Das Wegschicken sollte von DIR kommen, deine Kleine muss wissen, dass DIR das nicht passt. Die Meinung von Mann und Tochter interessiet sie im Moment (noch) nicht all zu sehr.

    LG

  • Hm,
    bodyguard,
    das würde ich auch so sehen, dass das Wegschicken ruhig von Mann/Tochter kommen kann. Jedes Familienmitglied muss seine eigene Beziehung zu dem Hund aufbauen. Da hilft es nicht, wenn Blueberry immer daneben steht und regelt.
    Ich dachte auch, die Hündin hört da drauf, wenn der Mann sie wegschickt?

    Falls nicht, würd ich es höchstens noch kurzfristig selber übernehmen, Ziel muss sein, dass Mann/Tochter genügend Autorität aufbauen, um das selber durchsetzen zu können.
    Die beiden können ja auch in entspannten Situationen mit der Hündin das Kommando "ab in den Korb" oä üben. Gerade bei Handfütterung. Und das dann eben bei Knurrsituationen abfragen.

    Viele Grüße
    Silvia

  • Zitat

    Meinst Du wirklich? Ich dachte, das sollte grade von den Betreffenden selber kommen...?


    Deine Meg ist deinem Mann gegenüber immer noch unsicher und ängstlich. So stellt sich das für mich zumindest aus deinen Angaben und aus der Distanz dar. Dass sie sich bei seiner Annäherung nicht mehr verkriecht, ist doch schon ein schöner Fortschritt. Aber bis zu einem vertrauensvollen auf ihn Zugehen, braucht es sicherlich noch einige Zeit.

    Wenn Meg nun jedesmal von deinem Mann weggeschickt wird, wenn sie ihre Unsicherheit durch leises Knurren (ich stell nun mal in den Raum, dass es das ist) äußert, mag sich der Gehorsam verbessern, aber das Vertrauen? Im dümmsten Fall verstärkt sich das Mißtrauen. (Immer wenn ER in meine Nähe kommt, folgt was Unangenehmes).

    Wenn du ihr aber klar machst, dass du (die aus ihrer Sicht ja das Sagen hat) das nicht duldest, wird sie das ohne Vertrauensbruch verstehen lernen. Und wenn dein Mann dann noch, wenn du nicht in der Nähe bist, das Knurren und den Hund einfach ignoriert, verknüpft sie keine negativen Erfahrungen mit ihm, wird immer seltener dieses Verhalten an den Tag legen und so immer mehr Vertrauen zu ihm fassen können.

    "Blueberry", das ist nur ein Tip von mir. Ein Denkanstoß aus der Ferne, der keinen Anspruch auf 100%ige Anwendbarkeit bei jedem Hund erhebt.

    LG

  • Huhu,
    ich denke ja, dass sie mehr Vertrauen entwickelt, wenn sie klar lernt, welche Regeln beim Mann gelten: Unfreundlichkeit wird mit Wegschicken geahndet, auf freundliches oder meinetwegen Schüchternes Annähern wird positiv reagiert.
    Ideal wär's natürlich, wenn der Mann auch ein wenig Gefühl dafür entwickelt. Sie in "entspannten" Momenten ruft, sie dann füttert, und dann völlig neutral wieder wegschickt.
    Ich meine auch, dass das Wegschicken bei Knurren ja nicht mit Getöse und Anschiss einhergehen muss. Ganz einfach "nee, so nicht Madam, PLATZ/DECKE bitte".
    Viele Grüße
    Silvia

  • Also ich persönlich würde an Blueberrys Stelle den Hund selber wegschicken. Denn er knurrt zwar Mann oder Tochter an, aber es geht dabei um sie. Und da muss meiner Meinung nach von ihr auch die Korrektur erfolgen.

    Was anderes ist es natürlich, wenn Hundi knurrt, weil er z.B. ´nen Knochen hat und es hat gar nichts mit Frauchen zu tun. Dann würde ich Korrektur von demjenigen erfolgen, der angeknurrt wurde.

  • Zitat

    Wehret den Anfängen...

    So ist es. Oftmals neigen ursprünglich ängstliche Hunde dazu ihr Verhalten auszubauen und ein Hobby draus zu machen. Ich denke, der Schritt ist bei Euch bereits vollzogen - Dein Mann ist eigentlich nicht mehr gruselig, aber sie hat sich das Verhalten in der Wohnung angewöhnt und fühlt sich dabei auch (warum auch immer) bestätigt.

    Ich würde nicht versuchen durch irgendwelche Fütterungsmaßnahmen durch Deinen Mann da irgendein Band herzustellen, was gar nicht da ist, sondern ihr vielmehr beibringen, dass sie zu akzeptieren hat, dass er da ist.

    Vorsorge ist besser als Nachsorge: Wenn sie schon knurrt, dann hast Du verpennt sie frühzeitig aus der Situation zu "verbannen".

    Es gibt unter Hunden (das praktizieren Hunde untereinander oft sehr konsequent) eine einfaches System: Kannst Du Dich im Rudel nicht benehmen, schau es Dir von außen an, solange bis Du es kannst.

    Und man sieht immer weit vor dem ersten Knurrer, dass die Situation in diese Richtung geht.

    Das heißt im Klartext: Wenn Du siehst, dass sich da was in diese Richtung anbahnt - sie anfängt steif zu werden, diesen bestimmten Blick zu bekommen usw.., dann schick sie weg. Irgendwohin, wo sie aus der Situation raus ist.

    Das zeigt ihr nicht nur, dass Du das nicht akzeptierst, sondern schafft für sie auch die Möglichkeit einen Weg zu finden, wie sie mit sowas zukünftig für sich selbst gut umgehen kann. Frei nach dem Motto: "Ist es mir zuviel, kann ich ja weggehen."

    Viele Grüße
    Corinna

  • Huhu,
    Corinna: könntest du nochmal auf S. 1 gucken? Interessiert mich nach wie vor... Vielen Dank!
    -S.

  • Ressource ist man immer dann, wenn man sich nicht wie ein Sozialpartner benimmt. Das heißt, man lässt den Hund (gegenüber anderen) darüber bestimmen wie er über einen verfügt. Manchmal sieht man diese Konstellation sogar unter Hunden! Das ist dann die Situation in denen ein immer (!) über die Kontaktaufnahme eines weiteren Hundes gegenüber Dritten bestimmt.

    Man könnte auch sagen: Kontrollfreak ;)

    Wenn der Hund grundsätzlich über jemanden nicht frei verfügen kann, weil dieser das nicht zulässt, kommt es gar nicht dazu.

    Viele Grüße
    Corinna

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