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Hey Ihr alle!
Ich melde mich zum Wochenende mit einem oder mehreren gedanken zurück, die mich beschäftigen, seitdem ich einen Hund habe.
angeregt wurde ich zusätzlich durch den thread: "übertreiben wir es?"Wie einige von euch wissen, habe ich mich in diesem forum angemeldet, als mein wauzi 11 wochen alt war. jetzt ist er neun monate und ein temperamentvolles kraftpaket.
in der zeit des heranwachsen meines welpen bin ich hier im forum und auf der grossen wiese (auslaufgebiet) vor der haustür auf die unzähligen erziehungsmethoden und co aufmerksam geworden.
es gibt Hundepsychologen, Tierkommunikatoren, verhaltensforscher, "Hundeexperten", Trainer (die alle eine andere meinung zum thema hundeerziehung haben), zig hundeschulen, ernährungstherapeuten für hunde.....usw usw....ihr wisst wahrscheinlich, worauf ich hinaus will.die frage, die ich mir im allgemein gestellt habe ist:
wie zum teufel haben unsere vorfahren hunde erzogen, da gab es keinen trainer, der ihnen über die schulter gesehen hat, es gab keine schleppleinen, mit denen man den hund sichern konnte.
es gab keine hundepsychologen und auch niemanden, der dem hund einen ernährungsplan erstellt hat.
wieso sind wir nicht in der lage ohne diverse hilfsmittelchen wie leckerlies und schleppleine einen hund zu erziehen?
was machen viele von uns falsch?
oder ist das wissen, was uns unsere ahnen, als sie noch naturverbundener gelebt haben verloren gegangen?beispiele aus dem alltag:
-vor einiger zeit lief in fernsehen ein bericht über schüler, die erklären sollten, wie sauerkraut hergestellt wird. erklärung der schüler: das sauerkraut wächst auf dem feld und wird mit einem rasenmäher abgemäht.
-wie macht man zB ein feuer ohne feuerzeug und co?
- welche pilze sind giftig und welche nicht?
- wie überlebt man in der wildnis, wenn man nur ein messer dabei hat und nix anderes?
- welche heimischen vogelarten leben in deutschland?
viele junge leute kennen darauf keine antwort.
zB gehen sie in den supermarkt um sich pilze in der packung oder dose zu kaufen.
sie kennen keine heimischen vogelarten, sondern nur computer, handys also das alles was in den multimedia bereich geht.was würde passieren, wenn wir von heute auf morgen plötzlich auf uns selbst gestellt sind, sei es durch hungersnöte, naturkatastrophen oder einen krieg?
oder wir wären für einige zeit von der aussenwelt abgeschnitten?um das ganze in richtung hund zu lenken: was ist wenn man nicht:
- zur hundeschule gehen kann
- kein internet hat um sich über hundeerziehung zu informieren
- keine leute bei denen man sich rat holen kann
- wenn man sich keinen trainer leisten kann ......dann müsste man durch versuch und irrtum lernen oder wir hätten die möglichkeit, ein hunderudel zu beobachten um daraus unsere schlüsse zu ziehen.
-warum fällt es uns so schwer das verhalten unseres hundes richtig zu deuten?
- wieso gibt es so viele unerzogene hunde (man liest hier fast täglich, dass zB kleine hunde von grossen hunden gebissen werden).
liegt es an den vorher beschriebenen gründen (dass das wissen verloren gegangen ist, die naturverbundenheit fehlt)?wäre schön, wenn ihr eure meinung dazu schreibt.
wenn es mal einen ähnlichen thread gab (ich habe gerade nix darüber gefunden), dann einfach das thema hier schliessen.und hoffentlich kommt es nicht irgendwann zu einem apokalyptischen wochenende
liebe grüsse
biggi
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Schön mal von jemandem zu lesen der ähnlich denkt wie ich.
Die Menschen haben sich von der Natur entfernt. 6cm Schnee, und in Schleswig-Holstein fährt die Bahn nicht mehr und der Verkehr bricht zusammen.Was machen die Menschen in Canada die jedes Jahr zwei Meter Schnee haben ?
Wir Deutsche sind Zivilisationskrüppel. Z.b ohne Auto geht nichts mehr. Selbst die kleinsten Wege werden damit gemacht. Und im nächsten Moment jammern das der Sprit so teuer ist.
Hunde werden meiner Meinung nach übertherapiert. Hier zur Welpenstunde, da zur HuSchu und dann dort noch Agility usw.
Ich könnte mich in Rage schreiben... -
Der Unterschied? Meiner Meinung nach der Druck unserer heutigen Gesellschaft (und der Druck, den sich viel HH selber machen). Ein Hund hat zu funktionieren. Früher war es normal, das ein Hund sein Revier bewacht. Heute hast du die Polizei wegen Ruhestörung vor der Tür stehen. Früher gab es sicher kein Gesetz, dass mein Hund keinen Einbrecher beissen darf (nein, das finde ich nicht toll, so ist das nicht).
Jäger hatten Jagdhunde
Schäfer hatten Schäfer-/HütehundeHeute hat jeder Mensch irgendeinen Hund, der ggf. nicht zu ihm passt. Ich kann meinen Hund nicht jagdlich führen, einfach so hetzen ist aber 1. extrem gefährlich und 2. auch verboten. Also ran an die Schleppe und üben bis zum umfallen..
Und gaaaaanz früher
wurden Hunde die nichts getaugt haben (in welcher Art und Weise auch immer), einfach um's Eck gebracht
Das andere ist, dass (meiner Meinung nach) allen/vielen HH die Fähigkeit zu denken/handeln abgesprochen wird und die HH das mit sich machen lassen. Jeder Honk kann ne HuSchu aufmachen und hat die Weisheit mit Löffeln gefr :zensur:, ohne ihn kann der HH seinen Hund nicht erziehen, usw. (ich meine jetzt keine guten Trainer!!!)
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MissEmmy:
das stimmt, wenn man die nachrichten verfolgt dann: holla die waldfee
würde irgendetwas passieren, ständen wir hilflos da!ZitatWir Deutsche sind Zivilisationskrüppel. Z.b ohne Auto geht nichts mehr. Selbst die kleinsten Wege werden damit gemacht. Und im nächsten Moment jammern das der Sprit so teuer ist.
da stimme ich dir voll und ganz zu!
anderes beispiel:
bei uns wird gerade über eine südspanne disskutiert. wenn diese gebaut werden sollte, wird ein naherholungsgebiet zerstört und man wüsste nicht, wo man den hund dann laufen lassen soll.
würden wir weniger mit dem auto rumgurken, weg jeden furz, dann wäre diese südspanne nicht im gespräch!
das was ich so toll finde (die natur direkt vor meiner haustür) wäre von heute auf morgen nicht mehr da.
dieser gedanke erschreckt mich und stimmt mich traurig und macht mich wütend.
ändern kann ich daran nichts. :/ -
Das kommt drauf an, was mit "früher" gemeint ist.
Einerseits denke ich auch, dass wir inzwischen vieles übertreiben. Andererseits würde ich aber auch sagen, dass Hunde und Tiere allgemein heute insgesamt artgerechter gehalten und besser verstanden werden als früher.
Mit "früher" meine ich so grob die Generation meiner Eltern und Großeltern (und wahrscheinlich noch ein paar Generationen davor). Was die mir so erzählen...Stachelhalsband war selbstverständlich, viel Ahnung über Verhalten und Ernährung hatte man auch (noch) nicht, und es mangelte an der gesundheitlichen Versorgung: Der DSH starb mit 6 Jahren, "weil er wohl Rattengift gefressen hatte." Díe haben ihren Hund auch geliebt, aber wussten es halt nicht besser, und das war für die Zeit bestimmt nix Ungewöhnliches.
Wenn wir uns jetzt aber mit unseren ganz frühen Vorfahren oder auch heutigen Naturvölkern vergleichen, haben die auf jeden Fall viel mehr Bezug zu ihrer Umwelt und Tieren. Da fallen mir die Mongolen oder Indianer ein mit ihrer Pferdehaltung oder die Eskimos mit den Hunden usw.
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Zitat
Schön mal von jemandem zu lesen der ähnlich denkt wie ich.
Die Menschen haben sich von der Natur entfernt. 6cm Schnee, und in Schleswig-Holstein fährt die Bahn nicht mehr und der Verkehr bricht zusammen.Was machen die Menschen in Canada die jedes Jahr zwei Meter Schnee haben ?
In Vancouver passiert exakt das gleiche... Die Leute gehen früher heim, Schulen/Unis fallen teilweise aus, die öffentlichen Verkehrsmittel fallen aus, usw. Und das wegen 10 cm Schnee
Das ist also kein Problem der Deutschen
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Ich finde Murmelchen hat das sehr schön erklärt. Das deckt sich zu 100% mit meiner Meinung.
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Unsere Welt ist schlicht und einfach um ein Vielfaches komplizierter geworden.
Wir hantieren im Alltag mit technischen Geräten von denen wir nichts verstehen, die wir nicht erklären und reparieren können.
Wir leben in einem undurchschaubar aufgebauten Staats-und Wirtschaftssystem.
Wir ziehen unser Gemüse meist nicht mehr selbst und backen kein Brot mehr, nähen selten unsere Kleider, bilden unsere Kinder nicht selbst aus....
Für alles brauchen wir Spezialisten, für einiges wenige sind wir das natürlich auch selbst, aber meistens brauchen wir Fachleute.
Handwerker, Lehrer, Mediziner, Psychologen, Mentaltrainer, Pfarrer, Sterbebegleiter, Manager, Unterhalter...Deshalb brauchen wir die Spezialisten auch für unsere Hunde.
Da wird der Umgang auch nicht von den Eltern oder nahen Verwandten abgeschaut, weil die vielleicht gar keinen Hund haben und nie einen wollten.
Hundehaltung vor 20 Jahren lässt sich kaum noch mit den Haltungsbedingungen von heute hinsichtlich der Regularien und der
Ansprüche vergleichen.Nur so ein paar Gedanken zum Thema,
Friederike -
Zitat
Wenn wir uns jetzt aber mit unseren ganz frühen Vorfahren oder auch heutigen Naturvölkern vergleichen, haben die auf jeden Fall viel mehr Bezug zu ihrer Umwelt und Tieren. Da fallen mir die Mongolen oder Indianer ein mit ihrer Pferdehaltung oder die Eskimos mit den Hunden usw.
darauf möchte ich hinaus, nicht auf das was unsere grosseltern mit den tieren gemacht haben
zu grossmutters zeiten wurden hunde als nutztiere gehalten. da hat der hund ab und zu zuwendung bekommen, ansonsten lag er an der kette im hof.
ich spreche die naturvölker an und stelle mir die frage, wie es zB den urzeitmenschen gelang, den wolf, ein hochentwickeltes raubtier, an sich zu binden.und ich gebe Murmelchen recht: auf uns hundehaltern lastet der druck der öffentlichkeit.
aber obwohl dieser druck da ist, gibt es zu viele unerzogene hunde.
in zeiten unserer grosseltern war es gewollt, dass hunde haus und hof bewachten. heute muss man angst davor haben, dass dich ein einbrecher verklagen kann, wenn er auf das grundstück steigt und ihn der hund beisst. -
Mit alten Gerichten der Küche ist es auch so. Wer kann heute noch kochen ? Kaum jemand. In Zwanzig-Dreißig Jahren wird niemand mehr in Deutschland die Klassiker , wie zb. Kohlrouladen mehr zubereiten können, weil sich alle nur noch von Fertigfutter ernähren.
Fahren mit verspoilertem, röhrendem Auto, blondierten Haaren, ihrem kleinsthund in der Tasche zum Solarium um danach mit laufendem Motor bei MC Donalds auf dem Parkplatz mit lauter Mukke zu posen.
Öffentlich-Rechtliches Fernsehen wird es auch nicht mehr geben weil alle nur noch die Krawall Sendungen der Privaten schauen.
Politische Bildung ? Mir doch egal... -
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