Suche Trainingsansatz - Aufmerksamkeit
-
-
Ich bin mit meinem Latein am Ende.
Dony ist Zuhause generell ein aufmerksamer Hund. Am liebsten liegt und schläft er mit Körperkontakt neben mir. Übungen und Spiele Zuhause machen ihm sehr viel Spaß und man kann super mit ihm trainieren. Er ist kein Kontrollfreak, ruht Zuhause viel, ist aber dennoch sofort mit Körper und Geist dabei, wenn wir etwas gemeinsam machen.
Draußen ist er jedoch das komplette Gegenteil. Rückruf und Leinenführigkeit sitzen ohne Ablenkung sehr gut. Dennoch ist das etwas, was halt sein muss und man sieht es ihm deutlich an, dass er nur mit macht, weil er muss. Er scheint wie in einer anderen Welt zu sein. Am liebsten läuft er einfach voraus und macht sein Ding. Pinkelt hier, pinkelt dort, schnüffelt an diesem Grashalm, an jenem. Ich selbst bin ihm draußen absolut egal. Er sucht von sich aus so gut wie nie Kontakt. Selbst wenn ich Frisbee, Ball und/oder ordentlich Leckerlies mitnehme, ist das zwar kurz interessant, aber nur, weil ich das von ihm verlange, er selbst will und braucht solche Beschäftigungen nicht.
Ich möchte, dass er mich nicht als Chauffeur, sondern als Begleiter ansieht. Er muss draußen nicht an mir kleben, aber ab und an ein Blick in meine Richtung würde mir schon reichen.
Sind wir mit weiteren Hunden unterwegs, ist es ähnlich. Er läuft an der Spitze und kümmert sich wenig um uns. Rufen wir ihn, kommt er, wird auch belohnt, aber sofort entfernt er sich wieder und geht seinen eigenen Beschäftigungen nach.
Ich brauche mich bei ihm nicht interessant zu machen, das haben wir durch. Ich suche einen Weg, ihm zu zeigen, was ich von ihm möchte. Dass er zwar seine Freiheiten hat, ICH aber eigentlich diejenige bin, die draußen das Sagen hat, den Weg bestimmt etc.
Gehen wir querfeldein ist es besser. Er weiß nicht, welchen Weg wir einschlagen und daher schaut er ab und an, ob wir noch da sind und in welche Richtung wir gehen. Sind wir draußen an einem Fleck, Grillplatz oder dergleichen, ist er aufmerksam wie Zuhause.
Das ist nun sehr lang geworden, daher höre ich hier auf. Habt ihr Ideen? -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich versteh das Problem noch nicht so ganz...er hört doch auf dich.
Kannst du nochmal formulieren, WAS genau er lernen soll? -
oh ja, das kennen wir hier auch!
Hast du es mal damit versucht, völlig ohne Vorwarnung die Richtung zu wechseln, oder dich zu verstecken? Das hat bei uns ganz gut geholfen, das Yoko alle paar Meter mal eben schaut was wir machen. Bleiben wir jetzt stehen kommt er ohne Kommando zurück, genauso wenn wir die Richtung wechseln. Das Spielchen haben wir gaaanz oft gemacht. Weil ich nämlich die Richtung vorgeben möchte.
Wenn wirklich Spielzeit ist, z.B. mit anderen Hunden, laufen wir nicht. Dann bleibe ich als sein Mensch stehen und er weiß das auch. Da kann er sich dann voll seinem Spiel widmen. Weiter geht es erst nach Abruf.
LG
Jana und Yoko -
Hallo!
Mal eine Frage vorweg: Redest Du viel (ist ja relativ
) mit dem Hund?
Das hier:
Zitat
Gehen wir querfeldein ist es besser. Er weiß nicht, welchen Weg wir einschlagen und daher schaut er ab und an, ob wir noch da sind und in welche Richtung wir gehen.scheint mir der Trainingsansatz für Euch zu sein.
Ich weiß jetzt nicht, wie oft Ihr in unbekannten Gebieten lauft,
oder ob Ihr während Eures Gassiganges die Möglichkeiten habt, auch mal spontan eine komplett andere Richtung einzuschlagen.Falls Ihr oft die gleichen Strecken laufen sollte, könnte diese dem Hund bekannt sein, und er muß Dich nicht mehr aufmerksam im Auge behalten.
Dann kannst Du ihn eher "überraschen" (insofern es bei Euch gefahrlos möglich ist), wenn Du kommentarlos einfach mal einen anderen Weg gehst.
Wenn es keine Weggabelung geben sollte, dann vielleicht einfach mal umdrehen und den Weg wieder zurücklaufen, auf dem Du gekommen bist. Aber alles komplett still. Rennt er an Dir vorbei, wird wieder umgedreht.Irgendwann wird er merken, daß es sich lohnt, Dich etwas mehr im Auge zu behalten.
Das wäre so die Idee, die ich habe.Schöne Grüße noch
SheltiePower -
Versuch es mal als Einstieg mit "Click for Blick". Ich habe auch so einen Kanditaten gehabt. Also. ZUHAUSE clickst du jeden zufälligen Blick zu dir und belohnst das. Am besten abwechslungsreich. Dann in reizarmer Umgebung. Ist das Verhalten dann eingefangen, kannst du es auch unter größerer Ablenkung versuchen.
Der Hund lernt dann, dass Kontakt zu dir für ihn lohnenswert ist.Wichtig. Der Hund muss nicht mit Leckerli oder Spiel belohnt werden. Gerade draußen kannst du Umweltreize zur Belohnung einsetzen. Er schaut zu dir, du clickst und lässt ihn dann schnüffeln, wenn er das gerade machen möchte.
Wenn du die Muse hast, kannst du auch Schnuppern clickern und das Verhalten unter Signal stellen, um es bewusst als Belohnung einsetzen zu können.
Bei solchen Hunden ist es wichtig, dass du niemals der Spielverderber bist. Es muss motivierend sein, mit dir den Weg zu gehen. Du kannst deinem Hund verkaufen, dass es eigentlich seine Idee war, mit dir zu gehen. Ich sage das, weil ich auch mal dachte, der Hund müsse mir folgen (warum? Weil ich ich bin).
Du kannst auch hier ganz toll belohnen - wenn er mit dir mitgeht, dann markere das mit dem Clicker und gehe dann mit ihm, den anderen Weg, den er eigentlich gehen wollte. Natürlich nicht über Kilometer, es reichen schon 10 - 20 Meter. Sobald der Hund das verinnerlicht hat, wird es besser werden. Kann natürlich immer noch "Ausreißer" geben.Außerdem besteht die Gefahr, dass man unbewusst negativ bestraft. Beispiel: Der Hund möchte gerade noch mit seinen Hundekumpels spielen, er komtm sogar auf deinen Zuruf. Statt ihn nochmal spielen zu schicken, um ihn wirklich bedürfnisorientiert zu belohnen, damit er beim nächsten Mal auch wieder kommt, habe auch ich den Fehler gemacht, den Hund anzuleinen und zu gehen. Ich habe dem Hund etwas Angenehmes entzogen und das fürht dazu, dass er das Verhalten (hier das ZURÜCKKOMMEN ZU MIR AUS GROSSER ABLENKUNG, obwohl das Verhalten noch NICHT verfestigt war!) _weniger_ oft zeigt.
Beim nächsten Mal kann es sein, dass er nicht mehr kommt und man gerät in eine Abwärtsspirale aus Sanktionen. -
-
Zitat
Ich versteh das Problem noch nicht so ganz...er hört doch auf dich.
Kannst du nochmal formulieren, WAS genau er lernen soll?
Schaut dich dein Hund bei einem Spaziergang von 2 Stunden mal an? Ich denke schon. Meiner nicht. Ich bin Luft und würde ich mich nicht ab und an bemerkbar machen, würde er gar nicht merken, dass ich womöglich gar nicht mehr da bin. Darum geht es mir.Zitatoh ja, das kennen wir hier auch!
Hast du es mal damit versucht, völlig ohne Vorwarnung die Richtung zu wechseln, oder dich zu verstecken? Das hat bei uns ganz gut geholfen, das Yoko alle paar Meter mal eben schaut was wir machen. Bleiben wir jetzt stehen kommt er ohne Kommando zurück, genauso wenn wir die Richtung wechseln. Das Spielchen haben wir gaaanz oft gemacht. Weil ich nämlich die Richtung vorgeben möchte.
Wenn wirklich Spielzeit ist, z.B. mit anderen Hunden, laufen wir nicht. Dann bleibe ich als sein Mensch stehen und er weiß das auch. Da kann er sich dann voll seinem Spiel widmen. Weiter geht es erst nach Abruf.
LG
Jana und Yoko
Ja, das habe ich schon einige Male versucht. Ich war mir aber nicht sicher, ob das der richtige Ansatz ist. Verstecke ich mich, merkt er das meist viel zu spät, wenn überhaupt.
Richtungswechsel haben wir ebenfalls durch. Das bringt zwar kurzfristig was, aber er scheint den Sinn dahinter nicht zu verstehen. Er wird nervös, schaut in alle Richtungen. Könnte aber sein, dass ich da zu früh aufgegeben habe. -
Mach das bitte nicht. Wenn der Hund dann eh schon nervös ist, kann es sein, dass du deine Beziehung mit dem Hund nachhaltig beschädigst. Ich kann es dir nur nahelegen...
Bei einem eigenständigen Hund hätte ich nun gesagt, dass man diesem damit nru beibringt, dass er den Menschen gar nicht braucht.
-
Zitat
Hallo!
Mal eine Frage vorweg: Redest Du viel (ist ja relativ
) mit dem Hund?
Eher weniger.
Zitat
Das hier:scheint mir der Trainingsansatz für Euch zu sein.
Ich weiß jetzt nicht, wie oft Ihr in unbekannten Gebieten lauft,
oder ob Ihr während Eures Gassiganges die Möglichkeiten habt, auch mal spontan eine komplett andere Richtung einzuschlagen.Falls Ihr oft die gleichen Strecken laufen sollte, könnte diese dem Hund bekannt sein, und er muß Dich nicht mehr aufmerksam im Auge behalten.
Dann kannst Du ihn eher "überraschen" (insofern es bei Euch gefahrlos möglich ist), wenn Du kommentarlos einfach mal einen anderen Weg gehst.
Wenn es keine Weggabelung geben sollte, dann vielleicht einfach mal umdrehen und den Weg wieder zurücklaufen, auf dem Du gekommen bist. Aber alles komplett still. Rennt er an Dir vorbei, wird wieder umgedreht.Irgendwann wird er merken, daß es sich lohnt, Dich etwas mehr im Auge zu behalten.
Das wäre so die Idee, die ich habe.Schöne Grüße noch
SheltiePower
Das könnte ich einrichten. Wir gehen zwar oft den selben Weg, aber hier hat es so viele geeignete Strecken, die man laufen kann.
Der Ansatz klingt gut und ich denke, ich werde das nochmal angehen und länger durchhalten.
Wie oft würdest du diese Richtungswechsel einschlagen?ZitatVersuch es mal als Einstieg mit "Click for Blick". Ich habe auch so einen Kanditaten gehabt. Also. ZUHAUSE clickst du jeden zufälligen Blick zu dir und belohnst das. Am besten abwechslungsreich. Dann in reizarmer Umgebung. Ist das Verhalten dann eingefangen, kannst du es auch unter größerer Ablenkung versuchen.
Der Hund lernt dann, dass Kontakt zu dir für ihn lohnenswert ist.Wichtig. Der Hund muss nicht mit Leckerli oder Spiel belohnt werden. Gerade draußen kannst du Umweltreize zur Belohnung einsetzen. Er schaut zu dir, du clickst und lässt ihn dann schnüffeln, wenn er das gerade machen möchte.
Wenn du die Muse hast, kannst du auch Schnuppern clickern und das Verhalten unter Signal stellen, um es bewusst als Belohnung einsetzen zu können.
Bei solchen Hunden ist es wichtig, dass du niemals der Spielverderber bist. Es muss motivierend sein, mit dir den Weg zu gehen. Du kannst deinem Hund verkaufen, dass es eigentlich seine Idee war, mit dir zu gehen. Ich sage das, weil ich auch mal dachte, der Hund müsse mir folgen (warum? Weil ich ich bin).
Du kannst auch hier ganz toll belohnen - wenn er mit dir mitgeht, dann markere das mit dem Clicker und gehe dann mit ihm, den anderen Weg, den er eigentlich gehen wollte. Natürlich nicht über Kilometer, es reichen schon 10 - 20 Meter. Sobald der Hund das verinnerlicht hat, wird es besser werden. Kann natürlich immer noch "Ausreißer" geben.Außerdem besteht die Gefahr, dass man unbewusst negativ bestraft. Beispiel: Der Hund möchte gerade noch mit seinen Hundekumpels spielen, er komtm sogar auf deinen Zuruf. Statt ihn nochmal spielen zu schicken, um ihn wirklich bedürfnisorientiert zu belohnen, damit er beim nächsten Mal auch wieder kommt, habe auch ich den Fehler gemacht, den Hund anzuleinen und zu gehen. Ich habe dem Hund etwas Angenehmes entzogen und das fürht dazu, dass er das Verhalten (hier das ZURÜCKKOMMEN ZU MIR AUS GROSSER ABLENKUNG, obwohl das Verhalten noch NICHT verfestigt war!) _weniger_ oft zeigt.
Beim nächsten Mal kann es sein, dass er nicht mehr kommt und man gerät in eine Abwärtsspirale aus Sanktionen.
Ein interessanter Ansatz. Das kann ich sicher auch mit dem Richtungswechsel kombinieren, oder?
Es geht mir aber nicht darum, dass er mir folgt, mich als Chef sieht oder ähnliches. Einfach ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, mehr Miteinander würden mir reichen. Er ist sehr selbständig, das finde ich sogar gut, aber ich bin halt auch noch da. Darum geht es mir :) -
Zitat
Mach das bitte nicht. Wenn der Hund dann eh schon nervös ist, kann es sein, dass du deine Beziehung mit dem Hund nachhaltig beschädigst. Ich kann es dir nur nahelegen...
Bei einem eigenständigen Hund hätte ich nun gesagt, dass man diesem damit nru beibringt, dass er den Menschen gar nicht braucht.
Wieso denkst du, dass es die Beziehung schädigen könnte?
Nervös ist er immer, wenn er nicht weiß, was gerade ist oder wie es weitergeht.
Das ist schon viel besser geworden, aber steckt durch seine Vergangenheit in ihm drin. -
Hmm ich weiß genau ob ich dir helfe (denn ich denke dein "Problem" ist woanders gelagert als bei uns) aber ich habe mit meiner Hündin (Terrier und draußen sehr eigenständig) ein ähnliches Problem.
Bei ihr ist auf ihren bekannten Runden so, dass sie sich ziemlich weit entfernt und dann auch nicht immer mitbekommt wenn ich z.B. stehen bleibe oder Richtung wechsle. In unbekannterem Gelände schaut sie ständig nach mir und ich habe ihre volle Aufmerksamkeit.Aber das finde ich nicht ok und wird auch von mir nicht toleriert.
Ich hatte dwas jetzt erst vor ein paar Tagen wieder (zum Glück kommt dass nur noch selten vor), da wusste sie halt genau welchen Weg ich reite und ist sehr weit voraus gelaufen.
Ich wurde etwas verärgert und drehte mit dem Pferd um und galoppierte davon. Vor ein paar Monaten zog das noch unheimlich gut, aber mittlerweile ist sie auch hierbei gelassen. Sie weiß sie ist schneller bei uns als ich weg galoppieren kann. Und selbst 50 m ist für einen Hund keine sonderliche Entfernung.
Aber wie gesagt ich toleriere das nicht, denn ich erwarte dass ich meinen Hund nicht zu mir rufen muss sondern sie sich selbstständig an mir orientiert (was sie ja auch auf anderen Strecken tut).
Jedenfalls durfte mein Hund nach diesem Vorfall vor einigen Tagen den ganzen restlichen Ausritt nicht mehr vorne weg laufen sondern musste hinter mir bleiben. Das Privileg des freilaufens wird ihr entzogen sobald sie sich zu weit enfernt und nur noch ihr eigenes Ding macht, ganz einfach. Das Spielchen kennt sie auch, und bleibt dann zwar zähneknirschend aber selbstständig hinter mir. Wenn ich sie dann "entlasse" ist das Thema erstmal wieder gegessen und ich habe ihre Aufmerksamkeit.Aber sie ist und bleibt eben ein Terrier und deswegen muss ich sie alle paar Monate nochmal dran erinnern dass es diese Regel gibt
.
Achso einen schlauen Hund kannst du übrigens mit den spontanen Richtungswechseln oder verstecken nach kurzer Zeit schon nicht mehr wirklich beeindrucken
.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!