immernoch Kotfressen...nichts hilft

  • wir sind nahezu verzweifelt. Unser Beagle Snoopy frisst immernoch Kot.
    Kurz zur Vorgeschichte: Er kam Anfang Oktober 2015 aus dem Tierschutz zu uns, wurde mit einem Jahr aus einer ungarischen Tötugsstaion nach Deutschland vermittelt und dort nach 2x richtig Pech mit den Familien(1.Notunterkunft ohne fliessend wasser und Strom bzw finanzielle Mittel für Impfungen. 2. zweifelhafte Erziehungsmethoden à la Nase in eigene Markierung drücken) in nochmal 2 Pflegefamilien untergebracht.
    Die letzte Pflegefmilie sagte uns schon, dass er ab und an Kot aufnimmt. Bei uns war es aber anfangs massiv. Pro Tag ca 8-10 Haufen. Ok, Hund hatte Stress, da kann das mal vorkommen. Nach Futterumstellung von no-name TroFu auf Barf(alle möglichen an Fleisch- und Fischsorten queerbeet, inklusive Innereien wie grünen Pansen, Mineralpulver, Eierschale, frisches Rinderblut, Gemüse, Obst, Milchprodukte, Öle, keine extra Kohlenhydrate, als Leckerlie getrockneter Pansen täglich, Rinderleber, Fertigleckerlies..)ist es etwas besser geworden, bzw hat er sich nun besser eingelebt, ist satter durchs Futter oder warum auch immer.
    Wir haben einen Giftköder-Kurs belegt (dieser läuft noch bis Ende Januar)aber es hat sich nichts geändert. Kursziel ist, dass der Hund bei jeder Art von gefundenem Fressbarem (bei Snoopy eben auch kot) uns anschaut-> klick und Keks. Das klappt nur wenn wir den Haufen auch sehen und ihn an der Leine zurückhalten. Wenn er merkt es geht nocht weiter schaut er uns an und frisst den Haufen nicht. Ist die Leine aber locker und wir sehen den Haufen nicht-> Hund kaut und freut sich. Er ist fast immer an der Leine. Wir lassen ihn mittlerweile auch frei laufen, was gut funktioniert bis Snoopy Haufen findet. Er spaziert sogar auf der hundewiese an 3 zum Spiel auffordernden Hunden vorbei Richtung Waldkante zum nächsten Haufen. Ich kann da mit der Leberwurst winken, Hund frisst Haufen. Ich will damit nur sagen dass wirklich nichts ihn davon abhält sich Haufen zu suchen bzw zu fressen. In äusserst wenigen klaren Momenten vom Beagletier lässt er sich vorm verspeisen abrufen, aber auch nur dann mit scharfer Stimme und maximal 5m Entfernung.
    Nun die Frage nach der Ursache bzw der richtigen Vorgehensweise:
    ich wage zu bezweifeln dass es am Futter liegt oder irgendwelche Mineralien fehlen, das einzige was diesbezüglich zutrifft ist, dass er immer fressen könnte. Beagle eben
    Langeweile/Aufmerksamkeitsdefizit: wenn andere hunde mit ihm spielen wollen bzw wir ihn animieren mit uns zu arbeiten...kann ich mir nicht mehr vorstellen
    Frust: immer möglich, aber alle gut gelaunt am see unterwegs und hund kann rennen wie er will...hmm..komischer Hund?

    Uns ist auch klar dass das Training lange dauert etc...es hat sich nur noch gar keine Verbesserung eingestellt und deshalb zweifeln wir dass speziell dieser hund davon profitiert. Er versteht so gar nicht dass er keine Scheisse fressen soll. Eine Bekannte hat mir gerate ihm jedes mal nach Kotfresen sofort die Zähne zu putzen. Ich denke aber dass er auch das nicht so verknüpfen würde und höchstens das Zähneputzen irgendwann als Strafe auffasst, was echt nicht so toll wäre, da wir ihm abends eben Zähne putzen...Mir fällt nix mehr ein ausser Maulkorb. Damit läuft er allerdings keinen Meter und jegliches Training hat sich mit dem Ding drauf auch erledigt. Belohnung kann man dadurch nicht geben.
    Hat noch jemand ähnliche Probleme bzw dieses in den Griff bekommen?

    vielen Dank allen die sich diesen Text tatsächlich komplett durchgelesen haben :respekt:

  • Ich hab dasselbe Problem mit einem meiner Hunde.

    Ich tu da nix mehr. Ich schau halt immer, was sie macht, und hol sie dann weg. Es ist einfach super selbstbelohnend, da kannst Training vergessen. Lebt damit. Jeder Hund hat seine Macken. Gibt Schlimmeres.

    Konzentriert euch auf das, was er gut macht, und genießt die Zeit mit ihm statt euch ständig zu ärgern.

    Edit: vergiss das mit dem Maulkorb, gibt nix Ekligeres als einen in Scheiße getunkten Maulkorb (den er dann an deinem Hosenbein abstreift).

  • Mir fällt nix mehr ein ausser Maulkorb. Damit läuft er allerdings keinen Meter und jegliches Training hat sich mit dem Ding drauf auch erledigt. Belohnung kann man dadurch nicht geben.

    Zum sonstigen Problem kann ich nicht viel sagen, so massiv war das bei meinen Hunden nie, aber hierzu kurz: Wenn man den Hund kleinschrittig an den Maulkorb gewöhnt, wird der meist völlig problemlos getragen. Wie habt ihr das denn bisher geübt? Und Belohnung geht mit einem Maulkorb auch, man kann z.B. längliche Leckerli oder Wurst/Käse von schräg oben "einfädeln", sodass der Hund unten einen Fresschutz hat und nix vom Boden aufnehmen, aber trotzdem belohnt werden kann.

    Ein Maulkorb wäre dann nämlich richtig praktisch, weil der Hund erst mal keine Erfolgserlebnisse mehr hat und ihr euch in Ruhe eine Strategie für's weitere Training überlegen könnt.

  • Aber der Hund HAT eben auch mit Maulkorb Erfolg, weil sich die Scheiße überall durchdrückt, auch seitlich.

    Kommt auf den Maulkorb und den Hund an. Es gibt Maulkörbe, die untenrum wirklich dicht sind, d.h. Vollplastik ohne Löcher. Wenn der Hund sich da nicht abenteuerlich auf die Seite schmeißt und schräg in die Scheiße drückt (... urgs :lepra: ), kommt da so schnell nix durch - und bis dahin kann man ja beim Hund sein und eingreifen.

    Kommt natürlich drauf an, wie wichtig einem das Problem ist. Wenn man damit leben kann, ist's ja gut. Bei mir dürfen die Hunde mit auf's Sofa, tragen ihre Plüschspielzeuge durch's Haus und lassen die überall mal liegen, etc. Wenn ich mir vorstelle, was da vorher in der Hundeschnauze war und dann an meinen Händen landet... Nee, danke. ;) (Und wenn ich mir dann noch vorstelle, was alles in den gefressenen Hinterlassenschaften ist und in meinem Hund landet – stelle ich mir auch nicht besonders gesund vor.)

  • Ja, natürlich is da ein Restrisiko dabei. Keiner wird so was toll finden. :p

    Aber ich kenn die beschriebene Lernresistenz und die dauernde Angespanntheit bei Spaziergängen. Deswegen der Rat, mal zu chillen, sonst übersieht man das andre Tolle am Hund.

    Und, ja, die Seitwärtstechnik checken die ziemlich schnell. ;) Und ich persönlich finde einen scheißeverschmierten Maulkorb ekliger als Scheiße im Hund, wo ich ja nix mehr damit zu tun hab. ^^

  • Eine Bekannte hat mir gerate ihm jedes mal nach Kotfresen

    Wenn Strafe, dann nur sofort, nicht hinterher.
    Und auch nur so, dass er es richtig verknüpft und nicht das Vertrauen verliert.

    (Und wenn ich mir dann noch vorstelle, was alles in den gefressenen Hinterlassenschaften ist und in meinem Hund landet – stelle ich mir auch nicht besonders gesund vor.)

    Eben. Deshalb würde ich das auf gar keinen Fall tolerieren.

  • Ja, natürlich is da ein Restrisiko dabei. Keiner wird so was toll finden. :p

    Aber ich kenn die beschriebene Lernresistenz und die dauernde Angespanntheit bei Spaziergängen. Deswegen der Rat, mal zu chillen, sonst übersieht man das andre Tolle am Hund.

    Und, ja, die Seitwärtstechnik checken die ziemlich schnell. ;) Und ich persönlich finde einen scheißeverschmierten Maulkorb ekliger als Scheiße im Hund, wo ich ja nix mehr damit zu tun hab. ^^

    Ganz ehrlich; bei einem so extremem Sch...fressen, käme an meinen Hund ein E-Halsband. Das wäre für mich ein Grund, zum erstemal im Leben mit so einem Teil zu arbeiten!

    Nicht nur, daß Schei... fressen eklig ist, es können auch Krankheiten und Parasiten übertragen werden.

    Bei dem Hund der TE vermute ich, daß er sich als Welpe von dem Kot anderer Hunde ernährt hat und nur so überleben konnte.
    So ein Exemplar kannte ich auch mal. Das ist sehr schwer rauszubekommen.

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