Mrs Emma Peel & Herr Schobert

  • Moin,


    ich soll hier singen ... einen Thread aufmachen. Threadaufmache ich also ...


    Auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, warum und wieso: Ich stehe gerne für Fragen, Diskussionen, Anregungen und Kritik zu meinen Hobbies zur Verfügung.


    Auf Youtube finden sich Videos von meinen beiden Dampfnasen "Emma Peel" (Mrs!) und "Herr Schobert" (für Sie immer noch Herr Doktor Schobert) und unseren "Tierversuchen" im Trikefahren und sonstigem: Einfach unter dem Usernamen "HerrSchobert" schauen.
    Leider muss ich meine Freizeit zwischen Draußen-Aktion und Video-Bearbeiten aufteilen, und da die beiden Vierbeiner der Ansicht sind, dass Draußen-Aktion wichtiger ist, hinke ich mit dem Videobearbeiten immer hinterher (aktuell habe ich eines zum Schnell-Spazierengehen in Arbeit - Profis nennen das "Canicross", ich bin aber kein Profi :) )


    Was mir wichtig anzumerken ist (und für manche Profis absolut nicht nachvollziehbar): Wir haben keinerlei Interesse an Wettkämpfen, Wettrennen, Geschwindigkeits- oder sonstigen Vergleichen. Wir machen, was wir machen, aus Spaß am Miteinander und es ist mir (als dem einzigen Menschen im Team) absolut und total scheißegal, ob ich mit meinen Hunden einen Pokal gewinne, eine Baggerfahrt durch den Harz oder ob wir "geil aussehen".
    Darum probieren wir immer mal etwas Neues aus (z.B. das erwähnte "Joggen"). Wir "trainieren" nicht (weder auf Strecke, noch auf Geschwindigkeit noch auf besonders grüne Nasenspitzen), ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass wir "keinen Sport" betreiben (weil "Sport" allzuoft eben mit "Wettkampf" und "Leistungsmessung" gleichgesetzt wird).


    Allerdings sind wir jeden Tag draußen unterwegs. Bei jedem Wetter. Wir sind auch schon im Schneesturm mit dem Trike durchs Dorf gejagt - was klasse war, weil da wirklich NIEMAND im Weg stand :)


    So, nuff said - ich hoffe, dass ich die Wünsche an "eigenen Thread aufmachen, wuff!" hiermit im Ansatz erfülle - ansonsten: Fragen bitte :)

  • :gut: Na endlich...wurde ja auch Zeit ;)
    Was Deine Definition angeht....ich hab auch keine Wettkampfambitionen, es geht rein um das Miteinander mit den Hunden und dennoch würde ich es als Training bezeichnen ;)
    Deine Videos werd ich mir dann nach und nach mal zu Gemüte führen =)

  • Jup, nur noch mal zur Verdeutlichung: Natürlich spreche ich auch von "Sport" und natürlich "trainieren" wir auch - schon allein durch die Regelmäßigkeit und weil wir uns ja nicht krankarbeiten wollen, passen beide Begriffe.
    Ich bin mit den Worten nur vorsichtig, weil sie bei den "Profis" immer gleich die Zielflaggen in den Augen wedeln lassen. Und das nervt mich unglaublich, wenn ich tausend Mal an einem Tag sagen muss "Nein, ich will an keinem Rennen teilnehmen, nein, ich will nicht ausprobieren, ob wir schneller sind, nein, es interessiert mich nicht, ob ich unter die ersten zehn komme".

  • Sehr vereehrter, gnädiger Herr Doktor Schobert,


    ich freue mich außerordentlich, dass Sie sich dazu bewegen ließen, einen eigenen Thread aufzumachen.


    Ich werde Ihnen die mühselige Arbeit ersparen und erlaube mir, ein paar Links Ihrer geschätzten Videos hier einzustellen, damit die faule Bande sich auch in Ruhe an Ihren Weisheiten gütlich tun kann :D


    Wir hoffen natürlich auf weiteres Futter und fortlaufende Berichte über Ihre zahlreichen Aktivitäten.


    Außerdem entschuldige ich mich, dass ich bislang die werte Mrs. Peel noch gar nicht ausgiebieg würdigen konnte. Sie möge mir dies bitte vergeben.


    http://www.youtube.com/watch?v…4SU4&feature=channel_page


    http://www.youtube.com/watch?v=RY1GOf8ydMs&feature=channel


    http://www.youtube.com/watch?v=A-fofKuTzgE&feature=channel
    jawoll, auch wir im Hohen Norden haben Berge!!!!


    P.S.
    Warum du einen eigenen Thread aufmachen solltest?
    Weil du einfach einen tollen Humor hast, den wir uns nicht entgehen lassen wollen Außerdem finde ich deine Videos einfach nur genial! :D Ist also einfach schnöder Eigennutz. *grins
    Hab zudem das Gefühl, dass du hier gut in unsere nette Truppe passt ;)
    War das jetzt ausreichend gebauchpinselt?


    Was du über das "ne, ich will an keinen Rennen teilnehmen" geschrieben hast, - ich kann das super gut nachvollziehen... :D
    ganz meine Einstellung!


    leider fürchte ich, hat der pööse Michael mich jetzt doch angefixt... :roll:



    He, wer hat das mit dem Singen gesagt? Keine schlechte Idee! -- nette Stimme, dann dreh bitte doch noch ein Video, dass wir dann zu DSDS schicken können... *grins

  • Die Sache mit dem "speed kills" ...
    Es ist klar, dass man im Sport nicht an der Leistungsgrenze, sondern in einem mittleren "Arbeitsprofil" trainiert. Natürlich ist für einen Hund die Leistungsgrenze sein Maximaltempo, das er nur beim Hetzen einsetzt - und in dieser Geschwindigkeit wird kein verantwortungsvoller Hundebesitzer seinen Hund ARBEITEN (also ziehen) lassen. Daran ist also nichts neu, es sollte nicht einmal erwähnenswert sein - aber sogar im Human-Sport muss man manchen Menschen immer wieder sagen, sie sollten sich nicht so verausgaben.


    Gleichzeitig sind solche "Sprüche" aber auch gefährlich. "Speed kills" sagt überhaupt nichts aus, erst durch eine Erklärung gewinnt der Spruch etwas Sinn. Wenn man dann noch dazu sagt, dass man Hunde IMMER gegen die Bremse ziehen lassen sollte (andernorts wurde mal etwas vorsichtiger gesagt "bremse sie halt auf halbe Maximalgeschwindigkeit runter, dazu hast Du ja die Bremsen"), dann erreicht man damit Folgendes:
    - die solchermaßen ausgebremsten Hunde werden unnötig physiologisch belastet, man mutet ihnen eine unnatürliche und damit kritische Arbeitsleistung, womöglich sogar "auf Strecke" zu, die ich für GEFÄHRLICH halte.
    - viele Hunde werden demotiviert, weil sie in der Regel keinen Spaß am "gegen die Bremse ziehen" haben, sondern am RENNEN. Auch das Schlittenhunderennen lebt (in meinen Augen) für die Hunde davon, dass da eine Meute (kein Rudel!) gemeinsam hetzt - egal, wen oder was, hauptsache rennen.
    - viele Anfänger (Menschen) werden demotiviert, weil sie ihren Hund daran hindern müssen, offensichtlich Spaß zu haben.


    Ich kann meine - rennverrückten! - Hunde auch mit der Stimme runterbremsen. Weshalb ich dann die Bremse verwenden sollte, konnte mir keiner der "speed kills"-Chormitglieder erklären, abgesehen von der reichlich vagen Vermutung, die Hunde bräuchten das, um Muskulatur aufzubauen - als ob die nicht auch durch Lauftraining aufzubauen wäre.


    Auch unterscheide ich zwischen der Anforderung, "dann, wenn man im Rennen gewinnen will, die zusätzlichen Leistungsreserven, die man durch Bremsentraining aufgebaut hat, abrufen zu können" und "ich habe kein Interesse an Rennen, wir laufen aus Spaß". Wir haben nicht vor, von Alaska über Südafrika in die Mongolei zu laufen. Wir wollen lieber Teamarbeit leisten, aufeinander hören, lieber elegante Wendungen machen als schnurgerade Strecken fressen.
    Ich setze "Lauf" als Belohnung für meine Hunde ein, wenn sie sich besonders gut benommen haben (einen fremden Hund unterwegs nicht gefressen, ein Rudel Rehe nur angeguckt, nicht angeknabbert) - dann dürfen meine beiden 100m, 200m, 300m "rennen". Und anschließend geht es im gemütlichen Arbeitstempo weiter.


    Ohne Bremse.

  • Die Art u. Weise wie Du über diesen Sport schreibst bzw. in den Videos dokumentierst finde ich ganz toll u. ist lehrreich u. humorvoll zugleich! Gerne in Zukunft mehr davon :gut:


    LG Tanja mit Luna

  • Naja mit dem Bremsen soll eben auch Kraft aufgebaut werden (damit wird es auf Dauer für einen Hund leichter das Gefährt zu ziehen ...). Und wenn man das auf einen Menschen bezieht: Ein Gewichtheber bekommt die Kraft später schwerere Gewichte zu heben ja nicht, weil er jeden Tag 10 km rennt, sondern eben täglich Gewichte hebt.


    Wobei es auch sonst darauf ankommt was man denn will. Will man sehr lange Strecken fahren, dann sollten die Hunde das lieber im "Trab" bewältigen. Klar bremse ich meinen Hund dann nicht 10 km in den Trab, sondern muss meinem Hund eben beibringen was "langsam" oder so heißt. Will man hingegen lieber kürzere aber schnellere Strecken fahren (oder aber eben auf Rennen vorbereiten), sollen sie eben galoppieren. Und einen Hund stimmlich von schnellem Galopp zu "langsameren" Galopp zu bremsen ... stell ICH mir bei MEINEM Hund unmöglich vor. ^^ Ich bremse meist meinen Hund auch ein wenig runter, aber das sind meist nur 1-2 km/h so um die 20 km/h rum.


    Auch kommt es drauf an mit wievielen Hunden man fährt und mit was für einem Gefährt man fährt.

  • ... Du bringst es auf die Punkte: Welcher Hund. Wieviele Hunde. Was will man. Wie reagiert der Hund. Und so weiter. Und so fort.


    Ich wehre mich nicht gegen das Bremsen als Trainingselement.


    Ich wehre mich gegen die Religion "Immer gegen die Bremse". Das "Immer" ist in meinen Augen falsch. Die totale Pauschalisierung "nur das ist richtig" ist in meinen Augen gefährlich.

  • "immer gegen die Bremse" hat hier niemand gesagt ;)
    aber halt so häufig wie möglich!
    hihi, lass mich raten, wer dich so "Bremsen traumatisiert" hat *grins.
    Ich glaub, ich weiß, wen du meinst :D


    Hier bei uns haste derartige Abwehrkämpfe nich nötig



    Erstmal muss man hier bei uns im Forum sowieso sicherlich auch noch von anderen Voraussetzungen ausgehen als im Leistungssport oder gar im Hochleistungssport.
    Hier müssen viele Hunde erstmal wieder das Vorauslaufen, das ihnen ja grade abtrainiert wurde, lernen.


    Da ist es für Anfängerhunde erstmal wichtig, dass sie ohne allzu störendes Eingreifen erstmal voraus galoppieren lernen.


    Gründe fürs Bremsen:
    einen Grund hat esi schon genannt: Es dient dem Kraftaufbau.



    ein weiterer, viel wichtiger Grund:
    die Hunde lernen, sich ins Geschirr zu legen.
    Das Bremsen dient eben auch dem Körpergefühl der Hunde, dass sie gegen einen Widerstand arbeiten.
    Besonders bergab, da musst du wirklich IMMMER bremsen, sonst kanns schnell mal gefährlich werden.


    ein zweiter wichtiger Grund:
    Das schützt Hunde, die irgendwann total heiß aufs Rennen sind, sich zu verausgaben und mit nem Kreislaufkollaps zu enden.
    Und es gibt schon "Vollidioten" :zensur: , die eben ohne Sinn und Verstand die Hunde tatsächlich über die gesamte Strecke hetzen ;)
    Deren Hunde - das hat man gemessen - werden in der Tat im Laufe der Saison immer langsamer.
    Selbstverständlich kannste deinen Hund auch im Galopp vorauslaufen lassen, ohne dass er zieht - musst nur halt schnell genug treten ;)
    Aber mal ernsthaft.
    Die Leine muss zumindest immer straff gehalten werden. Wenn die Leine schlackert, kannste böse Stürze riskieren.
    Wenn der Hund nicht richtig zieht, kommt er auch schnell mal auf dumme Gedanken... und schwupps liegste auf der Nase...



    Wichtig ist halt Intervalltraining:
    Kurze Strecken, entsprechende Pausen, damit sich die Hunde wieder erholen können.



    War das so verständlicher und nachvollziehbarer für dich?

  • > "immer gegen die Bremse" hat hier niemand gesagt ;)


    Hmm ... ich zitiere User "Bungee" aus dem Thread "Dog Scooting mit einem Alaskan Husky":
    "SPEED KILLS" -- also immer schön gegen die Bremse laufen lassen


    ... sicher ist das nur nachlässig formuliert gewesen, aber es steht (wieder einmal) "immer gegen die Bremse laufen lassen".


    > aber halt so häufig wie möglich!


    Darüber kann man sicher diskutieren.


    > Hier bei uns haste derartige Abwehrkämpfe nich nötig


    da kämpfe ich nicht. Schon gar nicht in einem Fall, in dem es um die Gesundheit von Tieren geht.


    > Besonders bergab, da musst du wirklich IMMMER bremsen, sonst kanns schnell mal gefährlich werden.


    Moment - da bringst Du völlig verschiedene Dinge durcheinander!


    Wer von "gegen die Bremse arbeiten lassen" spricht (und das tust Du mit "immer schön gegen die Bremse"), spricht NICHT davon, die Zugleine beim Bergabfahren straff gespannt zu halten, damit man nicht auffährt.
    Natürlich gibt es auch den Aspekt des Muskelaufbaus beim Bergablaufen (das ist etwas ganz Spezielles, was menschliche Sportler besser erklären können als ich Schreibtischratte) - das ist aber wieder vom Bremsen völlig unabhängig. Beim Bergabfahren verhindert man das Auffahren - muss aber keineswegs den Hund GEGEN DIE BREMSE arbeiten lassen! Denn DAS wäre wirklich gefährlich - der gebremste(!) Hund könnte plötzlich anhalten, weil es ihm zu blöde wird.


    > Das schützt Hunde, die irgendwann total heiß aufs Rennen sind, sich zu verausgaben und mit nem Kreislaufkollaps zu enden.


    Das halte ich für medizinisch nicht haltbar.


    Meine persönliche Beobachtung: Meine Hunde sind beim Arbeiten gegen die Bremse schnell erschöpft, atmen sehr heftig und sind anschließend lange Zeit schlapp. Lasse ich sie aber am Fahrrad (voraus) LAUFEN in ihrer Geschwindigkeit (d.h. zwischen 22km/h und 32km/h) mit nur LEICHTEM Zug zwischendurch, dann sind sie anschließend zwar müde, hecheln aber deutlich weniger und schneller wieder fit.
    Soll heißen: Durch ZUGARBEIT können Hunde sich mindestens genauso leicht verausgaben und einen Kreislaufkollaps erleiden wie durch "über-Hetzen".
    Beim Überhetzen sind wir völlig einer Meinung. Nichts anderes habe ich behauptet.


    > Selbstverständlich kannste deinen Hund auch im Galopp vorauslaufen lassen, ohne dass er zieht - musst nur halt schnell genug treten ;)


    Dass FREI laufen ohne Zugarbeit etwas anderes ist, ist doch aber klar, oder?

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