Mrs Emma Peel & Herr Schobert


  • Aber bevor wir uns in Allgemeinheiten ergehen, beschreib doch einfach mal, wie ihr trainiert, wie häufig, welche Geschwindigkeiten, welche Intervalle.
    Ich denke mal, dass wir eigentlich gar nicht so weit auseinander sind

  • wir "trainieren" nicht.


    Edit:


    Ok, noch ein paar Worte: Bungee, ich habe immer mehr das Gefühl, dass Du - es dabei nur gut meinend - manches einfach nur wiedergibst, ohne es für Dich selbst ganz durchdacht zu haben. Dabei bist Du in Deinen Formulierungen manchmal etwas ungenau, was zu Missverständnissen führt (z.B. die Aussage "immer gegen die Bremse" - Du hast nicht deutlich gemacht, dass Du das auf einen bestimmten Hund bezogen hast, die Aussage klang sehr allgemein!).
    Das soll kein Angriff sein, sondern der Versuch einer Erklärung, weshalb ich diese Diskussion für völlig sinnfrei halte. Mir ist es wichtig, eine genaue, hieb- und stichfeste Formulierung zu finden, die Anfängern hilft. Mein Gefühl Deines Ziels ist, irgendwelche "Profiregeln" für Anfänger als "hehre Richtlinien" hinzustellen, die nur mit Erklärungen, Ausprobieren und VERSTEHEN begreifbar sind. Nochmal: Kein Angriff! Das ist nur mein Gefühl.


    Beispiel Berg-ab-bremsen: Ich habe genau zu dem Thema vor Kurzem eine spannende Diskussion mit einem Sportmediziner gehabt. Ich BIN kein Sportmediziner, daher werde ich mich hüten, die Details wiederzugeben zu versuchen. Tenor war aber: Bergablaufen ist eine VOLLSTÄNDIG andere Sache als Bergauflaufen. Mithin ist Bergauflaufen mit Zugbelastung etwas ABSOLUT anderes als Bergablaufen mit Zugbelastung. Letzteres (Bergab) ist physiologisch als sehr bedenklich einzustufen, weil es dem natürlichen Bewegungsablauf widerspricht.
    Das gilt für Hunde ähnlich wie für Menschen.
    Nochmal: Ich bin kein Sportmediziner, und es ist daher möglich, dass ich das nicht ganz richtig zusammenfasse. Wichtig ist mir aber:
    WARUM sollen Deine Hunde bergab GEGEN die Bremse arbeiten? Kannst Du das bitte medizinisch begründen? Wohlgemerkt (ich schrieb es schon): Es geht mir nicht darum, Leine (und Geschirr) stramm zu halten und zu verhindern, dass die armen Biester senkrecht mit der Nase im Boden landen, weil sie sich nicht halten können! Es geht mir nicht darum, die Geschwindigkeit zu kontrollieren (zu halten) - es geht mir um Dein Begehren, die Tiere gegen die Bremse arbeiten zu lassen, obwohl sie BERGAB laufen (es geht mir um die medizinische Seite).


    Aber bitte begründe es nur dann im Detail, wenn Du Dich damit wirklich SELBST auskennst und absolut sicher bist, dass Deine Begründung hieb- und stichfest ist und einer wissenschafltichen Überprüfung auch standhalten würde. Wenn Du nur Deine Meinung formulierst, dann schreib das bitte auch dazu, sonst missverstehe ich Dich womöglich als "so ist es und nicht anders, friss oder stirb".
    Mein Standpunkt ist lediglich der eines Zweifelns. Mich selbst überzeugt die Warnung mehr als die Aussage "bergab gegen die Bremse arbeiten", auch weil ich das selbst empirisch überprüfen kann: An mir selbst UND an meinen Hunden.


    "Speed kills sag ich doch": Nein, sagst Du nicht. Vielleicht willst Du es sagen - aber "Speed kills" ist genau das Gegenteil von dem, was ich da beschrieben hatte. Und das ist der Punkt, der mich so ärgert: Was soll denn bitte eine "goldene Regel" taugen, die man überhaupt nicht verstehen kann, weil sie sich nicht selbst erklärt?


    Können wir uns auf folgendes einigen? "Speed" killt nicht, weil "Speed" an sich ein wertfreier Begriff ist - er bedeutet "Geschwindigkeit", und sogar Profis trainieren auf Geschwindigkeit hin. Was "killt" ist "falscher Speed" und "falsches Training". Aber nicht Speed an sich. Ich versuche, mir solche (zensiert) Sprüche zu verkneifen, wenn ich Kurse gebe, weil sie die Leute irritieren und NIEMANDEN weiterbringen (außer mich als Kursleiter, weil ich dann ganz toll dastehe als der Oberchecker).
    Und: "Immer gegen die Bremse arbeiten" ist ein schlechter Rat, weil "immer" ein absoluter Begriff ist. "Möglichst viel gegen die Bremse arbeiten" ist in Ordnung, wenn man damit bestimmte Ziele verfolgt. Und wenn man sich über diese Ziele auch im Klaren ist.
    Wenn wir uns auf diese Kompromisse einigen können, bin ich gerne bereit zu ernsthaften Diskussionen - soweit das in einem Forum möglich ist. Ansonsten werde ich von Diskussionen zu diesen Themen zukünftig absehen.


    So - und weil ich gerade dabei bin: Trainieren ist ein eindeutig belegter Begriff. Wir "trainieren" nicht, Punkt. DAS diskutiere ich auch nicht, weil ich mich nicht in die Ecke drängen lassen werde, dass ich nur behaupte, kein Interesse an Rennen zu haben, insgeheim aber nur Angst vor dem Versagen habe (das wurde mir schon unterstellt).
    Wie und wann wir unterwegs sind, habe ich hier bereits erklärt: Wir sind jeden Tag draußen. Bei jedem Wetter. Wir sind jeden Tag unterwegs. Mal fahren wir, mal laufen wir, mal machen wir alles gleichzeitig. Mal 2km, mal 16km. Und wenn mir jetzt nochmal jemand mit "Plan" und "Training" und "Aufbau" kommt, sattel ich um auf Kampfmeerschweinchen.

  • Du hast schlechte Erfahrungen gemacht. Ok, das passiert jedem mal.
    Auf der anderen Seite aber hast du selber so eine Wand von vorgefertigten Äußerungen um dich rum, die mich doch arg zum Widerspruch reizen.
    Egal, wie du das nennst: Du trainierst die Hunde, weil du ihnen was beibringst. Ob gewollt oder nicht ;) Versteh diese Wortklauberei nicht, finde sie ehrlich gesagt auch eher lächerlich!......(Sorry, meine Meinung ... ist nicht bös gemeint)
    Was ist bitte so toll an planlosem Training? Gar nix! Warum hebst du das so in den Himmel? Selbst, wenn ich meinem Hund "Sitz" beibringe, überlege ich mir doch, wie ich das mache und hab einen Plan. Auch das ist Training.
    Ich versteh deine Polemik dagegen einfach nicht. So wie ich dich einschätze, ist das auch eigentlich bei dir gar nicht so. Ich denke schon, dass du dir sehr wohl überlegst, was du tust.


    Ich bin nicht so ein Formulierungsfetischist, wie du ja bereits festgestellt hast ;) Deshalb würde ich mir eigentlich wünschen, dass du erstmal nachfragst, wie etwas gemeint ist, bevor du die den Kübel der Vorurteile über mir ausschüttest und irgendwas unterstellst, was eher ne Projektion deiner schlechten Erfahrungen zu sein scheint als mit meiner Person zu tun hat. Wie gesagt: Hier wird dich NIEMAND nötigen, für Rennen zu trainieren oder irgendwas an deinem Trainingsplan zu ändern ;)
    Aber selbstverständlich wird es Nachfragen geben, Anregungen, anderere Meinungen.
    Aber die Unterstellung, ich würde Dinge nur nachplappern ohne sie durchdacht zu haben, verbitte ich mir!!!


    Ich hab nix gegen bessere Formulierungsvorschläge, wenn man treffendere Ausdrücke findet : Warum nicht?
    Ansonsten kann man ja klären, was hinter den andern Ausdrücken steckt, was der Andere überhaupt meint und mal nachfragen.



    zum gebremsten Bergabtraining:
    probiers mal selber aus, wenn du demnächst mit deiner Frau Spazieren gehst:
    Lauf im ersten Versuch mal "volle Kanne" einen Abhang runter,
    im zweiten Versuch lass dich mal dabei an der Hüfte von deiner Frau zurückhalten, so dass du dich in diesen Widerstand hängen kannst.
    Wirst merken, dass das ein ganz anderes Bewegungsgefühl gibt, dass man den Abhang auch sicherer runterläuft.
    (ich hab übrigens Sport studiert und weiß wovon ich rede..)


    vielleicht gibt es auch zwischen uns ein Mißverständnist hinsichtlich des Bremsens. Bremsen heißt nicht volle Kanne bremsen. Das kann auch erstmal nur heißen, die Bremsen schleifen zu lassen. Aber auch hier arbeiten die Hunde schon gegen etwas mehr Widerstand.
    Und je nach Hund und Situation muss ich das doch steuern.
    Bei deinem "Berg" im Video z.B. wär n Bremsen fast völlig irrelevant. Dazu ist der "Abhang" zu klein.


    Ist das jetzt klarer geworden?

  • Hallo Herr Schobert,


    ich find die Filmchen klasse :D !


    Ich halt mich hier zurück, aber zu einer Sache will ich mich hier jetzt mal äußern, vielleicht hift dem besseren Verständnis weiter?
    In Lappland ist das Land nicht so eben, wie man immer denkt - auch dort gibt es kleinere Hügel, die mit den Hundeschlitten befahren werden.
    Hier gilt beim Bergabfahren -bremsen besser forumliert " leicht abbremsen"! Zum einen, damit man den Schlitten nicht in die Hunde fahren läßt, zum anderen um den Hund zu schonen: Es sind einige Hunde dabei, die haben keine optimal gestellte Schulter (bin hier kein Experte) und diese Hunde überanspruchen die Schulter beim schnellen Bergabfahren zu sehr, so dass sie Probleme mit den Sehnen bekommen (bizeps brachii Sehne, denke ich).
    Wir hatten einige Musher, die darauf zu wenig geachtet haben und nach einer Woche Tour, gab es immer wieder Hunde, die dann erst mal pausieren mußten und dem TA vorgestellt wurden.


    Ist nur MEINE Beobachtung aus Lappland, und ich bremse leicht ab - aber hauptsächlich deshalb weil es mir sonst zu schnell wird und ich mein Rad nicht mit Hund nicht unter Kontrolle bekomme :roll:, und natürlcih auch unter dem o.g. Aspekt um meinen Hund zu schonen.


    Schönen Tag noch allen hier

  • Mottenhund beschreibt, was ich meine: Natürlich kontrolliert man die Geschwindigkeit beim Bergabfahren - und das natürlich mit der Bremse (das schrieb ich ja auch bereits)! Dieses "auf Zug halten" ist aber etwas anderes als "gegen die Bremse arbeiten lassen".
    Ich habe das hier mehrfach zu unterscheiden versucht, schade, dass mir das offenbar misslungen ist. Nochmal: Nicht die Bremse ist "böse". Sondern die Regel "immer GEGEN die Bremse ARBEITEN", weil diese Formulierung missverständlich ist. Ein leichtes, vorsichtiges Gegenbremsen kann bergab natürlich unterstützend wirken - gar keine Frage! Nur sollte es eben auch so beschrieben werden - und nicht in Larifari-Form, die für EINSTEIGER schlichtweg unverständlich ist.


    Gegen die schwammigen, unverständlichen Formulierungen wehre ich mich. Mir ist es wichtig, nicht mit "intensiv trainierenden Leistungs-Sportlern" in einen Topf geworfen zu werden. Ich verwende Sprache als Kommunikationsmittel. Wenn man klare Begriffe verschwammelt, kann man den Versuch einer Verständigung auch gleich ganz lassen.
    Wenn Bungee meinen Umgang mit meinen Hunden als "Training" bezeichnen will, soll sie das tun. Ich verwehre mich aber dagegen, dass mir hier ein Vokabular aufgezwungen wird, das einen falschen Eindruck erweckt und das ich aus guten Gründen (nämlich den genannten) vermeide. Ich werde unser "Training" nicht beschreiben, weil wir nicht "trainieren", Punkt. Ich werde gerne etwas zu unseren gemeinsamen Aktionen schreiben, wenn das gewünscht ist.
    Ich sage ja nicht, dass ich die Weisheit gefressen hätte (ich bin ja kein "Profi-Musher"). Alles, was ich anbieten kann, ist etwas Zweifel, Vorsicht, eigene Erfahrung und der Rat, sich SELBST ein Bild zu machen und NICHT irgendwelchen Gurus blind zu gehorchen.


    Bungee: Ich habe auf Deine Angriffe keine Lust - dazu bin ich auch einfach zu alt, da entsteht bei mir immer Müdigkeit. Ich habe x-mal versucht, Dich im Vorfeld per Mail zu erreichen. Dass Dein Mailprovider meine Mail offenbar aussortiert, ist schade. Daraufhin habe ich x-mal versucht, Dich per ICQ zu erreichen (habe mir das Zeug extra dazu wieder installiert), Dir sogar Nachrichten hinterlassen, weil ich diesen Diskurs privat mit Dir halten wollte. Leider bist Du für mich nicht zu erreichen.
    Schade. Diese sinnlose Diskussion hätten wir uns sparen können.


    Ach, was das Unterstellen und Vorwerfen angeht: Da solltest Du nochmal in Dich gehen. Du hast hier mehrfach mit einem Gartenzaun gewunken, dass, wer sich nicht an Deine Empfehlungen hält, doch leicht dahin gerät, seinen Hund zu schädigen bzw. nicht verantwortungsvoll mit seinen Tieren zu sein. DIESE Unterstellungen, die Du mit Sicherheit nicht absichtlich, sondern eben auch wieder nur unbedacht aufgebracht hast, verbitte ICH mir.


    Ich hoffe, dass das nun geklärt ist und wir vernünftig miteinander umgehen können. Ich bitte Dich nun einfach, mich mit "Training" und "Rennen" und "immer gegen die Bremse arbeiten" und "speed kills" zu verschonen - wie von mir angeboten werde ich diese Themen mit Dir nicht weiter diskutieren. Wir können uns in anderen Bereichen gerne unterhalten.

  • jetzt mal völlig an eurer seitenlangen diskussion vorbei:


    das sieht so toll aus :herzen1:


    wirklich total toll!!! ich will auch :( aber bis ich mal irgendwann mit dem kleinen angsthasen soweit bin, dauert's bestimmt wirklich noch ein halbes bis ein jahr... *wäh*

  • ich finde einfach diese einstellung toll.
    ich hab (noch) keinerlei zughundesporterfahrung, aber wenn es dazu kommen sollte, dann sicher, weil meinen hunden und mir das spaß macht, nicht weil irgendwer mit ner stoppuhr danebensteht.


    zum thema bremse:
    wenn man etwas erfahrung hat wird man die bremse dosiert nur als korrektur einsetzen, wenn man bergab fährt. ich seh sie mehr als hilfsmittel, und zwar dort, wo ich das trike nicht mit stimme regeln kann, d.h. bergab.
    idealerweise kann ich die geschwindigkeit dann so anpassen. daß die hunde nicht gegen die bremse laufen müssen, auch nicht bergab.
    abgesehen davon muß es für einen laufverrückten hund sehr frustrierend sein, wenn er gebremst wird.


    mir kommt da eher so der hintergedanke, daß das viel auch mit vertrauen zu tun hat, daß meine hunde nicht bergab nen speedkoller kriegen. :roll:


    ich kann mir auch vorstellen, daß der speed am anfang der fahrt deutlich höher ist, bis die hunde ihr "jogging"-tempo gefunden haben, oder?


    @ bungee
    jeder mensch verpackt seinen idealismus in eine kiste aus argumenten, wenn er durchgehend angegriffen wird. das hat nichts mit flucht zu tun, sondern dient nur der eigenen gelassenheit. ich find das völlig in ordnung.

  • > dauert's bestimmt wirklich noch ein halbes bis ein jahr


    Aber das ist doch keine lange Zeit! In der Zeit kannst Du gemütlich Vorbereitungen treffen, Vertrauen aufbauen, mit Deinem Hund zu einem Team werden.
    Wir haben diesen Sommer unser neues Spielzeug "Bauchgurt + Joggingleine" ausprobiert. Allein damit kann man problemlos ein halbes Jahr mit immer neuen Erlebnissen verbringen - und zum Beispiel das Vorauslaufen/-ziehen üben.


    Viel trauriger als eine längere Vorfreude-Zeit mit entsprechender Vorbereitung wäre es doch, wenn ihr "einfach so anfangt", einen von euch überlastet, einen Unfall habt (weil Kommandos nicht sitzen) oder ähnliches - und der Zugsport dann vorbei wäre. Oder?


    Ich glaube, dass gerade ängstliche Hunde etwas vom Zugsport haben können, weil das eine Aufgabe ist, die sie wirklich meistern können, in der sie klare Bestätigung von ihrem Menschen erfahren und erleben, dass man zusammen Spaß haben kann (Voraussetzung ist natürlich, der Mensch hat keine übertriebenen Ego-Ziele, die ihm, aber nicht dem Hund "Spaß" bringen).
    Was aber nicht heißt, dass JEDER Hund "Zugsport" treiben könnte oder sollte. Für mich ist es wichtig, sehr genau darauf zu schauen, ob der einzelne Hund diese Arbeit GERNE macht. Für meine beiden ist es "genau das Ding" - nach dem wir aber auch lange gesucht haben (Agility? Langweilig. "Obidience"? Doof. Dogdance? Chaos pur. Frisbee oder Ballspiele? Wir apportieren nicht. - Wohlgemerkt: Das sind Äußerungen meiner Hunde, nicht von mir). Wenn der Hund daran nichts findet, stehe ich auf dem Standpunkt: SCHLUSS damit.
    Auch damit bin ich schon mehrfach angeeckt ("der muss seinen Spaß erst noch entdecken" - da schaudert es mich!)

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