Warum Hunde aus dem Ausland?

  • Auch wenn ich mir jetzt vielleicht Feinde mache, muss ich nun doch mal Fragen.
    Immer wieder heisst es, schaut doch mal ins Tierheim oder auf Seite xy, da gibt es Hunde aus Spanien und co.
    Warum werden immer massig Hunde aus dem Ausland zu uns geholt? Haben wir denn dann nicht schon genug Hunde in den Deutschen Tierheimen sitzen?
    versteht mich nicht falsch, aber es werden immer mehr hergeholt, obwohl unsere Tierheime voll sind. Sollten diese Hunde nicht Priorität haben?
    Ich meine, ich finde es toll, wenn sich Leute für den Tierschutz einsetzen und so.
    Und vor allem sehe ich oft auch kranke Hunde auf solchen Seiten, die Medikamente brauchen, die hier in Deutschland noch OPs bekommen und so.
    Klar, man will am liebsten alle retten. Aber irgendwie geht das doch nicht. Wir können ja auch nicht sagen, hey, ihr habt zu wenig zu essen, dann holen wir einen ganzen Stamm Menschen aus Afrika zu uns nach Deutschland. Auch wenn es ihnen hier besser ginge.
    Und wenn Hilfe im Ausland betrieben wird, sollten dann nicht Menschen an oberster Stelle stehen? Wieviele arme Straßenkinder gibt es in Spanien zum Beispiel?
    Vielleicht denke ich ja einfach nur engstirnig oder es liegt an meiner allgemeinen Sichtweise, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
    ich will keinen angreifen oder so, ich möchte es einfach nur verstehen können!

  • Oder hast Du ihn schon gefunden...

    Hund aus dem Tierschutz

    Ich denke nicht, dass dich jemand belehren will, du hast ja auch die für dich relevanten Gründe für die Wahl eines Hundes schon beschrieben.
    Aber jetzt interessiert mich, warum willst du es verstehen, warum akzeptierst du es nicht einfach?

    Den Vergleich mit Menschen find ich nicht so gut, aber er ist ja auch nicht von mir.

    geena,
    die Begründungen von Herrchen-Frauchen find ich aber in einigen Punkten stark konstruiert.

    Gruß
    Herbert

  • Ich kann dir meine Seite erklären. Wir haben 3 Hunde durch eine Bekannte die mit dem Tierschutz in Ibiza arbeitet in die engere Auswahl genommen. Mein erster Gedanke war trotzdem nicht aus dem Ausland bei uns gibt es genug. Gesagt getan ab ins Auto und die umliegenden TH besucht bis 50 KM einfache Strecke. Die meisten waren reserviert. Und ich meine auch Punkt da gab es nicht viel Antworten auf die Fragen. Bei 2 sollten wir erstmal 3-4 Wochen jeden 2. Tag zum Gassi gehen kommen. Das bei 50 KM iss schon happig. In Frank... bin ich mehrmals durch die Zwinger gelaufen die meisten kamen aus Beschlagnahmung wurden abgegeben wg. Steuer und die Russels waren einfach nur Spielverrückt erzogen worden. Dem war ich echt nit gewachsen. Im Büro konnte man mir wirklich nicht weiterhelfen die waren mit ner Organisation einer Geburtstagsparty beschäftigt so wie ich es verstanden habe aus den Telefonaten. War völlig frustriert und habe am Abend mit Ibiza tel. Es kam nur noch einer in Frage alle anderen waren schon vermittelt. Bis zur endgültigen Entscheidung habe ich 8 Wochen gebraucht also vom ersten sehen im I-Net bis zum O.K. Am 14.8.07 habe ich angerufen und gesagt ich nehme ihn nach mehrmaligem telefonieren und VK. Am 21.8 habe ich ihn dann abgeholt am Flughafen.

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    Heute nach gut 9 Monaten bereue ich nichts. Dieser Hund ist mehr wie dankbar. Kaum Probleme am Anfang der Erziehung und mittlerweile ist er ein voll integriertes Familienmitglied der im normalen Alltagsbalauf nicht auffällt. Also ein Mitläufer. Na und heute nach 9 Monaten und ca. 3 Kilo mehr auf den Rippen bei ihm und 9 Kilo weniger bei mir ist es unser absoluter Schatz

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  • Bellini
    Naja, ist relativ, aber angesichts der heutigen Übersättigung der Menschen mit gewissen Themen,
    muß man wahrscheinlich auch gerade bei Tierschutzthemen manchmal etwas "konstruieren" bzw. plastischer Darstellen!
    Solange es dazu dient Misstände in dieser oder ähnlicher Form publik zu machen finde ich es eigentlich in Ordnung.

    LG

  • Hallo,

    ...es ist nicht verkehrt sich Gedanken zu machen.

    Damit macht man sich nicht automatisch Feinde.

    Die Frage ist berechtigt.

    Warum Auslandshunde.

    Schau mal. Ist nicht schön, aber Alltag und in diesen Fällen auch mit
    einem Happy-End.

    http://217.20.127.128/baseportal/Hun…sicht&Id=145009

    oder:

    http://www.archenoah-kreta.com/artikel.php?newsID=244

    Weil es kein Hund verdient hat, so behandelt zu werden.

    Und das sind ja echt noch harmlose Geschichten.

    Jedes Jahr werden 50.000 Galgos und Podencos in Spanien erhängt,
    lebendig begraben, angezündet, oder es werden ihnen die Beine abgehackt und dann werden sie in den Wald geworfen um dort zu
    verrecken.
    Kannst ja mal unter 'Tanz der Hunde' nachgooglen.

    Wir haben einen dieser weggeworfenen Seelen aus Kreta.
    Und seit gestern noch eine aus Aegina.

    Zwei Truhen voller purem Gold könntest Du mir hinstellen.
    Nichts reicht an diese Hunde heran.
    Es sind echte Seelenhunde.

    Verstehe mich nicht falsch. Inlandstierschutz ist auch wichtig und fängt
    nicht mit dem Schäferhund im Tierheim an.
    Strassenkatzen, kranke Igel, verletzte Vögel, in unserem direkten Umfeld
    muss Tierschutz anfangen.
    Aber so lange Tiere in Griechenland, Spanien oder dem Ostblock so be-
    handelt werden, muss man auch dort helfen.

    Und man wird nicht enttäuscht.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Was Patrick sagt ist völlig richtig. Ich habe meinen Seelenhund in Portugal gefunden. Er ist chronisch krank, hatte diverse Ängste, die wir im Lauf der Zeit ad acta legen konnten - und wir sind sehr glücklich miteinander. Gizmo ist ein unglaublich liebevoller, eigenständiger und doch arbeitswilliger Hund, den irgendjemand im Alter von 5 oder 6 Monaten einfach weggeworfen hatte.

    Es kommt aber noch etwas anderes hinzu.... Gute Tierschutzorgas, die sich im Ausland engagieren, verhelfen nicht nur armen Seelen zu einem neuen und diesmal liebevollen Zuhause. Sie versuchen mit ihrer Arbeit vor Ort auch das Denken in der Bevölkerung zu verändern. U.a. dadurch, dass sie Kindergarten-Gruppen und Schulklassen einladen, um sich zu informieren, Kinder und Jugendliche zur Mithilfe ermuntern usw.

    Nur durch diese Arbeit an der jüngeren Generation können alte, verkrustete Einstellungen zum Tier aufgebrochen werden, so dass sich allmählich auch in den Ursprungsländern der Umgang mit ihnen ändern kann, sodass irgendwann, wohl noch in ferner Zukunft, diese Transfers hoffentlich nicht mehr nötig sein werden...

    Ich bin vor gut drei Jahren, als mir Gizmo im Internet begegnet ist, einfach meinem Herzen gefolgt. Ich bin zugegebenermaßen sehr naiv an die Adoption eines "Hundes mit Migrationshintergrund" herangegangen.

    Heute weiß ich viel mehr und kläre gerne über die "Risiken und Nebenwirkungen" einer solchen Adoption auf.

    Doch ich persönlich möchte weder meinen Seelenhund noch die teils schmerzhaften, emotional sehr anstrengenden Erfahrungen mit ihm missen.

    LG
    cazcarra

  • Ich kann mal von mir erzählen, wenn auch nicht in Bezug auf Hunde sondern auf Katzen.

    Ich habe 2 Katzen von "La Rosaleda" in Teneriffa. Dazu gekommen ist es, weil ich eine Katze wollte. Daraufhin bin ich vorbildlich in das TH in Hamburg gefahren... abends nach der Arbeit. Ich erläuterte meinen Wunsch und es gab nur Freigänger. Ich erklärte, dass ich aufgrund meiner (damaligen) Wohnsituation nur eine Wohnungskatze halten kann. Die Mitarbeiterin erklärte mir, dass sie jeden Tag Wohnungskatzen "reinkriegen" würden aber das die Abends meist schon vermittelt seien, weil sehr begehrt.
    Da ich Vollzeit gearbeitet habe bat ich darum, dass man mich kurz anrufen möge, wenn wieder eine Wohnungskatze da wäre und das man mir die Chance geben mögen diese nach meiner Arbeit kennenzulernen. Daraufhin meinte die Dame vom Tierheim, dass sie dies nicht machen würden, weil die Wohnungskatzen leicht zu vermitteln seien und ich halt selber immer mal wieder schauen solle.

    Das war mir nun echt zu doof, da ich keine Zeit hatte immer auf Verdacht ins Tierheim zu fahren.
    Zuhause habe ich dann so rumgesurft und bin mehr oder weniger durch Zufall auf die Seite der "La Rosaleda" gelandet.

    Naja ... ein Monat später kam die Vorkontrolle und mein Bernie in die Wohnung. Die Abwicklung war super und professionell, Bernie war geimpft, gechipt und was alles so notwendig ist.
    1 Jahr später kam Timmy dazu... über die selbe Organisation, weil die Abwicklung seinerzeit schon so hervorragend lief. Auch diesmal wieder ... alles super.

    Dann sollte Anfang des Jahres die Tiergang mit einem Hund verstärkt werden. Diesmal sollte es ein Tier aus Deutschland sein. Tja was soll ich sagen ... ich habe es bereut. Unser Max kommt aus einer Tierhilfe in Lübeck und obwohl uns gesagt wurde, dass er entwurmt ist, hatte er einen dicken Wurmbauch und die Stuhlprobe ergab, dass der Hund mehr Würmer hatte, als wie mein TA je gesehen hatte. Zudem hatte er ein Entzündung der Ohren und irgendeine Infektion im Körper. Die Vermittlung lief ab, wie ein Verkaufsgespräch für Tierfutter, weil die Frau von der Vermittlung wohl für so einen Tierfuttervertrieb arbeitete und gleichzeitig das Futter mit an den Mann bringen wollte.
    Natürlich kann es sein, dass es Pech war ... aber ich hab 2 x negative Erfahrungen mit Tierheimen/Tierhilfen in Deutschland gemacht und wenn in diesem Leben noch ein Tier zu uns kommt, dann mit Sicherheit wieder über die bereits benannte Organisation.

    Im Endeffekt muss jeder selber wissen was er macht und mir würde es nie einfallen den einen oder anderen für seine Einstellung zu verurteilen.

  • Zitat


    Aber jetzt interessiert mich, warum willst du es verstehen, warum akzeptierst du es nicht einfach?


    Ich würde es einfach gerne nicht nur kopfschüttelnd akzeptieren, sondern würde gerne den Grundgedanken verstehen.
    Was bringt es mir, etwas zu akzeptieren, was ich für mich persönlich als Schwachsinn abtu? Das wäre in meinen Augen lediglich Heuchlerei.


    @ geena und bellini
    Danke für die Links, die Seiten fand ich wirklich sehr informativ!


    @ santi
    toll geschrieben, das fand ich echt interessant zu lesen!


    @ cazcarra
    Also, wenn die Hunde nur nach Deutschland geholt werden, naja. Aber wenn dort in den Ländern vor Ort aufgeklärt wird. Das finde ich richtig gut! Davon wusste ich zum Beispiel bisher nicht wirklcih etwas. Machen das denn alle "Organisationen"?!?

  • Also ich habe 2 Hunde - eine ist aus Spanien und eine aus dem TH in der Nähe.
    Ich habe einfach die Hunde gesucht, die zu uns, unserem Leben und unserer Persönlichkeit passen und - ganz wichtig- zu denen wir passen, so dass sie sich bei uns wohl und glücklich fühlen können. Unser Ziel war einfach 2 arme Hunde wieder glücklich zu machen - egal woher sie kommen. Nicht jeder Hund passt nun mal zu jedem.

    lg mäusle

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