ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Zitat

    Fressen baut Stress ab, genau. Und ja, man muss damit sehr aufpassen, dass man nicht falsch konditioniert. Sonst geht der Hund jagen, damit er abgerufen wird um dann blitzartig zurückzukehren und die verdiente Leckerei in Empfang zu nehmen.


    Zum Thema falsch konditioniert: Ich übe im Moment sauberes Fuss gehen mit Lena. Sie geht schön neben mir, ich lobe sie (verbal) und sie rennt eine halbe Hundelänge voraus. Jedesmal wieder. Jedesmal fluche ich innerlich. Heute hab ich endlich gerafft warum. Ich habe die Leckerlitasche immer rechts und gebe sie mit rechts. Halte also die Hand VOR mich. Sprich, bei jedem Lob ist der Hund vor, um nach seinem Leckerli Ausschau zu halten :headbash:


    Ich habe heute also konsequent mit links auf Höhe meines Knies bestätigt. Herrje, was ne Umgewöhnung.


    Ja, das mit dem Fressen scheint er noch nicht gerafft zu haben..mir fällt gerade ein..ich gebe es ihm mittlerweile aber auch nur dann im weggehen, also wenn er anstandslos mitgeht (zumindestens einigermaßen) ist schon viieel besser geworden.


    Den Fehler mit dem Fuß gehen habe ich auch gemacht *lach* und was ich ihm noch nicht abgewöhnen konnte, ist das rumknabbern an meiner Jacke dabei, wenn er zu spaßig wird bzw. wenn es ihm zu lange dauert mit dem Fuß gehen.
    Diese Kleinigkeiten aaahhh


    Jau..das ist geändert worden..ich kann direkt nach meinem Beitrag noch einen schreiben..cool...sonst ging das doch nur mit "anschubsen"dann hätte ich meinen vorherigen Beitrag der Länge wegen ein bißchen aufteilen können oh ne oh ne..ich werde alt...die Technik überholt mich.

  • Moin Mel!


    Dein Gedankengang hinsichtlich der Gefährlichkeit deines Hundes ist absolut richtig und es ist wichtig, dass man sich ganz klar macht, womit man es bei seinem Hund zu tun hat.
    Keine Frage. Würdest du dir das nicht klar machen, wärst du nun an diesem Punkt gar nicht angelangt, an dem du nun beginnst, zu versuchen, dieses Verhalten zu verstehen um es kontrollierbarer zu machen.
    Oder zumindest vorhersehbarer.
    Dennoch kommts mir vor, als würdest du dich ein wenig in diesen Gedanken verlieren.


    Du sagst auf der einen Seite, dass dein Hund schon getötet hat, betonst also die Schwierigkeit der Lage, scheinst aber deprimiert darüber, dass ihr noch nicht an dem Punkt seid, von dem viele Hundehalter wahrscheinlich nicht einmal zu träumen wagen.


    Kein Angriff, um Gottes Willen, aber ich sehe da ungeheuer viel Potential bei euch, eben WEIL du alles so realistisch betrachten kannst.


    Ganz ehrlich... selbst bei Hunden, bei denen man von Welpenalter an mit dem Jagdtrieb arbeitet oder auch gegen ihn arbeitet, dauert es lange und braucht es viel Energie, bis man so weit ist, dass man behaupten kann, man hat wirklich Kontrolle und kennt das Verhalten inzwischen so gut, dass man sich selbst auch so gut kontrollieren kann.


    Du hast akzeptiert. Du bist bereit zu arbeiten und Lösungen zu finden. Es kann doch nur besser werden, sagst du ja selbst.


    Ich habe den Jagdtrieb meines Hundes kontrollieren gelernt, weil ich eben ausprobiert, nicht immer nur in eine Richtung gedacht habe.


    Also erstens: Vielleicht dauert es noch eine ganze Weile (und ich rede hier von Monaten, in denen du selbstdiszipliniert trainieren musst), bis du eine Möglichkeit gefunden hast, deinem Hund einen auch nur annähernd ähnlich befriedigenden Reiz zu bieten.
    Vielleicht ist das aber auch gar nicht nötig... zumindest jetzt noch lange nicht... und wenn du beginnst umzudenken, kommt die Veränderung ganz von allein.


    Ihr müsst, ganz ehrlich, erstmal ganz strikte Rituale aufbauen.
    Alles muss sich für euch beide ändern.
    Wenn du bereits nur beginnst, das Vorstehen zu belohnen (ich kann da auch nur die vorherige Konditionierung eines Clickers empfehlen), wird das 1. anstrengend, aber 2. so viel ausmachen für eure Spaziergänge!


    Vielleicht kannst du ihn wirklich niemals mehr von der Leine lassen.


    Aber überleg mal.
    2 Jahre lang jeden besch*** Tag Vorstehen clickern, Rückblicken clickern, gemeinsames Suchen von Futterbrocken... ihr werdet ein verdammt gutes Team... an brenzlichen Feldern/ Wiesen gehts eben nur noch und ausschließlich im Fuß vorbei, irgendwann kannst du, nachdem dein Hund lange lange lange keine Erfolge mehr hatte, die Impulskontrolle versuchen zu verbessern und wenn es eben nur an Beuteersatz stattfindet, der nicht annähernd vergleichbar bleibt, dann ist das so.
    Ihr arbeitet zusammen -> darum gehts!!!



    Zitat

    Zu der Frage Wo sind eurer Meinung nach die Grenzen des AJT?
    fallen mir immer wieder Antworten ein, wie diese:
    Beim Halter selbst!!!



    Richtig.
    So sehe ich das auch.


    Es geht doch gar nicht um 100%ige Kontrolle!


    Es geht darum, es in dem Maße allen Beteiligten so angenehm und sicher wie möglich zu gestalten, wie der individuelle Rahmen es eben ermöglicht.


    Die Grenzen liegen beim Halter.
    Lass das einfach mal auf dich wirken ;)


    Zitat

    die Spaziergänge so langweilig werden lassen, das diese Beschäftigungen quasi "das höchste" für ihn werden, um dann unter Ablenkung zu steigern. Sehe ich das richtig?


    Vielleicht ja.
    Ich kenne Leute, dazu habe ich während des "Intensivtrainingsjahres" auch gezählt, die gehen nicht spazieren.
    Die gehen draußen ausschließlich arbeiten.


    Ist nicht für jeden DIE Lösung.


    Für uns war es das.


    Umdenken, ausprobieren...

  • Danke für Deine offenen Worte, Anne..sie haben mich jetzt schon überzeugt und aufgebaut. :gut:

  • Hallo zusammen,


    ich glaube hier bin ich richtig. Denn auch meine Baja :herzen1: (Windhundmix aus Griechenland) zeigt sehr viel Interesse am Jagen (einmal war sie schon für ca 30 Minuten weg, hatte mich damit völlig überrumpelt).
    Sie jagt auf Sicht, aber am liebsten würde sie Spuren hinterher (naja, was heißt Spuren, einmal die Nase in den Wind und dann fegt sie in diese Richtung los, ihre Nase ist dabei fast nie am Boden). Mittlerweile weiß ich wo ich sie auf keinen Fall ableinen kann und kann sie relativ gut lesen, d.h. ich merke wenn sie unruhig wird, kann sie stoppen und an die Leine nehmen.
    Ganz schlimm finde ich ihre Leidenschaft für die Vogeljagd (große Greifvögel, Graureiher), denn die gibt es hier eigentlich überall.
    Sind eure Hunde auch so auf Vögel fixiert? Wenn ja, wie habt ihr das in den Griff bekommen?
    Momentan lese ich das Buch "Antijagdtraining" und versuche mir dort Anregungen zu holen. Dabei habe ich bemerkt, dass ich auf einige Schwierigkeiten stoße:


    - Baja reagiert draußen sehr schlecht auf mich, hat kaum Blickkontakt und findet es nicht so schlimm wenn ich auf einmal weg bin. Habe mir überlegt sie nur noch aus der Hand zu füttern. Problem: Baja ist nicht so der Futter-Fan, außerdem hat sie eine Futtermittelallergie und wird gebarft. Das mit der Handfütterung dürfte somit ausfallen, oder? Habt ihr andere Ideen zur Bindungsverbesserung? Ist Clickertraining sinnvoll?


    - Grob habe ich eine Ahnung vom Clickern, aber nicht so richtig. Was ist sinnvoller: Clickerkurs in der Hundschule oder reicht ein Buch? Wenn ja welches?


    - Ich brauche auf jeden Fall eine Schleppleine, denn momentan habe ich nur eine Flexi :hust: Könnt ihr mir eine gute Schleppleine empfehlen? Sie sollte nicht so schwer sein (Baja ist nur kniehoch, wiegt 13 kilo und ist sehr zart), möglichst wasser-und schmutzabweisend sein, sich möglichst nicht verknoten... Hab schon an die Biothane-Leine gedacht, aber die find ich zu schwer und dick.


    So, das wars erst mal, ist ganz schön lang geworden, sorry. Aber ich habe grad sooooo viele Fragen. Vielleicht habt ihr ja ein paar hilfreiche Tipps und Anregungen, manchmal bin ich nämlich ganz schön verzweifelt.... :/


    Gruß nedorina

  • es wird langsam kühler und den Herrn zwickt es manchmal ganz gewaltig im Hintern.


    Allerdings... ihr erinnert euch evtl. an die Hasengeschichte im Reitstall, ein paar Seiten weiter vorne als er den Hasen-Opi hetzen wollte.


    Tatsächlich hatte diese Aktion nachhaltige Wirkung. Gestern erschnüffelte er den Opi unter dem Anhänger, der Opi hoppelt davon zwischen die Pferde.


    Caron in schönster "ich bin gleich weg" Pose - aber es reichte ein deutliches (nicht lautes) hähä, denk nicht mal dran - und ich konnte ihn zu mir her rufen wo er dann sehr ausgiebig und freudig begrüsst wurde.


    :ua_clap:


    Ich glaube es hat ihm gut getan zu merken, dass ich ein Kommando sehr wohl durchziehe und auch nachdrücklich werden kann.


  • Willkommen! Und keine Sorge..... Ich denke auch deine Probleme lassen sich in den Griff bekommen =)
    Die Idee mit dem Clicker find ich super! So viel kannst du gar nicht falsch machen. Wichtig ist, dass deine Kleine am Anfang korrekt auf den Clicker konditioniert wird. Aber da gibt es hier im Forum auch eine kurze Anleitung, oder?! Ich schau gleich mal nach!
    Und da kommst du auch mit dem Barfen nicht so ganz in die Misere: nimm einfach kleingeschnippeltes Huhn o.ä. Das hab ich mit Betty am Anfang auch gemacht. Huhn ist für sie wie für mich Schokolade :D Was die Handfütterung angeht.... Was ist denn wenn du nur TeilBarfst?! Oder verträgt sie gar kein TroFu?
    Tja, um die Schlepp kommen wir hier am Anfang wohl alle nicht rum. Ich hab eine handelsübliche. Zu schwer, schnell dreckig aber im StudentenBudget war sie locker drin :roll: Aber da können dir die anderen bestimmt bessere Tipps geben. Alles in allem:
    Herzlich WIllkommen und viel Erfolg!!!

  • Zitat

    Hum?! Ich steh auf dem Schlauch....


    hm, ich hol mir nie nie nie wieder nen Jagdhund oder so
    *lach*
    bin etwas frustriert heute, aber sie kam zurück diesmal nach kurzer Zeit
    und war zum Glück nur auf nem Privatgrundstück *arg*

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