Zucht oder Vermehrung

  • Sicher ist nicht alles Gold was nach VDH glänzt. Darum soll man sich seinen Zücher ja auch ganz genau ansehen.


    Was mich halt immer nur ärgert sind so Aussagen wie "guck dir die Mutter an" oder "man muss halt die Untersuchungen für die Eltern machen" dann passt das schon.


    Und weil mich das immer so ärgert :D hab ich mich eben mal hingesetzt und eine kleine Vererbungslehre aufge"malt".



    Nur die mit rosa umrandeten 4 Hunde sind krank. Alle anderen sind gesund und man würde bei einer Untersuchung keinerlei Erbkrankheiten feststellen.


    Stellt man sich jetzt also vor, man ist Besitzering der Hünding "Blaues Quadrat" oder "Oranges Quadrat". Man hat eine kerngesunde Hündin, und sogar die Eltern dazu sind gesund.


    Und trotzdem hat die Hündin "blau" 2 kranke Welpen bekommen.


    Das ist nur ein Beispiel für viele einer rezessiven Vererbung auf dem X Chromosom. Bei Hündinnen die die Erbkrankheit auf einem X Chromosom sitzt, ist die Krankheit halt nicht da, bei Rüden, da nur ein X Chromosom, tritt sie sofort auf.


    Wenn du jetzt z.B. Besitzerin der Hündin "Blau" bist, ist es gut zu wissen, dass ein Kind der Schwester meiner Hündin (die Schwester war ja auch gesund!) krank war - das lässt auf eine rezessive Erbkrankheit schließen.


    Nein, Papiere garantieren keinen Fehlerfreien Hund und auch keine perfekte Aufzucht. Aber wenn sie es gut machen, können sie einiges ausschließen, was man ohne Stammbaum nicht könnte. Vor Mutationen oder sonstigen Launen der Natur ist natürlich keiner gefeit.


    Und über die schwarzen Schafe reden wir ja grad nicht.

    • Neu

    Hi


    hast du hier Zucht oder Vermehrung* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Danke für das Schaubild ;)


      klar hat der verband seinen sinn und zweck. aber da man ja wie du sagtest krankheiten nie richtig ausschließen kann bin ich der meinung,dass man eben welpen genauso gut und liebevoll aufziehen kann wie eben als nicht Züchter...WENN man denn die Ahnung davon hat. das war das was ich die ganze zeit sagen wollte. so jetzt hab ich`s auf den Punkt gekriegt xD :/ :^^:

    • Das ist es ja leider, das viele, die sich zwar nicht der Mühe scheuen, ihren eigenen Hund und das passende Gegenstück zu untersuchen, einfach die mendelschen Gesetze vergessen und entsprechend auch die Verebungslehre nicht kennen oder vernünftig umsetzen können.
      So können aus einer gesunden Verbindung also durchaus schwer kranke Welpen geboren werden.


      Das ist doch auch das, was sich die Konzernvermehrer ganz einfach machen. Wenn die dann schon mal die Eltern untersuchen lassen - was heutzutage ja auch nicht mehr gemacht wird - ist das viel und trotzdem versuchen die den Markt mit schwer kranken Welpen, die in vielen Fällen noch nicht einmal das 1. Lebensjahr erreichen.


      Es wurden im übrigen schon wieder 22 Welpen beschlagnahmt, die von Ungarn aus geschmuggelt werden sollten. Bedeutet wieder 22 Welpen in einem Tierheim.

    • Zitat

      der meinung,dass man eben welpen genauso gut und liebevoll aufziehen kann wie eben als nicht Züchter...WENN man denn die Ahnung davon hat.


      Ich bin mir sicher, dass die Welpen der Mutter "blau" liebevoll aufgezogen wurden, mit Sonderurlaub und aller Sozialisierung die man Welpen nur mitgeben kann. Dennoch sind die Welpen krank, einfach nur, weil man nur danach geguckt hat "ich hab doch ne gesunde Hündin". Das ist der springende Punkt. Es geht nicht (nur) um die liebevolle Aufzucht, sondern um noch viel mehr Wissen bei der Verpaarung von 2 Hunden.


      Edit: Und als Nicht-Züchter ohne Verband magst du zwar Ahnung von Vererbungslehre haben, hast aber keine Stammbäume - dann hilft dir dein ganzes Wissen nicht weiter - bzw. dein ganzes Wissen sollte dir dann klipp und klar deutlich machen, dass du die Finger vom Welpen kriegen lässt.


      Cerridwen: Das mit den Welpen ist schlimm! Mein Tierheim wo Lena her ist hat zur Zeit zwar keine Welpen, aber mehrere 4 Monate alte Geschwisterchen. Find ich fürchterlich und ich hoffe, die finden ein gutes Zuhause!

    • Tja also Züchter im Verband hat man die Möglichkeit auf Stammbäume und auf Datenbanken zu nutzen.
      Als Züchter außerhalb eines Verbandes kann man das nicht. Dann hat man nur die Möglichkeit, selber in den Generationen nach entsprechenden Krankheiten zu suchen. Was aber nicht einfach wird, wenn man die Eltern der Tiere nicht kennt oder die Großeltern und selbst wenn man diese noch findet, dann muss man auch noch die anderen Geschwister und deren Welpen und so weiter und sofort finden. Bedeutet, das man sich selber einen Stammbaum puzzeln muss und dann für alle die entsprechenden Untersuchungen anleiern - und meist auch bezahlen. Wenn man das aber macht, dann kann man die Welpen nicht mehr für 250 Euro abgeben, sondern die kosten dann mehr als ein Welpen mit richtigen Papieren und aus einer Topzucht. Was wiederum bedeutet, das man seine Welpen nicht loswird und was passiert dann?
      Genau aus diesem Grund gehen viele einfach nur nach dem Moment - meine Hündin ist gesund und wesensfest und der Rüde genauso, also hopp, rüber und fertig.
      Da kann die Aufzucht noch so liebevoll sein, die Welpe noch so gut ernährt werden, können noch so gut von einem TA betreut sein und auch sonst alles bestens sein, man kann damit keine gesundheitlichen Schäden auffangen und ausschließen.

    • Hallo!



      Zitat

      Das ist es ja leider, das viele, die sich zwar nicht der Mühe scheuen, ihren eigenen Hund und das passende Gegenstück zu untersuchen, einfach die mendelschen Gesetze vergessen und entsprechend auch die Verebungslehre nicht kennen oder vernünftig umsetzen können.


      Es ist aber auch nicht unbedingt so einfach, die mendelschen Regeln anzuwenden, weil man die rezessiven Gene ja nicht sehen kann. Man kann nur indirekt auf sie schließen (außer bei der rezessiven Reinerbigkeit; da ist die Sache aber auch klar).
      In Wahrheit ist die Sache sehr oft sehr viel komplizierter, z.B. wenn Erbmerkmale von mehreren Genen abhängen.


      Man darf aber auch nicht den menschlichen Aspekt aus den Augen verlieren!
      Ob ein Hund krank oder wirklich gesund ist, das sieht man ihm nicht unbedingt an!
      Was man ihm aber quasi auf Anhieb ansieht ist, ob er gut aussieht, ob er aussieht, wie der Standard es vorschreibt.


      Und wozu führt das?
      Zu folgendem:
      Auch ein gewissenhafter Züchter ist darauf angewiesen, daß er Welpen verkauft.
      Er züchtet ja nicht aus Eigenbedarf, sondern um die Rasse zu etablieren, vielleicht sogar um sie zu verbessern.
      In der Praxis ergibt sich dadurch aber oft die Zwickmühle, daß er entscheiden muß zwischen einem Hund als Deckpartner, der wenigstens mit hoher Sicherheit gesund ist bzw. gesund vererbt und einem anderen, dessen (gutes) Aussehen oder dessen Ausstellungserfolge eben ganz sicher sind.
      Bei Arbeitshunden darf die entsprechende Eigenschaft gegen das Aussehen in meinem Beispiel ausgetauscht werden.


      Und die Käufer?
      Die wenigsten Käufer entscheiden sich aus Vernunftsgründen, sonst gäbe es keine Vermehrer (und keinen Hundeimport aus dem Süden).
      Die Hunde mit dem Etikett "Gesund aber teuer" würden "in den Regalen" bleiben.
      Die Hunde mit "Billig+süüüß!!!" würden weggehen wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln!


      Nur äußerst wenige Züchter können es sich erlauben, am Käuferwunsch völlig vorbei zu züchten.



      Zitat

      Tja also Züchter im Verband hat man die Möglichkeit auf Stammbäume und auf Datenbanken zu nutzen.
      Als Züchter außerhalb eines Verbandes kann man das nicht. Dann hat man nur die Möglichkeit, selber in den Generationen nach entsprechenden Krankheiten zu suchen.


      Theoretisch hast Du vollkommen Recht!
      Wenn Du aber den menschlichen Faktor mit ins Spiel bringst, dann stellst Du fest, daß in der Praxis diese Vorteile (Vorteile für die Rasse und den Kunden/Halter) boykottiert werden, weil sie für die Züchter handfeste Nachteile haben.
      Tests (auf Gesundheit) sind teuer, daher werden sie auf wenige Tests reduziert.
      Bei erfolgversprechenden Tieren (solche die ein tolles Aussehen oder eine tolle Eigneschaft vererben) ist die Versuchung sehr groß, zu "mauscheln".
      Der persönliche emotionale Faktor spielt eine mindestens genauso große Rolle wie bei den Tierschützern, die sich zu aller möglichen Unvernunft hinreißen lassen.


      Für welche Deckrüden entscheidet sich normalerweise ein Züchter?
      Für einen erfolgreichen natürlich!
      Je mehr dies aber tun, desto mehr Nachkommen haben einzelne Deckrüden.
      Wenn sich im Nachhinein herausstellt, daß ein solch "erfolgreicher" Rüde doch eine Krankheit aufweist (und soetwas stellt sich IMMER im Nachhinein heraus), dann hat er sie an eine entsprechend hohe Zahl von Nachkommen vererbt!


      Das ist übrigens der wahre Grund für die so hartnäckige und hoffnungslose Verbreitung diverser Erbkrankheiten!


      Nicht die Vermehrer sind Schuld an ihnen, sondern die Züchter, die es meinetwegen sogar gut gemeint haben.


      Wenn man bedenkt, daß es Verbände gibt, die es rechtfertigen, Rassen zu züchten, die man als Qualzucht bezeichnen darf, wenn man bedenkt, daß Eigensachaften, welche die Qual erhöhen, oft als geradezu erwünscht gelten, dann sollte man sich nicht gesundheitliche Qualität durch irgendwelche Verbände erhoffen, auch wenn sie das noch so betonen.


      Aus meiner Sicht wären unabhängige Datenbanken eine echte Chance zur gesunden Zucht.
      Nur wer will Besitzer von kranken Hunden zwingen, diese Information (frei) zur Verfügung zu stellen? DASS es solche noch nicht gibt, ist schon Zeichen genug!
      Heutzutage muß doch jeder rechtliche Konsequenzen befürchten, wenn er Defizite konkreter Tiere öffentlich nennt!



      Thallus.

    • Zitat


      Heutzutage muß doch jeder rechtliche Konsequenzen befürchten, wenn er Defizite konkreter Tiere öffentlich nennt!



      Thallus.


      Nein, Thallus, das stimmt so nicht. Wenn ich mit den offiziellen Untersuchungsformularen der Zuchtvereine meinen Hund z. B. HD, ED, OCD röntgen, sein Herz per Ultraschall untersuchen lasse, werden die Röntgenbilder einem Gutachter zur Auswertung geschickt und zwar direkt von dem Arzt, der geröngt hat. Der Gutachter schickt seine Auswertung direkt an den Zuchtverein und es wird veröffentlicht. Der Kardiologe leitet sein Untersuchungsergebnis ebenfalls direkt an den betreffenden Verein.


      Kein Züchter kann gegen diese Veröffentlichung rechtlich vorgehen, da diese Vorgehensweise in den Zuchtordnungen festgelegt ist und er diese mit seinem Zwingerantrag akzeptiert hat.


      Im übrigen gebe ich Dir recht. Gerade Rüden, die in den meisten Zuchtvereinen keiner Beschränkung ihrer Deckakte unterliegen, können für die Population einer Rasse zur Katastrophe werden.


      Auch wenn die Zuchtordnungen einiges zu wünschen übrig lassen, ist es in meinen Augen aber doch sinnvoller in einem Verein zu züchten, als "wild" zu vermehren.


      Gruß Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    • Meine Hündin ist im Moment auch hochläufig.
      Zum Glück ist sie ja ziemlich klein, hat mir einmal gut geholfen.
      Rüde frei und Meine läufig, Rüde kommt an. Und will sie besteigen. DAnn habe ich Ahkuna auf den Arm genommen und sie so gut wie möglich geschützt. Meine JAcke war danach im Eimer :D...aber geholfen hat es.


      Meine beste Freundim wohnt auf einem nicht umzäunten BAuernhof. Wenn die Hündin läufig ist, wird der HUnd( der normalerweise immer frei läuft) in den großen Stall gesperrt. Dann gehen sie Gassi. Aber einnal konnte sie entwischen und es war auch ein Unfallwurf. Kammen aber zum Glück alle Gut unter :roll:



      Manchmal ist es halt ziemlich schwer aufzupassen, aber ich denke die Meisten tun ihr Bestes :gott:

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!