Welche Zertifikate wollt ihr sehen?

  • Angeregt von den Kommentaren in dem K.S.I. Thread:


    Immer wieder heisst es, Hundetrainer müssten Nachweise und Zertifikate vorweisen können, qualifiziert sein.


    Dabei sind doch die Insitute, Fernunis oder Personen, die die Zertifikate anbieten, genauso "selbsternannt"? (Jetzt mal abgesehen vom 11er, das ist noch mal ne andere Diskussion)


    Warum sind euch Zertifikate wichtig? Welche? und warum?


    Meine Position verrate ich auch: Ich kenne einige Leute mit irgendwelchen Zertifikaten und Ausbildungen. die haben ein Schweinegeld bezahlt, wurden teilweise beschimpft und schikaniert, kaum die Hälfte des Kurses hat "überlebt" (Animal Learn), oder sie haben nur Theorie gepaukt und selbst wenig Hundeerfahrung, oder sie mussten unterschreiben, dass sie nur genau so und nicht anders arbeiten - usw usw


    Ich kenne auch Trainer, die keinerlei Zertifikate haben, aber viel Erfahrung, viel Gefühl für Hunde, und einfach gut sind.


    Ich finde es gut, wenn Hundetrainer sich bei Kollegen weiterbilden und über den Tellerrand schauen. Aber Zertifikate muss ich keine sehen - die einzigen "Zertifikate", die wirklich was aussagen, sind für mich die eigenen Hundes des Trainers und die seiner Kunden.

  • Ich brauch nicht wirklich den Nachweis von Zertifikaten. Was sagen sie denn aus? Dass der Inhaber ein Seminar besucht hat, mehr nicht. Hat er was davon mitgenommen, oder hat er die Zeit verschlafen?


    Alleine im Gespräch merke ich schon, wie der Trainer tickt und seine "Schüler" zeigen mir ja sehr deutlich ob sie in freudiger Erwartung arbeiten oder ob sie abgestumpft arbeiten.


    Zertifikate füllen eine Homepage, sind aber im Grunde nichtssagend.

  • Wenn ich mich für einen trainier entscheide, möchte ich nicht lesen das er präferiert ist, weil er mit Hunden aufgewachsen ist, und viele Seminare gemacht hat, aber keine Angaben wo.


    Ich lege für mich wert darauf, Namen zu lesen, BHV anerkannte und geförderte Seminare und Schulungen.


    Wer andere trainier bevorzugt, legt darauf wert, wie zB Animal learn, Canis oder ähnliches. Viele haben als Grundlage ein ATNstudium.


    Aber ohne irgendwelche Nachweise frei von der Seele eine schöne Geschichte über einen traumatisierten Hund, den man wieder hinbekommen hat und schwubb ist man Hundeprofi, der jedes pläsierchen heilen kann.
    Wenn man wissen will woher die Grundlagen dazu kommen, findet man aber null, dann würde dieser trainier für mich wegfallen.


    Das man die eigentliche Kompetenz erst in der Interaktion sieht, ist ja klar. Nur wer Geld in die (für mich) richtigen Seminare und Schulungen investiert, hat einfach andere Vorraussetzungen.


    Zumal ich nicht glaube, dass jemand der 1000 von Euro in Weiterbildungen steckt, diese verschläft.

  • Zertifikate ansich sind mir nicht wichtig. Mir wäre es am liebsten würde das Betätigungsfeld Hundetrainer ein Ausbildungsberuf werden.
    Bis das nicht der Fall ist, wären für mich Nachweise darüber interessant wo der jeweilige Trainer sein theoretisches Grundlagenwissen her hat. Welche Seminare von welchen Dozenten hat er z.B. besucht. Ich möchte einfach ablesen können wie vielseitig interessiert der/die Trainer/-in ist, bzw. wo sein Fokus in der Hundeerziehung liegt. Ich möchte ungefähr abschätzen können wie viel theoretisches Grundwissen derjenige besitzt, woher er dieses Wissen bezog und in welche Richtung sein Trainingsansatz geht.


    Nachweise sind für mich nur dafür da, mein Bild über einen Anbieter rund zu machen. Es trägt zur Gesamteinschätzung desjenigen bei...

  • Mir persönlich war es bei der Auswahl meines Hundetrainers am wichtigsten, dass das Bauchgefühl gestimmt hat. Damit bin ich bisher immer sehr gut gefahren. Denn was nützen mir irgendwelche Zertifikate oder Referenzen, wenn ich mit der Art des Trainers nicht klar komme.
    Bevor ich "meine" Trainerin gefunden hatte, habe ich 2 verschiedene andere Trainer besucht und da hat das Gefühl einfach nicht gestimmt. Da die erste "Schnupperstunde" ja meistens kostenlos ist, verliert man dabei ja auch nichts, außer ein bisschen Zeit.

  • Ich denke ebenfalls dass die tollsten Zertifikate nichts darüber aussagen wie die Qualität der "Wissensvermittlung" ist. Es nutzt meiner Meinung nach wenig, wenn Trainer unflexibel und "repertoirelos" sind - nach einem festen Schema arbeiten, dass wenig Spielraum lässt, um auf das Wesen des Kunden UND des Hundes einzugehen. Es gibt eben nicht nur schwarz/weiß ...sondern auch Hunde und KUNDEN die "speziell" sind und da trennt sich, glaube ich, die Spreu vom Weizen.
    Jemandem etwas zu vermitteln der halt nicht alles sofort umsetzen kann, weil eben z.B. seine Persönlichkeit das nicht zulässt.
    Schließlich geht es, so wie ich es sehe darum ein funktionsfähiges Team zu bilden.
    Dazu sollte ein guter Trainer auch eine gewisse Menschenkenntnis und Flexibilität aufweisen - da nutzen mir Zertifikate von dem was er weiß wenig, wenn er nicht in der Lage ist, dass kundenorientiert zu vermitteln.
    Das er einen Nachweis über sein Grundlagen- od. auch spezielles Wissen erbringen sollte ist in meinen Augen klar. Ebenfalls sollte der Wunsch sich ständig auf dem aktuellen Stand halten und nicht "systemverliebt" verharren zu wollen in der Wahl der Fortbildungen erkennbar sein (sich selbst zu hinterfragen wäre, glaube ich, für manchen Trainer nicht unbedingt verkehrt). Und vor allem sollte von vornherein erkennbar sein, welche "Grundhaltung" er im Umgang mit Hunden hat.


    Tschüss und viele Grüße
    Ralf

  • Es gibt noch einen anderen Weg für Trainer, außer aus dem Bauchgefühl alles richtig zu machen: Sein Handwerk lernen. Das Training von Hunden, die Wissensvermittlung an den Mensch, der Umgang mit Kunden, die richtige Buchführung... das alles ist erlernbar.


    Es gibt sicher auch gute Trainer, die das alles aus dem Bauch heraus drauf hatten. Ich kenne keinen. Ich kenne nur welche, die sich in den Bereichen, die sie nicht beherrschten, fortgebildet haben.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zertifikate von xy sind mir unwichtig.
    Ich möchte sehen, dass der Trainer eine Art von Ausbildung genossen hat - ob jetzt Autodidakt mit verschiedenen Seminaren, Praktikaund/oder eigener langjähriger Trainingserfahrung als Sportler zB oder eine direkte Ausbildung ist mir dabei egal - und sich fortbildet, also Vorträge und Seminare.


    Ich glaube auch nicht an den Trainer der einfach so mit der Gabe der Hundeausbildung und Menschführung vom Himmel fällt und dem der Wind alles nötige Wissen und können zugetragen hat. Ich persönlich mag aber "zertifiziert nach xy" nicht, weil diese Trainer es in den seltensten Fällen schaffen auch mal jenseits ihrer Ausbildungsgrenzen zu denken.

  • Ich schaue schon auf die Homepage und sehe mir an welche Seminare/Ausbildung der Trainer besucht hat und auch eine Literaturliste finde ich aufschlussreich. Einfach weil ich dort erahnen kann wie der Trainer arbeitet. Denn positiv und ohne Gewalt schreiben sie doch alle vorne drauf, das sagt überhaupt nichts aus. Wenn ich dann in der Literaturliste CM lese o.ä. hat sich das für mich erledigt. Alles andere entscheidet sich in der Kennenlernstunde , denn mir nützt die beste Ausbildung nicht wenn der Trainer nicht zu uns passt.

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