Reifeprüfung für Junghündinnen?

  • mal eine blöde frage, wie sieht es denn gesundheitlich mit einer Sterilisation aus? Die Hormone wären noch da es kann nur keine Empfängnis mehr stattfinden.

  • Hier lebt jetzt die 4. unkastrierte Hündinn und ich hatte bisher noch nie ein Problem es zu schaffen, dass die Hündin nicht gedeckt wird.
    Das hab doch ICH in der Hand ob meine Hündin Kontakt zu unkastrierten Rüden hat oder nicht und sonst niemand.
    Das sind 2x je ca. 3 Wochen im Jahr in denen ich gut auf meine Hündin aufpassen muss, das sollte doch m.E. kein Problem darstellen. Meine Hündin ist in dieser Zeit nicht alleine im Garten und beim Gassigehen darf sie nur dort frei laufen, wo weit und breit kein anderer Hund zu sehen ist, falls ihr vor lauter Hormonen die Sicherung durchbrennen würden. Ansonsten ist sie an der Leine.

  • mal eine blöde frage, wie sieht es denn gesundheitlich mit einer Sterilisation aus? Die Hormone wären noch da es kann nur keine Empfängnis mehr stattfinden.

    Die Hündin wird dann (so viel ich weiß) immer noch Läufig und kann natürlich auch immer noch gedeckt werden... nur Welpen bekommen eben nicht mehr.
    Ist meiner meinung nach bei Hündinnen ein sehr unnötiger eingriff... allerdings genau so wie eine Kastration die nicht Medizinisch Notwendig ist.

  • Ich kontrolliere bei meinen Hunden alles mögliche im Leben. Jagdverhalten, Futteraufnahme, Kontaktaufnahme zu Mensch und Hund ... warum sollte das in der Zeit der Läufigkeit plötzlich nicht mehr möglich sein?


    Unbeaufsichtigt in den Garten gehört ein solcher Hund nicht. Der Zeitraum ist ja überschaubar.


    Wenn da zu viele unerzogene Hunde unterwegs sind, würde ich zum Gassigang einfach woanders hinfahren.


    Ich habe übrigens drei potente Rüden und zwei potente Hündinnen hier Zuhause. Ich gehe sogar zusammen mit denen Gassi in der Zeit. Mir erschließt sich nicht, warum die Erziehung an dem Punkt enden sollte.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ganz ehrlich? Das ist einfach nur eine Sache des Managements und wenn es dir nur um diesen Aspekt geht für mich kein Grund, kastrieren zu lassen.


    Wir wohnen hier genauso wie du am Ortsran und an einem kleinen 'Durchgangsweg', der an unserem Gartenzaun vorbei führt zu den Feldern hinter. Es laufen täglich zig Hunde dort entlang, aber was tut mir das? Meine Hunde sind nicht unbeaufsichtigt im Garten und schon gar nicht in der Läufigkeit. Unsere intakte Hündin wiegt 2 kg, da wäre eine Trächtigkeit noch dramatischer, aber trotzdem wird sie nicht kastriert. Sie ist jetzt ein Jahr alt, schon nach ihrer ersten Läufigkeit hat sich ihr Verhalten starkt (ins Positive) verändert. Sie wird selbstbewusster, reifer im Kopf und das jetzt stetig mehr, die zweite Läufigkeit steht bald bevor.


    Und solange keine gesundheitlichen Probleme bekommt, steht eine Kastra auch außer Frage und genauso sehe ich auch bei dir keinen Grund dazu. Aufpassen und gut.

  • Du wirst nach der ersten Läufigkeit sehr deutlich feststellen, dass deine Hündin ein Stück weit erwachsener geworden ist.


    Bei der zweiten und dritten Läufigkeit sieht man auch noch weitere Entwicklungsschübe. Danach pendelt sich alles ein.


    Reifen tut ein Hund ein Leben lang, dazu gehören nicht nur die Hormone, sondern auch Erfahrungen.


    Grundsätzlich würde ich sagen, dass man möglichst jeder Hündin 2 bis 3 Läufigkeiten geben soll, bevor man überhaupt an eine Kastration denkt.


    Gerade die erste Läufigkeit ist sehr wichtig für die weitere Entwicklung, nicht nur für die geistige, sondern auch für die körperliche.


    Warte doch erst mal die erste Läufigkeit ab und guck, wie es im Alltag machbar ist. Wenn man einfach aufpasst, ist das meistens keine große Sache. Vor allem die erste Läufigkeit verläuft meistens recht unspektakulär, weil die Hündin sich da erst mal drauf einstellen muss.


    Die Läufigkeit dauert insgesamt ca. 3 Wochen, die Stehzeit (fruchtbare Zeit) ist ca. in der Mitte (11. bis 13. Tag).
    Manche Hündinnen stehen auch länger und bieten sich den Rüden an, aufpassen müsste man also etwas länger, weil die Rüden meistens auch nach einer Läufigkeit noch auf die Hündin anspringen.


    Danach geht es hormonell, unabhängig von einem erfolten Deckakt, in die Scheinschwangerschaft über. Die Hündin ist in der Zeit vielleicht etwas ruhiger, anschmiegsamer, braucht viel Ruhe, schläft viel, frisst viel.
    Manche Hündinnen machen sich gegen Ende auf die Suche nach einer Wurfmöglichkeit, bauen quasi eine Wurfhöhle für die anstehende Geburt.
    Die Scheinschwangerschauft dauert genau wie eine echte Schwangerschaft ca. 63 Tage.


    Danach kommt die Phase der Scheinmutterschaft (wird oft mit der Scheinschangerschaft verwechselt), wo die Hündin ihre Welpen hat, das Gesäuge schwillt an, bei manchen gibt es sogar Milchfluss, sie trägt Stofftiere oder anderes Spielzeug als Welpenersatz rum, ist vielleicht etwas aggressiver gegen mögliche Konkurrentinnen/Eindringline, verteidigt vermehrt Ressourcen usw.
    Diese Zeit dauert dann ca. noch mal 8 Wochen bis die Welpen quasi abgabebereit sind.


    Danach pendeln sich die Hormone dann wieder langsam ein.


    Je nach Hund fallen Scheinschwangerschaft und Scheinmutterschaft unterschiedlich aus, da es sich hierbei um ein Wolfserbe handelt und manches Verhalten nur noch rudimentär auftritt.
    Es handelt sich hierbei also um keine Krankheit, sondern um Normalverhalten.


    Je nachdem, ob die Hündin darunter leidet, kann man sie homöopathisch unterstützen.


    Lass sie erst mal läufig werden und dann siehst du ja, wie dein Hund sich da verhält und wie viel es für die Entwicklung ausmacht.


    Und dann kann man den Hund erst mal in Ruhe ausreifen lassen und dann erst entscheiden, ob eine Kastration nötig ist oder nicht.

  • Ich glaube die "Angst" vor der Läufigkeit kommt einzig und allein vom "Zu-wenig-wissen" darüber. Läufigkeiten sind überhaupt nicht schlimm ;) Wir haben auch ein gemischtes + intaktes Paar, das gestaltet sich also noch wesentlich aufwändiger als eine einzelne läufige Hündin. Im Grunde ist es 2x 1 Woche im Jahr wo man sehr aufpassen muss, sie ist ja nicht die ganzen 3 Wochen fruchtbar. Wenn man sich einließt und mehr Vorsicht als Nachsicht walten lässt geht das problemlos ;)


    Eine Läufigkeit wollt ihr ihr ja geben. Ihr werdet sehen, so schlimm ist es gar nicht. Dann könnt ihr ja immer noch entscheiden.


    Meine Hündin ist nun 2,5 und hat ihre 3. Läufigkeit hinter sich. Sie macht enorme Schübe dadurch, das erkennen sogar Außenstehende. Sie habens mir damals nicht geglaubt aber sind nun positiv überrascht - sie war früher ein totaler Hibbel, der schon hochdrehte, wenn man sie nur anschaute. Nun ist sie Ms. Tiefenentspannt.

  • ich bin wirklich dankbar für alle ausführlichen und differenzierten Beiträge. In der Tat habe ich mich auf das Votum meiner TÄ verlassen, wonach dieser Eingriff dann eben im ersten Lebensjahr stattfinden sollte bzw. könnte - darüber wurde gar nicht lange debattiert und mir schien dies aus besagten Gründen auch angebracht zu sein. Nun bin ich sehr nachdenklich geworden, wenn auch die Meinungen hier im Forum nicht einheitlich sind.


    Der Bezug zu Tierheimhunden ist m. E. verfehlt: In den oft überfüllten Heimen müssen Tiere kastriert werden, denn wer sollte denn Zeit haben, unerwünschten Nachwuchs zu verhindern. Hier geht es auch nicht um die Frage, ob der Eingriff zumutbar bzw. schädlich ist, sondern darum, das Überleben der oftmals ausgesetzten bzw. abgegebenen Tiere zu sichern - und dies oft mit sehr begrenzten finanziellen Mitteln.


    Ja, ich weiß, was es bedeutet, eine Hündin gewählt zu haben. Manche Alt-Hundebesitzer scheinen jedoch nicht mehr zu wissen, wie sehr die Ankunft und Erziehung eines Welpen den gesamten Alltag für Monate Tag und Nacht durcheinanderwirbeln kann und von Stubenreinheit bis Leinenführigkeit und Training aller Art einen absorbieren kann. :schweig: Aber, wie gesagt, ich bin ja lernbereit - auch, was das Thema Kastration oder nicht angeht.


    Natürlich ist mir die Gesundheit meiner Kleinen wichtig. Ob mich zumindest eine Sterilisation aber nicht entspannter mit ihr leben lässt, ist für mich noch nicht geklärt. Das Reifeargument würde dann doch wohl entfallen, oder?


    Liebe Nebula, du hast ja völlig recht. Aber wieso eine Nicht-Kastration Hunde ruhiger und ausgeglichener macht, ist mir nicht klar. Ein temperamentvoller Hund bleibt doch wohl ein temperamentvoller Hund. Und wer wann wodurch leicht/er hochdreht, ist z.T. rasseabhängig und eben vom individuellen Hundecharakter abhängig.


    Herzliche Grüße vom nachdenklichen :???: Nasenbären

  • Dein Thema ruft wieder einmal alle Kastrationsgegner auf den Plan und die anderen, die ihre Hündin kastriert haben, werden sich nicht melden, weil ............................... Ja, warum wohl?

  • Sicher wäre es einfacher in allen Threads, nicht nur diesem, diese ewige Vergleicherei, besser, schneller, teurer, höher, weiter, schöner und am unglücklichsten, zu vermeiden.
    Ist aber auch echt schwer.
    In unserer Gesellschaft ist das fast so als müsste man bei jedem Schritt überlegen, ob man zuerst mit dem linken oder dem rechten Fuß geht.
    Diese Form der Kommunikation hat sich verselbstständigt.


    LG, Friederike

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