Wenn der Hund abgehauen ist ...

  • Neulich saßen meine Spazierfreudin Martina und ich auf einer Bank.
    Da kam eine HH des Wegs, ohne Hund.


    Wir riefen: "Hallo! Wo ist der Hund?".
    Die HH antwortete, dass der Hund einer Katze nachgelaufen sei. Erfahrungsgemäß käme er aber gleich hinterher. Und wir sollten den Hund dann ignorieren, nicht begrüßen usw.
    War dann auch so. Hund kam angeflitzt, Katze war längst vergessen. Und wir haben ihn ignoriert, obwohl Hund sich mächtig gefreut hat, uns zu sehen.


    Wir haben - klar - die Ansicht der HH respektiert, aber uns war nicht wohl dabei.
    Für uns wäre das Begrüßen eher eine Bestärkung gewesen, dass das Zurückkommen positiv erfahren wird.
    Und so eine "soziale Strafe" steht doch nach ein paar Minuten (zwischen weglaufen und uns treffen) für den Hund in keiner Verknüpfung mehr.


    Wie seht Ihr das?



    Sorry, wenn es das Thema schon mal gegeben hat. Ich wusste nicht, wie ich effektiv danach suchen könnte.

  • Finde es auch nicht gut, aber die Erziehung ist doch Ihre Sache!
    Scheint ja auch öfter vorzukommen und die Maßnahme keinen Erfolg zu haben.
    Vielleicht könnte man es Ihr so erklären!

  • Ich dachte auch, er würde es nicht verstehen wenn er wieder zurück kommt. Ne schöne Verhaltenskette hat er entwickelt. Weglaufen, Party feiern, zurückkommen, alles super. Irgendwann war er dann auch völlig unabhängig von Wild oder Wildspuren alleine unterwegs.


    Hat gedauert bis ich kapiert hab was da los ist. Ab dem Tag war das Thema dann auch zu 95 % durch. Die letzten 4 % waren in den zwei darauffolgenden drei Tagen geklärt und das letzte Prozent ist einfach das Restrisiko was einfach immer bleibt. Ist jetzt über vier Jahre her undwar seitdem kein Thema mehr.


    Zu sagen, der Hund verstehts eh nicht, ist mir zu pauschal gedacht.


    Wir haben dazu keinen Strom, Schläge, Tritte oder irgendso einen Kram gebraucht. Ich hab gereicht... naja und auch die Leine die ich vor meine Füße auf den Boden gebrettert hab.

  • Es ist sicher nicht überraschend, dass Abrufbarkeit bei uns auch ein Thema ist. Bis vor kurzem haben wir noch in der Stadt gelebt, wo wir kein Risiko eingingen.
    Nun wohnen wir aber sehr ländlich und sind deshalb etwas entspannter - immerhin muss man dem Hund ja auch die Möglichkeit des Übertretens geben, um erkennen zu können, ob er (oder sie) es tut oder eben bei uns bleibt.
    Nun war ich vor ein paar Wochen erkältet und Fumiko war deutlich untervordert - es kam was kommen musste; sie rannte aus dem Garten in den Wald und ich immer hinterher. Irgendwann sah ich, daß alle versuche sie Abzurufen oder zu locken zum scheitern verurteilt waren und da tat ich genau das Gegenteil - ich ging.
    Fumiko erkannte das und kam sogleich hinterher aber ich wollte, daß sie etwas lehrt und verscheuchte sie zwei mal. Was sich bei ihrem dritten Annäherungsversuch zeigte versetzte mich in Staunen. Fumiko eine selbstbewusste dominante Shibahündin zeigte deutlich Demuts- und Beschwichtigungsgesten. Da Hunde immer im jetzt leben, zeigte ich mich nicht nachtragend, sondern streichelte sie ein wenig (Sozialgesten) und sagte ihr sie solle nun neben mir gehen (bei Fuß). Gute 1,5 km musste ich diese Anweisung nicht wiederholen. Auch leckerlies hat sie nicht bekommen. Nur hin und wieder ein leises "Brav".


    Fazit: ich kann nur empfehlen den Hund in solch einer Situation nicht zu loben

  • Abzurufen oder zu locken zum scheitern verurteilt waren und da tat ich genau das Gegenteil - ich ging.
    Fumiko erkannte das und kam sogleich hinterher aber ich wollte, daß sie etwas lehrt und verscheuchte sie zwei mal.

    Sorry, hätte ich im Eingangspost schreiben müssen:
    Der besagte Hund ist noch nicht lange bei der HH.
    Da ist das Grundvertrauen noch nicht da. Von daher würde ich das so nicht machen.


    Aber danke für Deine Anregung!
    Es geht mir ja in erster Linie um das Ignorieren als Strafe, nicht um diesen speziellen Fall.
    Wenn es bei Dir geklappt hat, ist das toll!


    Im beschriebenen Fall ist es ja nicht unser Hund, und ich kann das nur beobachten.


    Vielleicht könnte man es Ihr so erklären!

    Das ist so wie mit der KIndererziehung. Misch Dich da bloß nicht ein! ;)
    Die Leute fühlen sich da schnell auf den Schlips getreten.

  • Es ist sicher nicht überraschend, dass Abrufbarkeit bei uns auch ein Thema ist. Bis vor kurzem haben wir noch in der Stadt gelebt, wo wir kein Risiko eingingen.
    Nun wohnen wir aber sehr ländlich und sind deshalb etwas entspannter - immerhin muss man dem Hund ja auch die Möglichkeit des Übertretens geben, um erkennen zu können, ob er (oder sie) es tut oder eben bei uns bleibt.
    Nun war ich vor ein paar Wochen erkältet und Fumiko war deutlich untervordert - es kam was kommen musste; sie rannte aus dem Garten in den Wald und ich immer hinterher. Irgendwann sah ich, daß alle versuche sie Abzurufen oder zu locken zum scheitern verurteilt waren und da tat ich genau das Gegenteil - ich ging.
    Fumiko erkannte das und kam sogleich hinterher aber ich wollte, daß sie etwas lehrt und verscheuchte sie zwei mal. Was sich bei ihrem dritten Annäherungsversuch zeigte versetzte mich in Staunen. Fumiko eine selbstbewusste dominante Shibahündin zeigte deutlich Demuts- und Beschwichtigungsgesten. Da Hunde immer im jetzt leben, zeigte ich mich nicht nachtragend, sondern streichelte sie ein wenig (Sozialgesten) und sagte ihr sie solle nun neben mir gehen (bei Fuß). Gute 1,5 km musste ich diese Anweisung nicht wiederholen. Auch leckerlies hat sie nicht bekommen. Nur hin und wieder ein leises "Brav".


    Fazit: ich kann nur empfehlen den Hund in solch einer Situation nicht zu loben

    Nicht loben und / oder den Hund verunsichern sind aber zwei paar Schuhe.


    In dem beschriebenen Fall ist es doch völlig wurscht ob der Hund nach seinem Ausflug gelobt wird oder nicht, beim nächsten Mal wird er wieder Jagen gehen.


    Der Trainingsansatz liegt doch viel weiter vorn in der Handlungskette.

  • Was spricht dagegen wenn ein hund oder Mensch lernt, nicht alles und jeden zu begrüßen?


    Ich bin eigentlich ganz froh, dass es in unserer gegend nicht üblich ist mit jedem hund in kontakt treten zu wollen.

  • Was spricht dagegen wenn ein hund oder Mensch lernt, nicht alles und jeden zu begrüßen?


    Ich bin eigentlich ganz froh, dass es in unserer gegend nicht üblich ist mit jedem hund in kontakt treten zu wollen.

    Wo wohnst du? Ich zieh um! Mir ist jemand schonmal gefolgt mit seiner Fusshupe um " Hallo " zu sagen :lepra:

  • Vielleicht verstehe ich es auch falsch... aber ihr habt auf der Bank gegessen und die HH ist weiter gegangen. Und dann hat der Hund bei euch gestoppt, um euch zu begrüßen (weil er euch so gut kennt?!)


    Da ist es für mich ganz logisch, dass ihr den Hund ignoriert. Schließlich soll er doch zu der Besitzerin laufen und nicht "bei irgendwem" hängen bleiben. ;)

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