Andere HH und die Höflichkeit

  • Weglaufen funktioniert übrigens auch nicht immer. Am Bahnsteig, im Zug, im Zooladen an der Kasse, an der Ampel...


    Am Bahnhof oder im Zug finde ich es immer besonders auffällig. Anstatt sich wie jeder normale Mensch abzulenken, indem man mit dem Handy daddelt oder ein Buch liest, wird da teilweise echt Jagd auf Kleinkinder oder Hunde gemacht, die man betatschen und bespielen kann. :headbash:

  • Berlin, Welpe, ich an der Leine.


    Boah.....
    Sie sind mir hinterhergelaufen. Mit meiner alten Hündin komplett unverträgliche (und das lag nicht an MEINEM Hund) Hunde, sollten mal schnuppern, mal "SPIIIIIIELEN"....


    Mir (immer noch) vollkommen fremde Menschen sind "quietschend" Oberkörper vorgebeugt auf meinen Hund zu, so dass der schreiend auf die Strasse auswicht, zugekommen.


    Ich meinte bis dahin, "ich hätte alles im Griff"....aber so blöd kann man gar nicht denken.
    Kinder haben ihn belästigt, indem sie hinter uns herrannten. Ich habe einen guten Draht zu Kindern und habe denen auch vermitteln können, wie man mit der Situation: "Man sieht in Berlin einen Hund" umgehen kann. Meinen Welpen konnte ich beschützen.


    Ein Kind ist mir in Erinnerung, was immer schrie: "ICH habe ANGST vor Hunden" und als Mutprobe meinen Hund angefasst hat.....Wie gesagt, ich mag Kinder. Aber das war alles grenzwertig.


    In Bus und Bahn bekam meine verstorbene Hündin permanent was ins Maul geschoben. Auch MIT Maulkorb.


    Also die Situation in Berlin: 50% der Bevölkerung liebt Hunde und hasst Kinder
    50 % liebt Kinder und hasst Hunde.


    Also muss man sich in der Bahn das so vorstellen, hinten am Hund ein Hundehasser, der auf die Rute tritt und vorne ein fanatischer "Ich habe alle Hunde lieb" und steckt ungefragt was in den Hund (durch den Maulkorb---egal)


    Und jetzt ist es (nach Umzug) echt so, dass alle den Schnappie, der das gar nicht gerne hat anfassen, den liebsten, menschenfreundlichsten Hund der Welt (die Hündin) bei der weichen viele aus, wenn sie sich schleimend und wedelnt und in die Augen guckend allen nähern will...


    Wenn ich dann sage: den nicht bitte, die ja, dann beugen sie sich über den Rüden,der das nicht mag, oder greifen durch den Zaun....


    Mittlerweile ists mir wurscht, weil alle Hunde Menschen mittlerweile als Futterspender ganz gut finden, aber ich verstehe das manchmal nicht.


    Ich kann meine Hunde schon hinter mich bringen und keinen ranlassen, aber was bewegt Menschen so distanzlos zu sein?


    Ist es nur das Affenerbe? Oder haben die einen anner Klatsch?

  • Die Leute fühlen sich einfach persönlich beleidigt wenn ein Hund nichts mit ihnen zu tun haben will und sind deshalb penetrant. Meine Hündin, zwar mittelgroß, aber weißer Puschel - das zieht die Leute magisch an. Und wenn sie dann bellt, werden die Leckerlies gezückt und "Oh ich mag doch Hunde, na komm schon, du must nicht knurren, was hast du denn, so eine hübsche Maus" Wie Leute die vor einem Kinderwagen stehen und eidideidi----Meine andere Hündin war extrem freundlich und ich war anfangs mit solchen Situationen überfordert, das kannte ich so auch nicht. Dank dieser Menschen hat sie irgendwann jeden Menschen verbellt , ganz toll. So mussten wir daran arbeiten, die eidideidi Leute zu ignorieren und nun ist sie alt, da passiert sowas selten.
    Keine Ahnung, ich hatte vorher Hunde und jetzt meinen Rüden und jede Menge Pflegehunde, aber keiner zog solche Leute an wie meine Hündin. Unglaublich, das wünsche ich keinen und ich glaube das kann auch niemand nachvollziehen. Wobei die Leute natürlich recht haben, sie ist die tollste Maus auf Erden :D

  • Zitat


    "Wenn Sie weiter so Faxen machen, sind Sie schuld, dass mein Hund einen Anpfiff kriegt."


    Dein Hund ist denen egal, die wollen nur ihren Spaß.
    Wenn mein Hund auf dumme Anmache reagiert, kriegt er wirklich einen Anpfiff. Dann bin ich natürlich das böse Frauchen, das den armen Hund nicht Hund sein lässt, aber so kann ich die Leute gleich zum Ignoranz-Üben nutzen. :D


    Zitat


    vorne ein fanatischer "Ich habe alle Hunde lieb" und steckt ungefragt was in den Hund (durch den Maulkorb---egal)


    Ist gar nicht gesagt, dass sie Hunde lieben, die wollen wohl nur ihren Streicheltrieb befriedigen.
    Wie Kinder im Spielzeugladen: "So einen will ich auch haben und den auch und den auch und den auch.." auch wenn sie selbst einen Hund haben (oder mehrere) wird immer Ausschau nach anderen gehalten. Das ist scheinbar so eine Art Sammelleidenschaft. Immer die Hunde angequatscht (die Menschen ignoriert) und jede Hundebegegnung kommentiert und gestört. Es geht ja nicht, dass die Hunde sich miteinander beschäftigen, nein, man muss ja unbedingt streicheln.
    Man kann ja schon froh sein, wenn vor dem Streicheln gefragt wird. Am ehesten wird akzeptiert, wenn man sagt, dass man das nicht möchte. Nennt man einen sachlichen Grund, wissen sie garantiert besser, warum sie jetzt trotzdem streicheln können. Gegen "ich mag es nicht" ist es schwer, etwas einzuwenden.
    Am liebsten sind mir Leute, die lächeln, wenn sie einen Hund sehen. Und sich dann wieder anderem zuwenden. Alles andere kommt so krampfig daher.

    Zitat


    Wie Leute die vor einem Kinderwagen stehen und eidideidi


    Das fand ich schon als Kind doof. :D

  • Ich kann mir das irgendwie echt nicht vorstellen, ist das wirklich so?
    Also dass ein Passant einen Hund niedlich findet und ihn antatscht/kraulen will, das bezweifle ich nicht.
    Aber wenn man zu so einem Menschen deutlich und klar sagt: "Bitte nicht, bitte fassen Sie meinen Hund nicht an, ich möchte das nicht", gibt es echt Menschen, die das trotzdem machen? Ich kann mir vorstellen, dass die dann stutzen, aber wenn man dann dochmal sagt: "Bitte fassen Sie meinen Hund nicht an, das stresst ihn (oder sowas in der Art)", gibt es wirklich Menschen, die das dann immer noch nicht verstehen und weiter versuchen, denn Hund zu streicheln?


    Dass einen Hundehalter sowas nervt, verstehe ich absolut. Aber dass Menschen derart penetrant sind und auf deutliche Aussagen nicht reagieren, das verwundert mich schon echt.


    Doch, tatsächlich, gibt es wirklich.


    Situation: ich stehe mit unserem 50 kg Berner Sennenrüden an der Kirche, um meine Tochter abzuholen. Der Dicke sitzt und wartet auf das "Mini-Frauchen", etwas entfernt ein Labbie-Welpe. Aus einem Auto in der Nähe ein Heidenspektakel von zwei Kleinhunden. Die Kinder kommen an, die Autotür geht auf, die beiden Fußhupen wie wild auf den Labbie-Welpen zu und haben ihn gebissen. Unser Dicker hat sich wohl gedacht "da mach ich mit" und wollte hin. In der eh schon unentspannten Situation (die Fußhupenbesitzerin war nämlich nicht in der Lage ihre beiden Fiffis einzufangen "Finchen nun lass ihn doch, das ist noch ein Baby!") kam von hinten ein alter Mann mit Rollator an, stellt sein Gefährt ab und geht in gebückter Haltung von oben auf unsern Iwan zu. Ich hatte genug damit zu tun den Berner im Schach zu halten und die Fußhupen weg zu schieben, rufe also dem Kerl zu, dass er gehen soll. Er kommt näher, streckt den Arm aus. Ich fordere ihn nochmal auf, Iwan wendet sich fixierend gegen den alten Mann, weil - geb ich zu - er wohl gedacht hat, Frauchen hat ein Problem.
    Der Mann war nicht zu überzeugen mich und meinen Hund in Ruhe zu lassen, kam immer näher und erst als Passanten dann androhten die Polizei zu rufen, ging er weg und beschimpfte mich.


    Aber hätte Iwan ihn umgerissen oder gar gebissen, wär es der große schwarze Hund gewesen ...

  • Das kenn ich auch zu gut. Ein Golden Retriever Welpe wird wohl nur mit eingebautem Menschen-Magnet geliefert...


    Situation 1: ich bin in der Fußgängerzone, habe klein Toby auf dem Arm, da es sein erste Begegnung mit der Umgebung ist. Da kommt eine Frau quietschend auf uns zugelaufen "uuuiiiiiii ist der süüüüüüüüss" und patscht ihn direkt an. Was bedeutet, dass sie auch automatisch sehr dicht an meinem Gesicht und definitiv sehr tief in meiner Komfortzone ist. Ich war so perplex, dass ich gar nix sagen konnte.


    Situation 2: ich bin mit dem Kleinen beim Tierazt, er hat Durchfall und wir warten auf das Ergebnis der Kotprobe, könnten ja evtl. Giardien sein. Kommt eine alte Frau mit einem Mops an der Flexileine rein. Der Mops will sofort zu Toby, ich warte, dass die Oma registriert, was der Hund macht und ihn zurückhält. Pustekuchen, sie schaut seelenruhig zu und die Leine wird immer länger... Erst auf meine Bitte, ihren Hund nicht zu meinem zu lassen, weil er ansteckend sein könnte, drückt sie den Stopknopf.
    kann ja keiner ahnen, dass beim TA kranke Tiere sein könnten...


    Situation 3: ich treffe eine Frau mit Kind, die Frau total begeistert vom Wirbelwind, streichelt und freut sich. Dann zur Tochter: los, streichel ihn auch mal, der tut nix, der ist ganz weich, Fass mal an, der beißt nicht, der will nur hallo sagen... Die Kleine hatte aber offensichtlich keinen Bock, sich von dem aufgedrehten Zwegr belästigen zu lassen, was ich völlig okay finde. Beim Weggehen diskutiert die Mutter mit ihr, ob sie nun Angst oder keine Lust auf Streicheln hatte...


    Fragen tun grundsätzlich nur Kinder, ob sie streicheln dürfen, Erwachsene grapschen IMMER ungefragt drauf los.

  • @Optimistin81


    Oh ja, da hast du recht. Mein Mann und ich waren gestern mit unserem 19 Wochen jungen Balou im Wald unterwegs und haben schön Menschen ignorieren geübt. Immer wieder an die Leine, Sitz und warten bis sie vorbeigelaufen sind.
    Die meisten sind auch echt schön ohne ihn zu beachten weitergegangen.
    Und kurz bevor wir wieder am Auto waren hat ihn dann im Vorbeilaufen ein junger Mann über den Kopf gestreichelt. Ich habe ihm gesagt: Gut gemacht, der Hund hat Flöhe und Darmparasiten. Fremde Hunde sollte man nicht einfach anfassen.
    Er ging einfach weiter.
    Ich verstehe nicht, wieso nur Kinder fragen...

  • Den Kindern wird beigebracht, dass Hunde nur zur öffentlichen Belustigung da sind und jeder Hund ein Kuschelangebot darstellt, das man aber nur annehmen darf, wenn er nicht beißt.
    Den Kindern wird nur die Elternperspektive eingeschärft "er könnte beißen" und nicht "du könntest den Hundehalter belästigen". Das ist denen ja wumpe. Wenn die dann groß sind, fragen sie auch nicht mehr, weil sie die Gefährlichkeit selbst einschätzen. Und auf den Höflichkeitsaspekt kommt es ja nicht an. Haben sie nie gelernt.

  • Den Kindern wird beigebracht, dass Hunde nur zur öffentlichen Belustigung da sind und jeder Hund ein Kuschelangebot darstellt, das man aber nur annehmen darf, wenn er nicht beißt.


    Ohja .... Als ich mit unserem 50kg Berner spazieren gegangen bin, kam eine Mutter mit ihrer vielleicht zweijährigen Tochter und als das Kind begeistert auf den Dicken zustürmte hör ich nur ein: "Aber vorsichtig. Nur am Ohr, nicht an den Zähnen!" :ugly:

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