Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

  • Wobei mein größtes Problem echt die Lederschuhe sind, am Hund ist kein Leder.


    Aber es stimmt schon, spätestens wegen des Hundefutters bin ich auch ganz ruhig, wenn es in Richtung verurteilen von Fleischessern geht. Und bin sehr froh darüber, weil ich meine Omni-Freunde gern weiter als Freunde haben will :D

  • Für mich sind Abfallprodukte nur dann problemlos verwendbar, wenn sie wirklich weggeworfen wurden. Sobald der Tierproduzent dafür Geld von mir bekommt, ist es für mein Empfinden kein Abfall mehr. Ich weiß, das beantwortet die Frage nicht :D aber aus diesem Grund habe ich da keine Quellen zur Hand.

  • (...) Aber wenn ich so wie gestern seit längerer Zeit mal wieder Ubahn fahre und etliche Leute sehe mit ihren widerlichen Echtpelzkrägen, dönerfressend... und am Abend seh ich den Schmidt in den Nachrichten sich zu dem Vorschlag äußern, die MwSt auf tierprodukte auf den regelsatz anzuheben (was er natürlich kategorisch ablehnt, weil Fleisch ja ein Grundnahrungsmittel sei)...(...)

    Das möchte ich so ungern stehen lassen. Dass jemand Döner auf dem Weg ist, ist für mich nur dann nicht akzeptabel, wenn das dazu dient, Zeit totzuschlagen. Wenn aber Leute einfach in ihrem Arbeitsalltag keine Zeit finden, um bewusst zu essen, also mit Ruhe und bevorzugt auch an einem Tisch und dann am Abend so einen derartigen Hunger haben, dass sie sich eilends was von der Bude reinpfeifen, dann ist das für mich ein gesellschaftliches Problem, das ich sehr gut kenne. Auf unserer Arbeitsstelle gibt es keine Möglichkeit, sich zu versorgen - keine kleine Küche, keine Kantine, keine Sitzecke, nur einen Kaffeeautomaten. Will man da Mittags essen, dann läuft das auf Bestellen oder Brote hinaus. Da reichen schon kurzfristige Umplanungen bei den Arbeitszeiten und es ist Essig mit Essen mitnehmen.


    Pelzkrägen sind ein eigenes Thema, darüber muss man nicht diskutieren.


    Aber die Steuer, die empfinde ich auch als Frechheit. Ich bin der Ansicht, Fleisch ist zu billig und wird nicht wertgeschätzt, aber eine Anhebung der MWsT ändert daran nichts. Der Betrag ist klein genug, dass er am Konsumverhalten nichts ändert und trotzdem kann vorgeschoben werden, dass man was gegen Massenkonsum oder Massentierhaltung täte, während gleichzeitig enorm viele Euro ins Staatssäckel fließen. Die Mehrwertsteuer belastet aber die Einkommen derer, die kaum was haben. Denen stellt sich nicht die Frage, ob Bio-Fleisch oder Vegan. Das ist u.U. nämlich nicht drin, rein finanziell oder eben in der Schicht kaum vertreten.
    Wollte man wirklich etwas tun, müsste man dafür sorgen, dass regional produziert wird und dass Lebensmittel einen vernüntigen Stellenwert haben. Wenn Fleisch billiger ist, als Obst und Gemüse, ist das einer der Gründe, warum man den Massenkonsum nicht bremsen kann. Wir bräuchten in meinen Augen ein komplettes Verbot von Lebensmittelwerbung. Convenient Food müsste teurer sein, Fleisch auch und zwar so, dass das Geld beim Erzeuger ankommt, EU-Schutzzölle müssten aufgehoben werden. Flächenstilllegung dürfte nur erfolgen, wenn nicht dafür aus dem Ausland Futter eingekauft werden muss, das auch auf stillgelegten Flächen erzeugt werden kann. Das Grundproblem ist dass das Gesamtsystem auf Masse ausgelegt ist - Konsum ist Teil des Systems und keiner unserer Politiker wird freiwillig irgendwas tun, dass das ändert. Eine erhöhte Mehrwertsteuer wird also nur dazu führen, dass die großen Verkäufer - also überregionale Supermärkte - ihre Vormachtstellung weiter nutzen werden, um die erhöhten Preise an den Erzeuger weiterzureichen, wenn der Kunde sie nicht schluckt. Dann wird Druck gemacht, der noch mehr in Richtung Masse geht, damit der neue Preis wieder (fast) auf das Niveau des alten gedrückt werden kann. Die Steuer ist der falsche Weg.


    Da rege ich mich eher darüber auf, dass man überhaupt diskutieren muss, ob es in Kantinen einen einzigen fleischfreien Tag in der Woche geben darf.

  • Ist Leder eigentlich überwiegend ein "Abfallprodukt" der Fleischindustrie oder werden die Tiere dafür mittlerweile speziell gezüchtet? Ich finde keine seriösen Quellen dazu. Laut Peta stammt Leder natürlich von Kühne aus Indien, denen die Haut bei Bewusstsein von lebendigen Leib gerissen wird. Kennt jemand auch seriöse Quellen zum Thema?


    Für mich sind Abfallprodukte nur dann problemlos verwendbar, wenn sie wirklich weggeworfen wurden. Sobald der Tierproduzent dafür Geld von mir bekommt, ist es für mein Empfinden kein Abfall mehr. Ich weiß, das beantwortet die Frage nicht :D aber aus diesem Grund habe ich da keine Quellen zur Hand.

    Peta ist selbst keine seriöse Quelle, aber ich kann euch sagen, dass es in Deutschland für Biobetriebe oder Privaterzeuger immer teurer wird, ein Fell gerben zu lassen und Leder oder Felle (Schafe) zu gewinnen. Daher dürfte es schwierig sein, in Deutschland wirklich bio-Leder zu ergattern.


    Ich finde nicht, dass man Leder selbst als Abfallprodukt sehen sollte und finde es selbstverständlich für Leder auch etwas zu bezahlen. Es ist in meinen Augen unethisch, ein Tier zu töten und dann Teile, die eigentlich gut nutzbar sind, wegzuwerfen. Als Material ist Echtleder toll, aber leider gilt jede biologische Schädigung als Makel. Während ich einsehe, dass Leder für einen Schuh kein Loch haben sollte, gibt es aber viele Lederdinge, bei denen eine Narbe der Funktionalität keinen Abbruch täte. Wer sich die Mühe macht, in echter Handarbeit noch Lederprodukte zu fertigen, produziert im Grunde am Markt vorbei. Langlebigkeit ist nichts, was in Europa geschätzt wird. Einen guten Lederschuh würde ich besohlen lassen und ausbessern, wenn die Sohle abgelaufen ist. Mode und Massenfertigung machen sowas leider nicht mit.

  • Wobei ich dieses Jahr erschreckend viele Pelzmäntel sehe, ich dachte eigentlich, die wären ausgestorben...

    habe Letzt einen Bericht darüber gesehen dass so ein "bisschen" Pelz wie am Kragen, kaputze oder Mütze als nicht schlimm angesehen wird. Weil es ja so wenig ist. Die Käufer waren sich aber dessen bewusst wie Pelz oftmals gewonnen wird.



    Mich nerven am meisten die Leute die billig Fleisch essen und wenn dann im TV was über die Haltung Schlachtung was auch immer kommt, wegschalten weil " wenn ich darüber nachdenke vergeht mir die Lust am Fleisch ".


  • Mich nerven am meisten die Leute die billig Fleisch essen und wenn dann im TV was über die Haltung Schlachtung was auch immer kommt, wegschalten weil " wenn ich darüber nachdenke vergeht mir die Lust am Fleisch ".

    Recht haben sie! Da darf man gar nicht drüber nachdenken, sonst kann man ja gar nix mehr essen! :flucht:

  • Oft ist es auch Webpelz, gerade gut gemachter ist auf den ersten Blick nicht von echtem Pelz zu unterscheiden.


    Ich hab einige Jacken mit Webpelz (bin mir 100% sicher) und oft kommt: oh, du trägst Pelz?

  • Ich habe teilweise grosse Probleme damit, dass ich nie "vegan genug" sein kann.
    Ja, ich esse,trage,nutze und kaufe keine Tierprodukte.
    Allerdings mit "erzwungenen" Ausnahmen.
    Ich nehme trotzdem Medikamente, trage meine alten Lederschuhe auf, benutze einen (alten) Daunenschlafsack und so weiter und so fort.


    Die größte Ausnahme sind die Hunde.
    Der größte Teil an tierischem, den sie fressen, ist geschenkter Abfall von Metzger und manchmal Jäger. Da ist eh sehr viel "gutes" Fleisch dabei, aber eine gewisse Menge an wirklich ausschließlichem Muskelfleisch kaufe ich trotzdem :verzweifelt: .


    Die Tierhaltung an sich ist ja schon wieder ethisch sehr schwierig.


    Also ja, ich verstehe das wütend auf die ignorante Welt sein. Manchmal leider etwas zu gut.


    Es ist aber auch wirklich schwierig nicht wie ein komplettes Arschloch zu leben. Echt jetzt. Für mich auch.
    Schon alleine die teilweisen Diskrepanzen zwischen Veganismus, Menschenrechten, Umweltschutz etc.
    Ich meine Kinderarbeitspalmöl ist zwar theoretisch vegan, aber irgendwie auch nicht so das wahre :ugly:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!