Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

Zitat von Filz

Fullani wieso wissen andere denn, wie du dein Kind ernährst? Ich würde das einfach nicht erwähnen, das schont sicher die Nerven.

Wie die Auswirkungen von veganer/vegetarischer Ernährung bei Säuglingen und Kindern tatsächlich sind - keine Ahnung. Ein Kommilitone von mir, der körperlich stark unterentwickelt war, hat seinen Eltern die Schuld dafür gegeben und meinte, es lag an seiner veganen Aufzucht. Das heißt nicht, dass der Zusammenhang tatsächlich bestand. Sowas lässt sich retrospektiv wahrscheinlich auch nicht nachweisen. Er war sich allerdings sicher, hat seinen Eltern schwere Vorwürfe gemacht und ich glaube zumindest phasenweise war das Familienverhältnis dann nicht so besonders.

Damals konnte man sich über vegane Ernährung nicht so informieren wie heute, also ich kann mir durchaus vorstellen, dass er mit seiner Mangelernährungs-Theorie Recht hatte.

Geistig war er superfit.

Ich denke es ist heutzutage echt schwer eine Mangelernährung durch vegane Ernährung zu bekommen. Selbst B12 ist in super vielen Dingen künstlich zugesetzt. Allein in meinem täglichen Proteinshake sind mehr Nährstoffe drin als die meisten meiner Omnivoren Freund:innen in 3 Tagen zu sich nehmen.
Die vegane Babynahrung auf dem Markt ist auch mit allem angereichert was Baby so braucht (nicht-vegane Babymilch ist ja auch nit Zusätzen voll).

Weiß nicht wie alt du bist aber als ich Kind war haben sich Menschen viel weniger Gedanken um Nährstoffe im Essen gemacht (außer Sportler:innen etc). Da gabs noch die Werbung mit dem Glas Kuhmilch pro Tag

Als ich mit 14 anfing mich vegetarisch zu ernähren wusste ich plötzlich am besten Bescheid was überhaupt wo drin ist weil ich die Zutatenliste durchgehen musste.

Zitat von Filz

Damals konnte man sich über vegane Ernährung nicht so informieren wie heute, also ich kann mir durchaus vorstellen, dass er mit seiner Mangelernährungs-Theorie Recht hatte.

Genau das ist der Punkt und deshalb halte ich das Beispiel für völlig ungeeignet. Fullani hat sich mehr informiert als jedes Elternteil, das ich kenne.

Abgesehen davon: Es gibt noch andere mögliche Gründe, z.B. einen Hormonmangel.

Danke für die zahlreichen Meinungen und eure Erfahrungen

Also wissen tun sie es, weil sie zB Teil der Familie sind und es mitbekommen oder sie nachfragen, wie ich das handhabe.

Proaktiv erzähle ich das niemandem, um eben keine unnötigen Diskussionen führen zu müssen.

Ich bin mir sicher, dass man sein Kind vegan (aber auch alles essend!) schnell mangelernähren kann, wenn man sich nicht informiert. Aus fachlicher Sicht war das von unserer behandelnden Kinderärztin auch eine Sorge, als ich ihr dann aber genau die Tagesbedarfe sämtlicher kritischer Nährstoffe nennen konnte (inklusive wie ich diese zu decken gedenke), war die damit ganz fein.

Wenn man sich ausführlich informiert (was heutzutage recht gut und einfach geht, zumindest wenn man so privilegiert lebt wie der Großteil von uns hier) geht es eigentlich ganz gut war meine Meinung bisher.

Zumindest was die Nährstoffe angeht. Der "soziale Aspekt", der früher oder später dazu kommen wird, steht auf einem anderen Blatt und da man natürlich nur das Beste für sein Kind möchte, wird es da - so stell ich es mir aktuell vor - dann einfach so laufen, wie es das Kind möchte und eine gute soziale Integration ermöglicht. Ich glaub da muss man flexibel sein und nicht dogmatisch.

Phonhaus das mit dem Hundefutter versteh ich! Wir mischen tatsächlich veganes und fleischiges Hundefutter, bzw oft bekommen sie eh kohlenhydratlastige Essensreste, was sie sehr gut vertragen und Schlachtreste von einem Nachbarn aus dem Dorf.

Hach ja es stellen sich so viele Fragen, wenn man für mehrere Lebewesen verantwortlich ist und für alle das Beste möchte aber gleichzeitig auch Verantwortung bei Konsum und Handeln übernehmen mag

Zitat von Fullani

es stellen sich so viele Fragen, wenn man für mehrere Lebewesen verantwortlich ist und für alle das Beste möchte aber gleichzeitig auch Verantwortung bei Konsum und Handeln übernehmen mag

Ich (als Nicht-Mutter) finde allerdings, dass es so klingt als würdest Du bei beidem den allerbesten Job machen

Zitat von fliegevogel

Zitat von Fullani

es stellen sich so viele Fragen, wenn man für mehrere Lebewesen verantwortlich ist und für alle das Beste möchte aber gleichzeitig auch Verantwortung bei Konsum und Handeln übernehmen mag

Ich (als Nicht-Mutter) finde allerdings, dass es so klingt als würdest Du bei beidem den allerbesten Job machen

Ich glaub, ich bin gerade rot geworden das ist ein sehr liebes Kompliment, vielen Dank

Zitat von Fullani

das ist ein sehr liebes Kompliment, vielen Dank

"Da nich für, nä?" wie man in meiner norddeutschen Heimat sagen würde, um jegliche eventuelle Emotionalität aus einer Konversation zu entfernen

Bzgl. Hundefutter: ich lebe hier einen Kompromiss mit Oona. Nachdem sie immer extrem Magen-Darm-Empfindlich war und auch selbstgekochtes nur noch in fettfrei vertragen hat, bin ich auf vegetarisches Hundefutter umgestiegen. Und das ist für mich ein super Kompromiss, dem Hund geht es magentechnisch so gut wie nie, sie frisst es (eingeweicht und mit Toppings ) seit gut 2 Jahren und ich habe nicht mehr die ständige Grübelei. Glaube die veganen und vegetarischen Alternativen sind mittlerweile echt voll verfütterbar.

Bei Leckerlies bin ich aber absolut undogmatisch, da gibt es alles was der Hund als Belohnung wertet. Und das ist immer fleischig und nie hochwertig -.-

Fullani danke, dass du deinem Kind ermöglichst später ohne das schlechte Gewissen leben zu müssen, nicht früher aufgehört zu haben 🥰

Ich selbst lebe seit 2013 vegan. Habe meine aktuelle Hündin seit Juni 2023 und mich eine Weile nicht getraut sie vegan zu ernähren.

Nach viel Recherche und der Erkenntnis, dass es mir egal sein kann, was andere denken, sind wir nun auf vegan umgestiegen.

Fine bekommt derzeit Vegdog Nassfutter und ihre unveganen TroFu Rest gemischt. Trainingswurst ist das Voof Nassfutter. Ist schnittfest und Fine fährt total drauf ab. Da das sogar Alleinfuttermittel ist, können wir ohne schlechtes Gewissen belohnen ohne Ende 😃👍

Fühle mich sehr wohl mit der Entscheidung <3

Man kann Kind und Hund da nicht wirklich vergleichen. Wie Fullani schon geschrieben hat, kommt ab einem bestimmten Zeitpunkt der Faktor Soziales dazu. Hunde sind nicht zum Geburtstag eingeladen oder haben in der Kita immer einen Sonderstatus, weil sie immer anderes Essen haben als alle anderen.

Ich finde den Weg, den Fullani geht, super. Sie ernährt ihre Tochter jetzt gut informiert vegan und überlässt ihr später selbst die Entscheidung, was sie essen möchte.

Bei mir kündigt sich gerade der Novemberblues an. Perfekte Zeit für gegrilltes Gemüse, heitert meine Stimmung irgendwie immer auf Und ist eine gute Basis für einige Gerichte, heute gabs veganen Dinkelflammkuchen: