Nur einmal Welpen, ein Ammenmärchen

  • Ich weiß nicht ob es das hier schon gibt, ich fand es aber sehr wichtig mal hier reinzustellen.

    Nur einmal Welpen oder das Ammenmärchen, eine Hündin sollte einmal Welpen bekommen


    Sie haben eine Hündin ... eine so tolle Hündin, dass sie gerne NUR 1 x Welpen von ihr hätten?

    Ihre Hündin hat aber keine VDH-Papiere, aber das ist ihnen ja nicht so wichtig ...denn sie ist ja trotzdem ein wunderbarer, toller Hund ... und deshalb möchten sie unbedingt einmal Welpen haben. „Die gehen doch weg wie warme Semmeln“ denken sie!

    “Die werden von der Mutter gesäugt, spielen süß miteinander und schwuppdiwupp sind die 8 Wochen rum und die Käufer stehen Schlange“ ... das denken sie?

    Aber sie wissen überhaupt nichts über die Eltern, Großeltern und Ur-Großeltern ihrer Hündin, weil es keine Aufzeichnungen darüber gibt, wenn es kein VDH Hund ist.

    Vielleicht hatte die Uroma gestromte Beine?
    Vielleicht hatte der Uropa einen massiven Zahnfehler?
    Vielleicht war die Oma überängstlich und scheu?
    Vielleicht war der Opa sehr aggressiv und bissig?
    Vielleicht hatte der Vater HD (eine vererbbar kranke Hüfte)?
    Vielleicht hatte die Mutter eine endogene Augenkrankheit?

    Nun lassen sie Ihre Hündin von einem Rüden decken, dessen Vorfahren vielleicht auch etliche Krankheitsgene in sich tragen und munter mutieren.

    (Weil ein VDH Hund ihre Hündin nicht decken wird, müssen sie einen ohne VDH-Papiere nehmen.) Können sie sich nun vorstellen, was die Welpen für Krankheiten haben können?
    Vielleicht bekommt ihre Hündin „nur“ 8 Welpen und diese sind aber krank!. Die nehmen nicht gut zu, die sehen vielleicht gar nicht wie reinrassige Hunde aus ... die sind scheu oder blind oder bekommen keine Zähnchen!

    Da kauft ihnen niemand einen von ab! Und wenn doch, dann haben sie ständig die Leute auf der Matte stehen, die sich beschweren, die Tierarzt-Kosten erstattet haben wollen oder ihnen den Hund gar zurückgeben möchten!

    Dann sitzen sie auf mehreren Welpen. die 4 – 5 x täglich fressen wollen, die jeder 3 – 4 x täglich kacken werden, unzählige Male pinkeln, kläffen, spielen, toben, alles kaputt beissen ...haben Sie dafür Platz, Zeit und das Geld dafür?
    (Es kann auch sein, dass zufälligerweise diese Welpen gesund sind – aber gehen Sie NIE davon aus!)

    Aber was glauben sie, was das alles kostet? Vielleicht gibt es Komplikationen, ein Kaiserschnitt ist nötig. Vielleicht stirbt die Hündin bei der Geburt, vielleicht bekommt sie eine Infektion? Vielleicht muss der Tierarzt alle 2 Tage kommen. Vielleicht bekommt der ganze Wurf eine Darminfektion? Vielleicht geht alles gut, aber was ist, wenn nicht? Selbst bei erfahrenen Züchtern gibt es schon mal komplizierte Würfe mit Kaiserschnitt und immens hohen Tierarzt-Kosten.

    Eine trächtige Hündin braucht besonderes Futter, eine Wurfkiste, sie muss regelmäßig geimpft und entwurmt sein. Eine Geburt ist nicht immer schön anzusehen: Blut, Schleim, Fruchtwasser. Die Hündin hat tagelang Ausfluss, muss gut sauber gehalten werden. Die Wurfkiste muss groß und hoch genug sein, abwaschbar und manchmal müssen sie stündlich die Decken wechseln. Da kommt Wäsche zusammen wie bei einer Großfamilie. Manche Hündinnen sind nicht instinktsicher, legen sich auf die Welpen oder treten drauf. Da müssen sie ständig da sein. Die kräftigeren Welpen drängen die Kleineren weg, da müssen sie den kleinen schwachen Welpen an die beste Zitze anlegen, damit er in der Entwicklung nicht zurückbleibt.

    Ab der 3. Woche fressen Welpen selber Futter. Das ist eine Riesensauerei wenn die mit ihren Pfötchen im Babybrei rummatschen. Die Welpen müssen regelmäßig entwurmt werden und mindestens 1 x von ihrem TA geimpft werden. Wie weit wohnt ihr Tierarzt weg ... kann er im Notfall schnell kommen?

    Wenn die Welpen 4- 5 Wochen alt sind: ja dann geht’s erst so richtig los. Sie brauchen jede Menge Platz, abgetrennt oder eingezäunt, warm, trocken und sauber.
    Sie müssen die Welpen sozialisieren, das heißt an alle Geräusche und Gegenstände des Alltags gewöhnen, sonst werden sie immer scheu und ängstlich bleiben!

    Welpen aufziehen ist so viel Arbeit. 24 Stunden rund um die Uhr - und das für mindestens 8 Wochen!

    Trauen sie sich das zu? Haben sie das Geld dafür? Haben sie Zeit dafür?

    Sie können ihren Welpenkäufern nicht sagen, dass die Vorfahren der Welpen gesunde Hunde waren, da Sie ja keinerlei Gesundheitsnachweise haben.
    Was machen sie, wenn die Interessenten sagen: „Nö! So einen Vermehrerhund möchten wir nicht!“

    Erkranken die Welpen an erblichen Krankheiten, müssen sie dafür gerade stehen - finanziell natürlich! Sie müssen eine Menge Geld investieren und sie tragen ein sehr hohes Risiko. Sollte man nicht die größtmögliche Verantwortung tragen, wenn man lebende Wesen in die Welt setzen (lassen) will ?

    Wie würden sie sich fühlen, wenn ihr Wurf Welpen schwer krank wäre und die armen Tiere ihr kurzes Leben lang Schmerzen haben würden? Schauen sie ihrer Hündin ins Gesicht und überlegen sie gut was sie vorhaben ... oder hatten! Schauen sie nun in den Spiegel und fragen sich: „Möchte ich verantwortlich sein für einiges MEHR an HUNDE-ELEND?

    Und sagen sie jetzt nicht: „Aber einmal im Leben Welpen ist doch gut!“ NEIN ist es NICHT ... das ist ein festsitzendes Ammenmärchen in Köpfen, die nicht denken!

    (Verfasserin unbekannt)
    Quelle:
    http://www.das-leid-der-vermehrerhunde.de/50.html

  • Noch nachzutragen vielleicht:

    Ist Ihnen klar, dass sie das ganze Hundeleben moralisch für diese Tiere verantwortlich sind? Das sind 10 bis 15 Jahre. Sind Sie sich im Klaren, dass Ihre Welpen vielleicht im Tierheim oder bei schlechten Haltern landen, oder zum Wanderpokal werden?
    Haben Sie die Möglichkeit, diese Tiere die dann vielleicht mit Verhaltensproblemen behaftet sind zurückzunehmen und eventuell zu behalten, da sie unter Umständen unvermittelbar sind?

  • Hallo,

    um es vorwegzunehmen, ich habe immer Hündinnen. Ich weiß nicht warum, das ist eben so, ich mag Hündinnen lieber als Rüden.

    In all den Jahren ist es mir immer gelungen die Rüden rechtzeitig abzuwimmeln. Es gab nicht einen einzigen Unfallwurf und wenn ich mit meiner damaligen Cocker-Dame am Strand mit Hund auf dem Arm stand und gewartet habe bis die HH die geschätzten 1000 Rüden eingesammelt haben....

    Dem Text des TS schließe ich mich voll und ganz an und finde es wichtig, das darauf hingewiesen wird.

    Eine Frage bleibt aber offen:
    Ich bekomme mehrmals im Jahr von solchen selbsternannten "Hundespezialisten" den Vorwurf gemacht, daß ich meine Hündin eben nicht ein einziges mal decken lasse. Das wäre biologisch unheimlich wichtig und ganz fürchterlich, wenn ich es nicht tue.

    Wenn ich dann nachfrage warum, dann bleiben die Argumente aus.

    Andersrum fehlen mir aber auch die Argumente zu begründen, warum ich das biologische Gleichgewicht meiner Hündin nicht durcheinanderbringe, wenn ich sie nicht decken lasse!

    Vielleicht kann das mal jemand, der mehr Ahnung hat als ich, ein bischen auseinanderpflücken!

    LG Jan

  • Verweise sie doch auf den Text oben.
    Es ist einfach quatsch, was sollten die Gründe dafür sein?
    Dann müsste man die Hündin ja bei jeder Läufigkeit decken lassen, damit sie immer ihrer biologischen Funktion nachkommt.
    Lass dich nicht iritieren. :gut:

  • beim Menschen wird doch das Gleichgewicht der Frau auch nich durcheinander gebracht, wenn sie jahrelang oder ihr lebenlang womöglich nicht schwanger ist?! Wieso sollte das bei den Tieren denn anders sein?

  • Zitat

    Und wenn die Hündin VDH-Papiere hätte, wäre es dann o.k?

    Verstehe diese Anspielung nicht ganz. Wäre ich dann kein Vermehrer mehr?

    Wenn du sie dann einfach so mal decken lassen würdet, würde das auch keinen Unterschied machen.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Und wenn die Hündin VDH-Papiere hätte, wäre es dann o.k?

    Verstehe diese Anspielung nicht ganz. Wäre ich dann kein Vermehrer mehr?


    Es wäre das Gleiche wenn du dich nicht vorher informierst, planst und
    alles dafür tust dass es ein gesunder Wurf von und mit gesunden, geprüften Eltern ist.
    Eben ein richtiger Züchter, kein "Hach, mal eben einen Wurf produzieren.
    Ich denke der Text bezieht sich darauf, dass es meistens keine Leute sind die richtige "gezüchtete" Hunde mit Papieren vermehren, sondern Leute, die "Wald und Wiesen" Hunde haben ( nicht böse gemeint, meiner hat auch eine unbekannte Herkunft, da TS Hund), bei denen eben nicht klar ist, ob sie Erbkrankheiten haben oder sogar miteinander verwand sind..

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